Wie kommt das Gemüse in den Napf?
Roh, gegart, geraspelt oder püriert? Bei der Zubereitung von Gemüse für Hunde ist ein entscheidender Punkt zu beachten. Vierbeinern fehlt das Enzym, welches die Zerteilung der Zellwände der Pflanzen ermöglicht. Daher ist beispielsweise eine ganze Karotte ein leckerer Kauspaß für die Fellnase, jedoch keine nahrhafte Aufnahme.
Püriert
Zerkleinert Frauchen oder Herrchen das Gemüse mit einem Pürierstab, wird die Zellstruktur zerstört. Jetzt kann der Hund die Nährstoffe, Vitamine und Mineralstoffe besser aufnehmen und verarbeiten. Wer keinen Pürierstab, Mixer oder Smoothie-Maker zur Hand hat, kann das Gemüse mit einer Reibe fein raspeln. Dies ist vom Aufwand etwas mühsamer. Vierbeiner, die beim Anblick von Salat, Pastinake und Co. keinen Freudentanz vorführen, akzeptieren meistens den Veggie-Anteil in pürierter Form. Es wird ganz einfach unter das Futter gemischt.
Gegart
Das Problem mit der Zellstruktur lässt sich gleichermaßen beheben, indem das Gemüse leicht gegart wird. Bei einigen Gemüsesorten ist längeres Kochen Pflicht oder empfehlenswert. Mehr dazu gibt es weiter unten zu lesen.
Als Flocken-Mix
Für Hundehalter von hartnäckigen Gemüseverweigerern, gibt es eine Lösung. Fertige Gemüseflocken können den meisten Hunden problemlos untergejubelt werden. Barf-Hersteller bieten verschiedene Gemüse-Mix-Produkte oder auch einzelne Gemüse-Komponenten an.
Dieses Gemüse dürfen Hunde roh essen:
Zuerst kommen jene Gemüsesorten, die beim Barfen problemlos roh gefüttert werden können:
- Möhre
- Spinat
- Rote Beete
- Salatgurke
- Kopfsalat, wie zum Beispiel Lollo Rosso, Eisbergsalat oder Chicorée
- Pastinake
- Zucchini aus dem Handel
- Chinakohl (einziger Kohl, welcher roh in der Regel nicht zu Blähungen führt)
- Mangold
- Zahlreiche Kräuter wie Basilikum, Petersilie und Dill (sie liefern wichtige sekundäre Pflanzenstoffe)
Gemüse, welches nur unter bestimmten Bedingungen erlaubt ist:
- Rote, gelbe und orange Paprika sind unter einer Voraussetzung unbedenklich: Es dürfen keine grünen Stellen vorhanden sein.
- Bei den Tomaten verhält es sich genauso wie mit der Paprika. Die grünen Stellen sind giftig für Hunde. Daher sollten sie nur überreif verfüttert werden.
Dieses Gemüse dürfen Hunde nur gekocht essen:
Barfen bedeutet „Biologisch artgerechte Rohfütterung”. Dennoch müssen einige Gemüsesorten im kochenden Wasser garen. Dadurch wird entweder die toxische Wirkung aufgehoben oder das Gemüse wird für den Vierbeiner besser verträglich.
- geschälte Kartoffeln, bzw. Süßkartoffeln enthalten im rohen Zustand Solanin, welches für Hunde giftig ist
- Kürbis (nur Hokkaidokürbis mit Schale, alle anderen Kürbissorten geschält)
- Kohlarten, wie zum Beispiel Wirsing, Kohlrabi, Brokkoli, Rosenkohl und Blumenkohl
Anmerkung: Trotz des Kochens können beim Verzehr von Kohl und Erbsen Blähungen vorkommen. Daher ist es wichtig, nicht mehr als die angegebene Menge im jeweiligen Barf-Rezept zu geben. Anfangs sollte noch weniger im Napf landen, um die Verträglichkeit Schritt für Schritt zu testen.
Achtung: diese Gemüsesorten sind für Hunde giftig
Nun zu den Gemüsesorten, die für Hunde giftig oder ungesund sind und zu keiner Zeit in das Futter gemischt werden:
- rohe Kartoffeln
- Zwiebeln
- rohe Auberginen
- Lauch
- grüne Paprika, Peperoni und Chili-Schoten
- rohe Hülsenfrüchte, wie Bohnen, Linsen und Kichererbsen
- Knoblauch (nur sehr geringe Mengen können ab und an gegeben werden, größere Mengen oder die tägliche Fütterung sind giftig)
Soja – gut oder schlecht für Hunde?
Bei Menschen kommt die Sojabohne immer öfter auf den Teller. Bei Hunden hingegen wird im Allgemeinen davon abgeraten, Produkte aus Soja in den Napf zu füllen. Vierbeiner können Tofu nur schwer verdauen. Infolgedessen kommt es zu unangenehmen Blähungen. Zudem können Allergien bei Sojaprodukten vorkommen. Daher ist es keineswegs empfehlenswert, Soja in dem Speiseplan des Hundes zu integrieren.
Avocado – eine Frucht, trotzdem eine Erwähnung wert:
Viele wissen es bereits: Avocado ist kein Gemüse. Bei dem grünen „Superfood“ handelt es sich streng genommen um eine Frucht aus der Familie der Lorbeergewächsen. Daher wird es dem Obst zugeteilt. Einige bringen jedoch die Avocado mit Gemüse in Verbindung. Daher schadet es nicht, auch in dem Gemüseratgeber zu schreiben: Avocado enthält Persin, welches bei Hunden toxisch wirkt – ein klares Tabu also für Vierbeiner.
Welches Gemüse darf ich meinem Hund geben? Fazit
Geben Hundehalter ihrem Liebling geeignetes Gemüse, tragen Sie einen erheblichen Teil zu der Gesundheit bei. Obst und Gemüse enthält sehr viele Vitamine und Nährstoffe. Am besten ist es, das Gemüse frisch und regional einzukaufen. Gemüse aus der Dose sollte selbstverständlich nicht im Napf landen. Am Ende ist zu erwähnen, dass jeder Hund bestimmte Zutaten anders verträgt. Daher ist es immer ratsam, anfangs die Portionen kleinzuhalten und die Verträglichkeit von Möhren, Salatgurken und Co. zu beobachten.
Wamiz verrät außerdem, welche weiteren Obst- und Gemüsesorten als Snack dienen können und stellt drei tolle Barf-Rezepte mit Gemüse vor.
Wie Sie die richtige Menge für Ihren Hund selbst berechnen, lesen Sie hier.