Die Zahnfleischentzündung oder Gingivitis ist ein bekanntes Krankheitsbild bei der Katze. Die meisten Katzen sind im Laufe Ihres Lebens gelegentlich oder regelmäßig von entzündetem Zahnfleisch betroffen.
Welche Symptome für die Zahnfleischentzündung bei der Katze typisch ist und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt, lesen Sie hier.
Zahnfleischentzündung bei Katzen in Kürze
- Zahnfleischentzündungen sind für Katzen unangenehm und schmerzhaft.
- Häufig geht die Gingivitis mit weiteren Zahnerkrankungen wie Zahnstein einher.
- Manche Katzenrassen neigen genetisch bedingt stärker zu Zahnfleischproblemen.
- Für die Therapie ist eine regelmäßige Zahnpflege und eine tierärztliche Behandlung notwendig.
Zahnfleischentzündung bei der Katze: Symptome
Ist das Zahnfleisch der Katze entzündet, äußert sich die Erkrankung durch eine Reihe von Symptomen. Zu Beginn ist eine Rötung am Zahnfleischrand entlang der Zähne erkennbar. Besonders bei Katzen mit heller Haut lässt sich die Entzündung schnell erkennen. Doch auch weitere Symptome sind typisch für die Gingivitis:
- Gerötetes, geschwollenes Zahnfleisch
- Unangenehmer Mundgeruch
- Vermehrtes Speicheln
- Blutendes Zahnfleisch
- Vermehrtes Schlecken oder Putzen des Mauls
- Schmerzen beim Fressen bis hin zu Futterverweigerung
Gingivitis bei Katzen: Ursachen
Eine Gingivitis bei der Katze kann verschiedene Ursachen haben. Die Entzündung kann durch bestimmte Faktoren begünstigt werden. Häufig sind generelle Erkrankungen der Zähne die Ursache für eine Zahnfleischentzündung.
Insbesondere Zahnstein bei der Katze und die schmerzhafte Zahnerkrankung FORL können zu Entzündungen des Zahnfleisches führen. Auch andere Krankheiten oder eine Infektion mit bestimmten Viren wie dem Katzen-Leukämievirus FeLV oder der Katzenkrankheit FIV gelten als mögliche Ursache für eine Gingivitis.
Genetisch bedingte Zahnfleischentzündungen
Die Ursache einer Zahnfleischentzündung bei der Katze lässt sich nicht immer eindeutig klären. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass auch die genetische Veranlagung eine Rolle spielt und manche Katzen von Natur aus stärker zu entzündetem Zahnfleisch neigen als andere.
Auch scheinen einige Katzenrassen häufiger von Zahnfleischentzündungen betroffen zu sein. Vor allem bei Siamkatzen, Maine Coon, Burma und Perserkatzen wird häufig von einem entsprechenden Krankheitsbild berichtet.
Manche Katzen haben vor allem in den ersten zwei Lebensjahren Entzündungen im Bereich der Zähne. Bei diesem Krankheitsbild spricht man von einer juvenilen Gingivitis, die sich auf genetische Ursachen und ein geschwächtes Immunsystem zurückführen lässt.
Zahnfleischentzündung bei Katzen: Medikamente
Je nach Ursache und Schweregrad der Entzündung sollte der Tierarzt entscheiden, welche Therapie sinnvoll ist. Während bei akuten Zahnproblemen eine Zahnbehandlung die Symptome schnell linder kann, ist bei einer chronischen Zahnfleischentzündung vor allem die regelmäßige Zahnpflege wichtig, um Zähne und Zahnfleisch der Katze langfristig zu behandeln.
Zahnfleischentzündung bei der Katze behandeln
Stellt der Tierarzt die Diagnose Gingivitis, muss zunächst beurteilt werden, ob eine Zahnbehandlung notwendig ist. Hat die Katze zusätzlich Zahnstein oder andere krankhafte Veränderungen der Zähne, ist möglicherweise eine Behandlung unter Narkose notwendig. Dabei kann es auch notwendig sein, einzelne Zähne zu ziehen, um der Katze die Schmerzen zu nehmen.
Zahnpflege ist wichtig
Außerdem ist die tägliche Zahnhygiene bei Katzen mit Zahnfleischentzündungen besonders wichtig. Mit speziellen Zahnpflegemitteln können Katzenhalter ihren Fellnasen die Zähne putzen und regelmäßig Zahnstein bei der Katze entfernen.
Leider lassen jedoch nur wenige Katzen die Prozedur über sich ergehen, sodass die Zahnpflege sehr schwierig sein kann. Zudem leiden Katzen mit entzündetem Zahnfleisch häufig unter Schmerzen und lassen sich nur unter Protest im Bereich des Mauls anfassen.
Zahnfleischentzündung bei der Katze: Hausmittel und Homöopathie
Alternativ oder ergänzend zum Zähneputzen wird häufig auf spezielle Futter- und Pflegemittel und auf Medikamente zurückgegriffen. In schweren Fällen kann eine Therapie mit Antibiotika zur Bekämpfung einer bakteriellen Zahnfleischentzündung notwendig sein.
Auch spezielle Mundspülungen für Tiere, Zahnpflege-Gels und Zahnpflege-Snacks kommen bei der Behandlung zum Einsatz.
In der Homöopathie werden vor allem Globuli und kolloidales Silber zur Therapie von Entzündungen im Mundraum der Katze empfohlen. Als Hausmittel in leichten Fällen oder zur Unterstützung können entzündungshemmende Kräutertees aus Kamille sowie Aloe Vera Pasten die Symptome lindern.
Verlauf und Prognose bei einer Zahnfleischentzündung
Zahnfleischentzündungen bei Katzen sind häufig chronisch. Die betroffenen Tiere leiden ständig oder in unregelmäßigen Abständen unter der Erkrankung, wobei es phasenweise zu einer Erholung kommen kann.
Bei einer chronischen Gingivitis ist es besonders wichtig, die Zähne so gut wie möglich zu pflegen und den Stubentiger regelmäßig beim Tierarzt vorzustellen.
Unbehandelt kann es zu Komplikationen wie dem Verlust der Zähne und schweren Entzündungen sowie Einschränkungen beim Fressen kommen.
Zahnfleischentzündung: Katze einschläfern
Das Einschläfern sollte nur in Betracht gezogen werden, wenn alle anderen Behandlungsmöglichkeiten ausgeschöpft sind und die Katze weiterhin unter starken Schmerzen leidet oder ihre Lebensqualität erheblich beeinträchtigt ist.
Das könnte der Fall sein, wenn die Katze zusätzlich zur Zahnfleischentzündung an schweren, unheilbaren Krankheiten leidet, die ihre Lebensqualität stark beeinträchtigen.
Auch, wenn die Katze aufgrund der Entzündungen und Schmerzen nicht mehr fressen kann, was zu erheblichem Gewichtsverlust und Schwäche führt, ist die Lebensqualität des Stubentigers stark beeinträchtigt.
Wann und ob das Einschläfern eine Option bei der Katze mit Zahnfleischentzündung ist, wird der Tierarzt mit dem Katzenhalter besprechen und beratend zur Seite stehen.