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Katze sabbert

Die Katze sabbert viel - ist das ok?

© Ling_Chen / Shutterstock

Katze sabbert stark: Was sind die Ursachen?

von Stefanie Gräf

Am veröffentlicht

Auch Katzen läuft gerne mal das sprichwörtliche „Wasser im Mund“ zusammen. Doch wann ist Sabbern bei Katzen normal und harmlos und wann ist Vorsicht angebracht?

Wenn die Katze plötzlich stark sabbert, ist kann das den Halter schon mal verunsichern. Schließlich sind die Samtpfoten nicht unbedingt bekannt dafür, dass sie viel sabbern. Allerdings ist Speichelfluss meist völlig normal und unbedenklich – aber leider nicht immer. Deshalb solltest du als Katzenhalter wissen, welche Ursachen dahinter stecken können und wann es Zeit ist zu handeln.

Speichelfluss bei Katzen

Auch Katzen produzieren Speichel. Er wird mithilfe von verschiedenen Drüsen in der Maulhöhle gebildet und erfüllt wichtige Funktionen. So bewirkt Speichel etwa, dass die Nahrung leichter geschluckt werden kann, und enthält zudem auch wichtige Verdauungsenzyme. Darüber hinaus werden damit auch Geschmäcker wahrgenommen. Bei Katzen kommt noch hinzu, dass der Speichel eine wichtige Rolle bei der Pflege ihres Fells spielt. Wenn sie Speichel verlieren bzw. stark sabbern, dann können zahlreiche – und zudem sehr unterschiedliche – Ursachen dahinterstecken.

Katze sabbert stark: Mögliche Ursachen

Die wichtigsten Auslöser für vermehrte Speichelbildung bei Katzen sind:

Katze sabbert viel: Die biologische Seite

Der Fachbegriff für vermehrtes Speicheln bei Katzen ist Hypersalivation. Weiter wird hierbei unterschieden, ob die Drüsen in der Maulhöhle einfach sehr viel Speichel produzieren (Ptyalismus) oder ob Probleme bestehen, den Speichel abzuschlucken (Pseudopytalismus). Letzteres tritt meist deutlich öfter auf; Auslöser für solche Schluckstörungen sind in den meisten Fällen Schmerzen in der Maulhöhle – von Zahnproblemen über Fremdkörper, Verletzungen und Entzündungen bis hin zu Abszessen oder sogar Tumoren. Aber auch Funktionsstörungen von Nerven oder muskuläre Probleme können eine Rolle spielen.

Eine starke Speichelproduktion (Ptyalismus) dagegen ist meist ein Signal für Übelkeit. Mögliche Gründe hierfür sind etwa Angst, Stress, manchmal Medikamente, Neurologische Erkrankungen oder aber Probleme mit dem Magen-Darm-Trakt. Allerdings gibt es für eine starke Speichelproduktion zudem noch andere, harmlose Gründe.

Katze sabbert stark bei Futter

Die Vorfreude auf Futter ist einer der wichtigsten Gründe für eine vermehrte Speichelproduktion bei Katzen. Wenn ihre Sinne die Info bekommen, dass es gleich etwas Leckeres zu essen gibt, dann intensivieren die Drüsen schlagartig die Speichelproduktion. Schließlich wird dieser gleich für das Futter benötigt, um es besser schlucken zu können.

Allerdings kann schon Vorfreude auf Futter, dieses Sabbern auslösen, etwa wenn wir den Kühlschrank öffnen oder das Futter hervorholen. Wenn du immer zu einer festen Zeit fütterst, kann es sogar sein, dass dein Kätzchen schließlich zu dieser bestimmten Tageszeit vermehrt Speichel produziert. Unabhängig davon, ob du ihr etwas zu Fressen gibst oder nicht.

Übrigens regt der Geruch von Katzenminze oder Baldrian bei unseren Samtpfoten ebenfalls die Speichelbildung an. Aber auch die Gabe von Antibiotika oder anderen Medikamenten kann durch den bitteren Geschmack ebenfalls starkes Sabbern auslösen. Die hält dann aber nicht lange an.

Warum sabbert die Katze beim Streicheln und Schmusen?

„Meine Katze sabbert beim Streicheln!“ – Für viele Katzenhalter ist es erstmal ziemlich überraschend, wenn dem Stubentiger beim gemeinsamen Schmusen das eine oder andere Tröpfchen Speichel verliert. Bei manchen kann das sogar eine richtige feuchte Angelegenheit sein. Dennoch brauchst du dir in diesem Fall gar keine Sorgen zu machen. Wenn deine Katze beim Kuscheln sabbert, ist das nämlich eigentlich sogar ein richtig gutes Zeichen. Die Miez ist schlicht und ergreifend so entspannt und fühlt sich so wohl, dass ihr vor lauter Zufriedenheit der Speichel läuft. 

