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rote katze mit cupcakes auf dem tisch
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Katzenfutter ohne Zucker, eine gute Idee?

von Carina Petermann

am aktualisiert

„Zucker“ ist derzeit in aller Munde: Kaum ein Fitness-Format, das es nicht erwähnt – Low Carb ist Trend. Dabei geht es vor allem um das, was vielen schwerfällt: auf die süßen Kristalle möglichst verzichten. Doch welche Rolle spielt Zucker für Katzen?

Warum enthält Katzenfutter Zucker?

Naschkatzen, die Süßes mögen? Das hat die Natur nicht vorgesehen, denn: Katzen haben keine Geschmacksrezeptoren für süßen Genuss. Der Vorwurf, dass Hersteller ihrer Tiernahrung Zucker als „Lockmittel“ untermischen, ist damit haltlos. Allerdings kann Zucker den Geschmack des eigentlichen Futters intensivieren. Häufig fügen Hersteller Karamell hinzu, damit der Inhalt der Dosen appetitlicher aussieht. Auch die Konsistenz von Geleefutter kann Zucker verbessern. Den Samtpfoten ist die Optik freilich egal. Einige Hersteller argumentieren, dass zuckrige Zutaten wie Oligosaccharide oder Zichorienwurzel zur Darmgesundheit der Stubentiger beitragen könnten.

Brauchen Katzen Zucker?

Als Fleischfresser ist der Organismus einer Katze seit Jahrtausenden darauf ausgelegt, proteinreiche und kohlenhydratarme Nahrung zu sich zu nehmen. Schließlich ernähren sich alle Felinen vom Löwen bis zur Wildkatze von Beutetieren. Sie sind in der Lage, die nötige Glukose aus Proteinen zu ziehen. Bei uns Menschen beginnt das Verwerten von Zucker bereits im Mund durch die sogenannte Amylase. Anschließend übernimmt die Bauchspeicheldrüse ihre effektive Arbeit. Die Evolution hat das Verwerten von zuckerhaltigen Mahlzeiten bei der Katze nicht gefördert: Es findet keine Amylase im Maul statt, die Bauchspeicheldrüse ist viel weniger aktiv. Unsere tierischen Gefährten können darum nur eine geringe Menge Zucker in Form von Laktose, Stärke, Glukose oder Saccharose verdauen. Ein Plus führt zu Durchfall bei Katzen. Selbst minderwertiges Katzenfutter enthält jedoch keine entsprechend hohen Anteile Zucker.

So erkennen Sie Zucker in Tiernahrung

Ist Zucker in Tiernahrung enthalten, muss dies auf der Verpackung stehen. So weit, so gut. Wer beim Gang durch die Regale oder Online-Shops Futter ohne die Aufschrift „Zucker“ findet, hat allerdings keine Garantie für ein Katzenfutter ohne Zucker.

Zucker kann als „Karamell“, „Zellulose“, Maltose, Dextrose, Sacharose, Saccharide oder Melasse deklariert sein. In manchem Trockenfutter finden sich „Zuckerrübentrockenschnitzel“. Diese sollen die Darmtätigkeit unterstützen, bestehen allerdings bis zu 20 Prozent aus Zucker.

Ist Zucker in Katzenfutter gefährlich?

Die Erkenntnisse rund um die menschliche Ernährung können wir nicht auf Katzen übertragen. Schauen wir uns drei kritische Aspekte genauer an:

Zucker und Katzen-Diabetes

Katzen, die viele Kohlenhydrate sowie Zucker fressen, haben einen höheren Blutzuckerspiegel. Dies kann Katzen-Diabetes begünstigen. Allerdings spielen andere Risikofaktoren dabei ebenfalls eine Rolle: Übergewicht, Bewegungsarmut und das Alter.

Zucker & Zähne

Zucker führt zu Karies – dieser Zusammenhang ist uns allen bekannt. Bei Katzen ist die Sachlage weniger eindeutig. Denn unsere felinen Freunde leiden weitaus häufiger an Zahnstein und Parodontitis. Als Grund vermuten Forscher den pH-Wert im Maul der Katze, der organische Säuren neutralisieren kann. Auf gesunde Zähne hat Zucker bei Katzen vermutlich keinen Einfluss.

