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Kämpfende Katzen
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Kratzbürstenalarm: Alles zu Revierkämpfen unter Katzen

von Philipp Hornung

am aktualisiert

Ein blutiges Ohr, Fellbüschel auf dem Boden oder lautes Knurren – viele Katzenhalter kennen die Zeichen von Revierkämpfen ihrer Katze. Die flauschigen Vierbeiner machen gerne von Krallen und Zähnen Gebrauch, wenn es um den Umgang mit Artgenossen geht. Denn als territoriale Jäger neigen Katzen dazu, um ihr Revier zu kämpfen. Wir erklären, wann Sie eingreifen sollten und was Sie gegen heftige Konflike zwischen Katzen tun können.

Warum kämpfen Katzen heftig miteinander?

In der freien Natur geht es um Ressourcen: Wer das Revier mit den dicksten Mäusen oder dem weltbesten Dosenöffner – natürlich Ihnen – hat, hat die Macht.

Ihr Revier verteidigen Katzen vor allem gegen fremde Artgenossen. Nachbarkatzen können sich friedlich zusammenschließen. Auch wilde Katzen oder Großkatzen wie Löwen leben häufig im lockeren Verbund zusammen. Meist sind diese Gruppen nach Geschlechtern getrennt. So freunden sich beispielsweise soziale männliche Kastraten am liebsten mit ihresgleichen an. Doch Veränderungen im Revier oder Neuzugänge können dazu führen, dass es wieder ums Eingemachte geht: um das Verteidigen des Lebensraums!

Revierkämpfe unter Freigängern

Die Buntgescheckte vom Haus an der Ecke, die beiden Getigerten aus dem Nachbarsgarten und die weiße Scheue: Jeder von uns kennt einige Katzen aus der Nachbarschaft. Und sie kennen sich untereinander. Die Reviergrenzen der Alteingesessenen sind geklärt: Manche teilen sich ein Revier und sind freundschaftlich verbunden, andere gehen sich lieber aus dem Weg. Doch kommt ein Neuzugang hinzu, wirbelt dieser alles durcheinander. Beim Übertritt von einem ins andere Revier entstehen Konflikte. Denn niemand überlässt dem Neuling gerne Teile seines Territoriums. Wenn es sich um eine soziale Katze handelt, gehört „der Eindringling“ meist nach ein paar harmlosen Kämpfen dazu. Auch Wegzug oder Tod einer Revier-Katze können zu Streitigkeiten führen. Besonders kampflustig sind unkastrierte Kater. Sie sind weniger ortsgebunden, haben riesige Reviere und lassen sich schneller auf Kämpfe ein. Darum sind sie oft bereits an den vielen kleinen und größeren Blessuren an ihrem Körper zu erkennen.

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Katzen, die in der Wohnung miteinander kämpfen

In der Wohnung sind Katzen auf viel engerem Raum beisammen und befinden sich mehr oder weniger in einer „Zwangsgemeinschaft“. Darum kommt es hier besonders darauf an, dass das Temperament passt und ausreichend Rückzugsmöglichkeiten vorhanden sind. Beim Kennenlernen von Wohnungskatzen kann es einige Zeit dauern, bis die Katzen sich miteinander arrangieren. Vor allem Samtpfoten, die lange Zeit allein gelebt haben, tun sich schwer damit, andere Tiere in ihrem Reich zu akzeptieren. Seien Sie geduldig. Achten Sie darauf, jeder einzelnen Katze Aufmerksamkeit zu schenken und die alteingesessene nicht zu benachteiligen. Übrigens können auch befreundete Katzen aggressiv reagieren, wenn ihr tierischer Mitbewohner nach einem Tierarztbesuch anders riecht. Reiben Sie in diesem Fall die vom Tierarzt stammende Katze mit einem getragenen T-Shirt oder einer benutzten Decke ein.

Kämpfende Katzen – wann eingreifen?

