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Leukose bei Katzen: Bluttest für Katzenleukämie
© Shutterstock / Pixabay

Leukose bei Katzen: Alles Wissenswerte

von Carina Petermann

am aktualisiert

Die Leukose bei Katzen ist nicht zu unterschätzen. Als Halter ist es wichtig zu wissen, was diese Krankheit auszeichnet und was zu tun ist.

Viele Katzenhalter haben von Leukose bereits gehört, wissen aber nicht, was hinter dem Begriff steckt. Kein Wunder: Meist ist eine Leukämievirusinfektion der Katze gemeint, wenn von Leukose gesprochen wird.

Diese Infektion ist zwar recht weit verbreitet, kann allerdings je nach Tier sehr unterschiedlich verlaufen. Erfahren Sie im Folgenden mehr über die Leukose bei Katzen und wie Sie Ihre Samtpfote davor schützen.

Was ist Leukose bei Katzen?

Mediziner bezeichnen mit Leukose der Katze einen Tumor der weißen Blutzellen. Im deutschsprachigen Raum verwenden viele Tierhalter und Tierärzte den Begriff für die bösartige Erkrankung der Katze, die durch das feline Leukämievirus (FeLV) ausgelöst wird. Tumoren der weißen Blutzellen sind dabei nur eines von vielen möglichen Symptomen, die nach einer Infektion auftreten können.

Symptome der Katzenleukose

Katzen, die FeLV nachweisbar in sich tragen, haben ein geschwächtes Immunsystem. Dies hat zur Folge, dass selbst unter normalen Umständen ungefährliche Erkrankungen wie ein leichter Infekt der Samtpfote gefährlich werden können. Die Katzen kränkeln allgemein. Auch kann das Immunsystem sich gegen den eigenen Körper wenden.

Typische Symptome der Leukose bei Katzen sind:

  • Entzündung der Augen, Gelenke oder Nieren

  • Blutarmut

  • Lethargie / Schwäche

  • Appetitlosikeit

  • Ausbildung einer Leukämie

  • Tumore in Leber, Magen oder Nieren möglich.

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Leukose bei der Katze: Ansteckung 

Katzen können das Virus über Speichel, Tränenflüssigkeit oder Nasensekret übertragen. Dies kann bei jedem engeren Kontakt zwischen zwei Samtpfoten geschehen – vom Begrüßungsschnuppern bis zum Putzen. Die Viren sind außerhalb des Katzenkörpers nur wenige Minuten überlebensfähig. Dennoch beinhalten parallel genutzte Trinknäpfe oder Spielzeuge ein Ansteckungsrisiko. FeLV ist nicht auf Menschen übertragbar (keine sog. Zoonose).

Der Leukose-Test bei der Katze und Diagnose

Besteht der Verdacht auf Leukose bei Ihrer Katze, sollten Sie umgehend einen Tierarzt aufsuchen. Er wird nach eingehender Anamnese einen Leukose Test machen. Auch bevor eine Katze bei Ihnen einzieht oder eine Leukose Impfung bei Katze gemacht werden soll, ist es empfehlenswert, diese auf das feline Leukämievirus testen zu lassen. 

Dabei handelt es sich meist um einen Doppeltest, der zusätzlich auf das zweite wichtige Retrovirus, Feline Immunschwäche (FIV), testet. Dabei sind falsch positive Ergebnisse möglich – oder die Katze hat die Infektion erfolgreich bekämpft. Darum erfolgt einige Wochen nach einem positiven Ergebnis ein weiterer Test. Fällt dieser ebenfalls positiv aus, testet der Tierarzt meist rund zehn Wochen später erneut: Lässt sich das Virus wieder im Blut nachweisen, handelt es sich um eine progressive Infektion.

Blut von einer Katze mit Leukose unter dem Mikroskop
So kann das Blut einer Katze mit Leukose aussehen: Die weißen (großen Blutzellen) sind teilweise entartet (Pee Paew /Shutterstock)

Ist bei einer Katze das FeLV-Virus dauerhaft im Blut nachweisbar, scheidet sie das Virus aus. Sie sollte keinen engen Kontakt zu gesunden Artgenossen haben. Zeigt sie noch keine weiteren Symptome, können Sie einiges dafür tun, die Krankheit in Schach zu halten.

Für Wohnungskatzen, die wenig Stress sowie Infektionsdruck durch andere Katzen haben, stehen die Chancen auf ein langes Katzenleben besser. Auch regelmäßige Impfungen gegen Katzenseuche und Katzenschnupfen sind wichtig. Füttern Sie hochwertig und proteinreich, um das Immunsystem zu stärken. Zusätzliche Vitamine sind nicht notwendig.

Leukose der Katze: Verlauf der Krankheit

Die gute Nachricht gleich zu Beginn: Wird bei einer Katze das feline Leukämievirus im Blutbild gefunden, ist dies kein Grund zum Einschläfern, vor allem, wenn es frühzeitig entdeckt wird! Tatsächlich kommen vor allem viele Freigänger damit in Kontakt, ohne zu erkranken. Eine Infektion mit FeLV kann verschieden verlaufen.

