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Kleiner Hund mit Falten
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Runzelige Blickfänger: Diese Hunderassen haben Falten

von Nina Brandtner

am aktualisiert

„Oh, wie hübsch!“ – was beim Blick in den Spiegel viele Menschen stört, finden sie bei Hunden super: Falten. Vor allem runzlige, tapsige Welpen bringen reihenweise Herzen zum Schmelzen. Wir stellen Ihnen die faltigsten Hunderassen vor. Und geben Tipps, was zu beachten ist, wenn Sie sich einen faltigen vierbeinigen Mitbewohner wünschen.

Faltenhund Nummer eins: Shar Pei

Der wohl berühmteste Faltenhund ist der Shar Pei – er schaffte es sogar in einen Anti-Falten-Spot der Kosmetikfirma Garnier. Dabei handelt es sich um keine fragwürdige Trendrasse, sondern um einen sehr alten Wachhund aus China. Vor siebzig Jahren galt der Shar Pei als beinahe ausgerottet. Heute hat die Rasse andere Probleme: Falten.

Durch massive Werbung und Social-Media-Hype rund um faltige Welpen gewannen Hunde mit extremen Falten an Beliebtheit. Was viele nicht wissen: Zwar haben Shar-Pei-Welpen viel überschüssige Haut, in diese wachsen sie jedoch mit der Zeit hinein.

Bei einem erwachsenen Shar Pei darf der Körper gemäß Standard nur wenige, nicht übertrieben lose Falten aufweisen. Die Augen müssen freie Sicht haben. Alles andere würde diesen sportlichen Hund sehr behindern und seine Lebensqualität einschränken. Darum: Kaufen Sie einen Shar Pei nur mit mäßigen Falten!

Hunderasse: Shar Pei
Der Shar Pei
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Knautschgesicht mit Kulleraugen: Mops

Ebenfalls aus China stammt der sympathische Mops. Doch seine äußeren Merkmale machen es dem kleinen Kerlchen schwer. Vor allem im Gesicht hat er zahlreiche Runzeln, die sich schnell entzünden können.

Viele Mopsfreunde lieben den „zerknautschen“ Ausdruck und die großen Kulleraugen. Die extrem kurz gezüchtete Nase betont die Falten zusätzlich. Auch am Rücken haben Möpse lose Haut. Möpse sind ursprünglich robuste Hunde, doch durch Extremzuchten wird es zunehmend schwierig, einen gesunden Mops zu bekommen.

Wer sich für diese Rasse entscheidet, sollte darum darauf achten, dass der Hund nicht zu viele Falten und mehr Nase zum Atmen hat.

Hunderasse: Mops
Der Mops
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Faltenhund mit Tradition: Mastiff

Hunde vom Typ Mastiff gibt es seit Hunderten von Jahren. Sie waren beliebte Begleiter bei Kriegszügen und bei der Jagd auf Wildschweine oder Bären. Später setzte der britische Adel die massigen und mutigen Tiere für grausame Schaukämpfe gegen Bären ein: Mehrere Mastiffs töteten einen gefangenen Bären.

Heute zählt der rund 90-kg-schwere Hund vielerorts zu den verbotenen oder nur mit Auflagen geduldeten Listenhunden. Allerdings zeichnet Hunde aus seriöser Zucht eine hohe Reizschwelle ohne Aggression – allerdings mit Verteidigungsbereitschaft – aus.

Und Falten? Der Mastiff hat viel lose Haut am Kopf und unauffälligere Falten am Rücken. Da viele Molosser von ihm abstammen, haben sie seine Falten geerbt.

Hunderasse: Mastiff
Der Mastiff
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Souveräner Stirnrunzler: Bullmastiff

Dieser Hund wurde gezielt aus Mastiff und Bulldogge gezüchtet. Er hat vor allem auf der Stirn Falten. Viele Bullmastiff-Freunde sind begeistert von der ausdrucksstarken Mimik des Hundes: Bullmastiffs runzeln die Stirn, wenn etwas oder jemand ihre Aufmerksamkeit auf sich lenkt.

Der Bullmastiff war beliebter Schutzhund für Jagdaufseher, wo diese Eigenschaft nützlich sein konnte. Heute ist er ein herovrragender Polizei- und Familienhund. Der Bullmastiff ist souverän, aber nicht aggressiv. Er liebt seine Familie und behält auch wohlerzogen immer seinen eigenen Kopf.

Hunderasse: Bullmastiff
Der Bullmastiff
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Kostspielig: Mastino Napoletano

Experten vermuten, dass diese Rasse von römischen Kriegshunden abstammt. Der Vierbeiner gehört in die Hand von erfahrenen Hundehaltern. Dann kann er sein Potenzial ausleben: Er ist ein ruhiger und gelassener, sehr loyaler Hund.

Der Mastino Napoletano hat reichlich überschüssige Haut und darum viele große Falten und hängende Lefzen. Das verleiht ihm einen traurigen, eher gemütlichen Ausdruck. Durch seine Anatomie neigt er zu starkem Sabbern. Die Haltung ist in vielen Gebieten bewilligungspflichtig. Dieser Faltenhund gehört zu den teuersten Hunderassen.

Hunderasse: Mastino Napoletano
Der Mastino Napoletano
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Vom Metzgerhund nach Hollywood: Bordeaux Dogge

Die Bordeaux Dogge gehört ebenfalls zu den Hunden, die viele Falten im Kopfbereich zieren. Auch rund um die Schultern ist die Haut etwas lose. Die rund 50-kg-schwere Dogge geht auf Saupacker und Bärenbeißer zurück. Später half sie Metzgern oder kam als Wachhund zum Einsatz.

