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Katze hat Herpes

Mit Katzenherpes ist nicht zu spaßen

© sophiecat / Shutterstock

Katzen-Herpes: Feline Herpesviren können gefährlich werden

von Stefanie Gräf

Am veröffentlicht

Auch bei uns Menschen ist eine Infektion mit diesen Erregern keine schöne Sache. Wenn Katzen sich mit dem Herpes-Virus infizieren, ist damit nicht zu spaßen.

Herpesviren sind ausgesprochen verbreitet, sie gibt es in zahlreichen Variationen. Typisch ist allerdings, dass Herpes artspezifisch ist. Das Virus, der unsere Katzen befällt, ist das feline Herpesvirus Typ 1 (FHV1). Dieses Virus löst oft den sogenannten Katzenschnupfen aus, ist aber auch für einige Augenerkrankungen ein Auslöser und die häufigste Ursache für Atemwegserkrankungen bei Katzen.

Das Virus an sich ist wenig stabil. Bei Temperaturen ab 15 Grad verliert das Virus nach 24 Stunden seine Infektiosität. Je kälter, desto länger bleibt die Virushülle stabil und damit auch infektiös. Zum Glück lässt sich die Virushülle durch gängige Desinfektionsmittel zerstören. Wer eine Katze hat, die akut erkrankt ist, der sollte im Nachgang z.B. mit Bleichmittel Katzendecken, Spielzeug, Liegeflächen usw. gründlich säubern.

Können Katzen Herpes bekommen?

Eigentlich ist so ein Herpesausbruch bei einer Katze eigentlich gar nichts Ungewöhnliches: Die Akutinfektion und das erstmalige Auftreten der Symptome haben bereits knapp 90% der Katzen bei uns hinter sich. Damit sind sie potenzielle Ausscheider von Herpesviren. Aber keine Sorge, denn weniger als die Hälfte der Katzen scheidet tatsächlich genug Viren aus, um andere Katzen anstecken zu können.

Schau dir das an:

Wie bei uns Menschen, kann sich das Herpesvirus nach einer akuten Infektion über lange Zeit im Wirt „verstecken“. Es schlummert in Gehirnnerven (nervus trigeminus), bis es wieder aktiviert ist und erneut ausbricht. Meist wird diese „Virusaktivierung“ durch Stresssituationen ausgelöst wie etwa Umzug, Geburt oder Probleme mit Artgenossen. Aber auch ein spontaner Ausbruch ist möglich.

Ansteckung von Katzen mit Herpes

Wie schon erwähnt, tragen fast alle unserer Katzen den FHV-1 in sich. Ansonsten wird das Virus von Katze zu Katze per Tröpfcheninfektion übertragen. Meist sind die ansteckenden Katzen in einer akuten Phase, jedoch können Träger des Virus‘ diesen auch spontan ausscheiden. Oft werden junge Kätzchen schon von der Mutter angesteckt, ob dann eine Infektion ausbricht oder nicht, hängt von dem Immunsystem der Kleinen ab.

Eine sogenannte Übertragung in utero, also bereits in der Gebärmutter, wurde noch nicht beobachtet. Insofern wird davon ausgegangen, sodass Katzenbabys sich erst nach der Geburt bei ihrer Mutter anstecken.

Auch wenn ein Großteil der Katzen bereits mit dem felinen Herpesvirus konfrontiert wurde, sollte eine Katze, welche einen akuten Herpesausbruch hat, immer isoliert werden. Ziel ist es, so in jedem Fall eine Ansteckung zu vermeiden. Einerseits ist eine gleichzeitige Infektion mit anderen Viren oder Bakterien des Katzenschnupfenkomplexes nicht ungewöhnlich. Andererseits kann ein akuter Herpesausbruch auch eine Reaktivierung des Virus bei Artgenossen hervorrufen.

Katze hat Herpes an Auge und Nase
Herpes bei einer Straßenkatze an Auge und Nase (Piranhi / Shutterstock)

Symptome und Dauer einer Katzenherpes-Infektion

Wenn das feline Herpesvirus eine Katze befällt (oder es bei einem Virenträger zu einem akuten Ausbruch kommt), dauert es ein bis zwei Tage, bis die Katze Symptome zeigt. Zuerst sind die Nasenschleimhäute befallen, dann wandert das Virus über den Rachenraum zu den oberen Luftwegen. Dort werden auch oft die Lidbindehäute des Auges befallen. 

