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schafpudel hütehund

Der Schafpudel ist ein exzellenter Hütehund aus Deutschland.

© balouhuhu / Instagram

Der Schafpudel: Kein Schaf, aber auch kein Pudel!

von Stephanie Klein

Am veröffentlicht

Altdeutsche Hütehunde wie der Schafpudel sind rar – doch in ihnen stecken außerordentliche Fähigkeiten und ganz besondere Charaktere.

Australian Shepherds und Border Collies sind weltweit bekannt. Doch nur wenige wissen, dass auch in Deutschland hervorragende Hütehunde zu finden sind. Einer von ihnen ist der Schafpudel. 

Der Schafpudel ist eine Varietät der Altdeutschen Hütehunde. Lesen Sie hier alles Wichtige über die seltene Hunderasse.

Schafpudel: Geschichte der deutschen Hunderasse

Altdeutsche Hütehunde stehen uns Menschen bereits seit dem Mittelalter treu zur Seite. Sie werden in verschiedenen Gruppen eingeteilt. Der Schafpudel gehört wie der Strobel zum „Zotthaarigen Typ“. Weitere Schläge dieser Hütehunde sind zum Beispiel der Harzer Fuchs und der Altdeutsche Tiger

Schau dir das an:

Die Varietäten unterscheiden sich im Aussehen und in ihrer geografischen Herkunft. Der Schafpudel war in der norddeutschen Tiefebene beheimatet. Dort war er an der Seite von Wanderschäfern vor allem für das Hüten und Treiben von Schafen, aber auch für den Schutz der Nutztiere zuständig. Der Schafpudel hat also nicht viel mit dem Pudel, einem ehemaligen Wasserjagdhund, gemeinsam. Stattdessen weist er eine enge Verwandtschaft zum Schapendoes und Polnischen Niederungshütehund auf. 

Mit dem Rückgang der Wanderschäfer reduzierte sich auch der Bestand der Altdeutschen Hütehunde drastisch. Die Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Hunderassen (GEH) stuft den Schafpudel in die Kategorie II (gefährdete Hunderassen) ein. 

Der Hütehund wird vom weltweit größten kynologischen Dachverband, dem FCI, nicht als eigenständige Rasse  anerkannt. Seine Zucht wird seit 1987 vom AAH betreut. Der Bestand dieser seltenen Hunderasse beläuft auf etwa 2000 Tiere. Eine Registrierung beim FCI ist weder realistisch noch wird sie angestrebt. Im Vordergrund sehen Schafpudel Züchter nicht einheitliche Rassemerkmale, sondern die Eignung als Hütehund.

Schafpudel: Aussehen 

Die deutsche Hunderasse hat zwar keinen einheitlichen Rassestandard. Dennoch lassen sich einige Aussagen über ihr Erscheinungsbild treffen. 

Der Schafpudel besitzt einen kompakten und rechteckigen Körperbau. Sein Schädel ist kräftig und stark behaart. Die Augen haben eine braune Farbe und einen ausdrucksvollen Blick. Hängeohren werden bei diesem Hütehund angestrebt, wobei auch einige Vertreter aufrechtstehende Ohren aufweisen. Die Rute ist säbelförmig und ebenso stark behaart.

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Schafpudel: Größe und Gewicht

Schafpudel sind mittelgroße Hunde mit einem robusten Erscheinungsbild. Rüden erreichen eine Widerristhöhe zwischen 55 und 60 Zentimetern, während Hündinnen mit einer Größe zwischen 45 und 55 Zentimetern etwas kleiner sind. Das Gewicht variiert entsprechend der jeweiligen Größe und liegt zwischen 17 und 25 Kilogramm.

Schafpudel: Fell und Farben

Das Fell eines Schafpudels ist leicht gewellt, mittellang bis lang und zotthaarig. Seine dichte Unterwolle schützt ihn vor Kälte und Nässe. Nahezu alle Farben – sogar gescheckte Muster – kommen vor. 

Besonders häufige Fellfarben eines Schafpudels sind:

Typisch für den Schafpudel ist das zotthaarige Fell (Merel van Kooten CC BY-SA 3.0)

 

Schafpudel: Wesen und Temperament

Der Schafpudel zeichnet sich durch folgende Merkmale aus:

Wie von einem Hund seiner Kategorie zu erwarten, hat auch der Schafpudel einen stark ausgeprägten Hüteinstinkt. Dabei handelt es sich um einen modifizierten Jagdtrieb, der von Anfang an in die richtigen Bahnen gelenkt werden muss. 

