Das große Krabbeln ... Wer ein regelrechtes, sich womöglich noch bewegendes Wirrwarr im Erbrochenen oder im Kot seines Hundes entdeckt, für den gilt die Alarmstufe Rot! Ab zum Tierarzt. Hier kann ein starker Befall des Hundes mit Spulwürmern vorliegen.
In unserem Ratgeber erfahren Sie alles, was Sie über die Parasiten wissen müssen. Und auch, wie gefährlich Spulwürmer beim Hund sein können.
Spulwurm beim Hund: Was ist das eigentlich?
Spulwürmer sind Fadenwürmer. Sie sehen aus wie Spaghetti und können bis zu 18 cm lang werden. Spulwürmer sind Endoparasiten, die hartnäckig und sehr widerstandsfähig sind. Die Larven des Spulwurms beim Hund können mehrere Jahre in der Umwelt überleben und das unabhängig von Hitze oder Kälte.
Dieser Wurmparasit ist der in Deutschland am häufigsten vorkommende Wurm bei Hunden. In der Regel sind junge Hunde häufiger von ihnen befallen als erwachsene Hunde.
Befall von Spulwürmern beim Hund: Die Symptome
Die Symptome bei vom Spulwurm befallenen Hunden sind unterschiedlich. Abhängig ist dies meist von der Schwere des Befalls. Dabei gilt ganz grob: Je mehr, desto schlimmer. Aber auch das Immunsystem des betroffenen Hundes spielt eine wichtige Rolle.
Diese Symptome können auftreten:
- Erbrechen
- Durchfall
- Blutiger Durchfall
- Verstopfung
- Aufgeblähter Bauch = "Wurmbauch"
- Husten
- Stumpfes Fell
- Gewichtsverlust
- Appetitlosigkeit
- Blutarmut
- Schlechter Allgemeinzustand
- Krämpfe
- Lähmungserscheinungen
- Darmverschluss.
Anhand der aufgeführten Symptome wird schnell klar, dass Spulwürmer beim Hund auf gar keinen Fall auf die leichte Schulter genommen werden dürfen. Sie müssen unbedingt schnellstmöglich behandelt werden. Passiert dies nicht, kann der Befall mit Spulwürmern beim Hund zu schwerwiegenden Erkrankungen und sogar zum Tod führen.
Hunde & Spulwürmer: Erkrankung
Die Erkrankung nennt man Toxokarose. Die Larven können Entzündungen im Darm und Organen hervorrufen. Auch Muskel- und Gelenkschmerzen und Fieber sind möglich. Selbst Sehstörungen und Atemwegserkrankungen können auftreten.
Wie bekommt ein Hund Spulwürmer?
Die Eier von Spulwürmern und Larven werden oral - also über das Maul - aufgenommen. Dies kann auf unterschiedliche Weisen erfolgen.
- Welpen können durch befallenen Mutterhündinnen bereits mit Spulwürmern auf die Welt kommen
- Welpen können sich über die Muttermilch infizieren
- Erwachsene Hunde können Wurmlarven und -eier über das Ablecken des Bodens oder des Kots von anderen befallenen Hunden aufnehmen
- Fressen von Wildtieren und Aas kann zu einer Infektion mit Spulwürmern führen
- Eier und Larven von Spulwürmern können über das Belecken von anderen Hunden übertragen werden.
Ein mit Spulwürmern befallener Hund kann täglich mehrere Tausend Wurmeier ausscheiden.
Entwicklung der Spulwürmer bei Hunden
Aus den Eiern entwickeln sich Larven. Diese gelangen durch die Darmwand des Hundes in dessen Blutkreislauf. Hierüber befallen sie Organe oder auch Muskelgewebe. Aus den Larven wiederum werden adulte Spulwürmer. Diese legen am Tag Tausende Eier, die wieder ausgeschieden werden. Der Kreislauf beginnt von Neuem, es sei denn, die aktiven Würmer werden per Wurmkur dezimiert.
