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Katze mit weit geöffneten Augen

Welche Augenkrankheiten haben Katzen?

© Shutterstock

11 Augenerkrankungen bei Katzen

von Stefanie Gräf

Am veröffentlicht

Katzenaugen sind ein echtes Meisterwerk der Natur – wunderschön, geheimnisvoll und funktionell. Aber was, wenn die Katze Probleme mit den Augen hat? Dann ist schnelle und gezielte Hilfe wichtig.

Augen sind der Spiegel der Seele, heißt es. Kein Wunder, dass ein Blick aus ihren faszinierenden Augen ausreicht und die Fans der Samtpfoten schmelzen dahin. Aber Katzenaugen sind auch empfindlich. Sie sind anfällig für Erkrankungen und Verletzungen. 

Damit du als Halter schnell weißt, was los ist, findest du hier einen Überblick über die häufigsten Augenerkrankungen bei Katzen. Sollten typische Symptome einer der aufgeführten Krankheiten bei deinem Stubentiger auftreten, suche am besten einen Tierarzt auf. Gerade an den Augen sollte man nicht selbst herumdoktern!

Nickhautvorfall

Nickhautvorfall bei Katzen

Nickhautvorfall am rechten Auge© Facebook

Beim Nickhautvorfall handelt es sich um eine Störung des dritten Augenlids. Diese kann durch eine Erkrankung, eine Verletzung oder durch einen Unfall hervorgerufen werden. Die Nickhaut zieht sich dabei über das Auge, aber nicht mehr zurück.

Ist nur ein Auge betroffen, liegt meistens eine Verletzung vor. Betrifft der Nickhautvorfall beide Augen, sind viele Ursachen möglich, beispielsweise:

  • Bindehautentzündung 
  • Verletzung der Hornhaut 
  • Fremdkörper im Auge
  • Bakterielle Infektion 
  • Virale Infektion 
  • Wurmbefall
  • Stress
  • Allergie

Bei einem Nickhautvorfall wird nicht der Vorfall selbst behandelt, sondern der Auslöser. Der Nickhautvorfall verschwindet dann von selbst.

Der Nickhautvorfall ist die häufigste Erkrankung am Auge der Katze und nicht ansteckend.

Exophthalmus

Bei dieser Erkrankung tritt der Augapfel aus der knöchernen Höhe hervor. Betrifft dies nur ein Auge, besteht in der Regel eine Zubildung hinter dem Augapfel. Zusätzlich kommt es zum Vorfall der Nickhaut. Auslöser ist meistens ein Tumor oder ein Abszess.

Dieser Prozess im Auge der Katze ist nicht ansteckend.

Die Diagnose erfolgt durch eine gründliche Untersuchung des Auges inklusive einer Ultraschalluntersuchung. Aber wie groß die Ausdehnung des retrobulbären Prozesses tatsächlich ist, kann erst durch eine Computertomographie oder aber eine Kernspintomographie herausgefunden werden.

Hornhautentzündung / Eosinophile Keratitis

Hornhautentzündung einer Katze

Durch Fremdkörper ausgelöste Hornhautentzündung© Facebook

Sind am Rand der Hornhaut der Katze weißlich-pinke hüttenkäse-ähnliche Belege zu sehen, handelt es sich um eine Hornhautentzündung - auch als Eosinophile Keratitis. Zusätzlich treten vermehrt Blutgefäße in der Hornhaut auf. Am Anfang hat die Katze kaum Schmerzen, was sich aber im weiteren Verlauf ändert.

Der Verursacher der Erkrankung ist nicht bekannt. Es wird aber vermutet, dass die Eosinophile Keratitis im Zusammenhang mit einer Herpesinfektion auftritt.

Die Behandlung ist in der Regel mit entsprechenden Augentropfen möglich. Ist die Krankheit zu weit fortgeschritten, können die Beläge auch chirurgisch entfernt werden.

Diese Krankheit tritt nur bei unseren Hauskatzen auf und ist extrem ansteckend.

Herpesinfektion

Katzenherpes

Katzenherpes am rechten Auge© Facebook

Katzen werden häufig von felinen Herpesviren heimgesucht. Neben dem Atmungsapparat sind hierbei vor allem die Augen betroffen.

