Man sitzt gemütlich auf dem Sofa, die wohlig schlummernde Katze auf dem Schoß. Plötzlich erhebt die Samtpfote sich und entblößt ihre Zähne, um herzhaft zu gähnen. Moment mal – was riecht denn hier so komisch?
Dass Katzenatem nicht nur bei älteren Katzen kein Rosenduft ist, wissen die meisten. Doch wenn der tierische Mitbewohnerin auffallend schlecht aus dem Mund riecht, kann dies harmlose, aber auch ernste Ursachen haben. Wir erklären, warum manche Katzen Mundgeruch bekommen.
Katze mit Mundgeruch: Zahn- oder Zahnfleischprobleme
So klein, so niedlich – und ein bisschen stinkend? Junge Katzen durchleben im Alter zwischen vier und sieben Monaten ihren Zahnwechsel: Die Milchzähne verschwinden, die bleibenden Beißerchen wachsen. In dieser Phase sind Entzündungen im Zahnfleisch möglich, die Mundgeruch verursachen.
Oft ist der Geruch nach kurzer Zeit verflogen, die Entzündungen abgeklungen. Sollte dieser Mundgeruch über den Zahnwechsel hinaus anhalten, kann das auf Zahnprobleme hinweisen und ein Besuch beim Tierarzt ist ratsam.
Katze hat Mundgeruch durch Katzenfutter
Das Futter ist die häufigste Ursache für Mundgeruch. Wir alle wissen: Es gibt Speisen, die führen schneller zu Mundgeruch, als uns lieb ist. Vor einem Date werden wir eher zum Apfel als zum Döner greifen, wenn es uns nach einem Snack gelüstet. Bei Katzen nimmt die Nahrung ebenfalls Einfluss darauf, wie sie aus dem Maul riechen.
Fischmahlzeiten wie Thunfisch lassen die Katze eine Zeit lang stärker müffeln. Dies gilt außerdem für weniger hochwertiges Katzenfutter.
Mundgeruch bei Katzen als Zeichen einer Erkrankung
Ist die Katze bereits erwachsen und riecht der Atem plötzlich intensiv aus dem Maul, sollten die Samtpfote genauer beobachtet werden. Oft ist Mundgeruch ein Zeichen für eine Krankheit. Es kann Grund zur Sorge bestehen.
Katze hat Mundgeruch und sabbert: Zahnstein und Co
Katzen leiden seltener als Menschen unter Karies, doch haben viele Zahnstein. Er entsteht, wenn Bakterien im Mund die Kohlenhydrate aus der Nahrung zu Zucker umwandeln. Nach und nach bleiben diese mikrobakteriellen Ablagerungen am Zahn kleben. Wir nennen diese Ablagerungen Plaque. Aus Plaque entsteht Zahnstein, der sich bis unter den sichtbaren Teil der Zähne ausweiten kann.
Der Katzenatem beginnt spätestens zu diesem Zeitpunkt, unangenehm zu riechen. Katzen mit Zahnproblemen zeigen oft weitere Symptome wie einseitiges Kauen, Sabbern und verringerte Nahrungsaufnahme trotz Hunger. Oft leiden sie bereits Schmerzen, ohne dass wir etwas davon mitbekommen. Mit der Zeit kann Zahnstein zu Entzündungen im ganzen Körper führen.
Katze hat starken Mundgeruch: Diabetes
Süßlicher Geruch aus dem Maul ist ein potenzielles Symptom einer Überzuckerung. Bei Diabetes ist der Katzenkörper nicht mehr in der Lage, Zucker mittels Insulin zu verarbeiten.
In diesem Fall erhält er nicht ausreichend Energie und verwendet Eiweiße und Fette, um den Mangel an zugänglichen Kohlenhydraten auszugleichen. Die dabei entstehenden Fettsäuren nennen wir Ketone. Sie bestehen unter anderem aus Aceton und verlassen den Körper über die Atemluft sowie den Urin der erkrankten Katze. Dabei verströmen sie einen süßlich-fauligen Geruch, der an vergorenes Obst oder sogar chemisch wie Nagellackentferner riecht.
