Genug zu trinken ist für die Gesundheit des Hundes genauso wichtig wie für den Menschen. Hundehalter sollten daher die Trinkmenge des Vierbeiners gut im Auge behalten. Es gibt viele mögliche Ursachen dafür, dass Hunde manchmal zu wenig trinken.
Es ist wichtig, schnell zu handeln, da Dehydration gefährlich sein kann. Hier sind mögliche Gründe, Anzeichen und Tipps, wie Herrchen und Frauchen ihren Hund dazu bringen können, wieder zu trinken.
Trinkmenge: Wieviel trinkt ein Hund?
Hunde benötigen täglich rund 100 Milliliter Wasser pro Kilogramm Körpergewicht, um ihren Körper ausreichend mit Wasser zu versorgen. Wie viel der Hund trinkt, hängt auch von der Gesundheit, dem Alter, der Ernährung des Hundes und dem täglichen Aktivitätsgrad ab.
Ist der Wassernapf zu Hause immer gefüllt und wird nicht leerer, ist das ein erster wichtiger Hinweis auf ein gestörtes Trinkverhalten. Hundehalter sollten auch darauf achten, ob der Hund unterwegs viel trinkt, zum Beispiel beim Schwimmen oder aus Pfützen. Wenn der Hund nicht trinkt, kommt es allmählich zur Dehydrierung.
Hund trinkt nicht, aber frisst
Wenn der Hund frisst, aber nicht trinkt, kann das auf spezifische Probleme oder äußere Umstände hinweisen. Obwohl es beruhigend ist, dass der Hund Nahrung zu sich nimmt, ist es wichtig, auf die Flüssigkeitsaufnahme zu achten, um Dehydration zu vermeiden.
Symptome wie Schlappheit, Müdigkeit, Apathie oder Hecheln sind bei mangelnder Flüssigkeitszufuhr typisch. Langfristig drohen ernsthafte gesundheitliche Risiken.
Warum trinkt mein Hund nicht?
Die sieben häufigsten Ursachen für das unzureichende Trinkverhalten haben wir für Sie zusammengefasst.
1. Fressverhalten und Futterumstellung
Die Ernährung des Hundes wirkt sich besonders stark auf das Trinkverhalten aus. Wenn der Hund hauptsächlich Nassfutter frisst, nimmt er bereits durch die Nahrung viel Flüssigkeit auf. Bei einer Futterumstellung von Trocken- auf Nassfutter ist daher häufig zu beobachten, dass der Hund wenig trinkt. Auch eine Umstellung auf Barfen wirkt sich auf den Durst der Fellnase aus: Frisches Fleisch und Gemüse enthält mehr Wasser als Trockenfutter und deckt daher einen Teil des Flüssigkeitsbedarfs ab. Die Folge: Der Hund trinkt weniger.
2. Krankheit oder Schmerzen
Der Vierbeiner trinkt nicht und zeigt typische Krankheitssymptome? Dann sind vielleicht ein Infekt oder Schmerzen die Ursache für die mangelnde Wasseraufnahme. Erkrankungen des Verdauungstraktes, die mit Durchfall oder Erbrechen einhergehen, fehlt Hunden oftmals der Appetit, sodass der Hund weder frisst noch trinkt. Bei schmerzhaften Erkrankungen wie Zahnschmerzen oder Zahnfleischentzündungen verweigern viele Hunde ebenfalls Futter und Wasser.
3. Impfreaktionen
Schutzimpfungen dienen bei Haustieren der Vorbeugung von Krankheiten. Gelegentlich kommt es aber vor, dass ein Hund die Schutzimpfung nicht verträgt. Reagiert der Hund auf eine Impfung, spricht man von einem Impfschadensyndrom (ISS). Nebenwirkungen wie Schlappheit, Fieber, Juckreiz oder Verdauungsbeschwerden sind typische Symptome für eine Impfreaktion. Auch mangelnder Durst ist ein Symptom, das nach einer Impfung auftreten kann. Normalerweise klingen die Beschwerden von selbst wieder ab und auch das Trinkverhalten normalisiert sich wieder.
4. Stress und psychische Ursachen
Nicht nur beim Menschen kann Stress auf den Magen schlagen. Auch Hunde, die sich in einer ungewohnten Lebenssituation befinden, verweigern häufig Futter oder Wasser. Ihr Hund trinkt zu wenig, aber zeigt sonst keine Krankheitssymptome? Herrchen und Frauchen können überlegen, ob ihr Haustier in der letzten Zeit vermehrt Stress ausgesetzt war, beispielsweise durch eine gestörte Alltagsroutine, einen Umzug oder einen Neuzugang in der Familie. Zeigt der Hund weitere Verhaltensauffälligkeiten, können psychische Ursachen zugrunde liegen.
5. Operationen
Nach Operationen unter Narkose, zum Beispiel nach der Kastration, haben Hunde häufig besonders viel Durst. Manchmal allerdings trinken die frisch operierten Haustiere gar nicht, weil sie noch zu schlapp sind oder ihnen von der Narkose übel ist. Trinkt der Hund gar nicht oder zu wenig, gilt es, ihn aufmerksam zu beobachten. Häufig kommt der Durst von alleine zurück, sobald sich Ihr Vierbeiner wieder besser fühlt. Hält die Durststrecke an, wenden Sie sich an den behandelnden Tierarzt.
