Perserkatze
Unter allen langhaarigen Katzenrassen ist die Perserkatze zweifellos die bekannteste und beliebteste. Bei ihrem Anblick denkt man unweigerlich an Adel und Bourgeoisie: Sowohl mit ihrem Aussehen, als auch mit ihrem Auftreten bringt dieses niedliche Fellknäuel schon seit seiner Kreation vor ca. 300 Jahren Klein und Groß zum Träumen. Diese Rasse ist das Ergebnis einer aufwendigen Zucht und nicht auf natürlichem Wege entstanden. Diese Zucht hat zur Entstehung der heutigen rassetypischen Eigenschaften geführt. Die Perserkatze braucht den Menschen, um zu überleben - sowohl als Rasse, als auch als einzelnes Individuum, denn sie benötigt Tag für Tag aufwendige Pflege und besondere Aufmerksamkeit.
Lebenserwartung |
Die Rasse Perserkatze hat eine Lebenserwartung zwischen 12 und 15 Jahren |
Charakter |
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Größe (ausgewachen) |
Katze
Zwischen 30 und 35 cm
Kater
Zwischen 30 und 35 cm
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Gewicht |
Katze
Zwischen 3 und 4 kg
Kater
Zwischen 3 und 5 kg
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Fellfarbe
Alle Fellfarben und -zeichnungen sind möglich. Allerdings haben je nach Katzenzuchtverein bestimmte Farben unterschiedliche Bezeichnungen oder werden sogar als eigenständige Rasse angesehen. |
Schwarz Braun Weiß Rot Cremefarben Blau |
Felltyp
Das Fell ist lang. |
Lang |
Augenfarbe
Passend zur Fellfarbe. |
Blau
Grün
Gelb
Braun
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Kaufpreis |
Die Rasse Perserkatze kostet zwischen 400€ und 2000€ |
Das Fell ist bei dieser Rasse ein extrem wichtiges Kriterium. Im Prinzip sind alle Fellfarben möglich, aber manche Katzenzuchtvereine haben bestimmte Farben zu eigenständigen Rassen erklärt.
Perserkatzen mit einfarbigem, mehrfarbigem, Schildpatt-, Tabby- oder Smoke-Fell bezeichnet man als „Classic“. Bei bestimmten Farben handelt es sich um eine gesonderte Varietät: die Blau, Tortie, Weiß, Black Smoke,... Bei jeder Varietät gibt es verschiedene Anforderungen an die Augenfarbe.
Colourpoint-Perserkatzen, welche das Siamkatzen-Gen haben, werden in manchen Regionen der Welt als „Himalayan“ bezeichnet.
Wenn das Fell nur an seiner Spitze gefärbt ist, und zwar zu höchstens zu 1/8 seiner Gesamtlänge, dann nennt man die Fellfarbe „Shell“. Wenn das Fell „Silver Shell“ heißt, der helle Teil der einzelnen Haare also silberfarben ist, so spricht man von einer Chinchilla. Die Chinchilla-Perserkatze ist eine eigenständige Rasse, die wiederum „Silver“ oder „Golden“ sein kann und auch die Fellfarbe „Tipping Shadded“ mit einschließt, bei der die Haare zu 1/3 oder weniger gefärbt sind. Neben der Fellfarbe unterscheidet sich diese Perserkatzen-Varietät von anderen auch dadurch, dass sie kleiner ist und charakteristische, smaragdgrüne Augen hat. Ihre Schnauze ist auch etwas weniger flach. Ihre Fortpflanzung ist besonders, da Paarungen von Chinchilla-Persern miteinander dazu führen, dass das Shell-Tipping bei den Kätzchen verschwindet und nur die helle Fellfarbe verbleibt.
Die Cameo-Perserkatze, deren Fellfarbe als „Red Silver Shadded“ oder „Red Silver Shell“ bezeichnet wird, ist eine Rasse aus den USA. In Europa wird sie als Varietät der Chinchilla-Perserkatze angesehen.