Trinkt die Katze parallel mehr als sonst, sind dies Zeichen, die für eine Diabetes-Erkrankung sprechen können.
Nierenerkrankungen: Säuerlicher Atem der Katze
Ähnlich wie bei Diabetes neigen Katzen mit Niereninsuffizienz dazu, mehr zu trinken und unangenehm aus dem Maul zu riechen. Zusätzlich wirken die Katzen ausgetrocknet.
Dies können Sie mittels einer hochgezogenen Hautfalte im Nackenbereich überprüfen: Bei ausgetrockneten Tieren bildet die Hautfalte sich nur langsam zurück. Da die Nieren nicht mehr richtig arbeiten, sammeln sich mehr und mehr Giftstoffe im Körper.
Im fortgeschrittenen Stadium einer Nierenerkrankung wird Katzen häufiger übel, sie erbrechen sich oder riechen unangenehm aus dem Maul. Der Geruch erinnert an Uringeruch, da die Katze Ammoniak ausatmet, den die Nieren nicht mehr ausreichend filtern können.
Katze mit Mundgeruch: Fischig durch Würmer
Hinter Mundgeruch bei Katzen können weitere Krankheiten stecken. Sie kommen weniger häufig vor als die bereits beschriebenen. Ein nach Fisch riechender Atem ist ein mögliches Zeichen für eine Erkrankung der Leber oder des Magen-Darm-Trakts.
Entwickelt die Samtpfote einen intensiven Maulgeruch, ist ein starker Wurmbefall mit Spul- oder Bandwürmern möglich.
Katze hat Mundgeruch: Was tun?
Klar ist, wenn die Katze Mundgeruch hat, kann es verschiedene Ursachen geben. Bleibt der unangenehme Geruch nur kurz, kein Grund zu Sorge. Hält das Stinken allerdings an, ist Rat vom Tierarzt angebracht.
Er wird den Grund ermitteln und eine entsprechende Behandlung einleiten:
- Zahnprobleme: Professionelle Zahnreinigung, Zahnextraktionen oder Antibiotika bei Infektionen.
- Wurmbefall: Entwurmungsmittel, die speziell auf die Art der Parasiten abgestimmt sind.
- Innere Erkrankungen, wie Diabetes oder Nierenproblem: Spezielle Diäten, Medikamente oder weitere Behandlungen abhängig von der Diagnose.
Mundgeruch bei Katze vorbeugen
Da der Mundgeruch bei Katzen ein Symptom für eine Erkrankung sein kann, kann jeder Katzenhalter vorbeugend etwas tun, damit die Samtpfote keine Probleme bekommt:
- Regelmäßige Zahnpflege: Regelmäßiges Zähneputzen mit einer speziellen Zahnpasta für Katzen und routinemäßige Zahnarztbesuche.
- Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung unterstützt die allgemeine Gesundheit und Zahngesundheit deiner Katze.
- Regelmäßige Entwurmung: Entwurmung nach Empfehlung des Tierarztes.
Katze mit Mundgeruch: Hausmittel, die helfen
Neben der Abklärung und Behandlung bei Tierarzt und einer gesicherteren Wasseraufnahme - auch viel frisches Wasser hilft der Mundhygiene des Stubentigers - gibt es verschieden Hausmittel, die bei Mundgeruch helfen können:
- Kokosöl: Antimikrobielle Eigenschaften, die helfen können, Bakterien im Mund zu bekämpfen.
- Petersilie: Enthält Chlorophyll, das helfen kann, Mundgeruch zu neutralisieren.
- Apfelessig: Antibakterielle Eigenschaften, kann helfen, Bakterien im Mund zu reduzieren.
Die Anwendung der Hausmittel sollte immer mit dem Tierarzt besprochen werden, besonders dann, wenn Medikamente zum Einsatz kommen.