Pfui, das stinkt! Wenn Hunde Blähungen haben, bemerkt man das als Halter meist ziemlich schnell. Fürze von Hunden riechen oftmals extrem unangenehm, sind aber im Regelfall vollkommen normal. Sie kommen dann und wann vor, wie bei uns Menschen eben auch.
Allerdings können Blähungen durchaus auch Symptome für handfeste gesundheitliche Beschwerden sein. Deshalb sollten Herrchen oder Frauchen häufig wiederkehrende unangenehme Gerüche durchaus im Blick bzw. in der Nase haben. Wann Sie reagieren sollten und es Zeit für den Tierarzt ist, erklären wir Ihnen nun. Aber auch, wie Sie oftmals harmlose Blähungen schnell beseitigen können.
Blähungen beim Hund: Das sollten Sie wissen!
Ob beim Menschen oder Tier – Blähungen sind unangenehm. Sie machen sich nicht nur durch Geräusche und Gerüche bemerkbar. Manchmal treten sie in Kombination mit Krämpfen oder Schmerzen im Bauch auf. Im Gegensatz zu Haustieren sind Menschen in der Lage, Flatulenzen zu kontrollieren. Hunde können die Überproduktion von Darmgasen und deren Abgabe jedoch nicht unterdrücken. Handelt es sich um kurzfristige Blähungen, sind diese meist harmlos. Anders sieht es bei dauerhaften, chronischen oder wiederkehrenden Blähungen aus.
Geschuldet ist die Produktion der Darmgase „guten“ Bakterien im Magen-Darm-Trakt. Sie gehören zu der normalen Funktion der Darmflora und des Immunsystems. Grund zur Sorge besteht, wenn das Gas-bilden übermäßig wird. Dann hat sich häufig die Situation verändert und die „guten Bakterien“ müssen den „schlechten Vertretern“ weichen. Grundsätzlich passiert das nicht von heute auf morgen. Meistens ist dies ein langfristiger Prozess.
Am häufigsten liegt es an schwerverdaulichem oder ungeeignetem Futter. In Einzelfällen sind es allerdings ebenso geeignete Futtermittel. So mancher Hersteller mischt dem Produkt zu viel Getreide bei. Dadurch fördert das Futtermittel den Prozess der Gärung im Darm. In solchen Fällen lassen sich Flatulenzen problemlos beheben, wenn auf getreidefreies Hundefutter oder Futter mit einem erhöhten Fleischanteil umgestiegen wird.
Blähungen beim Hund: Symptome
Wie bei uns Menschen sind Essenszeiten bei Haustieren routiniert einprogrammiert. Wenn der Hund abends pupst, bekommt ihm beispielsweise das späte Essen nicht. Verstärkt wird das, wenn es sich bei dem Abendbrot um die größte Mahlzeit des Tages handelt. Es macht Sinn, auf drei kleinere Mahlzeiten über den Tag verteilt umzusteigen und nach 18 Uhr nichts mehr zu füttern. Dadurch sollten sich abendliche Flatulenzen beruhigen.
Andere Begleitsymptome wie laute Geräusche im Magen-Darm-Trakt, ein aufgeblähter Bauch oder ein unerträglicher Geruch dieser Gase sind Alarmzeichen. Hier sollten Sie unbedingt sofort den Veterinär aufsuchen, um eine schwerwiegende Erkrankung auszuschließen. Zeigt Ihr Hund Blähungen in Kombination mit Hautproblemen wie Juckreiz und Rötungen, kann die Fellnase unter einer Allergie leiden.
Blähungen beim Hund: Ursachen, die Flatulenzen auslösen
Um zu wissen, was zu tun ist, muss die Ursache der Blähungen klar sein. Während der eine Hund Blähungen durch Trockenfutter bekommt, kann bei einem anderen eine Wurmkur zu Blähungen führen. Folgende Ursachen sind ebenfalls in der Lage Flatulenzen auszulösen:
Ernährung | Andere Umstände |
Umstellung des Futters Allergie gegen das Futter Unverträglichkeit von Getreide, Gluten oder Laktose Abfälle vom Tisch, Essensreste, Kot oder Aas Rohes Fleisch oder Hühnereier (roh oder gekocht) Zucker und Fett Giftige Lebensmittel wie Trauben, Brokkoli, roher Kohl (z.B. Rosenkohl) oder Hülsenfrüchte Schlingen und zu viel Luft beim Fressen schlucken | Erkrankung im Magen- und Darmbereich Infektion mit Giardien Parasiten, Bakterien oder Würmer mit anschließender Wurmkur Stress Chronische Entzündung der Magenschleimhaut Reizdarmsyndrom Fehlfunktion der Bauchspeicheldrüse Tumor |
Blähungen beim Hund: Was hilft dem Vierbeiner?
Hat der Hund Blähungen von Trockenfutter, genügt es manchmal, das Futter umzustellen. Es kann allerdings sein, dass der Hund dadurch ebenfalls Blähungen bekommt. Dann sollten Sie ihm zwei Wochen Zeit lassen, sich vollständig an die neue Marke zu gewöhnen. Nicht immer ist es eine gute Idee, Blähungen beim Hund mit Hausmitteln zu behandeln. Zum einen wissen Sie nicht genau, woher die Flatulenzen kommen. Zum anderen könnten Sie die Symptome verschlimmern.
Daher sollten Hundehalter darauf verzichten, Blähungen beim Hund mit Globuli oder Ähnlichem zu therapieren. Besser ist eine gesunde Prophylaxe im Vorfeld, welche aus einer artgerechten Ernährung besteht. Zudem ist regelmäßige Bewegung sehr wichtig, denn so regen die Vierbeiner ihre Verdauung an. Nach dem Fressen sollten Frauchen und/oder Herrchen daher stets eine kleine Runde mit der Fellnase drehen.
Unsere Empfehlung: Im Zweifelsfall zum Tierarzt
Häufig sind die Beschwerden bei Flatulenzen schnell zu beheben. Dennoch ist es wichtig, immer auf Begleitsymptome zu achten. Was Sie sonst noch tun können:
- Eine sanfte Bauchmassage: Bei harmlosen Ursachen lassen sich die Gase so gut lösen.
- Bei einer Futterumstellung ist es ratsam, das neue mit dem alten Futter zu vermischen. Mit der Zeit kann das Mischverhältnis verändert werden. Dadurch lässt sich feststellen, ob sich die Flatulenzen verbessern oder verschlimmern
- Wenn ein alter Hund Blähungen hat, kann es an fehlenden Ballaststoffen und Eiweißen in der Nahrung liegen. Viele ältere Hunde leiden daran und benötigen daher eine besondere Futterkombination
- Handelt es sich um wiederkehrende/anhaltende Flatulenzen, bringen Sie eine Kotprobe mit zum Tierarzt und beschreiben Sie Begleitsymptome möglichst genau
- Wenn der Hund Blähungen hat, weiß der Tierarzt, welches Futter empfehlenswert ist. Manchmal verschreibt er für Blähungen Mittel wie Sab Simplex. Hierbei handelt es sich um eine Suspension zur Linderung