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Darmentzündung beim Hund

Darmentzündung beim Hund ist nicht zu unterschätzen

© Agarianna76 / Shutterstock

Darmentzündung beim Hund: Ursachen, Symptome und Behandlung

von Stefanie Gräf

Am veröffentlicht

Mit einer Darmentzündung beim Hund ist nicht zu spaßen. Mit der richtigen Diagnose und Therapie kann sich der Zustand des Hundes jedoch schnell verbessern. 

Eine Darmentzündung (Enteritis) beim Hund kann viele Ursachen haben und ist eine ernste Erkrankung, die unbehandelt zu schweren gesundheitlichen Problemen führen kann. 

In diesem Ratgeber erklären wir, wie Sie die Anzeichen einer Darmentzündung erkennen, welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt und wie Sie Ihr Tier optimal unterstützen können, damit es ihm bald wieder besser geht und es künftig auch so bleibt.

Darmentzündung beim Hund: Was ist das?

Die Darmentzündung, auch Enteritis genannt, bezeichnet eine Entzündung der Darmschleimhaut. Sie kann den Dünndarm, Dickdarm oder beide Darmabschnitte betreffen. Die Ursachen reichen von Infektionen über Parasiten bis hin zu Futtermittelunverträglichkeiten. Die Entzündung kann akut oder chronisch verlaufen.

Ursachen einer Darmentzündung bei Hunden

Es gibt viele verschiedene Gründe, warum Hunde an einer Darmentzündung erkranken können. Viren (z.B. Parvovirus, Canine Coronaviren), Bakterien (z.B. Salmonellen, Clostridien) und Pilze können eine Darmentzündung auslösen. Aber auch Würmer (z.B. Spulwürmer, Hakenwürmer) oder Protozoen (z.B. Giardien) können die Darmschleimhaut angreifen und zu Entzündungen führen.

Aber auch bestimmte Futtermittelbestandteile, wie Getreide oder bestimmte Proteine, können bei sensiblen Hunden allergische Reaktionen und damit eine Darmentzündung hervorrufen.

Vergiftungen durch den Verzehr von schädlichen Pflanzen, Haushaltschemikalien oder verdorbenen Lebensmitteln sind ebenfalls potenzielle Auslöser einer Darmentzündung. Des Weiteren können Knochenstücke, Spielzeug oder andere unverdauliche Objekte, die der Hund versehentlich verschluckt, den Darm reizen und eine Entzündung verursachen.

Eine weitere mögliche Ursache für Darmentzündungen bei Hunden sind chronisch entzündliche Darmerkrankungen, bei denen das Immunsystem die Darmschleimhaut angreift. Ein Beispiel ist die sogenannte „Inflammatory Bowel Disease“ (IBD).

Ähnlich wie beim Menschen kann allerdings auch bei Hunden starker Stress zu Verdauungsproblemen und Darmentzündungen führen.

Symptome einer Darmentzündung beim Hund

Die Symptome einer Darmentzündung können variieren, je nach Schweregrad und Ursache der Erkrankung. Typische Anzeichen sind:

  • Durchfall: Ein häufiges Symptom, das bei Darmentzündungen auftritt. Der Durchfall kann wässrig sein und gelegentlich Blut oder Schleim enthalten.

  • Erbrechen: Viele Hunde mit einer Darmentzündung erbrechen, insbesondere wenn der Dünndarm betroffen ist.

  • Appetitlosigkeit: Hunde mit Darmentzündungen haben oft wenig oder keinen Appetit, was zu Gewichtsverlust führen kann.

  • Bauchschmerzen: Ihr Hund könnte Schmerzen im Bauchbereich haben, was sich durch gekrümmtes Stehen oder häufiges Lecken des Bauches äußern kann.

  • Abgeschlagenheit: Hunde wirken oft lethargisch oder abgeschlagen, sie möchten sich weniger bewegen oder schlafen viel.

  • Blähungen: Übermäßige Gasbildung im Darm kann zu Blähungen und Bauchgeräuschen führen.

  • Fieber: Besonders bei infektiösen Ursachen der Darmentzündung kann Ihr Hund Fieber entwickeln.

  • Dehydrierung: Durch den Flüssigkeitsverlust aufgrund von Durchfall und Erbrechen kann der Hund schnell dehydrieren. Dies ist ein ernstes Symptom, das sofortige ärztliche Behandlung erfordert.

Diagnose einer Darmentzündung

Wenn Sie vermuten, dass Ihr Hund an einer Darmentzündung leidet, sollten Sie ihn umgehend zu einem Tierarzt bringen. Der Tierarzt wird eine gründliche Untersuchung durchführen, um die Ursache der Entzündung herauszufinden. 