Die typischen Symptome sind gerötete und geschwollene Bindehäute. Es kommt zu vermehrtem Tränenfluss und starken Schmerzen.

Zur Behandlung werden antivirale Augentropfen verabreicht. Außerdem wird durch Medikamente das Immunsystem gestärkt und bei stärkerem Virenbefall können zusätzlich antivirale Tabletten gegeben werden.

Leider werden die Herpesviren nie vollständig beseitigt. Ein kleiner Teil verbleibt immer im Körper der Katze und dies kann bei Stress zu einem erneuten Ausbruch führen.

Herpes ist sehr ansteckend. Die Inkubationszeit beträgt 10-20 Tage nach Auftreten der ersten Symptome.

Hornhautnekrose oder -sequester

Auslöser für diese Augenerkrankung ist meistens ein chronischer Reiz wie beispielsweise eine dauerhafte Irritation durch ein Rolllid (Entropium) oder ein Hornhautgeschwür, das nicht abheilt.

Sichtbar wird die Erkrankung durch dunkelbraune bis schwarze Verfärbungen in der Mitte der Hornhaut. Hierbei handelt es sich um abgestorbene Hornhautzellen.

Bei einer Hornhautnekrose wird der befallene Teil chirurgisch entfernt. Ist der Schnitt nur oberflächlich, wird die Stelle mit einer Verbandslinse abgedeckt. Muss tiefer geschnitten werden, kann eine Bindehautplastik eingesetzt werden.

Hornhautnekrose gibt es nur bei Katzen, überwiegend tritt sie bei Persern und Himalaja-Rassen auf. Diese Erkrankung überträgt sich nicht auf andere Katzen.

Hypersensitive Retinopathie

Ausgelöst wird diese Veränderung im Auge durch hohen Blutdruck, der gerade bei älteren Katzen häufig vorkommt.

Werden die Gefäße der Netzhaut durch den hohen Blutdruck geschädigt, kommt es zu Einblutungen. Folge ist eine komplette Ablösung der Netzhaut. Die Katze erblindet und die Pupillen sind extrem geweitet.

Wie beim Menschen auch wird eine betroffene Netzhaut per Laser repariert. Je schneller die Behandlung erfolgt, umso größer sind die Chancen, dass die Katze wieder etwas von ihrer Sehfähigkeit erlangt.

Die Erkrankung und Ablösung sind nicht ansteckend.

Irismelanom

Irismelanom bei Katzen

Irismelanom© Facebook

Unter Irismelanomen versteht man pigmentierte Tumore der Regenbogenhaut. Im Gegensatz zu Hunden sind die Melanome aggressiv und streuen bei über 65 Prozent der Fälle. Sie bilden Metastasen, meist in der Lunge und der Leber.

Am Beginn steht eine Pigmentierung in der Iris. Schwierig ist die Unterscheidung, ob es sich um einen bösartigen Tumor handelt oder um eine harmlose Zunahme der Pigmentierung.

Bei einem bösartigen Irismelanom bleibt nur die Entfernung des betroffenen Auges. Vorher wird der komplette Bauchraum des Tieres geröntgt, um Metastasen ausschließen zu können. 

Krebs ist auch bei Katzen nicht ansteckend.

Vordere Uveitis

Bei der sogenannten Vorderen Uveitis handelt es sich um eine bei Katzen sehr häufig anzutreffende Augenerkrankung. Hierbei ist die Regenbogenhaut (Iris) im Auge entzündet. Aber auch die Ader- bzw. Netzhaut kann hiervon betroffen sein.

Die Symptome sind vielfältig: 

  • Nickhautvorfall
  • gerötete Bindehäute
  • Trübung der Hornhaut
  • Rötung der Iris

Befällt die Erkrankung beide Augen, liegt es oft an einer systemischen Erkrankung wie FIP, FeLV oder Toxoplasmose. Oftmals wird aber keine Ursache gefunden.

Ist die Ursache bekannt, kommt ein systemisches Antibiotikum bei der betroffenen Katze zum Einsatz. Außerdem müssen antibiotische Augentropfen gegeben werden. Manchmal ist eine lebenslange Behandlung notwendig, um das Entstehen des Grünen Stars zu vermeiden.