Keine Angst: Dass Katzen ab und zu miteinander rangeln, ist ganz normal. Vor allem junge Katzen und männliche Stubentiger raufen gerne spielerisch miteinander. Wenn die vermeintlichen Streithähne fünf Minuten später wieder gemeinsam vor ihren Näpfen sitzen oder entspannt nebeneinander liegen, besteht kein Grund zur Sorge! Eingreifen sollten Sie, wenn

  • eine oder beide Katzen blutige Verletzungen haben
  • eine Katze sich kaum noch vom Fleck traut
  • das Verhalten sich ändert: eine Katze wird unsauber, entwickelt einen Putzzwang oder wirkt apathisch
  • bei Katzen, die ständig aggressiv auf andere Vierbeiner reagieren

Freigänger-Katzen kämpfen – das können Sie tun

Besonders kniffelig ist es, wenn Ihre Samtpfote im Freigang in Streitigkeiten verwickelt wird. Natürlich sollte Ihre Katze nur kastriert in den Freigang gehen. Achten Sie darauf, dass fremde Katzen keinen Zugang zu Ihrem Haus erhalten, damit dies ein sicherer Zufluchtsort bleibt. Eine Katzenklappe mit Magnetchip ist geeignet, um ungebetene Gäste draußen zu halten.

Erwischen Sie zwei Katzen im Kampf, lenken Sie sie ab: Klatschen Sie laut in die Hände oder werfen Sie etwas in die Nähe – nicht auf – die beiden Streithähne. So geben Sie dem Unterlegenen Zeit zu fliehen.

Die Lebensqualität Ihrer Samtpfote leidet, weil sie von Nachbarskatzen gemobbt wird? Dann kann es eine Überlegung wert sein, den Garten katzensicher einzuzäunen. Auch ein Gespräch mit den Nachbarn kann helfen. Seien Sie dabei lösungsorientiert – es ist schlimm genug, wenn die Vierbeiner sich in den Haaren liegen.

Revierkämpfe in der Wohnung vermeiden

In der Wohnung haben die Katzen wenig Platz zum Ausweichen, doch die meisten arrangieren sich früher oder später miteinander. Vorbeugen ist hier besser als Nachsorgen. Sorgen Sie dafür, dass das „Revier“ genug Ressourcen hat, sprich: Es gibt genug Näpfe, Katzentoiletten und ausreichend bequeme Schlafmöglichkeiten. Mit etwas Fingerspitzengefühl Ihrerseits verbinden beide mit der Anwesenheit der jeweils anderen Fellnase etwas Positives: Streicheleinheiten, Spiele oder gemeinsames Fressen und Naschen. Wie bei den Freigänger-Kämpfen können Sie ablenken, wenn die Kämpfe zu wild werden. Doch klatschen Sie nicht bei der kleinsten Rangelei in die Hände: Oft beruhigt die Situation sich, wenn die beiden ihre jeweilige Position einmal mit Krallen verteidigt haben.

Je unterschiedlicher die Charaktere und das Alter der Katzen, desto langwieriger können die Revierkämpfe werden. Wenn eine Katze dauerhaft unterdrückt ist, gönnen Sie ihr eine Verschnaufpause und trennen die Katzen räumlich. Ein Sichtgitter kann dabei helfen, die Stubentiger aneinander zu gewöhnen, ohne dass sie sich angreifen. Pheromon-Sprays für Katzen entspannen die Atmosphäre und leiten in einigen Fällen ein friedliches Nebeneinander ein. Wenn nach mehreren Wochen immer noch die sprichwörtlichen Fetzen fliegen, sollten Sie einen Verhaltenstherapeuten hinzuziehen. Manchmal kann ein neues Zuhause für einen der beiden Kämpfer die bessere Option sein.

Bleiben Sie gelassen!

Zu guter Letzt ein wichtiger Tipp, der sowohl Ihnen als auch Ihren tierischen Gefährten zugutekommt:

Bewahren Sie die Ruhe! Wenn Sie Gelassenheit ausstrahlen, anstatt hektisch alles rund um Ihre Katzen zu beobachten, überträgt sich diese Zuversicht auf Ihre Vierbeiner.
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