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Der Altdeutscher Tiger ist ein Schlag von den altdeutschen Hütehunden

Der Altdeutscher Tiger ist ein Schlag von den altdeutschen Hütehunden

© Sarah D. / Facebook

Altdeutscher Tiger, ein Hütehund, der vom Aussterben bedroht ist

von Stephanie Klein

Am veröffentlicht

Keine Hunderasse im eigentlichen Sinne: Der Altdeutsche Tiger ist ein Altdeutscher Hütehundschlag. Diese Hunde sind selten und ihr Erhalt gilt als gefährdet.

Kein Hund für ein Leben in der Stadt: Der Altdeutsche Tiger ist ein Energiebündel auf vier Pfoten. Idealerweise findet er ein Zuhause bei einem Schäfer, wo er zeigen kann, was in ihm steckt. Als Hütehund treibt er Schafherden zusammen und erstaunt dabei mit seinem mutigen und selbstbewussten Wesen. So manch einer fragt sich, wie er zu dem majestätischen Namen gekommen ist. Ganz einfach: Die auffällige Fellzeichnung der deutschen „Hunderasse“ erinnert optisch an einen Tiger.

Was ist ein Altdeutscher Tiger?

Der Altdeutsche Tiger ist keine anerkannte Hunderasse – und das aus mehreren Gründen. Per Definition handelt es sich nicht um eine eigenständige Hunderasse, sondern vielmehr um einen Schlag der Altdeutschen Hütehunde. In dieser Kategorie gibt es verschiedene Einordnungen. So gehört der Westerländer und Siegerländer zu den sogenannten „Kuhhunden“. Schafpudel und Strobel gehören zu dem „Zottelhaarigen Typ“. Die Einordnung des Tigers lautet „Süddeutscher Typ“. Zu dieser Kategorie gehören auch der Süddeutsche Schwarze und die Süddeutsche Gelbbacke.

Zudem ist die Verpaarung zweier Tiger aus tierschutzrechtlichen Gründen verboten. Die besondere Fellmaserung kommt durch das Merle-Gen zustande. Dieses Phänomen ist auch bei Hunderassen wie Australian Shepherds, Koolies und Shelties vorzufinden. Verpaaren sich zwei Hunde mit dem Gendefekt, hat dies schwerwiegende Folgen für den Nachwuchs. Die Welpen können blind und taub auf die Welt kommen. Auch Allergien, Immunschwächen, Unfruchtbarkeit, verkürzte Lebenserwartungen und sogar Totgeburten kommen vor. Die Verpaarung zweier Altdeutscher Tiger ist somit eine Qualzucht.

Wie gehen Züchter aber bei dem Altdeutschen Tiger vor? Dazu verpaaren sich ein Altdeutscher Tiger mit entweder einer Süddeutschen Gelbbacke oder einem Schwarzen Altdeutschen.

Vor diesem Hintergrund ist es nicht verwunderlich, dass der Altdeutsche Tiger weder von der Fédération Cynologique Internationale (FCI) noch vom Verband des Deutschen Hundewesen (VDH) eine Anerkennung besitzt.

Altdeutscher Tiger: Geschichte

Im Mittelalter zogen Wanderschäfer durch Deutschland. Begleitet wurden sie bei ihrer Arbeit von zuverlässigen Hütehunden. Bei der Zucht stand vor allem die Arbeitsleistung im Vordergrund. Je nach Region gab es unterschiedliche Hütehundschläge. Der Altdeutsche Tiger half den Menschen in Süddeutschland.

Mit der Zeit zogen immer mehr Menschen in die Städte und die heimischen Hütehunde verschwanden allmählich von der Bildfläche. Das hatte für den Rassebestand verheerende Folgen. Die Gesellschaft zur Erhaltung von gefährdeter Haustierrassen e. V. (GEH) stuft alle Schläge der Altdeutschen Hütehunde als gefährdet ein. Der Altdeutsche Tiger landet dabei in der Kategorie III – dies gilt als gefährdet. Zum Vergleich: Der Westerwälder Kuhhund etwa ist sogar in der Kategorie I (extrem gefährdet) aufgeführt.

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Altdeutscher Tiger: Aussehen

Zur Beschreibung des Aussehens sind kaum einheitliche Angaben festzulegen, da es sich um keine eigenständige Hunderasse handelt. Die Angaben zur Widerristhöhe und der Fellfarbe und -beschaffenheit lassen sich etwas eingrenzen.

Altdeutscher Tiger: Größe und Gewicht

Der Altdeutsche Tiger ist ein mittelgroßer bis großer Hund. Einige Vertreter sind eher kurzläufig und andere wiederum hochläufig.

  • Die Widerristhöhe liegt zwischen 50 und 65 cm.
  • Das Gewicht hängt von der jeweiligen Größe ab. Die Spanne liegt großzügig zwischen 22 und 40 kg.

Altdeutscher Tiger: Fellfarbe

Die Altdeutschen Tiger sind Hunde mit geschecktem, gepunktetem oder getupftem Fell. Von den Farben her gibt es eine große Vielfalt.

