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Belgischer schäferhund fängt Ball und springt
© Shutterstock

Flyball für den Hund mit Power und Spaß

von Carina Petermann

am aktualisiert

Flyball ist schnell, laut und voller Spaß, denn hier stehen Tempo, Spieltrieb und Apportierfreude im Vordergrund. Eine Startampel zählt wie bei der Formel 1 im Sekundentakt rückwärts. Drei Sekunden, Rot, gelb, grün. Los geht die wilde Hatz. 

Der Ablauf im Flyball-Turnier

Zwei Hunde starten selbstständig in Windeseile über die beiden Startlinien. Es sind zwei nebeneinander aufgebaute Wettkampfbahnen, auf denen jeweils vier Hürden stehen. Das Ende der Bahn ziert eine Ballwurfmaschine. Die Hunde machen dort eine Schwimmerwende, fangen den herausfliegenden Ball und rennen so schnell es geht zu ihrem Hundeführer zurück. Die Hundeführer rennen mit der Belohnung in der Hand und lautem Geschrei von der Startlinie weg. Das animiert die Hunde mit dem Ball in der Schnauze wieder über die vier Hürden zurück zum Hundeführer zu sausen. Die ersten beiden Hunde sind auf dem Rückweg, da legen die nächsten beiden Hunde der Mannschaften ein gutes Stück hinter der Startlinie los. Die Hunde begegnen sich genau auf der Startlinie. Die gerade startenden Hunde werden ebenso lautstark von ihren Menschen angefeuert. Passiert der vierte und letzte Hund des an einen Staffellauf erinnernden Rennens das Ziel, wird die Laufzeit gestoppt. 

Im Idealfall ist eine Flyball-Mannschaft in weniger als 20 Sekunden durch. Ungefähr 16 Meter Länge hat die Strecke vom Start bis zu der Ballwurfmaschine. Die Hürden sind zwischen 17,5 und 35 cm hoch. Sie werden immer an den jeweils kleinsten Hund der Mannschaft angepasst. 

Es gibt kaum eine Hundesportart, bei der es lauter zugeht. Im Flyball sind laut bellende Hunde und gut gelaunte Menschen zu finden, die ihre Hunde lautstark anfeuern. Es ist auf den ersten Blick erkennbar, dass hier alle sehr viel Spaß haben. 

Fliegender Ball nicht nur für Ballverrückte

Wer schon einmal live beim Flyball zugeschaut hat, kommt bestimmt schnell auf die Idee, dass jeder ballverrückte Hund im Flyball gut aufgehoben ist und es die perfekte Sportart für Balljunkies ist. Es ist allerdings nicht ganz so einfach, den wirklich passenden Hund zu finden. Ein ballverrückter Hund wird sicher sehr schnell zur Ballwurfmaschine über die vier Hürden laufen. Er wird auch schnell den Ball fangen. Der Rückweg kann allerdings auch sehr gemächlich ausfallen, weil der Hund den Ball, und damit seine Belohnung, ja schon hat. 

Der Ball sollte daher ein reiner Apport sein und der Hundeführer hat die eigentliche Bestätigung und Belohnung. Das motiviert den Hund schnell mit dem Ball in der Schnauze zu einem Hundeführer zurück zu laufen. Flyball eignet sich also für jeden bewegungsfreudigen Hund, der gerne mit seinem Menschen arbeitet. Ganz wichtig für den Hund ist seine Sozialverträglichkeit. Es rennen zwei Hunde sehr schnell von einer Mannschaft auf einem nur circa einem Meter breiten Start-/Zieltor frontal aufeinander zu. Sie müssen knapp aneinander, jeder in seine Richtung, vorbeilaufen, ohne sich anzuschauen. Das Ziel ist nicht einfach nur mit dem Ball zurückzulaufen, sondern die Bestätigung vom Hundeführer zu bekommen. Dazu kommt auch noch im Abstand von ungefähr vier bis sechs Zentimeter die zweite Bahn. Auf der ist die gegnerische Mannschaft zur gleichen Zeit unterwegs. Die Hunde müssen also nicht nur innerhalb der eigenen Mannschaft sozial verträglich sein, sondern auch mit fremden Hunden. 

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Flyball Regelwerk: Spielregeln, die es zu beachten gilt

Im Flyball gibt es ein Regelwerk, das den genauen Ablauf und ebenso mögliche Fehler festlegt. Fehler können sein:

  • Der Hund muss nicht alle Hürden überspringen
  • Der Hund bringt den Ball nicht zurück
  • Der Hundeführer überquert die Start-/Ziellinie
  • Der Hund überquert die Startlinie, bevor der Vorgängerhund die Ziellinie erreicht

Durch jeden Fehler wird eine Wiederholung nötig. Der Hund, der den Fehler gemacht hat, muss am Ende vom Staffellauf noch einmal antreten. Die Zeit wird erst dann gestoppt, wenn die Apportierübung von ihm auch fehlerfrei bewältigt wurde. 

Es gibt im Flyball verschiedene Leistungsklassen. Jede Mannschaft muss bei der Anmeldung die persönliche Maximallaufzeit angeben. Danach erfolgt die Einteilung in die Leistungsklasse. Es sollen ungefähr gleich starke Mannschaften gegeneinander antreten, damit es zu einem interessanten und spannenden Wettkampf kommt. Wenn eine Mannschaft versucht zu tricksen und zu gewinnen, weil sie sich bewusst langsamer macht in der Maximallaufzeit, gelten alle schnelleren Läufe als die angegebene Maximalzeit der Leistungsklasse als verloren. 

Gesundheit der Hunde

Die Gesundheit der Hunde ist den Flyball-Sportlern wichtig. In den letzten Jahren wurden daher verschiedene Ballwurfmaschinen gewechselt. 1991 waren in erster Linie die Katapult-Boxen bei der Einführung in Deutschland vorhanden. Der Ball flog in einem weiten Bogen nach vorne. Heute gibt es auf Flyball-Turnieren fast ausschließlich ungefähr 60 cm breite Zweiloch-Vollpedal-Boxen. Sie haben bei sehr triebstarken Hunden eine deutlich geringere Verletzungsgefahr. Außerdem können die Hunde auf der Box bei vernünftigem Trainingsaufbau eine Schwimmerwende ausführen. Dadurch sind die Sehnen und Gelenke, besonders der Vorderpfoten, nur einer minimalen Belastung ausgesetzt. 

Flyball trainieren

Wer sich für Flyball interessiert, sollte sich bei einem Seminar „Flyball für Anfänger“ anmelden. Der DVG (Deutscher Verband der Gebrauchshundsportvereine) bietet diese Seminare an. So hat jeder die Chance auszuprobieren, ob Flyball ihm selbst und seinem Hund liegt. Vielleicht ist die Begeisterung durch das Zuschauen sehr groß, doch der eigene Hund findet es vielleicht nicht so lustig. Wer sich aber dafür entscheidet und sein Hund es genauso großartig findet, wird bald merken, dass Flyball süchtig macht. 

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