Trinkmenge: Wieviel trinkt ein Hund?
Hunde benötigen täglich rund 100 Milliliter Wasser pro Kilogramm Körpergewicht, um ihren Körper ausreichend mit Wasser zu versorgen. Wie viel der Hund trinkt, hängt auch von der Gesundheit, dem Alter, der Ernährung des Hundes und dem täglichen Aktivitätsgrad ab.
Ist der Wassernapf zu Hause immer gefüllt und wird nicht leerer, ist das ein erster wichtiger Hinweis auf ein gestörtes Trinkverhalten. Achten Sie aber auch darauf, ob Ihr Hund unterwegs viel trinkt, zum Beispiel beim Schwimmen oder aus Pfützen. Wenn der Hund nicht trinkt, kommt es allmählich zur Dehydrierung. Symptome wie Schlappheit, Müdigkeit, Apathie oder Hecheln sind bei mangelnder Flüssigkeitszufuhr typisch. Langfristig drohen ernsthafte gesundheitliche Risiken.
Ursachen: Hund trinkt nicht oder zu wenig
1. Fressverhalten und Futterumstellung
Die Ernährung des Hundes wirkt sich besonders stark auf das Trinkverhalten aus. Wenn Ihr Hund hauptsächlich Nassfutter frisst, nimmt er bereits durch die Nahrung viel Flüssigkeit auf. Bei einer Futterumstellung von Trocken- auf Nassfutter ist daher häufig zu beobachten, dass der Hund wenig trinkt. Auch eine Umstellung auf Barfen wirkt sich auf den Durst der Fellnase aus: Frisches Fleisch und Gemüse enthält mehr Wasser als Trockenfutter und deckt daher einen Teil des Flüssigkeitsbedarfs ab. Die Folge: Der Hund trinkt weniger.
2. Krankheit oder Schmerzen
Ihr Hund trinkt nicht und zeigt typische Krankheitssymptome? Dann sind vielleicht ein Infekt oder Schmerzen die Ursache für die mangelnde Wasseraufnahme. Erkrankungen des Verdauungstraktes, die mit Durchfall oder Erbrechen einhergehen, fehlt Hunden oftmals der Appetit, sodass der Hund weder frisst noch trinkt. Bei schmerzhaften Erkrankungen wie Zahnschmerzen oder Zahnfleischentzündungen verweigern viele Hunde ebenfalls Futter und Wasser.
3. Impfreaktionen
Schutzimpfungen dienen bei Haustieren der Vorbeugung von Krankheiten. Gelegentlich kommt es aber vor, dass ein Hund die Schutzimpfung nicht verträgt. Reagiert der Hund auf eine Impfung, spricht man von einem Impfschadensyndrom (ISS). Nebenwirkungen wie Schlappheit, Fieber, Juckreiz oder Verdauungsbeschwerden sind typische Symptome für eine Impfreaktion. Auch mangelnder Durst ist ein Symptom, das nach einer Impfung auftreten kann. Normalerweise klingen die Beschwerden von selbst wieder ab und auch das Trinkverhalten normalisiert sich wieder.
4. Stress und psychische Ursachen
Nicht nur beim Menschen kann Stress auf den Magen schlagen. Auch Hunde, die sich in einer ungewohnten Lebenssituation befinden, verweigern häufig Futter oder Wasser. Ihr Hund trinkt zu wenig, aber zeigt sonst keine Krankheitssymptome? Dann überlegen Sie, ob Ihr Haustier in der letzten Zeit vermehrt Stress ausgesetzt war, beispielsweise durch eine gestörte Alltagsroutine, einen Umzug oder einen Neuzugang in der Familie. Zeigt der Hund weitere Verhaltensauffälligkeiten, können psychische Ursachen zugrunde liegen.
5. Operationen
Nach Operationen unter Narkose, zum Beispiel nach der Kastration, haben Hunde häufig besonders viel Durst. Manchmal allerdings trinken die frisch operierten Haustiere gar nicht, weil sie noch zu schlapp sind oder ihnen von der Narkose übel ist. Trinkt der Hund gar nicht oder zu wenig, beobachten Sie ihn aufmerksam. Häufig kommt der Durst von alleine zurück, sobald sich Ihr Vierbeiner wieder besser fühlt. Hält die Durststrecke an, wenden Sie sich an den behandelnden Tierarzt.
6. Läufigkeit
Wenn eine Hündin läufig ist, werden die Fortpflanzungstriebe bei Rüden geweckt. Die Aufregung führt bei Rüden oft dazu, dass sie wenig trinken und fressen, wenn eine läufige Hündin in der Nähe ist. Der Hund hat kurzzeitig andere Dinge im Kopf – das legt sich meistens schnell wieder und Hunger und Durst stellen sich wieder ein.
7. Rangordnung bei mehreren Hunden
Sie haben mehrere Hunde und ein Hund trinkt zu wenig? Dann liegt das möglicherweise am Dominanzverhalten der anderen Hunde. Unter mehreren Hunden herrscht eine Rangordnung. Hält sich ein Artgenosse nicht an die Rangordnung, kommt es zu Streit oder Raufereien zwischen den Tieren. Es kann also sein, dass ein Hund stark eingeschüchtert ist und sich nicht traut, zu trinken. In diesem Fall hilft es, die Hunde getrennt voneinander mit Futter und Wasser zu versorgen, damit es nicht zu Konkurrenzkämpfen kommt.
Hund will nicht trinken: Wann zum Tierarzt?
Hat der Hund einen Tag lang etwas weniger Durst, ist das noch kein Grund zur Sorge. Oftmals handelt es sich um ganz harmlose Ursachen. Stellen Sie aber fest, dass Ihre Fellnase über mehrere Tage nicht trinkt, sollten Sie vorsichtshalber zum Tierarzt gehen. Mangelnde Wasserzufuhr kann nicht nur zu kurzfristiger Dehydrierung und Schlappheit führen, sondern auch zu ernsthaften Erkrankungen wie Niereninsuffizienz und Nierenversagen.