Katzenaugen sind unseren in vielen Fällen überlegen, bei Dunkelheit etwa sehen sie fast so gut wie am Tag. Außerdem ist ihr Sichtfeld durch die Anordnung der Augen weiter außen am Kopf deutlich größer als unseres – nämlich ganze 180 Grad.
Durch eine Hornhautentzündung, die nicht schnell behandelt wird, können Kätzchen diese beeindruckenden Fähigkeiten einbüßen. Deshalb ist es umso wichtiger, dass man als Katzenhalter weiß, wann der vierbeinige Mitbewohner an dieser Augenerkrankung leidet.
Keratitis bei Katzen: Was ist das eigentlich?
Eine Keratitis ist die Entzündung der Hornhaut im Auge. Normalerweise schützt diese durchsichtige Schicht das Innere des Auges vor Umwelteinflüssen und ist zudem zuständig für die Brechung des eingehenden Lichtes. Diese Art der Entzündung kann durch äußere Einflüsse verursacht werden, wie zum Beispiel das Eindringen verletzender Gegenstände. Aber auch manche Viren lösen eine Keratitis aus.
Auslöser der Herpeskeratitis bei Katzen
Oftmals geht eine Hornhautentzündung mit einer Herpesinfektion der Katze einher. Es entsteht dann eine sogenannte eosinophile Keratitis. Hierbei lagern sich aufgrund einer Immunreaktion weiße Blutkörperchen in den Gefäßen der Hornhaut ein. Dadurch entstehen weiße Stellen im Auge (Katarakt, Trübung des Auges), durch die die Katze dann nichts mehr sieht. Im schlimmsten Falle entwickeln sich diese kleinen Stellen im Auge zu einem Grauen Star.
Darüber hinaus kann eine Entzündung der Hornhaut natürlich ebenso durch Kratzer entstehen. Wenn eine Katze viel mit Artgenossen kämpft oder draußen auf spitze Gegenstände stößt, kann es zu Verletzungen und in der Folge dann Entzündungen der Hornhaut kommen.
Ist eine Hornhautentzündung bei Katzen ansteckend?
Keine Sorge, anders als zum Beispiel das Herpesvirus selbst, ist eine hierdurch ausgelöste Keratitis nicht ansteckend und keine Gefahr für andere Vierbeiner. Handelt es sich um eine Entzündung als Reaktion auf einen eingedrungenen Gegenstand, so sind Bedenken ebenfalls unnötig.
Keratitis bei Katzen: Welches sind die Symptome?
Die Symptome der Keratitis sind typische Symptome einer Augenentzündung:
- gerötete oder tränende Augen
- Augen meist angeschwollen
- empfindlich auf Licht
- Katze kneift die Augen zusammen (Da das Licht durch die entzündete Hornhaut nicht mehr wirklich gebrochen werden kann.)
- allgemeine Probleme beim Sehen, vor allem wenn die Entzündung schon länger besteht.
- Das Auge sieht zudem trocken aus und glänzt nicht mehr.
- Es können sich weiße Schlieren und Punkte bilden, welche sich über das ganze Auge ziehen.
In einem späteren Stadium ist oft bereits der Katarakt erkennbar. Da eine Hornhautentzündung normalerweise große Schmerzen verursacht, wirkt die Katze insgesamt sehr abgeschlagen und reagiert auch empfindlich auf Berührungen.
Was tun, bei einem Keratitis-Verdacht?
Auf jeden Fall sofort zum Tierarzt! Augenerkrankungen sind etwas sehr Ernstes und können bei einer nicht ausreichenden Behandlung zur Blindheit und großen Schmerzen führen.
Der Tierarzt wird dann erst einmal mittels eines Fluorescin-Tests die Hornhaut der Katze auf Beschädigungen hin untersuchen. Außerdem wird ein Abstrich gemacht, um so eventuell vorhandene Bakterien oder Viren aufzuspüren. Je nachdem werden dann Methoden zur Behandlung der Katze besprochen.
Ist eine Hornhautentzündung bei Katzen heilbar?
Jein. Es kommt auf den Auslöser der Entzündung an. Wenn die Keratitis durch Verletzungen herbeigeführt wurde, kann eine OP Abhilfe schaffen. Die schlechte Verheilung der Wunden im Auge macht eine OP meistens nötig. Ist eine Operation nicht möglich, ist die Prognose eher nicht so gut und es besteht die Möglichkeit, dass die Katze ihr Augenlicht dauerhaft verliert.
Bei einer Keratitis infolge eines Herpesausbruchs kommen Medikamente zum Einsatz. Diese muss die Katze ein Leben lang bekommen, damit das Virus in Schach gehalten wird. Dadurch wiederum gewinnt man etwas Kontrolle über die Keratitis. Jedoch sind auch mit den Medikamenten weitere Ausbrüche der Hornhautentzündung nicht ausgeschlossen. Unglücklicherweise setzt sich hier im Auge das Herpesvirus gerne fest und bricht bei Stress oder anderen Faktoren immer wieder aus.
Behandlung einer Keratitis bei Katzen
Bei einer eosinophilen Keratitis, ausgelöst durch das Herpesvirus, ist durch spezielle Salben und Gels eine Verbesserung der Entzündung zu erreichen. Da diese Medikamente antiviral wirken, wird die Immunreaktion im Auge gestoppt. Dadurch stellt sich eine Besserung der Sehfähigkeit ein. Diese Methode dient aber dazu, die Herpes-Symptome unter Kontrolle zu bekommen. Sie führt nicht zu einer kompletten Wiederherstellung der Sehkraft.
Eine Hornhautentzündung durch Verletzungen ist leider meist nicht so einfach zu behandeln. Eine Katarakt-OP ist meist das Mittel der Wahl. Hierbei wird die beschädigte Linse entfernt und durch eine künstliche Linse ersetzt. Die Chance, dass die Katze nach so einer OP wieder sehen kann, liegt bei circa 85%. Wichtig ist, dass die Netzhaut im Auge gesund ist.
Was passiert, wenn ich die Keratitis nicht behandeln lasse?
Bei einer nicht behandelten Keratitis kommt es in der Regel zum Erblinden der Katze. Da mit der Zeit die Trübung des Auges immer schlimmer wird, genauso wie die Schmerzen, muss eine solche Hornhautentzündung auf jeden Fall zum Wohle des Tieres behandelt werden.
Keratitis bei Katzen: Welche Hausmittel helfen?
Bei Augenproblemen gilt aber immer: So schnell wie möglich zum Profi, damit ihr Vierbeiner schnell wieder ohne Schmerzen auf die Beine kommt!
Aber bis dahin kann an seine Katze zumindest bei tränenden Augen etwas Linderung verschaffen. Ein Tee aus Euphrasia oder Käsepappel ist an dieser Stelle die richtige Wahl, er leicht entzündungshemmend wirkt. Der Tee wird, natürlich kalt, auf ein Tuch geträufelt. Dann wird hiermit vorsichtig das Auge des Vierbeiners betupft.