Blinde Katzen sind faszinierende und inspirierende Wesen, die trotz ihrer Einschränkung ein erfülltes und aktives Leben führen können. Ihre Fähigkeit, sich anzupassen, zeigt die erstaunliche Flexibilität und Widerstandsfähigkeit von Tieren. Ohne auf ihre Sehkraft angewiesen zu sein, nutzen blinde Katzen verstärkt ihre anderen Sinne wie Geruch, Gehör und Tastsinn, um ihre Umgebung zu erkunden und sich darin zurechtzufinden.
Mit ein wenig Unterstützung und Anpassung können blinde Katzen ein genauso glückliches und erfülltes Leben führen wie ihre sehenden Artgenossen. Ihre Lebensfreude und Anpassungsfähigkeit sind ein wunderbares Beispiel dafür, wie Lebewesen Herausforderungen meistern können.
Katze blind, was tun?
Es ist wichtig, alle Möbel an ihrem ursprünglichen Platz zu lassen. Eine blinde Katze merkt sich ihre Umgebung gut. Sie speichert diese wie eine Karte im Gedächtnis ab. Hierdurch ist es ihr sogar noch möglich, auf eine Fensterbank zu springen oder auf Möbel zu klettern.
Es ist für die Fellnase allerdings kein Problem, größere Gegenstände mit der Zeit wahrzunehmen und diese zu umgehen. Mithilfe seiner Schnurrhaare nimmt der Stubentiger das Hindernis wahr und stoppt davor. Kleinere Dinge – etwa Kartons oder Spielzeug – sollten in Gegenwart einer blinden Katze allerdings nicht achtlos herumliegen.
Schlafräume sind besonders wichtig
Eine blinde Katze zu vergesellschaften, ist nicht einfach. Denn für gewöhnlich sind die erblindeten Miezen eher scheu. Fremde „beäugen“ die Tiere eher aus der Ferne. Deshalb ist es bei blinden Katzen wichtig, einen separaten Rückzugsort zu schaffen.
Sind blinde Katzen sensibler?
Eine blinde Katze aufzunehmen und zu erziehen, erfordert viel Geduld und Fürsorge. Sie müssen ein paar Dinge beachten, über die Sie vorher nicht nachgedacht haben. Erblindete Katzen haben es gegenüber sehender Artgenossen schwer, sich einzugewöhnen. Sie reagiert auf laute Geräusche sensibler und schreckhafter.
Gleichzeitig ist die Mieze sehr anhänglich. Blinde Katzenbabys neigen dazu, neben ihrem Besitzer zu stehen oder ihm auf Schritt und Tritt zu folgen. Es ist also für den Besitzer und Besucher wichtig, beim Betreten und Verlassen der Räume mit der Mieze zu sprechen. Ebenso wichtig ist es, die blinde Katze vor dem Streicheln anzusprechen. So weiß sie, dass ihre Lieben in der Nähe sind, und beißt nicht vor Schreck oder Angst.
Spielzeug für blinde Katzen
Auch eine blinde Katze aus dem Tierheim spielt gerne. Es macht bei einer blinden Mieze Sinn, großes Spielzeug anzuschaffen. Noch besser ist es, Spielzeug zu kaufen, das Geräusche produziert. So erfreut sich der blinde Vierbeiner dennoch an den Spielsachen und kann diese wahrnehmen.
Klettermöglichkeiten, wenn die Katze blind ist?
Auch blinde Katzen lieben es, im Raum zu klettern und die Umgebung zu erkunden. Sie kuscheln sich ebenso gerne wie ihre Artgenossen an einen Kratzbaum. Ist der Kratzbaum höher gelegen, müssen die Wege zwischen den Stämmen ertastbar sein. Denn eine blinde Katze ertastet eine Treppe oder andere Wege mit ihrer Pfote. Die Abstände zwischen den Stämmen sollten daher möglichst klein gewählt sein. Hierdurch verringert sich die Gefahr, dass die Mieze herunterfällt.
Freigang für blinde Katzen - nicht unmöglich
Der Verlust des Augenlichts lässt sich nicht heilen. Für Freigänger bedeutet dies eine besonders schmerzvolle Umstellung. Es ist ihnen fortan nicht mehr möglich, draußen umherzustreunen. Dennoch muss eine blinde Katze nicht gänzlich auf ihren geliebten Freigang verzichten.
Ein guter Kompromiss ist der gesicherte Freigang. Streunt die Mieze beispielsweise im Garten herum, sollte dieser gut eingezäunt sein. Alle Gefahrenquellen wie Regentonnen oder tiefe Teiche sind gut abzudecken. Grundsätzlich ist es ratsam, die geliebte Fellnase auf ihrem gesicherten Ausflug zu begleiten. So lässt sich im Notfall eingreifen, falls sich die Mieze verläuft.
Katze wird blind: Wie vorgehen?
Der Verlust des Augenlichts bedeutet für die Mieze stets eine große Umstellung. Oftmals ist eine Krankheit daran schuld, dass die Katze erblindet. Der Gang zum Tierarzt ist mit einer blinden oder langsam erblindenden Katze zwingend erforderlich. Er untersucht die Mieze in regelmäßigen Abständen, um Folgeerkrankungen auszuschließen.
Falls eine alte Katze (etwa wegen grauem Star) ihr Augenlicht nach und nach verliert, sollten Sie in der Anfangszeit folgendermaßen vorgehen:
- Heben und setzen Sie die Katze an Orten ab, an denen sie eine Orientierung hat. So läuft die blinde Katze nicht im Kreis, sondern kann sich durch die vertrauten Gegenstände zurechtfinden
- Seien Sie geduldig, auch wenn Sie keine blinde Katze gesucht haben. Zunächst kann die Mieze zurückgezogener leben als früher oder gar aggressiv wirken. Dann ist es wichtig, Verständnis zu zeigen und viel mit dem Tier zu sprechen. So bekommt das Kätzchen signalisiert, dass ihr Besitzer weiterhin für sie da ist
- Gestalten Sie das Zuhause um. Falls die blinde Katze Treppen steigt, ist es sinnvoll, ein Katzenschutznetz aufzubauen. Fenster und Balkontüren sollten zukünftig nicht offen gelassen oder mit Fliegenschutzgittern abgesichert werden
- In der Anfangszeit ist es ratsam, Gegenstände mit einem speziellen Geruch zu kennzeichnen. Der Mieze fällt es dann zunächst leichter, diese wiederzuerkennen