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© Shutterstock

Harzer Fuchs: Arbeitsfreudiger Hütehund mit Charakter

von Tim Brinkhaus

am aktualisiert

Bildschön, sportlich und ein echter Abenteurer – der Harzer Fuchs weckt Begehrlichkeiten bei Hundefreunden. Doch der Altdeutsche Hütehund ist anspruchsvoll und nichts für Anfänger. Alle wichtigen Infos rund um Wesen, Erziehung und Haltung finden Sie hier.

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Harzer Fuchs gehört zu den altdeutschen Hütehunden
  • Er wird 50 bis 60 Zentimeter groß und bis zu 28 Kilo schwer
  • Er hat ein arbeitsfreudiges, waches Wesen mit schneller Auffassungsgabe sowie einen drahtigen und athletischen Körperbau
  • Bei der Haltung stehen ausreichend geistige und körperliche Auslastung im Mittelpunkt
  • Der deutsche Harzer Fuchs ist nichts für Anfänger – und kein reiner Familienhund

Herkunft: ein jahrhundertelanger Hüter

Beim Harzer Fuchs ist der Name Programm: Der rote Hütehund stammt ursprünglich aus dem Mittelgebirge Harz, rund um Niedersachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt. Hier wurde er viele Jahrhunderte lang für das Hüten von Vieh eingesetzt. Vornehmlich handelte es sich dabei um Rotvieh – eine der ältesten, heute kaum noch verbreiteten Nutztierrassen Deutschlands. Aber auch das Hüten von Schafen gehörte zu seinen Aufgaben. Das Erscheinungsbild der deutschen Hunderasse war zweitrangig. Priorität hatten seine guten Eigenschaften als Hütehund, die sich mit der Zeit immer stärker herausgebildet haben.

Erscheinungsbild: feurig und athletisch

Der Charakter des Hundes und seine Eignung als Hütehund waren in der Zucht stets wichtiger als sein Aussehen. Deshalb hat sich bis heute kein einheitliches Erscheinungsbild entwickelt, das den deutschen Rassestandards genügen würde. Der Harzer Fuchs ist deshalb nicht als offizielle Rasse vom FCI anerkannt (das FCI – die Féderation Cynologique Internationale – ist ein internationaler Dachverband zur Systematisierung von Hunderassen). Einige optische Merkmale haben jedoch alle Hunde der Rasse gemeinsam:
Der Harzer Fuchs ist ein sportlicher, flinker und wendiger Hund. Mit einer Widerristhöhe von 50 bis 60 Zentimetern zählt er zu den großen Rassen. Sein Maximalgewicht von 28 Kilogramm macht ihn kräftig, aber nicht massig. Das Fell des Fuchses variiert von cremefarben bis rußig rot, ist langstockhaarig mit viel Unterwolle. Somit ist er gegen alle Wetterlagen gewappnet. Sein breiter Schädel mit der langen Schnauze erinnert auf den ersten Blick an den deutschen Schäferhund. Außerdem kann die Färbung im Gesichtsbereich eine dunkle oder helle Maske aufweisen. Bezüglich der Ohren sind sowohl Kipp- als auch Stehohren möglich.

Charakter und Wesen: Hütehund mit Herz und Seele

Die vielen Jahrhunderte des Hütens stecken dem Harzer Fuchs in den Genen: Er ist mit Leib und Seele Hütehund. Als Kenner wissen Sie, was das bedeutet: Er ist ein eifriger Arbeiter, der immer etwas zu tun haben möchte. Mit seiner wachen Intelligenz und seiner Selbstständigkeit eignet er sich ideal, um Vieh zusammenzutreiben. Er hat allerdings auch seinen ganz eigenen Kopf und trifft gerne eigene Entscheidungen. Trotz seiner ausgeprägten Loyalität ist er niemals unterwürfig. Außerdem macht ihn sein flinker und starker Körper zu einer echten Sportskanone. Ob lange Spaziergänge in der Natur oder Hundesport – der Harzer Fuchs will beschäftigt werden. Auch als Begleit- oder Rettungshund ist er eine hervorragende Wahl.