Darüber hinaus ist seine tiefe Verbundenheit zu seinem Rudel zu betonen. Das zeigt sich auch auf den täglichen Spaziergängen – die treuen Hunde bleiben stets nah bei ihren Menschen und zeigen kein Interesse, eigenständig auf Entdeckungstour zu gehen. 

Schafpudel: Gesundheit und Lebenserwartung

In der Zucht des Schafpudels wurde wenig Wert auf die äußere Erscheinung gelegt. Viel wichtiger waren (und sind bis heute) folgende Kriterien: Robustheit, Leistungsfähigkeit, Gesundheit sowie ein ausgeglichenes Wesen. Dies trägt zu einer überdurchschnittlich guten gesundheitlichen Verfassung des Schafpudels bei. In seltenen Fällen können allerdings Hodenhochstand (Kryptorchismus) und Hüftdysplasien vorkommen. 

Verantwortungsvolle Züchter achten darauf, Rüden und Hündinnen miteinander verpaaren, die nicht von genetischen Erkrankungen betroffen sind. Die Lebenserwartung eines Schafpudels liegt zwischen 12 und 15 Jahren.

Die Pflege eines Schafpudels

Wie sein äußeres Erscheinungsbild bereits erahnen lässt, ist der wuschelige Schafpudel ein pflegeintensiver Hund. Das zottelige Fell verfilzt schnell, wenn das Bürsten und Auskämmen zu kurz kommen. Während des saisonalen Fellwechsels müssen Halter eines Schafpudels sogar täglich zur Hundebürste greifen, um dem Hund optimal zu unterstützen. 

Anzumerken ist jedoch, dass die Fellbeschaffenheit unterschiedlich ausfallen kann – gelocktes Fell neigt weniger zum Verfilzen. Grundsätzlich ist es empfehlenswert, sich direkt beim Züchter oder im Hundesalon nach der Haarstruktur und den individuellen Pflegebedürfnissen zu informieren.

Die weiteren Pflegerituale wie das Zähneputzen und die Ohrenpflege sind ebenfalls bereits in der der Welpenphase in den Alltag zu integrieren. 

Schafpudel: Passt diese Hunderasse zu mir?

Der Schafpudel ist ein eifriger Arbeitshund und daher ideal bei Menschen aufgehoben, die einen Hüter für ihre Schafsherde und einen Wächter für ihren Hof suchen. Gleichzeitig sollte immer der uneingeschränkte Anschluss zur Familie gegeben sein. Mit Isolation kommt der soziale und anhängliche Vierbeiner nicht zurecht. 

Unter Umständen eignet sich der kinderliebe Schafpudel auch als reiner Familienhund. Dabei ist es wichtig, ihm alternative Beschäftigungen wie Apportieren, Obedience und Longieren regelmäßig anzubieten. Ebenso entscheidend ist es, auf Ruhephasen zu achten, um so eine ausgewogene Balance zwischen Arbeit und Entspannung zu gewährleisten. 

Der Schafpudel sollte von Anfang an Regeln für ein harmonisches Miteinander im Rudel erlernen. Schon früh muss er seinen Menschen als Autoritätsperson ansehen. Bei unzureichender Erziehung und zu wenig bedürfnisorientierter Auslastung kann die intelligente Hunderasse unerwünschte Verhaltensweisen zeigen. Er ist zwar lernwillig, aber auch durchsetzungsstark und bringt einen ausgeprägten Hüteinstinkt mit. 

Die Rasse Schafpudel ist kaum noch bekannt (@schafpudel / Instagram)

Die Erziehung und Haltung sind demnach als anspruchsvoll einzustufen, weshalb ausschließlich erfahrene, sportlich aktive und kompetente Halter in Frage kommen.

Leben bereits andere Hunde oder auch Katzen im Haus? Das stellt für den geselligen Schafpudel kein Hindernis dar – im Gegenteil, er freut sich über Spielgefährten. Dank seines lernwilligen Charakters ist die Ausbildung zum Therapiehund möglich und seine Robustheit befähigt ihn zur Ausbildung zum Rettungshund

Schafpudel Welpen kaufen: Preise und Züchter

In Deutschland gibt es Schafpudel Züchter, die ihre Schützlinge an Schäfer oder aktive und hundeerfahrene Menschen abgeben. Interessenten sollten bei der Züchterwahl auf Gesundheitszeugnisse der Elterntiere und ein liebevolles Umfeld achten. 

Die Preise sind beim Züchter direkt zu erfragen – aufgrund der wenigen Inserate lassen sich hierzu keine verlässlichen Angaben treffen. Bedingt durch das knappe Angebot und die wichtigen tiermedizinischen Vorkontrollen der Elterntiere sollten sich Interessenten tendenziell auf höhere Welpenpreise einstellen.

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