Große Berühmtheit erlangte die Rasse mit ihrem faltig-mürrischen Gesicht durch den Film Scott & Huutsch mit Tom Hanks und einer Bordeaux Dogge. Der Vierbeiner sabbert viel, zerstört einiges – und erweist sich als knuffiger Held.

Hunderasse: Bordeaux Dogge
Die Bordeaux Dogge
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Charakterkopf: Englische Bulldogge

Die Englische Bulldogge geht auf alte Bullenbeißer-Rassen zurück. Sie ist ein sportlicher Hund, der in einem hierfür nicht ausgelegten Körper lebt.

Die kurze Schnauze führt zu Atemproblemen, die Falten erfordern regelmäßige Pflege. Trotz grimmigem Aussehen ist die Englische Bulldogge ein liebenswürdiger, loyaler Vierbeiner.

Die Englische Bulldogge
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Bulldogge im Kleinformat: Französische Bulldogge

Die Französische Bulldogge bringt alle Eigenschaften ihrer großen Doggen-Verwandten mit: Sie ist selbstsicher, wachsam und klug. Auch die faltige Optik gehört dazu: Französische Bulldoggen haben die typischen Gesichtsfalten ihrer Urahnen, der „Bullenbeißer“ geerbt.

Französische Bulldogge
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Exzellente Spürnase: Bloodhound

Der Name dieser hervorragenden Spürnase geht nicht auf seine Blutrünstigkeit zurück, sondern auf sein „reines Blut“. Belgische Mönche züchteten den Bloodhound in den Ardennen. Im elften Jahrhundert kam er nach Großbritannien.

Der Bloodhound ist ein eigenwilliger Hund, der seinen Dickkopf aber nie aggressiv durchsetzt. Er ist freundlich zu Menschen und Artgenossen. Leider gibt es heute Showlinien, die diesem sportlichen Hund übergroße Falten und hängende Augenlieder anzüchten. Bloodhounds neigen ebenfalls zum Sabbern.

Hunderasse: Bloodhound
Der Bloodhound
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Für Experten: Fila Brasileiro

Dieser kräftige Vierbeiner ist mit dem Bloodhound verwandt, aber faltiger. Er kam mit Spaniern und Portugiesen nach Südamerika. Hier war der Fila Brasileiro ein beliebter Hund zum Rindertreiben und Bewachen von Viehherden, aber auch Sklavenplantagen.

Als Spürhunde können die Allrounder hervorragende Arbeit leisten. Dieser Hund ist sehr loyal gegenüber seiner Bezugsperson, die unbedingt Hundeerfahrung mitbringen sollte.

Hunderasse: Fila Brasileiro
Der Fila Brasileiro
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Vom Hasenjäger zum Pantoffeltiger: der Basset Hound

Der Basset Hound stammt aus Kreuzungen zwischen französischen Bassets und dem britischen Bloodhound. Ursprünglich war der Basset für die Hasenjagd zuständig. Einen Hype rund um den Vierbeiner löste eine amerikanische Schuh- und Pantoffelmarke aus, die den Basset als Logo verwendet.

Heute finden sich viele nach Mode gezüchtete Bassets mit übertrieben loser Haut und zu langen Ohren. Dadurch sind die stämmigen Kerlchen zu behäbig für sportliche Unternehmungen. Die lose Haut wirft vor allem an den Schultern und Beinen Falten.

Hunderasse: Basset Hound
Der Basset Hound
© Shutterstock

Warum haben manche Hunde Falten?

Bei den meisten Hunderassen bilden Falten ein Merkmal, das durch bewusste Zucht entstanden ist: Sie vererben die Falten an ihre Nachkommen und an Rassen, die aus ihnen hervorgehen.

Bei einigen Molossern und doggenartigen Hunden haben die Runzeln einen grausamen Hintergrund: Als „Saupacker“ und „Bullenbeißer“ sollten die Hunde sich in anderen Tieren festbeißen. In Kombination mit einer kurzen Schnauze konnte das Blut durch die Falten besser ablaufen. So konnte sich der Hund minutenlang in das Fleisch des anderen Tieres verbeißen. Bei der Jagd, bei Tierkämpfen – Hund gegen Bulle – oder bei einem Metzger konnte dies „nützlich“ sein.

Wamiz-Ratgeber: Molosser

Leider sind extreme Runzelrüben in Mode: Aus optischen Gründen konzentrieren sich manche Züchter auf übertriebene Falten. So kommt es zu Extremzuchten, bei denen die Falten den Hund behindern.

Falten beim Hund als Handicap

Falten bei Hunden sind Geschmacksache. Ob schön oder nicht: Wichtig ist, dass sie die Gesundheit nicht beeinträchtigen.

Wer sich einen faltigen Hund wünscht, sollte darauf achten, dass er nicht bei einem Züchter kauft, der Extreme züchtet. Tiefe Hautfalten verursachen schmerzhafte Entzündungen und Ekzeme. Die lose Haut reibt aneinander und es kann zu Pilzbefall kommen. Alle Falten bedürfen einer regelmäßigen Reinigung, um dem vorzubeugen. Sich in den Falten sammelnde Bakterien können außerdem einen unangenehmen Geruch verströmen.

Wamiz-Ratgeber: Guten Züchter finden

Große Falten mit losen Hautlappen beeinträchtigen den Hund im Alltag. So leiden extrem faltige Shar Peis unter Kreislaufproblemen und Bewegungseinschränkungen. Auch Bassets mit viel loser Haut können ihren Bewegungsdrang nicht ausleben. Falten über den Augen behindern die Sicht und begünstigen Augenentzündungen.

Lose Haut an den Lefzen führt zu starkem Sabbern. Leichte Falten sind kein Problem, doch: Ein vermeintliches Schönheitsideal sollte für den Hund nicht zum Gefängnis werden.

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