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Katze Corona
© Shutterstock

Coronavirus bei Katzen: Besteht Gefahr für uns Menschen?

von Philipp Hornung

am aktualisiert

Bei vielen Katzenhaltern läuten die Alarmglocken: „Coronavirus – den gibt es auch bei Katzen?“ Ja, richtig. Wir klären über das Katzen-Coronavirus auf.

Die Covid-19-Pandemie hat viele Fragen darüber aufgeworfen, wie sich das Virus auf unsere geliebten Haustiere auswirken kann. Insbesondere Katzen stehen im Fokus der Forschung, da Berichte über Infektionen bei ihnen veröffentlicht wurden. 

Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Informationen zur Verbindung zwischen Katzen und dem Coronavirus und klärt auch auf, ob Menschen sich bei Katzen anstecken können.

Das Coronavirus: Katzen sind auch gefährdet

Das Coronavirus, besser bekannt als SARS-CoV-2, ist das Virus, das die Krankheit Covid-19 verursacht. Es wurde erstmals Ende 2019 identifiziert und verbreitete sich schnell weltweit. Aber nicht nur Menschen sind betroffen; es gibt Berichte über Infektionen bei einer Vielzahl von Tieren, einschließlich Katzen. Allerdings handelt es sich hier um eine bestimmte Virusvariante.

Infektion bei Menschen vs. Katzen

Während das Virus beim Menschen schwere Symptome und sogar den Tod verursachen kann, scheint es bei Katzen weniger schwerwiegende Auswirkungen zu haben. Allerdings sind auch sie anfällig für bestimmte Formen des Virus. Aktuellen Erkenntnissen zufolge können infizierte Personen das Virus auf ihre Katzen übertragen, weshalb Vorsichtsmaßnahmen wichtig sind.

Corona Virus Katze
Corona-Virus (Shutterstock)

Symptome einer Corona-Infektion bei Katzen

Es gibt Anzeichen, die darauf hinweisen können, dass eine Katze infiziert ist.

Häufige Symptome

Diese Symptome können auf eine Vielzahl von Krankheiten hinweisen, weshalb ein Besuch beim Tierarzt notwendig ist, um eine genaue Diagnose zu stellen.

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Corona bei Katzen: Forschung und aktuelle Studien

Wissenschaftliche Untersuchungen sind unerlässlich, um die Auswirkungen des Virus auf Katzen zu verstehen. Forscher weltweit arbeiten intensiv daran, mehr über die Infektionswege und die langfristigen Folgen zu erfahren.

Ergebnisse bisheriger Forschung

  1. Studien zeigen, dass das Virus in seltenen Fällen von Katzen auf Menschen übertragen werden kann.
  2. Katzen scheinen Antikörper gegen SARS-CoV-2 zu entwickeln, was auf eine mögliche Immunität hindeutet.
  3. Befragungen und Beobachtungen legen nahe, dass Freigängerkatzen einem höheren Infektionsrisiko ausgesetzt sind.

Weitere Forschung ist notwendig, um definitive Schlussfolgerungen zu ziehen und Handlungsanweisungen für Haustierbesitzer zu entwickeln.

Katze Corona Leberversagen
Die Katze kann bei Corona an Leberversagen, Gelbsucht und Dehydrierung leiden (Shutterstock)

Katzen vor Corona schützen: Maßnahmen

Haustierbesitzer können verschiedene Maßnahmen ergreifen, um ihre Katzen vor einer möglichen Coronainfektion zu schützen.

Hygienemaßnahmen zuhause

  • Regelmäßiges Händewaschen nach dem Kontakt mit der Katze
  • Säuberung und Desinfektion der Fressnäpfe und Schlafplätze
  • Flächen, die die Katze häufig berührt, regelmäßig reinigen

Beobachten Sie eventuelle Veränderungen im Verhalten Ihrer Katze genau und kontrollieren Sie regelmäßig ihre Gesundheit. Erkrankte Katzen sollten zudem in der Wohnung bleiben, um Artgenossen nicht anzustecken.

Tierärztliche Unterstützung und Behandlungsmöglichkeiten bei Corona

Sollte eine Katze Symptome einer Infektion zeigen, ist es ratsam, sofort einen Tierarzt aufzusuchen. Es gibt zwar keine spezifische Behandlung für das Coronavirus bei Katzen, aber veterinärmedizinische Unterstützung kann helfen, die Symptome zu lindern.

Anwendung von medizinischer Betreuung

  • Isolierung der infizierten Katze vom Rest des Haushalts
  • Verabreichung von Medikamenten zur Linderung der Symptome
  • Regelmäßige Überwachung durch den Tierarzt
Mann mit Atemmaske und Katze im Arm
Keine Panik, das feline Coronavirus ist auf Menschen nicht übertragbar (Shutterstock)

Katzenperitonitis – Eine separate Herausforderung

Eine besondere Form der Erkrankung, die auch als feline infektiöse Peritonitis (FIP) bekannt ist, stellt eine separate Herausforderung dar und erfordert besondere Aufmerksamkeit.

Unterschied zwischen FIP und Corona-Infektionen

Während beide Krankheitsbilder durch Coronaviren verursacht werden, unterscheiden sie sich erheblich:

  • FIP hat zumeist einen tödlichen Verlauf
  • SARS-CoV-2 führt in vielen Fällen nur zu milden Symptomen

Trotz dieser Unterschiede zeigt die Erforschung beider Bereiche potenzielle Überschneidungen und Lernmöglichkeiten.

