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Darmverschluss beim Hund

Hat ein Hund einen Darmverschluss, ist schnelles Handeln wichtig

© Shutterstock

Darmverschluss beim Hund

von Philipp Hornung

Am veröffentlicht

Nichts geht mehr: Bei einem Darmverschluss entsteht ein lebensgefährlicher Stau im Hundedarm. Wir informieren rund um diesen medizinischen Notfall beim Hund.

Besteht beim Hund der Verdacht auf einen möglichen Darmverschluss, denn gilt vor allem eins: Jetzt ist schnelles Handeln angesagt. Denn hierbei handelt es sich ganz klar um einen echten Notfall und Sie sollten keine Zeit verlieren, ihm Vierbeiner nun zu helfen, indem Sie ihn zum Tierarzt bringen. 

Mediziner sprechen in dieser Situation von einem akuten Ileus. Welche Ursachen hat ein Darmverschluss und wie können Sie ihn erkennen? Gibt es Möglichkeiten, so einem Notfall vorzubeugen?

Ursachen für Darmverschluss beim Hund

Hunde sind neugierig und vor allem junge Hunde erkunden ihre Umgebung gerne mit dem Maul. Dabei wird oft der ein oder andere Fremdkörper verschluckt. Es landet einiges im Magen, was dort nicht hingehört: Rindenstücke, kleine Steinchen, Kastanien oder wie bei einer Bulldogge sage und schreibe 19 Schnuller. Passiert der unverdauliche Mageninhalt den Dünndarm, wird es eng: Hier besteht die Gefahr, dass die ungesunde Kost steckenbleibt. Es kommt zu einem mechanischen Verschluss des Darms. Der Fachbergriff hierfür lautet „obstruktiver Ileus“.

Schau dir das an:
Eine weitere Gefahrenquelle für einen mechanischen Darmverschluss besteht im Füttern von Knochen. Bekommt der Vierbeiner häufig Knochen, kann dies zu „Knochenkot“ führen.
Das Füttern von Knochen kann zu Darmverschluss führen (Falcona / Shutterstock)

Der mit Knochenteilen angereicherte Nahrungsbrei landet im Dickdarm. Dieser entzieht der Masse das Wasser: Sie wird steinhart und kann den Dickdarm verstopfen. Erste Anzeichen hierfür sind grauer Kot und Verstopfung. Achtung: Auch das Füttern von gewolften Knochen kann zu Knochenkot führen. Leider ist auch ein Tumor eine mögliche Ursache für einen mechanischen Darmverschluss.

Handelt es sich nicht um eine mechanische Ursache, sprechen wir von einem „paralytischen Darmverschluss“ durch eine Lähmung des Darms. Ursache hierfür kann zum Beispiel eine Entzündung in der Bauchhöhle sein. Ebenso können starker Wurmbefall oder eine Verdrehung des Darms zu einem Darmverschluss führen.

Symptome: Darmverschluss beim Hund erkennen

Erste Anzeichen liefert der Stuhlgang des Hundes. Kann Ihr Hund keinen Kot absetzen, sollten Sie hellhörig werden und auf weitere Anzeichen achten. Haben Sie den Verdacht, dass Ihr Vierbeiner etwas Unverdauliches geschluckt hat, sollten Sie zum Tierarzt gehen, sobald er erste Anzeichen von Verstopfung oder Erbrechen zeigt. Mögliche Warnsignale für einen Darmverschluss sind:

Achtung: Wenn es sich um einen teilweisen Darmverschluss handelt, verläuft die Erkrankung unauffälliger. Der Hund verliert Gewicht, die genannten Symptome zeigen sich in abgeschwächter Form.
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Darum ist ein Darmverschluss so gefährlich

Der Stau im Darm blockiert die gesamte Verdauung. Das Verdauen der aufgenommenen Nahrung produziert Gase und Giftstoffe, die die Darmwand unter Druck schädigen können. Wenn die betroffene Stelle nicht mehr durchblutet wird, droht ein Absterben von Teilen des Darms. Der verstopfte Abschnitt des Darms kann reißen. Dringt der mit Bakterien vermischte Nahrungsbrei in den Bauchraum, besteht akute Lebensgefahr in Form einer Vergiftung.