Der Tierarzt tastet dann zunächst den Bauch ab, um Anzeichen von Schmerzen oder Schwellungen festzustellen. Außerdem wird eine Kotprobe auf Parasiten, Bakterien und Anomalien untersucht. Eine Blutuntersuchung kann Entzündungen, Infektionen oder Organprobleme aufdecken.

Eventuell kommen auch bildgebende Verfahren zum Einsatz. Sie helfen, Fremdkörper oder strukturelle Probleme im Magen-Darm-Trakt zu identifizieren. In schwereren Fällen kann eine Endoskopie notwendig sein, bei der der Tierarzt mit einer Kamera den Darm inspiziert und gegebenenfalls Gewebeproben entnimmt.

Darmentzündung Hund
Hat der Hund eine Darmentzündung, ist der Gang zum Tierarzt wichtig (Alice Rodnova / Shutterstock)

Behandlung einer Darmentzündung beim Hund

Die Behandlung der Darmentzündung richtet sich nach der zugrunde liegenden Ursache und dem Schweregrad der Erkrankung. Einige gängige Behandlungsansätze sind:

  • Flüssigkeitstherapie: Da Hunde mit Darmentzündungen oft an Dehydration leiden, ist eine Flüssigkeitszufuhr (intravenös oder subkutan) unerlässlich, um den Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt wiederherzustellen.

  • Diätmanagement: Eine leicht verdauliche, fettarme Diät hilft, den gereizten Darm zu entlasten. Häufig werden spezielle Schonkostfuttermittel empfohlen, oder Sie kochen selbst – zum Beispiel gekochter Reis und mageres Huhn. Auch das Anbieten kleinerer Mahlzeiten über den Tag verteilt kann helfen.

  • Antibiotika: Wenn die Darmentzündung durch bakterielle Infektionen verursacht wurde, verschreibt der Tierarzt entsprechende Antibiotika.

  • Parasitenbekämpfung: Wenn Würmer oder andere Parasiten die Ursache sind, wird eine Entwurmung oder Antiparasiten-Behandlung durchgeführt.

  • Entzündungshemmende Medikamente: In manchen Fällen werden Kortikosteroide oder andere entzündungshemmende Medikamente verabreicht, um die Entzündung zu reduzieren, besonders bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen.

  • Probiotika: Um die Darmflora wieder ins Gleichgewicht zu bringen, können Probiotika oder Präbiotika als Ergänzungsmittel eingesetzt werden.

  • Chirurgischer Eingriff: Wenn ein Fremdkörper die Darmentzündung verursacht, kann es notwendig sein, diesen operativ zu entfernen.

Darmentzündung Hund: Hausmittel und unterstützende Maßnahmen

Neben der tierärztlichen Behandlung gibt es einige Maßnahmen, die Sie zu Hause ergreifen können, um die Genesung Ihres Hundes zu unterstützen.

Wie bereits erwähnt, ist eine leicht verdauliche Ernährung entscheidend. Geben Sie kleine Portionen und beobachten Sie, ob sich der Zustand des Hundes verbessert. Sorgen Sie dafür, dass Ihr Hund ausreichend Ruhe bekommt, damit sich sein Körper regenerieren kann.

Besprechen Sie mit Ihrem Tierarzt den Einsatz von Probiotika, um die Darmflora Ihres Hundes zu unterstützen. Stellen Sie sicher, dass Ihr Hund immer frisches Wasser zur Verfügung hat, um Dehydration zu vermeiden.

Darmentzündung bei Hunden vorbeugen

Um Darmentzündungen vorzubeugen, gibt es einige Maßnahmen, die Sie treffen können. Schützen Sie Ihren Hund durch regelmäßige Entwurmungen vor Parasitenbefall. Achten Sie des Weiteren darauf, dass Ihr Hund keinen Zugang zu verdorbenen Lebensmitteln oder Abfällen hat, um das Risiko von Infektionen oder Vergiftungen zu minimieren.

Geben Sie Ihrem Hund hochwertiges Futter, das seinen Ernährungsbedürfnissen entspricht und vermeiden Sie plötzliche Futterumstellungen.

Minimieren Sie Stressfaktoren, die bei Hunden Magen-Darm-Probleme verursachen können. Und lassen Sie Ihren Hund regelmäßig vom Tierarzt untersuchen, um Krankheiten frühzeitig zu erkennen.

Verdacht auf Darmentzündung: Wann zum Tierarzt?

Wenn Ihr Hund über mehrere Tage hinweg an Durchfall oder Erbrechen leidet, sollte er unbedingt zum Tierarzt gebracht werden. Auch bei schweren Symptomen wie Blut im Stuhl, Fieber, starken Bauchschmerzen oder Dehydration ist sofortige ärztliche Hilfe notwendig.

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