Weitere Details zur Rasse Perserkatze
Ursprünge und Geschichte der Rasse Perserkatze
Ihre genaue Herkunft ist mit der Zeit in Vergessenheit geraten. Heute weiß man, dass die Rasse sehr alt ist und schon bei den allerersten Katzenausstellungen dabei war. Die Türkisch Angora gilt als ihre Vorfahrin. Sie soll aus dem heutigen Iran oder der Türkei stammen, also dem Gebiet, das früher das antike Persien war. Ihr Name kommt natürlich von ihrem vermuteten Ursprungsland. Die ersten Katzen, mit langem Fell, die im 17. Jahrhundert von Persien aus nach Europa kamen, waren allerdings keine Perser, sondern vielmehr Türkisch Angoras. Es waren britische Züchter, die die schönsten Exemplare unter diesen langhaarigen Katzen (die man in England damals einfach nur „Longhair“ nannte) ab dem 19. Jahrhundert mit British Shorthairs und/oder anderen europäischen Rassen kreuzten. Das Ziel dabei war es, eine Katze mit dem langen Fell der „Longhair“ zu erhalten, die jedoch von runden Formen geprägt sein sollte. Die Rasse ist also durch die strenge Zucht von Züchtern entstanden, die einen präzisen Körperbau erlangen wollten, der zur damaligen Zeit neu und völlig einzigartig sein sollte. Daher wird die Perserkatze als künstlich entstandene Rasse angesehen.
Auch wenn die Rassestandards sich seit der offiziellen Anerkennung der Rasse nur sehr wenig verändert haben, ähnelt die Perserkatze, die wir heute kennen, der aus dem 19. Jahrhundert nur noch sehr wenig. Im Laufe der Zeit und durch die Zucht der Liebhaber der Rasse sind ihre typischen Züge bis ins Extreme ausgefeilt worden. Der Kopf ist immer runder geworden, die Ohren kleiner, die Augen größer, die Schnauze flacher,... Und zwar insbesondere in den USA. 1930 haben die Amerikaner die „Peke-Face“, eine Varietät mit einer Schnauze, die so flach wie möglich ist, erschaffen. Leider geht dies mit mehr Atem- und Augenproblemen einher. Noch heute gibt es einen Streit zwischen den Züchtern des britischen und denen des amerikanischen Typs.
Merkmale der Rasse Perserkatze
Verhalten der Perserkatze
Verträglichkeit der Rasse Perserkatze
Preis einer Perserkatze
Eine Perserkatze kann zwischen 400 € und 2.000 € kosten. Ihr Preis variiert je nach dem Geschlecht, dem Alter bei der Adoption, der Herkunft der Elterntiere, der Konformität mit dem Rassestandard, etc. In der Regel sind die Weibchen etwas teurer als die Männchen. Als monatliches Budget muss man ca. 50 € einplanen, und manchmal auch noch mehr. Der größte Kostenfaktor sind die Besuche beim Haustierfrisör. Auch die überaus hochwertige Ernährung und die Kosten für den Tierarzt machen einen großen Teil dieses Budgets aus.
Haarausfall der Rasse Perserkatze
Stark
Bei so viel Fell ist es nur logisch, dass man auch viel davon auf seinem Sofa vorfindet!
Fellpflege der Perserkatze
Die Pflege einer Perserkatze ist sehr aufwendig. Ihr feines Haar und ihre üppige Unterwolle verknoten sich leicht und können sogar verfilzen, wenn man das Fell nicht gut genug pflegt. Tägliches Bürsten schützt vor solchen unerwünschten Problemen. Regelmäßiges Baden mit anschließendem Trocknen mithilfe eines Föns kann manchmal erforderlich sein, um ausgefallene Haare zu entfernen und dem Fell wieder mehr Volumen zu verleihen. Es wird so auch weicher und sieht wieder schöner aus. Das Schneiden oder Scheren des Fells sind weitere Möglichkeiten, das Fell dieser Katze zu pflegen. Man kann damit entweder ihre runden Formen noch zusätzlich betonen oder die tägliche Fellpflege erleichtern. Auch bei Haarproblemen kann dies Abhilfe schaffen.
Abgesehen von ihrem Fell erfordern auch ihre Augen und Ohren besondere Pflege. Die großen Augen tränen in der Regel mehr als bei anderen Katzen und man muss daran denken, sie jeden Tag zu reinigen, um Infektionen der Augen oder der Hautfalten zwischen den Augen und der Nase zu vermeiden. Die kleinen Ohren tendieren dazu, viel Ohrenschmalz zu bilden. Wenn man sie mit einem trockenen Tuch oder einer Reinigungslösung für die Ohren reinigt, kann man so Ohrenentzündungen verhindern. Ein Gespräch mit einem Tierarzt kann Aufschluss darüber geben, wie oft man diese Pflegemaßnahmen vornehmen muss.
Gesundheit der Perserkatze
Aufgrund der problematischen Gesundheit der großen Mehrheit der Katzen dieser Rasse liegt das Durchschnittsalter vermutlich bei zwischen 12 und 15 Jahren.