6. Läufigkeit
Wenn eine Hündin läufig ist, werden die Fortpflanzungstriebe bei Rüden geweckt. Die Aufregung führt bei Rüden oft dazu, dass sie wenig trinken und fressen, wenn eine läufige Hündin in der Nähe ist. Der Hund hat kurzzeitig andere Dinge im Kopf – das legt sich meistens schnell wieder und Hunger und Durst stellen sich wieder ein.
7. Rangordnung bei mehreren Hunden
Sind mehrere Hunde im Haushalt und ein Hund trinkt zu wenig? Dann liegt das möglicherweise am Dominanzverhalten der anderen Hunde. Unter mehreren Hunden herrscht eine Rangordnung. Hält sich ein Artgenosse nicht an die Rangordnung, kommt es zu Streit oder Raufereien zwischen den Tieren. Es kann also sein, dass ein Hund stark eingeschüchtert ist und sich nicht traut, zu trinken. In diesem Fall hilft es, die Hunde getrennt voneinander mit Futter und Wasser zu versorgen, damit es nicht zu Konkurrenzkämpfen kommt.
Hund trinkt nicht: Wann zum Tierarzt?
Hat der Hund einen Tag lang etwas weniger Durst, ist das noch kein Grund zur Sorge. Oftmals handelt es sich um ganz harmlose Ursachen. Stellen Hundehalter aber fest, dass ihre Fellnase über mehrere Tage nicht trinkt, sollten sie vorsichtshalber zum Tierarzt gehen. Mangelnde Wasserzufuhr kann nicht nur zu kurzfristiger Dehydrierung und Schlappheit führen, sondern auch zu ernsthaften Erkrankungen wie Niereninsuffizienz und Nierenversagen.
Hund trinkt nicht mehr: Anzeichen einer Dehydration
Achte auf die folgenden Symptome, um eine Dehydration zu erkennen:
- Schlechter Hautturgor: Die Haut im Nacken leicht hochziehen. Wenn sie langsam zurückschnappt, könnte dein Hund dehydriert sein.
- Trockene Nase oder Zahnfleisch: Das Zahnfleisch sollte feucht und glänzend sein.
- Lethargie: Dein Hund wirkt müde und antriebslos.
- Eingesunkene Augen: Ein Hinweis auf Flüssigkeitsmangel.
- Dunkler Urin oder kein Urin: Deutliche Zeichen von Dehydration.
Bei einem dieser Anzeichen sollte unbedingt ein Tierarzt um Hilfe gebeten werden.
Hund frisst und trinkt nicht mehr
Wenn der Hund weder frisst noch trinkt, kann dies auf ein ernsthaftes gesundheitliches Problem hinweisen. Es ist wichtig, schnell zu handeln, da Dehydration und Mangelernährung gefährlich werden können.
Ursachen können Magen-Darm-Probleme mit Erbrechen und Durchfall sein. Auch
- Zahnschmerzen
- Vergiftung
- Magendrehung
- Verstopfung durch Fremdkörper
können Ursachen sein, warum der Hund weder frisst noch trinkt. Die Untersuchung beim Tierarzt ist lebensnotwendig.
Hund trinkt nicht: Das können Halter selbst tun
Um dem Hund das Trinken attraktiver zu gestalten, gibt es mehrere Möglichkeiten, den Hund zum Trinken zu ermuntern. Klappt dies nicht, sollte unbedingt geprüft werden, ob es gesundheitliche Gründe gibt, warum der Hund nicht trinkt.
1. Wasser attraktiver machen
- Frisches Wasser: Das Wasser öfter austauschen und sicherstellen, dass es sauber und frisch ist.
- Brühe hinzufügen: Etwas ungewürzte Hühner- oder Rinderbrühe ins Wasser, um es schmackhafter zu machen.
- Eiswürfel anbieten: Viele Hunde mögen es, auf Eiswürfeln zu kauen, was zur Flüssigkeitsaufnahme beiträgt.
2. Alternativen anbieten
- Trinkbrunnen: Fließendes Wasser kann für Hunde interessanter sein als stilles Wasser.
- Verschiedene Näpfe ausprobieren: Manche Hunde bevorzugen Näpfe aus Metall, Keramik oder Plastik.
3. Flüssigkeit über Nahrung anbieten
- Nassfutter: Wenn du Trockenfutter fütterst, mische es mit Wasser oder wechsle auf Nassfutter.
- Gemüse oder Obst: Gurken oder Wassermelonen (ohne Kerne) sind wasserreich und sicher für Hunde in kleinen Mengen.
4. Beobachte das Verhalten beim Trinken
- Maul und Zähne prüfen: Auf Anzeichen von Schmerzen, Entzündungen oder Verletzungen im Maul achten.
- Haltung beim Trinken: Wenn der Hund beim Trinken Schwierigkeiten hat, könnten Probleme mit dem Hals oder der Speiseröhre vorliegen.
Manche Hunde sind einfach wählerischer als andere, daher sollten Herrchen und Frauchen immer überlegen, wie sie dafür Sorgen können, dass der Hund genug trinkt. Einige Hunde trinken auch nur nach Spaziergängen oder der Spielzeit. Das Trinkverhalten seines Hundes zu kennen ist essenziell, um rechtzeitig zu erkennen, ob der Hund gesund und zufrieden ist.