Zucker und Übergewicht

Die dem Katzenfutter zugesetzten Zuckermengen sind zu gering, um allein für Übergewicht verantwortlich zu sein. Allerdings ist Zucker oft Tiernahrung beigemischt, die wenig Fleisch und damit Proteine sowie durch Getreide einen höheren Kohlenhydrat-Anteil hat. Dies kann Übergewicht begünstigen. Vor allem ältere Katzen, die ausschließlich energiereiches Trockenfutter knabbern, das ihre täglichen Kalorienbedarf übersteigt, neigen zu Übergewicht. Lernen Sie hier, wieviel die Katze wiegen sollte.

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Bestes Beuteschema: Futter ohne Zucker und Getreide

Zucker hat keinen ernährungsphysiologischen Wert für Raubtiere und ist damit kein sinnvoller Bestandteil einer hochwertigen Tiernahrung. „Die enthaltenen Mengen sind zu gering, um Katzen zu schaden“ ist ein zweifelhaftes Argument. Denn der Nutzen bleibt weiterhin fraglich. Auch Getreide wie Weizen oder Reis gehören zu den billigen Bestandteilen im Tierfutter. Sie enthalten viel Stärke, also Mehrfachzucker (Saccharide). Langfristig kann eine zu hohe Aufnahme von Kohlenhydraten zu Diabetes und Übergewicht führen.

Zucker ist bestenfalls unnötig, bringt aber mögliche Nachteile für Ihre Samtpfote mit sich. Es ist darum sinnvoll, auf Katzenfutter ohne Zucker und Getreide zu setzen. Dies entspricht einer naturnahen Ernährung Ihrer Samtpfote. Nassfutter ist einer erbeuteten Maus ähnlicher als Trockenfutter-Kroketten, die vor allem viele Kohlenhydrate enthalten. Damit entspricht ein Nassfutter ohne Getreide und Zucker eher dem natürlichen Beuteschema Ihrer Katze.

Wo können Sie Katzenfutter ohne Zucker kaufen?

Gesundes Katzenfutter muss nicht teuer sein – wir nennen Ihnen einige Beispiele. Tipp: Um einem Zuviel an Kohlenhydraten vorzubeugen, können Sie den NfE-Rechner nutzen. Dieser ist vor allem für Diabetes-Katzen gedacht, kann aber Auskunft über den Kohlenhydrat-Anteil in jedem Futter geben.

Im Fachhandel: Fressnapf, Futterhaus und Co.

Im Fachhandel finden Sie eine große Auswahl: Neben bekannten Marken wie Animonda (GrainFree) oder Miamor (Milde Mahlzeit) gibt es hier oft hochwertige Eigenmarken, die weder Zucker noch Getreide enthalten. Beispielsweise Select Gold und Real Nature bei Fressnapf oder Wildkind bei Futterhaus.

Katzenfutter ohne Zucker online kaufen

Online ist es möglich, sich die Inhalte in Ruhe durchzulesen. Mit Suchmasken in Online-Shops können Sie gezielt nach zucker- und getreidefreier Tiernahrung suchen. Neben großen Online-Shops wie Zooplus oder Fressnapf gibt es kleinere, die sich auf Katzenfutter konzentrieren, das weder Zucker noch Getreide enthält. Ein Beispiel hierfür ist Sandras Tieroase.

Katzenfutter ohne Zucker bei Aldi, Edeka oder dm

Auch im Supermarkt um die Ecke können Sie fündig werden, wenn Sie Katzenfutter ohne Zucker suchen. Schauen Sie sich die Deklarationen in Ruhe an oder informieren Sie sich vor dem Einkauf auf der Webseite Ihres Lieblings-Geschäfts. Aldi Süd hat mit Shah Select beispielsweise ein günstiges zuckerfreies Nassfutter. Dm oder Dehner bieten mit Eigenmarken wie Dein Bestes und Best Nature ebenfalls eine zucker- und getreidefreie Katzennahrung an.
 

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