Klassische Symptome eines Katzenschnupfens kommen hinzu: Niesen, Husten, Abgeschlagenheit und Fieber, eventuelle Augenprobleme wie rote und tränenden Augen sowie Nasen- und Augenausfluss. Während wir Menschen bei solchen Symptomen meist nur eine Erkältung haben und ein paar Tage Bettruhe benötigen, ist mit Schnupfen bei Katzen nicht zu spaßen! Hier ist ein Tierarztbesuch Pflicht, da sich sonst schlimmere Erkrankungen einstellen können.

Wenn die akuten Infektionssymptome nach ein bis zwei Wochen nachlassen und keine Komplikationen aufgetreten sind, geht es dem Kätzchen meist wieder gut. Dennoch ist noch immer Vorsicht geboten. Aktuell gilt, dass man vorsichtshalber noch mindestens eine Woche abwarten sollte, nachdem die letzten Symptome abgeklungen sind. 

Besonders gefährlich ist das feline Herpesvirus für Samtpfoten mit geschwächtem Immunsystem, wie zum Beispiel alte Katzen und junge Katzenkinder. Hier ist schnelles Handeln erforderlich, da die Erkrankung in diesen Fällen oft schwerwiegend und mit gravierenden Folgen verläuft. Erblinden bis hin zum Tod sind möglich.

Behandlung von Katzenherpes an Mund, Nase und Augen

Das feline Herpesvirus sollte bei einem akuten Ausbruch sofort behandelt werden. Unbehandelte Symptome können zu chronischen Problemen im Hals-, Nasen- und Augenbereich führen. Da sich das Virus ein Leben lang im Katzenkörper hält, werden meist nur Symptome behandelt. Allerdings gibt es bei schwierigen Fällen auch die Möglichkeit, die Vermehrung der Viren im Körper zu unterdrücken. Dafür wird meist einmal täglich eine Tablette gegeben.

Herpes am Auge der Katze
Eitrige Herpesinfektion am Auge (Todorean-Gabriel / Shutterstock)

In manchen Fällen kommt zu der Infektion mit FHV-1 auch noch eine zusätzliche Ansteckung mit anderen Bakterien/Viren, welche auch Auslöser des Katzenschnupfens sind. Dann kommt häufig zusätzlich ein Antibiotikum zum Einsatz.

Der beste Schutz gegen schwere Verlaufsformen der Erkrankung ist die Impfung schon von klein auf gegen Katzenherpes sowie Caliciviren. Beide Virenarten gelten als die Hauptauslöser des Katzenschnupfens.

Folgen einer Katzenherpes-Infektion

Unbehandelte Symptome eines Herpesausbruchs können zu schlimmeren Erkrankungen führen bis hin zum Tod. Möglich sind Entzündungen der Atemwege und auch der Lunge. Bei einer oftmals dazukommenden bakteriellen Infektion bilden sich manchmal schmerzhafte Bläschen, etwa im Rachen- und Zungenbereich. Aufgrund der ungünstigen Lage gehen diese immer wieder auf und können dadurch nicht richtig abheilen.

Häufig befällt das Virus auch das Auge. Dort wandert es gerne in die Horn- oder Bindehaut, weshalb in der Folge vielfach verschiedene, irreversible Krankheiten auftreten. Meist handelt es sich um eine schwere Bindehautentzündung oder eine Vereiterung des Auges, die vielfach zum Erblinden führt. Die gleichzeitige Hornhaut- und Bindehautentzündung wurde bisher nur bei dem FHV-1 Virus entdeckt. 

Darüber hinaus können Geschwüre im Auge entstehen oder sogar Teile der Hornhaut absterben. Zudem wird immer wieder beobachtet, dass im Zuge der Erkrankung sogar einige Abschnitte des Auges zusammenwachsen. Denn auch wenn das feline Herpesvirus meist mit dem Katzenschnupfen einhergeht, kann es hierbei zu Komplikationen an den Augen kommen, da das Virus auf die Schleimhäute geht.
 

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Häufige Fragen

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