Gesunde, ausgewachsene Katzen überstehen eine Leukose-Infektion oft unbeschadet und sind im Anschluss immun gegen das FeLV-Virus.

Bei manchen Katzen reagiert das Immunsystem weniger schlagkräftig. Das Virus kann darum bis zu den Stammzellen vordringen, ist aber via Bluttest nicht mehr nachweisbar. Die betroffene Katze trägt somit weiterhin verborgen (latent) FeLV in sich, kann allerdings keine Artgenossen anstecken. Doch eine im Grunde harmlose andere Erkrankung oder Stress können das Virus erneut stärken, so dass die Krankheit ausbricht. Latente Virusträger, bei denen keine Leukose ausbricht, haben eine gute Prognose.

Von einer dauerhaften Infektion sprechen wir, wenn die Viren beständig im Körper nachweisbar sind und sich vermehren. Bei diesen Katzen brechen in der Regel Monate bis Jahre später „Leukose“ beziehungsweise die mit FeLV zusammenhängenden Erkrankungen aus.

Mögliche Therapie der Leukose bei Katzen

Die durch FeLV ausgelösten Symptome beziehungsweise Sekundärerkrankungen sind sehr verschieden. Darum lässt sich keine allgemeine Aussage über die Kosten der Leukose-Therapie treffen.

  •  Interferon

    Bei Interferon handelt es sich um ein Medikament zur Immuntherapie, das in der Humanmedizin vielfältige Anwendungen findet. Ein speziell für Hunde und Katzen entwickeltes Interferon-Medikament kann bei FeLV zum Einsatz kommen: Es kann die Virusvermehrung im Körper der Katze hemmen und die Krankheit verlangsamen. Im Endstadium kann es allerdings nicht mehr angewendet werden. Ihr Tierarzt berät Sie individuell.

  • Homöopathie bei erkrankten Katzen

    Ist die Leukose ausgebrochen, können homöopathische Mittel keinen Einfluss mehr auf den Verlauf nehmen. Wenn Sie Ihre Katze palliativ unterstützen möchten, klären Sie die Gabe von homöopathischen Mitteln vorher mit Ihrem Tierarzt ab.

graue kranke Katze mit Leukose
Dieser Katze hat Leukose (Roger Asbury / Shutterstock)

Begleitend unterstützen andere Medikamente, wie Antibiotika und Schmerzmittel die auftretender Symptome der Katze mit Leukose.

Lebenserwartung bei Leukose

Kommt es durch eine FeLV-Infektion zu ersten Symptomen, kann die Lebenserwartung je nach Allgemeinzustand schwanken. Einige Katzen überleben wenige Wochen, andere können noch Jahre bei guter Lebensqualität an Ihrer Seite sein.

Wie häufig kommt Leukose bei Katzen vor?

Das feline Leukämievirus ist relativ weit verbreitet. Dabei gibt es regional starke Unterschiede: Bei freilebenden Katzen können je nach Region zwischen ein bis acht Prozent infiziert sein. Allerdings wird vermutet, dass über 20 Prozent aller durch Krankheiten geschwächten Katzen innerhalb einer Katzenpopulation auch das FeL-Virus in sich tragen. Weibliche Katzen sind genauso häufig betroffen wie männliche. Dank Impfung und Aufklärung geht die Anzahl betroffener Katzen seit Jahren zurück.

Leukose Impfung: Katze vor der Erkrankung schützen

Vor allem junge Katzen, die Freigang erhalten, sollten eine Leukose-Impfung erhalten. Bei reinen Wohnungskatzen ohne Kontakt zu infizierten Katzen ist dies nicht erforderlich.

Doch Vorsicht: Bei dauerndem Kontakt mit FeLV ausscheidenden Katzen schützt eine Impfung nicht zuverlässig. Beispielsweise wenn zwei Katzen in einem Haushalt leben, sich gegenseitig putzen oder miteinander raufen. Bei älteren Freigängern sollten Sie den Nutzen einer Impfung der Katze mit Ihrem Tierarzt besprechen.

Vor dem felinen Leukämievirus schützen Sie Ihre Katze am besten, indem Sie Kontakt mit infizierten Tieren verhindern. Dabei sind die Halter betroffener Tiere in der Verantwortung: Eine Katze mit FeLV sollte keinen unbegrenzten Freigang mehr erhalten. Gesunde Freigänger schützt eine Impfung.

Leukose bei Katzen ist kein Todesurteil

Nicht bei jeder mit infizierten Katze mit dem felinen Leukämievirus bricht die Krankheit tatsächlich aus. Oftmals gehen viele beschwerdefreie Jahre ins Land, bevor die Katze Symptome zeigt. Dann jedoch verläuft FeLV meist tödlich. Daher ist es immer ratsam, die Katze mit einer Impfung zu schützen oder darauf zu achten, dass sie keinen Kontakt mit infizierten Katzen hat.

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