Darmverschluss: Sofort einen Tierarzt aufsuchen

Besteht der Verdacht auf einen Darmverschluss, bringen Sie Ihren Vierbeiner schnell zum Tierarzt. Nachts und am Wochenende wenden Sie sich an eine Tierklinik mit Notdienst, denn es handelt sich um einen absoluten Notfall. Der Tierarzt wird den Patienten abtasten und vermutlich Röntgen- oder Ultraschallaufnahmen des Bauchraums veranlassen. Manche Fremdkörper wie Socken, Haargummis oder Plastikteile sind auf Aufnahmen nur schwer erkennbar. Erhärtet sich der Verdacht auf einen Darmverschluss, hilft meist nur eine Operation. Dabei entfernt der Tierarzt den Fremdkörper chirurgisch. Je nach Ausgangslage und Stadium der Erkrankung wird der Tierarzt weitere Therapiemöglichkeiten vorschlagen – beispielsweise, wenn es sich um eine harmlosere Verstopfung handelt.

Operation einer Dänischen Dogge mit Darmverschluss (P.Fabian / Shutterstock)

Kosten der Operation bei Darmverschluss

Einen Darmverschluss zu therapieren, ist kostspielig. Denn in der Mehrzahl der Fälle ist eine Operation notwendig. Inklusive vorheriger Untersuchung samt Röntgen- oder Ultraschalldiagnostik und Narkose müssen Sie mit mindestens 800 Euro rechnen. Wie teuer die gesamte Behandlung wird, hängt von vielen Faktoren ab – beispielsweise von dem verschluckten Fremdkörper und dessen Sitz sowie dem Zustand des Darmabschnitts. Manchmal muss der Tierarzt einen Darmabschnitt entfernen, was wiederum mehr seiner Zeit in Anspruch nimmt. Die Versorgung außerhalb der regulären Praxis-Öffnungszeiten berechtigt den Tierarzt dazu, Zuschläge beziehungsweise einen höheren Gebührensatz zu verlangen. Darum können die Kosten für die Therapie eines Darmverschlusses inklusive Nachsorge in manchen Fällen bis zu 2.000 Euro betragen.

Darmverschluss beim Hund vorbeugen

Vorweg sei gesagt: Absolut sicher können Sie nicht sein, dass Ihr Hund keinen Darmverschluss erleidet. Allerdings lässt sich einem großen Teil der Ursachen für einen obstruktiven Darmverschluss vorbeugen. Dies beginnt bei der Ernährung: Geben Sie keine großen Knochenmengen. Handeln Sie, wenn Sie nach einer Knochenmahlzeit erste Anzeichen von Knochenkot wie bröseligen und grau gefärbten Kot erkennen. Durch das Beifüttern von Joghurt oder Öl fördern das Ausscheiden des weiteren Knochenbreis. Beobachten Sie Ihren Vierbeiner in den folgenden Stunden und Tagen genau und suchen Sie im Zweifel einen Tierarzt auf.

Gewöhnen Sie Ihrem Hund vom Welpenalter an ab, mit verschluckbaren Gegenständen wie Kastanien, Nüssen oder Steinen zu spielen.

Bieten Sie ihm unterwegs ebenso wie im heimischen Garten stattdessen ein anderes Spielzeug an. Hat er bereits einen Stein im Maul, bieten Sie ihm ein Leckerchen zum „Tausch“ an. Denn wenn Sie seine Beute wegnehmen, wird er diese beim nächsten Mal mit größerer Wahrscheinlichkeit mit einem beherzten Schlucken in „Sicherheit“ bringen oder damit weglaufen.

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