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Kätchen bekommt Impfung ins Bein

Schon als Babys werden Katzen zum ersten Mal geimpft

© Symbolbild

Impfungen bei Katzen

von Carina Petermann

am aktualisiert

Impfungen können Leben retten. Das gilt für uns Menschen ebenso wie für unsere Haustiere. Doch welche Impfungen sind wichtig für Katzen? Wie oft sollte eine Auffrischungsimpfung erfolgen? Wir haben das Wichtigste rund ums Impfen der Katze für Sie zusammengefasst.

Welche Impfungen für Katzen?

Impfen ja oder nein? Impfen gehört zu den kontrovers diskutierten Themen. Eine Impfpflicht gibt es nicht. Wer sich an die Maxime: „So viel wie nötig, so wenig wie möglich“ hält, ist auf einem guten Weg.

Doch was ist „nötig“? In Deutschland erstellt die „Ständige Impfkommission Vet“, kurz „StiKo Vet“, Empfehlungen für das Impfen von Katzen. An diesem Standard orientieren sich die meisten Tierarztpraxen – und unsere Tipps.

Impfungen gegen Katzenschnupfen & Katzenseuche

Die Impfung gegen Katzenseuche und Katzenschnupfen erfolgt in der Regel als Kombi-Impfung. Im Impfpass wird diese als „RCP“ aufgeführt. Gemäß StiKo Vet sollen alle Katzen gegen beide Erkrankungen geimpft sein.

Es gibt viele Erreger, die Katzenschnupfen auslösen. Nicht gegen alle gibt es eine Impfung. Doch die gängige Impfung gegen Katzenschnupfen sorgt dafür, dass das Immunsystem der Katze besser mit anderen Erregern zurechtkommt. Die Krankheit nimmt einen milden Verlauf an, statt lebensbedrohlich zu werden.

Katzenseuche ist vor allem für Jungtiere und immunschwache Katzen eine tödliche Gefahr.

Eine Impfung gegen beide Erkrankungen schützt nicht nur die eigene Katze. Sie schützt zusätzlich andere Tiere, die sich anstecken könnten, und wird daher dringend empfohlen.

Tollwut-Impfung bei Katzen

Eine Tollwut-Impfung ist empfehlenswert, wenn die Katze Freigänger ist. Nicht nur der mögliche Kontakt zu an Tollwut erkrankten Wildtieren ist gefährlich. In Deutschland sind Tiere bei Verdacht auf Tollwut sofort zu töten, wenn sie keine Impfung haben. Mit einer Impfung gegen Tollwut bei Freigängern sind Sie auf der sicheren Seite.

Wamiz-Ratgeber: Tollwut bei Katzen

Außerdem kann sie eine Bedingung für die Teilnahme an Ausstellungen oder für den Aufenthalt in Katzenpensionen sein. Wenn Sie mit der Katze ins Ausland reisen möchten, braucht diese einen EU-Heimtierpass und eine gültige Tollwut-Impfung. Es besteht eine Tollwut-Impfpflicht.

Reine Wohnungskatzen, die nicht auf Reisen gehen, benötigen keine Tollwut-Impfung.

Katze bekommt Spritze

Katzenschnupfen, Katzenseuche und Tollwut: Die empfohlenen Impfungen für Samtpfoten
© Shutterstock

Optional: Leukose-Impfung bei Katzen

Die Impfung gegen Leukose empfiehlt sich für Freigänger-Katzen. Im Impfpass wird sie mit „L“ oder „FeLV“ abgekürzt. Allerdings schützt die Impfung nicht zuverlässig, wenn die Katze hohem Infektionsdruck ausgesetzt ist.

Das bedeutet: Lebt eine an Leukose erkrankte Katze im Haushalt und die beiden putzen sich gegenseitig, ist eine Infektion trotz Impfung möglich. Sind Freigänger über sieben Jahre nicht geimpft, sollten Sie mit dem Tierarzt besprechen, ob eine Impfung sinnvoll ist.

Wohnungskatzen ohne Kontakt zu infizierten Tieren benötigen keine Impfung gegen Leukose.

Gleich weiterlesen: Leukose bei Katzen

Weitere Impfungen für Katzen

Nur in Einzelfällen machen weitere Impfungen Sinn. Möglich sind bei Katzen Impfungen gegen die Feline Infektiöse Peritonitis (FIP), Bordetella bronchiseptica, Chlamydien, gegen das Feline Coronavirus (FCoV) oder Pilzinfektionen.

Der Tierarzt kann diese Impfungen passend zum individuellen Tier, dessen Gesundheitszustand und der Seuchenlage in der Umgebung empfehlen.

Katzen impfen: Wie oft und wann?

Nur gesunde Katzen sollten eine Impfung erhalten – Ausnahmen regelt der Tierarzt. Auf eine Grundimmunisierung folgen regelmäßige Auffrischungsimpfungen.

