Wie ein kleiner leiser Motor. das Schnurren bei einer Katze ist ganz gleichmäßig. Liegt die Katze noch auf dem eigenen Schoß nimmt man ein angenehmes Vibrieren wahr und ist selbst ganz beruhigt davon. Das Schnurren hat in der Regel eine Frequenz von 25 bis 150 Hertz (Schwingungen pro Sekunde), was zu den beruhigenden und angenehmen Vibrationen führt, die wir hören und fühlen können.
Aber warum schnurren Katzen überhaupt? Dieser Ratgeber erklärt wie das das Schnurren einer Katzer zustande kommt.
Katzen schnurren: Kommunikation
Katzen schnurren schon, wenn sie noch ganz klein sind. Dieses Phänomen, das durch alternative Luftbewegungen im Atemtrakt hervorgerufen wird, ist typisch für Stubentiger.
Kätzchen schnurren vor Wonne, wenn sie an der Zitze ihrer Mutter saugen. Diese wiederum schnurrt, um ihren Kleinen mitzuteilen, dass alles in Ordnung ist, dass sie da ist, um sie zu beschützen und dass sie in Sicherheit sind. Bei dieser „Unterhaltung” durchs Schnurren werden auch Pheromone ausgetauscht, die den Kätzchen mitteilen, dass alles in Ordnung ist, dass ihre Mutter auf sie aufpasst und sie beschützt.
Diese einzigartigen Momente der Intimität zwischen der Katze und ihren Kleinen, in denen sie sich in völliger Sicherheit fühlen, suchen die meisten Katzen danach ihr Leben lang, wenn sie Angst haben. Auch das Treteln begleitet sie oft durchs ganze Leben - ein Reflex, der als „Milchtritt” bezeichnet wird und den die Kätzchen von klein auf haben, wenn sie von ihrer Mutter gesäugt werden. Sogar im Mutterleib ist er bereits vorhanden.
Was bedeutet es, wenn eine Katze schnurrt?
Später schnurrt die Katze vor Vergnügen, wenn sie sich vollkommen entspannt fühlt. Sie hat keine Angst, spürt eine Harmonie zwischen sich und euch, fühlt sich sicher - dann beginnt sie mit den sonoren Brummtönen. Es kommt auch vor, dass sie schnurrt und sich an Herrchens oder Frauchens Beinen reibt, um zu sagen „Es ist alles in Ordnung, ich freue mich dich zu sehen”. Nebenbei hinterlässt sie dann auch ihre Pheromone und markiert damit ihr „Territorium”. Das Schnurren kann auch heißen „ich habe Hunger, Durst oder will gestreichelt werden!”
Warum schnurren Katzen zur Beruhigung?
Auch wenn eine Katze spürt, dass ihr Besitzer müde oder krank ist, schnurrt sie an seiner Seite und schmiegt sich an ihn, um ihn zu beruhigen und zu entspannen. Kein Wunder, dass es sogar eine sogenannte Katzenschnurr-Therapie gibt, die von Psychologen für Menschen immer wieder empfohlen wird.
Wenn eine Katze zu schnurren beginnt, wenn sie einer anderen, aggressiven Katze gegenübersteht, dann handelt es sich um eine Geste der Unterwerfung. Eine Katze, die Angst hat, kann also auch schnurren.
Warum schnurren Katzen bei Schmerzen?
Zusätzlich zu diesen verschiedenen Formen des Schnurrens gibt es noch eine weitere, und zwar das Schnurren als Ausdruck des Schmerzes, so als würde die Katze versuchen, sich von den Schmerzen zu befreien, indem sie sie „wegschnurrt”. Auch eine sterbende Katze schnurrt.
Das Schnurren scheint sie dann zu beruhigen, und die Pheromone, die sie ausschüttet, erleichtern ihr den Weg in den Tod. Aber auch hier weiß man nichts Genaues darüber, was in der schnurrenden Katze vor sich geht. Über diese Mechanismen ist noch nicht viel bekannt und es ist vor allem am Anfang schwierig, die verschiedenen Arten des Schnurrens auseinanderzuhalten (Angst, Freude, Schmerz, Unterwerfung).
Eine Katze, die permanent schnurrt, muss einer Verhaltensanalyse unterzogen werden, um herauszufinden, ob eine Behandlung durch einen Tierarzt verschrieben werden muss. Dasselbe gilt für eine Katze, die niemals schnurrt, denn sie kann gestresst sein und sich nicht trauen, vor euch zu schnurren. Wie man eine gestresste Katze beruhigt, erfahren Halter hier.
Wie schnurren Katzen?
Katzen schnurren durch eine komplexe Kombination von Muskelbewegungen und Vibrationen der Stimmbänder, die im Kehlkopf (Larynx) erzeugt werden.
Das Schnurren entsteht durch die rhythmische Kontraktion der Larynxmuskeln (Kehlkopfmuskeln), die die Stimmbänder öffnen und schließen. Diese Bewegung erfolgt sowohl beim Ein- als auch beim Ausatmen. Während dieser Muskelkontraktionen strömt Luft über die Stimmbänder, was zu einer schnellen Abfolge von Vibrationen führt.
Der Prozess wird vom zentralen Nervensystem gesteuert, insbesondere durch neuronale Signale, die vom Gehirn an die Kehlkopfmuskeln gesendet werden. Es wird angenommen, dass der Hirnstamm dabei eine zentrale Rolle spielt. Diese Signale bewirken, dass die Muskeln des Kehlkopfs 25 bis 150 Mal pro Sekunde kontrahieren und entspannen, wodurch das charakteristische Schnurren erzeugt wird.