Katze sabbert beim Schnurren

Ähnlich verhält es sich, wenn deine Kätzchen vor lauter Zufriedenheit schnurrt. Da auch diese Laute ein Zeichen für großes Wohlbefinden sind, kann es in einer besonders entspannten Situation schon mal passieren, dass der Samtpfote ein Speichelfaden aus dem Mäulchen läuft. Sobald deine Miez jedoch wieder mit etwas anderem beschäftigt ist, hört das Sabbern ziemlich schnell wieder auf.

Übrigens wird dieses Phänomen auch beim Milchtritt beobachtet, etwas, was ja häufig in Kombination mit Schnurren auftritt. Katzenbabys stimulieren mit dem Milchtritt die Milchdrüsen ihrer Mama. In der Erwartung, dass es gleich etwas Leckeres gibt, das sie schlucken müssen, setzt zugleich der verstärkte Speichelfluss bei ihnen ein.

Katze sabbert beim Schlafen

Kann sich deine Samtpfote so richtig beim Schlafen entspannen und erlebt eine erholsame Tiefschlafphase, ist ebenfalls vielfach Sabbern möglich. Bei solchen „feuchten“ Träumen musst du dir aber wirklich keine Gedanken machen! Hier bei handelt es sich schlicht und ergreifend um die „Nebenwirkung“ von purem Wohlbefinden.

Katze sabbert stark bei Stress

In besonderen Stresssituationen fangen gerade besonders sensible Kätzchen deutlich an zu sabbern. Die Palette reicht vom Besuch beim Tierarzt über eine Autofahrt oder Eingesperrtsein im verhassten Katzenkorb bis hin zu Gästen, die der Stubentiger nicht so gerne mag. Diese Reaktion gibt sich allerdings wieder, sobald der Stresspegel sinkt.

Bei Freigängern kann es ebenfalls vorkommen, dass die Miez gelegentlich mit Schaum vorm Mäulchen wieder zu Hause auftaucht. Dies ist in der Regel die Reaktion auf eine heftige Jagd sein und braucht dich nicht zu beunruhigen - jedenfalls wenn das Sabbern sich schnell wieder gibt. 

Katze sabbert viel: Hier ist Vorsicht geboten!

Dauert das starke Sabbern bei deinem Tiger jedoch länger an, ist Vorsicht angebracht. Versuche nach Möglichkeit, dem Ganzen auf den Grund zu gehen und die Ursache herauszufinden. Im Zweifelsfall solltest du auch lieber deinen Tierarzt kontaktieren. Es gibt nämlich auch mehrere Auslöser für vermehrten Speichelfluss, die du nicht auf die leichte Schulter nehmen solltest. Diese sind:

  • Wucherungen und Tumore in der Maulhöhle
  • Fremdkörper im Mundraum
  • Vergiftungen (treten meist in Kombination mit Symptomen wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Zittern oder sogar Lähmungen auf)
  • Gebissprobleme (etwa Zahnstein, Zahnfleischentzündungen oder FORL). Achtung! Geht gerade der Zahnwechsel vor sich (im Alter von vier bis sechs Monaten), ist starkes Speicheln jedoch harmlos.
  • Speiseröhrenerkrankungen
  • Infektionserkrankungen (Bakterien, Viren, Parasiten, Pilze)
  • Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts
  • Niereninsuffizienz
  • Lebererkrankungen

Sabbern bei Katzen: Harmlos oder gefährlich? 

Um zu beurteilen, um hinter dem Sabbern deiner Katze ein echtes Problem steckt oder nicht, gibt es eine ziemlich simple Faustregel. Kommt es nur gelegentlich, ohne weitere Symptome und auch nur über kurze Zeit zu verstärktem Speichelfluss, dann musst du dir keine Gedanken machen. Anders sieht die Sache dagegen aus, wenn es immer wieder auftritt, nicht mehr weggeht oder das Sabbern in Kombination mit Verhaltensauffälligkeiten einhergeht. Gibt es „Begleiterscheinungen“ wie Erbrechen, Blut im Speichel oder allgemeine gesundheitliche Probleme, dann solltest du das Sabbern unbedingt ernst nehmen und abklären lassen. 

Katze sabbert stark: Was tun?

Speichelt dein Tiger verstärkt und du hast kein gutes Gefühl dabei, dann ist ein Besuch beim Tierarzt eine gute Idee. Dieser wird zunächst eine gründliche Untersuchung des Kätzchens durchführen, um die Ursache für den übermäßigen Speichelfluss herauszufinden. Neben einer Untersuchung der Maulhöhle mitsamt des Rachenraums wird er Blut abnehmen, um eventuell vorliegende körperliche Erkrankungen oder Infekte auszuschließen. Bei Verdacht auf Gebissprobleme werden Röntgenbilder des Kopfes angefertigt, um potenzielle Probleme am Kiefer oder an den Zahnwurzeln aufzuspüren.

Bei neurologischen Beschwerden oder Erkrankungen innerer Organe kann eine Überweisung zum Spezialisten erforderlich sein.

Bei starkem Speicheln einer Katze wird in jedem Fall nicht das Symptom behandelt oder der Speichelfluss unterdrückt, sondern vielmehr wird der Fokus auf die Erkrankung gerichtet, die dahinter steckt.

 
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