Grundimmunisierung der Katze

Die Grundimmunisierung erfolgt im Kitten-Alter. Sollen erwachsene Katzen erstmalig zum Impfen, können die Impf-Abstände für die Grundimmunisierung auf sie übertragen werden. Bei erwachsenen Katzen mit unbekanntem Impfstatus kann der Tierarzt den Impftiter auf Katzenseuche und Katzenschnupfen testen. Die StiKo Vet empfiehlt folgenden Impfplan:

  • 8. Lebenswoche: Katzenschnupfen und Katzenseuche
  • 12. Lebenswoche: Katzenschnupfen und Katzenseuche, Tollwut
  • 16. Lebenswoche: Katzenseuche und Katzenschnupfen
  • 15. Lebensmonat: Katzenseuche und Katzenschnupfen, Tollwut
Erst im Alter von 15 Monaten ist die Grundimmunisierung der jungen Katze abgeschlossen.

Sie bietet eine wichtige Basis für das künftige Katzenleben. Eine Leukose-Impfung kann ebenfalls ab der achten Lebenswoche erfolgen. Nach zwei Impfungen im Abstand von vier Wochen kann eine zusätzliche Impfung in der 15. Lebenswoche nötig sein. Dies entscheidet der Tierarzt anhand eines Antikörper-Tests.

Die Tollwut-Impfung benötigt weniger Injektionen, weil es sich um einen „Lebendimpfstoff“ handelt. Dieser schützt nach einmaligem Impfen für einen langen Zeitraum.

Spritzen mit Impfstoffen

Die Grundimmunisierung beginnt schon ab der 8. Lebenswoche
© Shutterstock

Auffrischungsimpfungen: Wann und wie oft?

Nach der Impfung notiert der Tierarzt den Termin für die Wiederholungsimpfungen in den Heimtierpass. Halten Sie sich an diese Termine. Wenn Sie unsicher sind, besprechen Sie mit Ihrem Tierarzt, wann die nächste Impfung nötig ist.

Es handelt sich bei Katzenseuche, Katzenschnupfen und Tollwut um Impfungen, die entweder jährlich oder alle drei Jahre aufzufrischen sind, um ausreichend zu schützen. Diese Werte beruhen auf den Angaben der Hersteller. Allerdings können bei Tollwutimpfungen für Auslandsreisen jährliche Impfungen nötig sein. Erkundigen Sie sich darum vor einer Reise rechtzeitig über die jeweiligen Impfvorschriften des Landes.

Bei sehr alten oder chronisch kranken Katzen kann es sinnvoll sein, auf Impfungen zu verzichten. Hierzu berät der Tierarzt individuell je nach Konstitution des Vierbeiners und dessen Lebensituation.

Welche Nebenwirkungen können Impfungen haben?

Leichte Nebenwirkungen, die nach einer Impfung auftreten können, sind:

Diese geringen Nebenwirkungen lassen innerhalb von ein bis zwei Tagen nach und stellen keine Gefahr dar. Selten kommt es zu Überempfindlichkeitsreaktionen, die individuell zu behandeln sind.

Eine ernste mögliche Nebenwirkung ist das Fibrosarkom der Katze.

Jede Injektion, die zu kleinen Entzündungen führt, hat das Potenzial sich zu einem Fibrosarkom zu entwickeln. Dieser Tumor kann Jahre nach der erfolgten Impfung auftreten.

Katze Impfung breit

Eine Impfung kann immer auch Nebenwirkungen haben
© Shutterstock

Das Risiko für ein Fibrosarkom ist pro Injektion mit 1:5000 sehr gering. Doch da es sich bei einem Fibrosarkom um einen bösartigen und schnell wachsenden Tumor handelt, ist Vorsicht angebracht. Halter und Tierärzte können Folgendes tun, um die Gefahr durch Fibrosarkome zu reduzieren:

  • Möglichst lange Impfintervalle wählen.
  • An der Bauchwand oder an den Hintergliedmaßen impfen, da hier ein mögliches Sarkom besser zu operieren ist als am Nacken.
  • Adjuvantienfreie Impfstoffe verwenden, die weniger Entzündungen auslösen.

Adjuvantien sind Hilfsstoffe, die die Wirkung von Medikamenten oder Impfungen mit inaktiven Impfstoffen („Totimpfstoffen“) verstärken. Sie sorgen für eine Reizung des Gewebes rund um die Injektion und binden gleichzeitig das Antigen. Es gelangt dadurch langsamer in den Körper.

Auf diese Weise bildet das Immunsystem der geimpften Katze mehr Antikörper. Bei einer Impfung mit einem Lebendimpfstoff wie der Tollwut-Impfung kommen keine Adjuvantien zum Einsatz.

Heute gibt es aber auch wirksame Impfungen gegen Katzenseuche und Katzenschnupfen, die ohne diese Hilfsstoffe auskommen. Weniger Entzündungen – das bedeutet ein geringeres Risiko für Fibrosarkome. Fragen Sie Ihren Tierarzt nach entsprechenden Impfstoffen, beispielsweise der Hersteller Merial oder Virbac.

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