Unglaublich viele Menschen sind von Katzenaugen fasziniert. Die Iris von Katzen kann in unterschiedlichen Farbschattierungen vorkommen, etwa gelblich, bläulich oder bräunlich. Stellt der Halter aber fest, dass sich der eigentlich einheitliche Farbverlauf verändert, kann dies ein Anzeichen für das Irismelanom sein.
Es können einzelne kleine Flecken auftreten, aber auch eine großflächige Veränderung ist möglich. Ebenso ist Vorsicht angebracht, wenn die Form oder die Dicke der Iris nicht mehr so ist wie zuvor. Deshalb gilt: Katzenhalter sollten die Augen ihrer Katze regelmäßig kontrollieren und auch schon bei kleinsten Veränderungen einen Tierarzt aufsuchen zur Abklärung. Denn ein Iris-Melanom gehört zu den Augenerkrankungen, die nicht unterschätzt werden sollten.
Symptome am Anfang
Erste Anzeichen für ein Irismelanom sind in der Regel:
- Braune Flecken auf der Iris, die einzeln, aber auch verteilt im Auge zu sehen sind. Größe und Form können unterschiedlich ausfallen.
- Veränderungen in der Pupille. Je nachdem wie groß der Tumor ist, verändern sich die Form und die Größe der Pupille. Die Iris wird starrer und später kann die Pupille keine Anpassung mehr vornehmen. Das bedeutet, sie kann nicht mehr auf Hell und Dunkel reagieren.
- Durch das Melanom verändert sich auch die Dicke der Iris. Die Oberfläche ist nicht mehr glatt, sondern wird uneben mit richtigen "Hackern".
Verlauf
Kleine Veränderungen der Iris müssen nicht gleich ein Melanom sein. Dennoch ist eine regelmäßige Kontrolle durch den Tierarzt in solchen Fällen sinnvoll. Im Verlauf der Erkrankung kann es zu folgenden Komplikationen kommen:
- Luxation der Linse: Die Iris wird dicker und starrer. Dadurch kann die Linse manchmal nicht mehr in ihrer Position gehalten werden – sie springt raus. Dies klingt erstmal dramatisch, ist aber unterschiedlich zu bewerten.
- Entzündungen und Blutungen in den unterschiedlichen Schichten des Auges. Hervorgerufen werden diese durch die Zellen des Tumors, die vom Auge als nicht dahingehörig eingestuft werden.
- Ablösung der Netzhaut. Der Tumor schädigt die Netzhaut. Mit zunehmender Größe droht eine Erblindung des befallenen Auges.
Besorgniserregend sind die Veränderungen der Iris vor allem, wenn folgende Faktoren auftreten:
- Werden die Flecken schnell größer, vermehren sich oder verlaufen ineinander, ist Vorsicht geboten.
- Verändert die Iris ihre glatte Oberfläche (Relief) oder wird dicker, muss sofort gehandelt werden.
Ist die Katze Schmerzen?
Bleibt ein Irismelanom unbehandelt, wird die Katze unter starken Schmerzen leiden, da der Augeninnendruck immer höher wird. Grund hierfür ist die Luxation der Linse. Fällt die Linse in die hintere Augenhöhle, ist das nicht so problematisch. Fällt sie allerdings in die vordere Kammer, kann dies der Auslöser für ein Sekundärglaukom sein. Da der Kammerwinkel verstopft ist, kommt es zu einem erhöhten Augeninnendruck.
Hinzu kommt, dass das Auge sogar aufbrechen kann, wenn das Wachstum des Melanoms nicht gestoppt wird. Ist der Tumor schon weit fortgeschritten, leidet das Tier an Schmerzen und Entzündungen des Auges, kneift die Augen zusammen. Auch Einblutungen sind möglich.
Haben sich bereits an den inneren Organen der Katze Metastasen gebildet, so werden diese schließlich die Organe zerstören. Ein überaus schmerzhafter Prozess, der in einem Organversagen gipfelt.
Behandlung und Therapie
In ganz seltenen Fällen und nur im Anfangsstadium bei einzelnen kleinen Flecken kann ein Laser zur Therapie eingesetzt werden. Mit dem Laser werden die Zellen des Tumors zerstört und das weitere Wachstum gehemmt.
Allerdings ist diese Therapie nicht sehr erfolgversprechend. In vielen Fällen bilden sich direkt nach der Behandlung mit dem Laser schnell neue Tumore. Auch Veränderungen der Pupille sind Folge der Laserstrahlen. Diese zerstören die Flexibilität der Iris. Deshalb verzichtet man bei Katzen in der Regel auf diese Art der Behandlung.
Meist ist eine drastische Maßnahme die einzige erfolgversprechende Therapie: die komplette Entfernung des Auges. Hat der Tumor jedoch bereits gestreut, wird auch die Augenentfernung keine Option mehr sein.
Kosten der Behandlung
Die Kosten für die reine Entfernung des Augapfels liegen bei etwa 330 Euro. Allerdings entstehen bei der Behandlung eines Irismelanoms noch weitere Kosten, beispielsweise Röntgen, stationäre Unterbringung, Narkose, Schmerzmittel, Überwachung, Labor und möglicherweise noch für weitere Arbeitszeiten.
Lebenserwartung der Katze
Wird der Tumor schnell erkannt und das Auge rechtzeitig entfernt, hat die Katze bei einem Irismelanom noch eine gute Lebenserwartung. Katzen gewöhnen sich schnell daran, wenn ein Auge fehlt.
Da das Irismelanom sehr schnell und häufig (in 63 % der Fälle) Metastasen bildet, sinken die Überlebenschancen für die Katze deutlich, wenn der Tumor erst in einem späteren Stadium erkannt wird.
Muss man die Katze einschläfern?
Wird das Irismelanom nicht rechtzeitig erkannt und behandelt, bildet es insbesondere in der Leber und der Lunge Tochtergeschwüre. Dies wiederum kann lebensbedrohlich für die Katze sein.
Die Symptome einer Metastasenbildung sind meistens eher unspezifisch:
- Mattigkeit
- Appetitlosigkeit
- Fieber
- Erbrechen
- Atemnot
Die exakte Diagnose erfolgt immer durch eine pathologische Untersuchung des Auges. Vor dieser wird die Katze komplett geröntgt, um eventuelle Metastasen zu erkennen. Sollten sich schon Metastasen gebildet haben, ist meist Einschläfern die einzige Option, um der Katze die Schmerzen zu nehmen.
Kontrolle von Anfang an durch den Tierarzt
Die beste Vorsorge gegen die gravierenden Auswirkungen eines Irismelanoms ist nach wie vor eine regelmäßige Kontrolle durch den Tierarzt. Lass deine Katze also einmal im Jahr routinemäßig untersuchen, auch wenn sie eigentlich gesund scheint. Bei dem Check sollte eine gründliche Kontrolle der Augen ein wesentlicher Bestandteil sein.
Und wenn du in der restlichen Zeit selbst Punkte und Veränderungen auf der Iris deiner Samtpfote feststellen solltest, geh bitte unbedingt sofort zum Tierarzt. Früherkennung ist die beste Therapie in Bezug auf ein Irismelanom bei Katzen.