  • rot-schwarz (Rottiger)
  • grau-schwarz (Grautiger)
  • weiß-schwarz (Weißtiger)
  • schwarz-grau-braun (dreifarbiger Tiger)

Altdeutscher Tiger: Fellbeschaffenheit

Auch bei der Fellbeschaffenheit gibt es viel Spielraum. So kommen die Hütehunde in folgenden Fellvarianten vor:

  • Langstockhaar
  • Stockhaar
  • Rauhaar
  • oder mit zotteligem oder gewelltem Haar

Altdeutscher Tiger: Charakter

Genauso wie bei den äußeren Merkmalen gibt es auch in puncto Charakter Unterschiede. Im Allgemeinen wird der Altdeutsche Tiger von Züchtern wie folgt beschrieben:

  • arbeitswillig
  • eigenständig
  • intelligent
  • mutig
  • selbstbewusst
  • ausdauernd
  • kooperativ
  • temperamentvoll

Ist der Altdeutsche Tiger ein gesunder Hund?

Beim Altdeutschen Tiger handelt es sich um einen ursprünglichen und gesunden Hund. Er verfügt über eine hohe Kondition, ist körperlich fit und nicht anfällig für bestimmte Krankheiten. Seriöse Züchter testen vor der Verpaarung, ob die Elterntiere eine Veranlagung für eine Hüftdysplasie in sich tragen. Dadurch können sie Risiko der Gelenkerkrankung bei den Altdeutschen Tiger Welpen reduzieren.

Die Lebenserwartung des deutschen Hütehunds beträgt ca. 14 Jahre.

Was gibt es bei der Pflege zu beachten?

Die Fellpflege richtet sich nach der jeweiligen Fellbeschaffenheit. So benötigt kurzes Stockhaar weniger Pflege als langes Stockhaar. Wie bei allen Hunden sollten auch beim Tiger regelmäßig die Zähne, Ohren und Krallen kontrolliert werden.

Ist der Altdeutsche Tiger ein Hund für Anfänger?

Der Tiger ist ein temperamentvoller, selbstbewusster und unabhängiger Arbeitshund. Daher ist er für Hundeanfänger ungeeignet. Fühlt er sich gelangweilt oder genießt er keine konsequente Erziehung, kann er schnell ungewollte Verhaltensweisen zeigen. Beim Tiger zeigt sich dies insbesondere darin, dass er im Haus Kinder oder draußen beim Spaziergang Radfahrer und Jogger „hüten“ möchte. Genauso kommt es vor, dass er seinen Unmut durch ständiges Bellen oder gar Aggressionen deutlich macht.

Seine Intelligenz und sein Arbeitswillen können sich als Vorteil bei der Erziehung erweisen. Um zu kooperieren, muss er aber von Anfang an erkennen, dass seine Menschen Führungsqualitäten besitzen.

Welche Aktivitäten sind geeignet?

Wie alle Hütehunde ist auch der Altdeutsche Tiger eine besonders sportliche Hunderasse. Sein Aktivitätslevel ist in etwa vergleichbar mit dem eines Border Collies. Daher kommen auch reaktionsschnelle Hundesportarten wie Agility, Flyball und Dogdance in Frage. Der Vierbeiner mit dem außergewöhnlichen Fell findet auch Gefallen an langen Wanderungen in der Natur.

Dank seines hohen Arbeitswillens ist der Altdeutsche Tiger für die Ausbildung zum Rettungshund geeignet.

Altdeutscher Tiger: Welpen in Deutschland kaufen

Es gibt in Deutschland Züchter, die Altdeutsche Tiger Welpen verkaufen – auch an Privatpersonen, die sich einen sportlichen Familienhund wünschen. Aber: Ein Altdeutscher Tiger wird nicht wahllos an jeden Interessierten vermittelt. Verantwortungsvolle Züchter achten dabei strengstens darauf, dass die Welpen bei Menschen ein Zuhause finden, welche den Anforderungen gewachsen sind. Und das aus gutem Grund: Bei diesem anspruchsvollen Hütehund können sich Menschen schnell überfordert fühlen. Mit den strengen Kriterien möchten Züchter verhindern, dass ihre Schützlinge später in Tierheimen landen oder gar ausgesetzt werden.

Haben Sie ernsthaftes Interesse an einem Altdeutschen Tiger? Dann können Sie sich an die Arbeitsgemeinschaft zur Zucht Altdeutscher Hütehunde (AAH) wenden. 

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2 Kommentare

  • DeDas
    DeDas
    Es ist eine Frechheit das Bild von unseren Hund zu verwenden ohne uns zu fragen!!!! Und man sollte mit dem Tiger diese oben genannten Sportarten nicht machen.... Es führt dazu das der Hund überdreht und er nicht mehr runter kommt. Man muss den Tiger Geistig beschäftigen aus lasten zB. Mantrailing
  • Hannah
    Hannah
    Was fällt Ihnen eigentlich ein, ohne mich zu fragen, einfach MEIN Foto von meinem Hund zu klauen?
    Foto Diebstahl ist strafbar!! 😡
  • 2 Kommentare zu 2

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