In der Regel ist eine vordere Uveitis nicht ansteckend.

Bindehautentzündung (Konjunktivitis)

Bindehaut entzündet bei einer Katze

Entzündete Bindehaut© Shutterstock

Die Bindehautentzündung gehört zu den häufigsten Augenerkrankungen bei Katzen und auch bei Hunden. Typische Anzeichen sind eine gerötete und geschwollene Lidbindehaut. Juckreiz und ein Ausfluss aus den Augen kommen meist hinzu.

Eine Bindehautentzündung kann durch Zugluft entstehen, aber auch Viren und Bakterien sind mögliche Auslöser. Bei Katzen wird sie meist durch Viren hervorgerufen.

Besonders häufig kommt es bei Katzen zu einer Bindehautentzündung durch den Katzenschnupfen. Dabei greifen Viren und Bakterien die Bindehaut, aber auch die Hornhaut an.

Die Behandlung ist langwierig und erfolgt durch Tropfen, die in die Augen der Katze geträufelt werden müssen.

Eine infektiöse Bindehautentzündung ist hoch ansteckend.

Grüner Star (Glaukom)

Glaukom bei Katzen

Katze hate grüner Star© Shutterstock

Der Grüne Star ist eine schmerzhafte Erkrankung, die zum Verlust des Augenlichtes führen kann. Sie entwickelt sich teils langsam, kann aber auch ganz plötzlich auftreten. Der Grüne Star ist ein Notfall - der Katzenhalter sollte sofort einen Tierarzt aufsuchen.

Man unterscheidet zwischen einem Primär- und einem Sekundärglaukom. Beim ersten liegt meistens eine Fehlbildung im Auge der Katze vor. Es können beispielsweise die Kammerwinkel oder die Abflusswinkel nicht richtig ausgebildet sein. Der mangelhafte Abfluss der Augenflüssigkeit verursacht dann den hohen Augendruck und die Schmerzen.

Beim Sekundärglaukom ist in der Regel eine Augenerkrankung vorausgegangen. Beispielsweise eine Verschiebung der Linse oder eine Infektion des Innenauges. Diese ursprünglichen Erkrankungen können sowohl schon Jahre zurückliegen als auch gleichzeitig mit dem Glaukom verlaufen.

Wird die Krankheit früh entdeckt, werden Tropfen verabreicht, die die Pupillen verengen und so den Abfluss des Kammerwassers begünstigen. Zusätzlich gibt es Tropfen gegen die Schmerzen. Diese müssen ein Leben lang verabreicht werden.

Da diese Medikamente oftmals nicht gut vertragen werden, ist eine Operation oft die bessere Lösung. Bei dieser wird der Ziliarkörper zerstört und so die Produktion von Kammerwasser unterbunden. Ist die Katze bereits erblindet, hilft nur eine Entfernung des Auges. Dies ist unbedingt erforderlich, da die Schmerzen für die Katze ansonsten unerträglich wären.

Der Grüne Star ist nicht ansteckend.

Grauer Star (Katarakt)

Der Graue Star führt bei der Katze zu einer Trübung der Linse. Daher wird diese Augenerkrankung oft auch einfach als Linsentrübung bezeichnet. Durch die Trübung kann das Licht im Auge nicht mehr gebrochen werden und die Katze verliert zunehmend ihre Sehfähigkeit bis hin zum Erblinden. Schmerzhaft ist der Vorgang nicht.

Es gibt viele Ursachen für diese Erkrankung. Handelt es sich um einen primären Grauen Star, liegt die Ursache im Auge. Diese Form ist meistens vererbt. Beim sekundären Grauen Star ist dieser die Folge einer anderen Erkrankung. Ursachen hierfür können eine Verletzung der Hornhaut sein, eine Stoffwechselerkrankung, falsche Ernährung oder eine Vergiftung.

Grauer Star lässt sich nur durch eine Operation beseitigen. Dabei wird die erkrankte Linse entfernt und durch eine Kunstlinse ersetzt. Ob dies sinnvoll ist, sollte der Halter mit seinem Tierarzt abklären.

Grauer Star ist nicht ansteckend.

 
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