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Katze mit Diabetes: Symptome
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Katze mit Diabetes: Die häufigsten Symptome

von Carina Petermann

am aktualisiert

„Ihre Katze hat Diabetes!“ Diese Diagnose stellen Tierärzte immer häufiger. Der Grund dafür ist eigentlich erfreulich: Katzen werden immer älter. 

Wie auch beim Menschen unterscheiden wir bei Katzen zwischen Typ-I- und Typ-2-Diabetes. Beiden gemeinsam ist ein dauerhaft erhöhter Blutzuckerspiegel: Liegt der Blutzuckerwert (Glukosewert) bei gesunden Katzen zwischen 70 und 100 mg/dl, kann er bei erkrankten Katzen auf Werte von über 600 mg/dl steigen. Zuviel Körperfett führt dazu, dass der Körper mehr Insulin produzieren muss, um den Blutzuckerspiegel in Balance zu halten. Dies erschöpft die Bauchspeicheldrüse und der Zuckerstoffwechsel gerät aus dem Gleichgewicht.

Zudem zählen zu den Risikofaktoren eine vorausgegangene Behandlung mit Cortison, Zahnfleischentzündungen, genetische Neigung bei bestimmten Rassen und das Alter: Vor allem ältere männliche Tiere neigen zu Diabetes. Wir werfen im Folgenden einen genauen Blick drauf, wie Katzenhalter Diabetes bei ihren Samtpfoten erkennen können.

Die Katze trinkt viel

Viele Katzen sieht man so gut wie nie am Wassernapf, vor allem, wenn sie viel Nassfutter fressen. Doch bei einem erhöhten Blutzuckerspiegel versucht der Katzenkörper, überschüssigen Zucker über den Urin auszuscheiden. Dies hat zur Folge, dass die Katze häufiger uriniert und entsprechend mehr trinkt.

Neben einer Diabetes-Erkrankung können auch Nierenprobleme dazu führen, dass Ihr tierischer Gefährte sehr durstig ist. Empfehlung: Wenn Ihre Katze mehrere Tage hintereinander auffällig häufig trinkt, gehen Sie mit Ihr zum Tierarzt.

Die Katze frisst viel, nimmt aber ab

Diabetes bringt den Stoffwechsel durcheinander: Diabetes-Katzen fressen oftmals viel, verlieren aber dennoch an Gewicht. Denn ihr Körper kann die Energie aus Zucker nicht mehr verwerten, zieht sie aber stattdessen aus Fett- und Muskelreserven. Die Katze frisst viel, bleibt aber hungrig.

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Die Katze ist schlaff und apathisch

16 Stunden schlafen und dösen – kein Problem für unsere Fellnasen. Doch wenn Ihre Samtpfote auffallend mehr schläft, schauen Sie genauer hin: Eine unbehandelte Diabetes-Erkrankung könnte der Grund für die Müdigkeit sein. Denn da der Körper den Zucker aus der Nahrung nicht mehr verarbeiten kann, fehlt ihm Energie.

Schwäche und Muskelschwund

Ist die Krankheit weiter fortgeschritten, kann ein durch Nervenschäden verursachtes, ungewohntes Gangbild („plantigrader Gang“) auffallen. Besonders an den Hinterbeinen kann es zu einer Muskelschwäche kommen. Die Katze läuft eventuell „flacher“, also mit abgesenktem Fersenbereich.

Struppiges, ungepflegtes Fell

Durch den gestörten Stoffwechsel leidet oft auch die Fellpflege. So können stumpfes Fell und Unsauberkeit entstehen.

Katze mit Diabetes: Symptome sind nicht gleich ein Grund zum Einschläfern!

Ihr Tierarzt wird nach Schilderung der Symptome vermutlich ein Blutbild anfertigen lassen. Dabei reicht es nicht aus, den aktuellen Blutzuckerspiegel zu bestimmen. Denn dieser schnellt bei gestressten Katzen sehr schnell in die Höhe, sprich: Ein erhöhter Blutzuckerwert wäre nicht aussagekräftig. Im Blutbild kann Ihr Tierarzt allerdings Fructosamin sowie HbA1, einen Hämoglobin-Wert, bestimmen lassen. Diese bieten wertvolle Informationen über den Blutzuckerspiegel der letzten Wochen.

Katze mit Diabetes: Symptome
Katze mit Diabetes: Symptome und Krankheit werden mit Insulin bekämpft ©AlexDonin / Shutterstock  

Je früher Sie mit Ihrer Fellnase zum Tierarzt gehen, desto früher kann die Therapie beginnen. Dies erhöht die Chance, dass sich die Bauchspeicheldrüse wieder regeneriert. Bei rund 50 Prozent der Katzen ist Diabetes heilbar, wenn die Behandlung früh genug einsetzt. Doch auch die übrigen können dank Insulintherapie ein langes und beschwerdefreies Leben führen. Unbehandelt verläuft Diabetes bei Katzen meist tödlich.

Therapie: Spritze statt Tabletten & die richtige Ernährung

Ein zeitiger Therapiebeginn ist wichtig, denn so erhöhen Sie die Chance auf eine Remission. Da Tabletten nur bei sehr wenigen Katzen wirken – und auch das meist nur temporär – setzt die Tiermedizin statt Tabletten auf eine Insulintherapie mit Spritzen.

Ihr Tierarzt wird Ihrer Katze vermutlich Insulin verschreiben – achten Sie bitte auf die Lagerungshinweise. Lassen Sie sich das zweimal tägliche Spritzen beim Tierarzt zeigen – am besten „üben“ Sie bei ihm mit Kochsalzlösung. Das Insulin sollte immer in eine kleine Fettfalte injiziert werden. Die Nadel ist so fein, dass die meisten Katzen davon nichts bemerken. Wichtig ist, dass Sie Ruhe und Gelassenheit ausstrahlen. Loben Sie Ihre Katze nach der Spritze ausgiebig oder geben Sie Ihr ein für Diabetiker geeignetes Leckerli – beispielsweise gefriergetrocknete Snacks. So verbindet sie die Spritze mit etwas Positivem.

Unser Tipp: Vermeiden Sie Trockenfutter, wenn Ihre Katze an Diabetes erkrankt ist. Damit ist auch das Diabetes-Futter gemeint, das Sie beim Tierarzt kaufen können. In der Natur nimmt die Katze nur ein bis zwei Prozent Kohlenhydrate über die Nahrung zu sich. Das optimale Futter für eine zuckerkranke Katze enthält viel Protein und wenig Kohlenhydrate. Trockenfutter scheidet damit aus, denn selbst Diabetesfutter besteht zu mindestens einem Fünftel aus Kohlenhydraten. Es muss aber kein teures Spezialfutter sein: Viele normale Nassfuttersorten aus dem Handel sind geeignet. Unser Tipp: der NfE-Rechner für Katzenfutter.

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