Bracken wissen, wie der Hase läuft! Bei der Jagd geht ihnen dank ihrer feinen Spürnase und ihres eisernen Arbeitswillens so schnell nichts durch die Lappen. In der Familie fühlt er sich mit entsprechender Auslastung wohl.
In diesem Ratgeber-Artikel finden Sie einen Überblick zu ihrer Taktik, ihrem Charakter und acht tollen Vertretern der Kategorie „Bracken“.
Bracken: Hund mit Seltenheitswert
In der FCI sind die Bracken in der Gruppe 6: Laufhunde, Schweisshunde und verwandte Rassen gelistet. Es ist vor allem die spezielle Vorgehensweise bei der Jagd, welche sie von anderen Laufhunden abgrenzt. Sie unterscheidet sich unter anderem darin, dass sie keine Hetzjagd betreiben. Bracken haben im Gegensatz zu anderen Laufhunden keinen Sichtkontakt zu den Wildtieren und sind langsamer, auch wenn Sie gemeinsam mit den Laufhunden gelistet werden.
Bei den Bracken handelt es sich um ausdauernde Vierbeiner mit Seltenheitswert. Warum sind sie nicht so häufig wie ein Chihuahua, Havaneser oder eine Französische Bulldogge anzutreffen?
Die Begründung ist simpel: Die Jagdhunde passen nicht zu jedermann, da ihre Haltung mit hohen Ansprüchen einhergeht. Ihr Arbeitswille setzt einen Jäger als Halter voraus, der ihr regelmäßig die Aufgabe zur Spurensuche erteilt und mit ihr kilometerlange Spaziergänge in der Natur bestreitet.
In einigen Fällen passt eine Bracke auch zu einem überdurchschnittlich aktiven Menschen. Vorausgesetzt der Besitzer stimuliert ihren Jagdtrieb und bietet parallel körperlich und geistig fordernde Hundesportarten an.
Bracke: Hund mit Charakter und Temperament
Bracken sprühen nur so vor Energie! Jäger schätzen ihre dynamische Arbeitsweise und darüber hinaus ihre zuverlässige Kooperation mit dem Menschen. Ein anderer Begriff für die Brackierjagd ist „laute Jagd“. Bedeutet: Sie bellen häufiger als andere Hunderassen.
Einige Bracken unterscheiden sich in der Art und Weise, wie sie sich Fremden gegenüber verhalten. Es kommt vor, dass manche der Laufhunde argwöhnisch reagieren während die anderen Besucher gut gelaunt begrüßen. Was aber nahezu alle gemeinsam haben, sind folgende Charaktermerkmale:
- leidenschaftlich und willensstark bei der Jagd
- verspielt, insbesondere bei Suchspielen
- fähig, eigenständige Entscheidungen zu treffen
Im Folgenden schauen wir uns die beliebtesten Bracken Hunderassen einmal an.
Deutsche Bracke: Hund mit Feinfühligkeit
Kompakter Jäger auf vier Pfoten: Die Deutsche Bracke ist im Vergleich zu vielen anderen Laufhunden etwas kleiner. Doch das tut ihrer Kompetenz keinen Abbruch. Sie glänzt mit einem muskulösen Körperbau und einem gnadenlosen Spürwillen. Auch ihr Charakter lässt die Herzen ihrer Halter höherschlagen. Sie gilt als feinfühlig, kinderlieb und sanft im Umgang mit ihrer Familie.
Tiroler Bracke: Hunde zum Jagen und Wachen
Ein sportlicher Partner auf vier Pfoten: Die Tiroler Bracke freut sich neben ihrer Jagdtätigkeit über jede Art von Zughundesport. Bikejöring oder Canicross sind demnach ideal, um den lauffreudigen Hund auszulasten. Da sie von Natur aus Fremden gegenüber misstrauisch ist, gibt die Tiroler Bracke einen zuverlässigen Wachhund ab. Die Erziehung des Laufhundes ist anspruchsvoll. Daher passt er am besten zu hundeerfahrenen Jägern, die sein stures Wesen zu händeln wissen.
Ungarische Bracke
Bei der Züchtung der Ungarischen Bracke verfolgten Menschen vordergründig zwei Ziele: Robustheit und Vielseitigkeit. Da erstaunt es nicht, dass dieser Laufhund einen selbstsicheren und unabhängigen Charakter aufweist. Wie bei allen Bracken stellt das ideale Zuhause ein Haus in ländlicher Umgebung dar. Wichtig vor der Adoption: Kleinere Haustiere wie Katzen sind nicht zu empfehlen. Ihr Jagdtrieb macht ein harmonisches Zusammenleben nahezu unmöglich.
Brandlbracke
Eine österreichische Supernase: Die Brandlbracke ist ein wahrer Meister bei der Spurensuche. Der mittelgroße Hund ist sowohl auf flachem als auch gebirgigem Terrain im Einsatz. Dabei geht er eigenständig vor und glänzt mit einer überragenden Ausdauer. In seiner Heimat wird der Laufhund liebevoll Vieräugl genannt. Den Namen verdankt er seinen rotbraunen, kreisförmigen Marken über den Augen.
Polnische Bracke: Hund für Familien
Muskulös: Die Polnische Bracke ist im Vergleich zu ihrem deutschen Pendant größer und kräftiger gebaut. Sie erreicht eine Schulterhöhe von bis zu 65 cm. Bei der Jagd ist Ogar Polski – so ihr polnischer Name – ein wahrer Allrounder. Die Vielseitigkeit zeigt sich darin, dass sie auf unterschiedlichem Terrain und bei der Verfolgung von vielen Wildtieren eingesetzt wird. Dank ihres gutmütigen Wesens eignet sich sie sich als Familienhund.
Schwarzwildbracke
Charakterstark – diese Eigenschaft trifft auf die Schwarzwildbracke voll und ganz zu. Daher ist der Laufhund mit slowenischen Wurzeln absolut kein Anfängerhund. Er verfolgt bei der Jagd Füchse oder Wildschweine mit einer unglaublichen Entschlossenheit. Mutig wie sie ist, kann die Schwarzwildbracke auch Haus und Hof vor Eindringlingen verteidigen. Plus: Dank ihrer Ursprünglichkeit erfreut sie sich einer robusten Gesundheit.
Steirische Rauhaarbracke
Seine Welt sind die Berge: Dieser widerstandsfähige Laufhund geht mühelos in gebirgigem Gelände über mehrere Stunden seiner Spurensuche nach. Kein Wunder, denn die Heimat der Steirischen Rauhaarbracke ist, wie sich bereits erahnen lässt, das Alpenland Österreich. Neben ihrer Robustheit fasziniert sie mit ihrem treuen und ausgeglichenen Naturell. Tritt allerdings Langeweile auf, kann sie ihren Frust an sämtlichem Mobiliar auslassen.
Westfälische Dachsbracke
Tiefergelegter Jagdpartner: Die Westfälische Dachsbracke ist mit ihrer maximalen Größe von 38 cm ziemlich kompakt. Doch das sagt nichts über ihre Jägerqualitäten aus. Während der Arbeit zeigt sie sich dynamisch und passioniert. Was gibt es noch über die Westfälische Dachsbracke zu wissen? Das Alleinebleiben sollte bei ihr schon früh geübt werden. Aufgrund ihres menschenbezogenen Wesens kommt sie in den Phasen ohne ihre Bezugsperson nicht gut zurecht.