Erziehung und Haltung: Know-how und Beschäftigung

Der Harzer Fuchs ist kein Anfängerhund. Er begnügt sich nicht mit drei kurzen Gassirunden am Tag und hält sich selten im Hintergrund. Mit seiner hohen Selbstständigkeit, seiner wachen Intelligenz und dem ausgeprägten Bewegungsdrang braucht er viel Beschäftigung. Sein sogenannter will to please – also seine Freude daran, zu gefallen – ist nicht besonders ausgeprägt. Auch bei konsequenter Erziehung wird er seinen eigenen Kopf behalten und sich notfalls über Herrchen hinwegsetzen. Jahrhundertelang war es schließlich seine Aufgabe, selbst Entscheidungen zu treffen und Verantwortung zu übernehmen. Als Familienhund macht ihn das nicht unbedingt zu einem geeigneten Kandidaten.

Bindung aufbauen und Vertrauen stärken

Von Anfang an ist es besonders wichtig, eine enge Bindung zu dem Hund aufzubauen. Nur dann nimmt er Sie überhaupt als Autoritätsperson an. Auch ein verlässlicher Grundgehorsam gehört zu den essenziellen Voraussetzungen für eine glückliche Beziehung. Bindung und Grundgehorsam werden am besten aufgebaut, wenn der Harzer Fuchs noch im Welpenalter ist. Achten Sie stets auch auf eine ausgewogene Mischung aus Aktivität und Ruhe. Je mehr Sie unternehmen, umso mehr fordert das Tier ein. Außerdem braucht der Harzer Fuchs immer wieder Ruhepausen, weil er dazu neigt zu überdrehen. Das kann gerade bei ungeregelten Spielen passieren, beispielsweise beim Bällchen-Werfen oder beim Toben in freier Natur. Hundesportarten, die Intellekt und Sportlichkeit des Harzer Fuchses fordern, sind ideal geeignet. Agility oder Mantrailing sind eine wunderbare Wahl. Bei Obedience genießen Sie außerdem den angenehmen Nebeneffekt, dass die Gehorsamkeit intensiviert wird. Longen-Training hingegen fördert die Kommunikation zwischen Mensch und Hund.

Der Harzer Fuchs ist gern für sich

Ein weiteres wichtiges Detail im täglichen Zusammenleben mit dem Altdeutschen Hütehund ist sein Umgang mit Artgenossen. Der Harzer Fuchs ist nicht unverträglich – er macht sich aber auch nicht viel aus anderen Hunden. Deshalb wird er auch lieber als Einzelhund gehalten. Eine frühe Sozialisierung mit Artgenossen ist unbedingt empfehlenswert.

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

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Ist ein Harzer Fuchs die richtige Hunderasse für mich?

Der Harzer Fuchs hat einen starken Charakter und fordert Herrchen und Frauchen. Wenn Sie nach einem anspruchslosen Familienhund suchen, der unauffällig nebenherläuft, ist diese Rasse die falsche Wahl. Führen Sie jedoch selbst ein aktives Leben und möchten mit Ihrem Hund gemeinsame Abenteuer erleben, dann finden Sie in dieser agilen Rasse einen tollen Partner. Vor dem Besuch einer Hundeschule und einer bis ins Detail konsequenten Erziehung sollten Sie ebenfalls nicht zurückschrecken. Auch Hundesportarten sollten auf dem Programm stehen. Dann steht einer glücklichen Hund-Mensch-Beziehung mit dem Harzer Fuchs nichts im Wege.

Unsere Empfehlung: Seien Sie zu allem bereit!

Mit dem Harzer Fuchs wird es definitiv niemals langweilig. Im Zweifelsfall sorgt er selbst für Aufregung und Abenteuer! Wenn Sie einige Punkte beachten, können Sie viele wunderbare Jahre mit Ihrem hübschen, eigenwilligen Vierbeiner verbringen:

  • Schaffen Sie sich einen Harzer Fuchs im Welpenalter an. So werden Bindung und Grundgehorsam am stärksten ausgebildet
  • Suchen Sie nach Beschäftigungsmöglichkeiten, an denen Sie beide Spaß haben. Zwar soll der Hund ausgelastet werden, doch nur wenn auch Sie Freude daran haben, sind die Aktivitäten von langfristigem Erfolg gekrönt
  • Seien Sie nicht frustriert, wenn der Harzer Fuchs mal nicht gehorcht. Gehorsam ist nicht seine Paradedisziplin. Als Hütehund trifft er eigene Entscheidungen – das müssen Sie akzeptieren
  • Ein ausgewogenes Maß an Aktivität und gezielten Ruhephasen ist für die Ausgeglichenheit des Harzer Fuchses das A und O
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