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Welpe und ein Haufen Fadenwürmer

Besonders Welpen sind durch Fadenwürmer beim Hund gefährdet

© MRAORAOR / Shutterstock und Natalia Fedosova / Shutterstock

Fadenwürmer bei Hunden: Alles Wissenswerte

von Kim Mackowiak Redakteurin

Am veröffentlicht

Ein häufiges Problem bei der Gesundheit unserer Hunde sind die sogenannten Fadenwürmer. Was steckt hinter den Parasiten?

Fadenwürmer sind eine Gruppe von Parasiten, die den Darmtrakt unserer Vierbeiner besiedeln und dort auch für ordentlich Schaden sorgen können.

In diesem Artikel gibt es alles Wichtige über Fadenwürmer bei Hunden, wie Symptome, Diagnose und Behandlung.

Gattungen von Fadenwürmern bei Hunden

Fadenwürmer werden auch als Nematoden bezeichnet. Die beiden Hauptarten von Fadenwürmern, die bei Hunden vorkommen, sind Toxocara canis und Toxascaris leonina. Beide Arten gehören zur Gruppe der Spulwürmer beim Hund. Während Toxocara canis eher bei jüngeren Hunden auftritt, ist Toxascaris leonina bei Hunden jeden Alters zu finden. Beide Arten können sogar gemeinsam bei Hunden auftreten.

Toxocara canis

Diese Fadenwurmart wird oft bei Welpen diagnostiziert, da sie bereits im Mutterleib oder während des Säugens infiziert werden können. Die ausgewachsenen Würmer leben im Dünndarm der Hunde und legen Eier, die mit dem Kot ausgeschieden werden. Die Larven dieser Würmer, zu Deutsch übrigens „Hundespulwurm“, sind besonders widerstandsfähig gegen Umwelteinflüsse und können daher auch nach langer Zeit noch infektiös sein.

Toxascaris leonina

Toxascaris leonina kommt sowohl bei Hunden als auch bei Katzen vor und besiedelt ebenfalls den Dünndarm des Tieres. Die Eier dieser Fadenwurmart werden ebenfalls über den Kot ausgeschieden, aber anders als bei Toxocara canis ist diese Art nicht in der Lage, die Plazentaschranke zu durchbrechen und somit ungeborene Welpen zu infizieren.

Wie infizieren sich Hunde mit Fadenwürmern?

Die Ansteckung mit Fadenwürmern erfolgt in den meisten Fällen über den direkten Kontakt mit den Larven im Kot infizierter Tiere oder über kontaminierte Umgebung wie Erde, Gras oder Gegenstände. In einigen Fällen können Hunden auch indirekt über Beutetiere wie Nagetiere oder Vögel infiziert werden, wenn sie diese fressen.

Symptome einer Fadenwurminfektion

Die Symptome einer Fadenwurminfektion beim Hund variieren je nach Schweregrad der Infektion und dem Alter des betroffenen Tieres. Mögliche Anzeichen sind:

  • Durchfall
  • Erbrechen
  • Gewichtsverlust oder Appetitlosigkeit
  • Aufgeblähter Bauch (besonders bei Welpen)
  • Müdigkeit oder allgemeine Schwäche
  • Mangelnde Gewichtszunahme trotz gutem Futterangebot (bei jungen Hunden)
  • Starker Juckreiz am Afterbereich.

In schweren Fällen kann es zu Darmverschluss, Blutungen oder einer Perforation des Darms kommen, die zwingend einen sofortigen Besuch beim Tierarzt erfordern.

Diagnose

Die Diagnose einer Fadenwurminfektion erfolgt über den Nachweis der Eier im Kot des betroffenen Hundes. Dafür wird eine sogenannte Flotationsmethode angewendet, bei der die Eier mittels einer speziellen Lösung von anderen Bestandteilen des Kotes getrennt und unter dem Mikroskop sichtbar gemacht werden.

mikroskopisches Bild einer Kotprobe, in der Mitte ein Ei eines Fadenwurms
Fadenwurm beim Hund: So sieht ein Ei in einer Kotprobe unter dem Mikroskop aus ( Shira / Shutterstock)

Um eine möglichst genaue Diagnose stellen zu können, sollten mehrere Kotproben an verschiedenen Tagen zum Tierarzt gebracht werden, da die Eiablage und die Ausscheidung dieser unregelmäßig sein kann. Damit sind nicht immer alle Proben aussagekräftig.

Fadenwurm beim Hund: Behandlung und Vorbeugung

Bei der Behandlung von Fadenwürmern stehen verschiedene entwurmende Medikamente zur Verfügung, welche ausschließlich in Absprache mit dem Tierarzt verabreicht werden sollten. Die Wirkstoffe dieser Entwurmungsmittel führen dazu, dass sich die ausgewachsenen Würmer vom Darm lösen und über den Kot ausgeschieden werden. In einigen Fällen kann eine wiederholte Behandlung nötig sein, um sicherzustellen, dass auch alle Larven abgetötet werden.

Um einer Infektion vorzubeugen, empfiehlt es sich, Welpen alle 2 - 4 Wochen und adulte Hunde mindestens 2 - 4 Mal pro Jahr zu entwurmen. Hierbei sollte Rücksprache mit dem Tierarzt gehalten werden, um die geeignete Wurmkur sowie das passende Behandlungsintervall zu ermitteln.

Hygiene im Umfeld des Hundes

Neben der regelmäßigen Entwurmung ist für die Vorbeugung einer Fadenwurminfektion auch auf eine ausreichende Hygiene im Umfeld des Hundes zu achten. Hierzu zählen:

  • Regelmäßiges und konsequentes Entfernen des Kotes aus dem Garten oder vom Gehweg
  • Kontrolle von Spiel- und Liegeplätzen auf mögliche Kontamination
  • Desinfektion von Gegenständen aus dem Lebensraum des Hundes, wie Decken oder Körbe, und regelmäßiger Austausch von Wasser- und Futterschüsseln
  • In öffentlichen Parks oder Grünanlagen sollte darauf geachtet werden, dass der Hund nicht an Kotresten möglicher infizierter Hunde schnüffelt oder leckt. Hier könnte eine Infektionsgefahr bestehen.

Mögliche Folgen einer unbehandelten Fadenwurminfektion

Unbehandelt kann eine Fadenwurminfektion beim Hund verschiedene Folgen haben, wie :

  • Anämie durch Blutverlust
  • Schädigung der Darmwand und daraus resultierende Entzündungen oder Infektionen
  • Malabsorption (mangelhafte Aufnahme) von Nährstoffen durch den geschädigten Darm, die zu Mangelerscheinungen wie Gewichtsverlust oder einem geschwächten Immunsystem führen kann.

Neben den gesundheitlichen Auswirkungen für den betroffenen Hund besteht auch ein Risiko für Menschen, denn einige Fadenwürmer können auf den Menschen übertragen werden (sog. Zoonose). Insbesondere Kinder sind hier gefährdet, da sie beim Spielen im Freien häufiger mit infiziertem Erdreich in Berührung kommen können.

Daher ist es wichtig, eine regelmäßige Entwurmung des Hundes und entsprechende Hygienemaßnahmen durchzuführen, damit Hund und Mensch gesund bleiben.

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