Bei kaltem, feuchtem Wetter oder bei Schnee ist diese Katze nicht gut geschützt; genauso wenig bei Hitze. Ihr Fell verknotet sich zu leicht oder speichert die Hitze zu sehr. Außerdem ermöglicht ihre kleine Nase ihr oft keine ausreichende Atmung, um zu kalte Luft aufzuwärmen oder große Hitze zu ertragen. Ihre großen Augen leiden unter Wind oder Trockenheit, usw... Ihr Platz ist also definitiv drinnen, in einem kontrollierten Klima.
Ihre Statur, Genetik und ihr nicht allzu aktives Temperament können dazu führen, dass sie zu Übergewicht neigt. Ihre Ernährung erfordert daher besonders viel Aufmerksamkeit.
- Polyzystische Nierenerkrankung: genetisch bedingte, autosomal-dominante Erkrankung, die sehr häufig bei Perserkatzen auftritt. Dabei sind die Nieren betroffen und es kann ab einem Alter von ca. 7 Jahren zu einer Niereninsuffizienz kommen. Es gibt einen Test zur Diagnose und manche Züchter arbeiten daran, Abstammungslinien zu erschaffen, in denen diese Krankheit nicht vorkommt
- Hypertrophe Kardiomyopathie: Krankheit, die zu Herzinsuffizienz führt
- Peritoneal-perikardiale Hernie: die Verschiebung von Organen aus dem Bauchraum in den Bereich, in dem sich das Herz befindet
- Progressive Retinaatrophie: Diese Krankheit ist erblich bedingt und verursacht von den ersten Lebensmonaten an einen Verlust des Sehvermögens. Derzeit wird daran geforscht, welches Gen oder welche Gene diese Krankheit auslösen, um einen Gentest zur Diagnose entwickeln zu können
- Hornhautnekrose: Erkrankung der Hornhaut, die vor allem bei Katzen und insbesondere bei Perserkatzen auftritt
- Blasenentzündungen und -steine: Erkrankungen der Harnwege
- Portosystemischer Shunt: Krankheit, bei der die Blutversorgung der Leber gestört ist und es zu Symptomen kommt, die mit den Toxinen zusammenhängen, die normalerweise in der Leber verstoffwechselt werden und nicht mehr dorthin gelangen. Sie sammeln sich dann im Blut an
- Polyzystische Hauterkrankung: tritt in Zusammenhang mit der polyzystischen Nierenerkrankung auf
- Hautkrankheiten: idiopathische Dermatitis des Gesichts, Mattenbrand, primäre Seborrhoe, bestimmte Tumore, ...
- Das Chediak-Higashi-Syndrom: Krankheit, die fast ausschließlich bei Blue Smoke-Perserkatzen auftritt und zu einem Mangel an Melanin in den Lysosomen führt. Zudem tritt eine Fehlfunktion bei den Blutplättchen und bestimmten weißen Blutkörperchen auf
- Polypen in der Nase und im Rachenraum: gutartige Tumore, die sich in der Nase, den Nasennebenhöhlen, den Ohren und dem Rachenraum befinden können
- Kryptorchismus: Die Hoden sinken beim Ausreifen der Geschlechtsorgane nicht bis in den Hodensack ab
- Zahnerkrankungen: Der Kiefer, der bei brachyzephalen Rassen deutlich kürzer ist, führt zu Anomalien beim Greifen und Kauen von Nahrung sowie bei der Position der Zähne (die Anzahl der Zähne ist dieselbe wie bei anderen Katzen). Dies zieht Probleme mit Zahnstein, Zahnfleischentzündungen und manchmal auch Verdauungsprobleme nach sich
- Atemprobleme, die mit der brachyzephalen Schnauze zusammenhängen
- Und alle anderen Krankheiten, die bei Hauskatzen auftreten können
Das Weibchen der Perserkatze wird biologisch gesehen später rollig (man spricht hier auch vom ersten Östrus) als die Weibchen anderer Rassen. Die Würfe bestehen im Schnitt aus weniger Kätzchen. Die Geburten sind oft schwierig und es kommt aufgrund des großen Volumens des Kopfes der Kätzchen häufiger zu schwierigen Geburten. Daher ist das Risiko groß, dass ein Kaiserschnitt durchgeführt werden muss. Außerdem ist die perinatale Mortalität bei dieser Rasse höher.
Außerhalb dieser Rasse sind Kreuzungen mit der Exotic Shorthair zulässig. Bei ihr handelt es sich eigentlich um eine kurzhaarige Perserkatze.
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Derzeit gibt es keine Adressen zur Adoption dieser Rasse: Perserkatze ...