Das bereits seit Jahrzehnten bekannte Feline Coronavirus ist wirtsspezifisch. Es passt auf bestimmte Proteine an der Zelloberfläche der Katze wie der Schlüssel ins Schloss. Einige Zellen von Fledermausarten ähneln ihrem menschlichen Pendant. Das macht eine mögliche Übertragung von Viren wahrscheinlicher.

Weder das Feline Coronavirus noch FIP sind ansteckend für andere Tierarten oder Menschen!

FIP: Ansteckung unter Katzen

Fast fünfzig Prozent aller Katzen in Deutschland kommen mit dem Coronavirus in Kontakt – nur fünf bis zehn Prozent davon erkranken an FIP. Die Coronaviren-Infektion erfolgt vor allem über Kot. Nur in einem kurzen Zeitraum ist eine Ansteckung über den Speichel und somit über gemeinsame Näpfe möglich. 

Katzenkot bleibt unter den Füßen der Vierbeiner hängen und kann sich so auf Schlafplätze und Böden verteilen. Die höchste Infektionsgefahr ist dort, wo mehrere Katzen auf engem Raum zusammenleben. Zum Beispiel in Tierheimen oder Pensionen sowie bei freilebenden Katzen an Futterstellen.

Vor allem Kitten ab der sechsten Lebenswoche erkranken an FIP.

Was erhöht das Risiko der infizierten Katze, an FIP zu erkranken? Die Viruslast und damit die Wahrscheinlichkeit für eine Mutation erhöhen sich zum Beispiel bei unzureichender Reinigung von Katzentoiletten. Andere Krankheiten wie Katzenschnupfen, ein schwaches Immunsystem, Stress oder bestimmte Medikamente wie Kortison erhöhen ebenfalls das Risiko für FIP. 

Einige Experten vermuten zudem einen Einfluss des Caninen Coronoavirus. Die FIP-Mutation als solche ist mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht ansteckend. Das bedeutet: Betroffene Tiere können das Coronavirus weitergeben, nicht jedoch FIP.

Was bringt ein Test auf Coronaviren?

Katze Corona Test
FIV Test (Shutterstock)

Der „FIP-Test“ weist Antikörper gegen das Coronavirus im Blut der Katze nach. Das Problem: Ein positiver Test bedeutet nicht, dass die Katze FIP hat, sondern nur, dass sie Kontakt zu dem Virus hatte. Dies trifft auf rund die Hälfte der Katzen in Deutschland zu. Ein positiver Test auf Coronaviren kann folgende Gründe haben:

Die Katze…

  • hat FIP
  • hat eine Infektion mit Coronaviren erfolgreich bekämpft, die Antikörper sind übrig
  • hat eine harmlose Infektion mit Coronaviren
  • wurde gegen FIP geimpft

Auch ein negativer Test lässt mehrere Rückschlüsse zu. Bei einer symptomfreien Katze bedeutet er: Sie ist gesund. Im Endstadium der FIP ist möglich, dass die Antikörper nicht mehr über einen Test nachweisbar sind.

Felines Coronavirus: Diagnose und Therapie

Eine Infektion mit dem „harmlosen“ Coronavirus ist für gesunde Tiere gut zu überstehen, weshalb aufwändige Tests nicht sinnvoll sind. Der Katzenkörper bekämpft die Erreger. Doch wie kann ein Tierarzt zuverlässig FIP diagnostizieren, wenn der „FIP-Test“ wenig aussagekräftig ist? Ist das Virus im Blut nachweisbar, lässt es sich nicht von der mutierten Form unterscheiden.

Eine Besonderheit der gefährlichen Coronavirus-Variante ist, dass sie sich außerhalb des Verdauungstraktes mithilfe bestimmter Zellen im ganzen Körper der Katze verteilt. Der Tierarzt kann sie bei einer Punktion oder bei der Untersuchung von Nervenwasser – unter Narkose – finden und FIP nachweisen. Ihr Fehlen ist jedoch kein Ausschlusskriterium für FIP. 

Tierärzte verwenden zum Nachweis einer FIP oft die Rivalta-Probe. Dabei untersuchen sie die punktierte Flüssigkeit aus Bauchraum oder Brusthöhle. Diese geben sie in ein mit Wasser und Eisessig gefülltes Reagenzglas. Kommt es zu einer bestimmten Art von Tropfenbildung, handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um FIP.

Steht die Diagnose „FIP“, entspricht dies in den meisten Fällen einem Todesurteil

Wenige Ausnahmen gibt es bei der „trockenen FIP“. Es gibt keine Therapie. Leidet die Katze unter schweren Symptomen, empfiehlt der Tierarzt das Einschläfern.

Katze gegen das Coronavirus impfen lassen?

Die oft als „FIP-Impfung“ bezeichnete Injektion ist eine Impfung gegen das Coronavirus. Sie ist nur bei negativ auf das Coronavirus getesteten Katzen sinnvoll. Auch bei ihnen bietet sie keinen hundertprozentigen Schutz. Allerdings vertragen die Tiere sie gut und es besteht keine Gefahr, dass die Impfung FIP auslöst. 

Haben die Katzen bereits Antikörper gegen das Virus, kann eine Impfung sogar schaden. Da der Impfstoff erst für Tiere ab der 16. Lebenswoche zugelassen ist, haben sich bis zu diesem Zeitpunkt viele Kitten infiziert. Ihr Tierarzt hilft Ihnen dabei, Chancen und Risiken einer Impfung für Ihre Katzen abzuwägen.

Wamiz-Ratgeber: Katzen impfen
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