Es kann auch passieren, dass Larven sich im Muskelgewebe verkapseln. Sie sind jetzt in einem sogenannten “Ruhezustand”, um dann bei einer Trächtigkeit von Hündinnen wieder aktiv zu werden.
Wurmkuren bekämpfen leider nicht die verkapselten Larven. Deshalb können diese dann über die Plazenta auch ungeborene Welpen befallen. Welpen sollten daher nach der Geburt und bis zur Abgabe mehrmals entwurmt werden!
Diagnose vom Spulwurmbefall
Manchmal sind die Parasiten schon im Kot oder im Erbrochenen des Hundes mit bloßem Auge zu sehen. Besonders junge Hunde, deren Körper den Verlust an Nährstoffen und Blut nicht ausgleichen kann, zeigen oft deutliche Symptome.
Der Stoffwechsel von erwachsenen Hunden kompensiert die Folgen eines Wurmbefalls meist besser. Dadurch treten oft nur wenige oder gar keine Symptome auf.
Sollte der Halter den Verdacht haben, dass sein Vierbeiner verwurmt ist, sollte er aktiv werden. Nun ist ein schneller Termin beim Tierarzt wichtig!
Der Tierarzt wird dann den Halter des Hundes eine Kotprobe nehmen lassen. Anhand einer Kotprobe des Hundes kann der Tierarzt ermitteln, von welchen Würmern der Hund befallen ist und auch in welchem Ausmaß.
Behandlung von Spulwürmern beim Hund
Entscheidend bei einer Behandlung gegen Spulwürmer ist es, zu erkennen, um welche Wurmart es sich genau handelt. Denn nicht jedes Anti-Wurm-Mittel wirkt bei jeder dieser Parasitenarten. Es gibt deshalb eine Vielzahl von Mitteln gegen Würmer, die wurmspezifisch sind.
Wichtig ist auch, das Gewicht des Hundes zu ermitteln, um die richtige Dosierung zu verwenden. Eine nachhaltige Behandlung ist entscheidend, um den Befall nach Möglichkeit komplett zu beseitigen. Sind mehrere Hunde in einem Haushalt, sollten alle Fellnasen prophylaktisch entwurmt werden.
Natürlich nimmt auch ein frisch wurmfreier Hund in der Umwelt eventuell schon am selben Tag wieder Wurmeier auf. Deshalb ist es wichtig, Hunde regelmäßig zu entwurmen.
In der Regel erhalten Hunde im Abstand von drei bis vier Monaten prophylaktisch eine Wurmkur gegen alle Wurmarten. Als Halter kann man allerdings auch alle drei Monate eine Kotprobe untersuchen lassen, ob ein Wurmbefall besteht und gegen welche Würmer entwurmt werden sollte.
Spulwürmer beim Hund: Hausmittel als Behandlung?
Immer öfter wird versucht, die Schulmedizin durch alternative Methoden zu ersetzen. Es gibt aber gegen Spulwürmer beim Hund keine Hausmittel.
Hundehalter sollten unbedingt die vom Tierarzt empfohlenen Mittel verabreichen. Besser keine Experimente mit Sauerkraut o. Ä.!
Sind Spulwürmer vom Hund auf den Mensch übertragbar?
Spulwürmer können vom Hund auf den Menschen übertragen werden. Sie pflanzen sich aber nur in ihrem Endwirt - das ist der Hund - fort. Allerdings müssen auch Menschen schnellstmöglich bei einem Befall behandelt werden.
Hat der Hund Spulwürmer, sollten Halter den direkten Kontakt zu Erbrochenem oder dem Kot des Hundes vermeiden. Vorsichtshalber sollten Einmalhandschuhe beim Entfernen der Hinterlassenschaften getragen werden und im Anschluss ist Händewaschen anzuraten. Und es ist generell besser, auf "Küsschen" des Hundes zu verzichten, vor allem im Gesicht.
Entscheidend ist in Bezug auf Wurmbefall beim Hund aber vor allem eins: Regelmäßige Entwurmungen sind wichtig, um den Vierbeiner vor einem starken Befall zu schützen. Gesunder Hund, glücklicher Mensch.