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english shepherd mit braun-weißem fell am see

Der English Shepherd ist mit seinen vielseitigen Fähigkeiten ein wahrer Allrounder.

© Jennifer McCallum / Shutterstock

English Shepherd: Ein amerikanischer Allrounder

von Stephanie Klein

Am veröffentlicht

Haben Sie schon mal von dem English Shepherd gehört? Falls nein: Es lohnt sich, mehr über diese Hunderasse zu erfahren! 

Border Collies und Australian Shepherds sind bekannt. Bei dem English Shepherd dagegen handelt es sich um eine seltene Hunderasse, die derzeit noch nicht von der Fédération Cynologique Internationale (FCI) aufgelistet wird. Vor den bekannten Hütehunden braucht sich dieser agile Vierbeiner aber keineswegs verstecken. Auch er ist clever, sportlich und hat das Potenzial, der beste Freund zu sein!

English Shepherds werden in ihrer Heimat auch American Farm Dogs oder Old Style Collie genannt. Mit dem großen Old English Shepherd – ein anderer Name für den Bobtail – haben sie jedoch nicht viel gemeinsam.

 

Die Geschichte des English Shepherds

Der Name lässt vermuten, dass dieser Hund eine englische Hunderasse ist. Tatsächlich aber entstand der English Shepherd in den USA. Siedler brachten verschiedene Collies aus Großbritannien und Irland über den großen Teich. Genauer gesagt waren es Border Collies, Scotch Collies, Australian Shepherds und Rough Collies. Aus diesen Hütehund-Rassen ging der English Shepherd. hervor

In Nordamerika arbeitete der English Shepherd auf Familienbauernhöfen. Er trieb Schafherden zusammen, befreite das Grundstück von Schädlingen und – als wäre das nicht schon genug – er war auch als Wachhund im Einsatz. Obwohl er mit seinen vielseitigen Talenten ein hochgeschätzter Arbeitshund war, ging seine Geburtenrate zurück.

Mit dem Aufkommen der Agrarindustrie verschwanden nach und nach kleinere Betriebe und somit wurde auch die Population des English Shepherds geringer. Erfreulicherweise gab es aber weiterhin Liebhaber der Hunderasse, die sich für den Erhalt einsetzten. So ist der American Farm Dog auch beim United Kennel Club (UKC) seit 1927 als eigenständige Hunderasse eingetragen.

English Shepherds: Größe und Gewicht

English Shepherds gehören zu den Hunderassen, bei denen die Optik nicht an erster Stelle steht. Vielmehr sind sie als Arbeitshunde anzusehen und das spiegelt sich auch bei seinen großzügig gehaltenen Standards wider.

Rüden erreichen eine Widerristhöhe von 48 bis 58 Zentimeter und ein Gewicht von 20 bis 27 Kilogramm.

Hündinnen sind etwas kleiner und leichter. Sie werden zwischen 46 und 56 Zentimeter groß und wiegen 18 bis 23 Kilogramm.

English Shepherds: Farben und Fell

Es gibt eine große Vielfalt, was die Fellfarben und Fellkombinationen betrifft. Die häufigsten Farbmuster sind:

  • Schwarz-Weiß
  • Black-Tan
  • Red-Tan
  • Tricolor (Schwarz-Weiß-Braun)
  • Sable-White
  • White-Tan

Zusatzinfo: Übermäßiges Weiß (mehr als ein Drittel) sowie Blue Merle, Red Merle und einfarbig Schwarz stuft der UKC als disqualifizierende Merkmale ein.

Das Fell eines English Shepherds ist mittellang und kann entweder glatt, gewellt oder sogar zum Teil gelockt sein.

Wie ist der Charakter eines English Shepherds?

Eine weitere Bezeichnung für diese amerikanische Hunderasse lautet „Shadow Shepherds“ (auf Deutsch: Schatten-Schäferhunde), da sie am liebsten die ganze Zeit in der Nähe ihrer Menschen sind. Die überdurchschnittlich hohe Anhänglichkeit dieses Schäferhundes ist ein besonders herausragendes Wesensmerkmal.

Weitere Charakterzüge des Schäferhundes sind:

  • verträglich
  • freundlich
  • reserviert (bei fremden Personen)
  • territorial
  • aktiv
  • beschützend
  • wachsam
  • intelligent
  • kooperativ

English Shepherds vs. Australian Shepherds

English Shepherds ähneln vom Aussehen her den Australian Shepherds. Beide gehören zur Kategorie der mittelgroßen Hunde, haben einen schlanken Körperbau und auch was die Fellfarben betrifft, gibt es einige Gemeinsamkeiten. Zudem handelt es sich bei beiden Hunderassen um sportliche und intelligente Hunde. Dennoch bestehen Unterschiede zwischen ihnen.

Das Fell des English Shepherds ist etwas feiner und flauschiger als das eines Aussies. Auch kann ein English Shepherd sowohl Stehohren als auch Hängeohren haben – beide Merkmale werden beim Australian Shepherd als grobe Fehler eingestuft.

Zu guter Letzt unterscheidet sich der English Shepherd vom Australian Shepherd durch seine vielseitigen Einsatzgebiete. Neben dem Hüten ist er auch ein exzellenter Wachhund und kann ebenso bei der Jagd tatkräftig Unterstützung leisten.

Rasseportrait: Australian Shepherd

Die Erziehung von English Shepherds: Einfach oder schwierig?

Weder noch! English Shepherds besitzen einige Merkmale, die das Training durchaus vereinfachen. Gleichzeitig ist zu erwähnen, dass der angezüchtete Hüteinstinkt und ihre Skepsis Fremden gegenüber jedoch wiederum die Erziehung erschweren können.

Der große Vorteil bei den English Shepherds liegt in ihrem „Will-to-please“. Als ein Hund, der seinem Menschen gefallen möchte und dazu auch noch clever ist, lernt er schnell Kommandos. Die hohe Intelligenz und Kooperationsbereitschaft machen das Training aber nicht zu einem Selbstläufer.

English Shepherds brauchen Aufgaben, die sie geistig fordern. Sie eignen sich für Hundeaktivitäten wie Trick-Training, Agility und Flyball. Wichtig dabei ist es, ausreichend Ruhephasen einzubauen. Ansonsten besteht die Gefahr, dass English Shepherds nervöse Verhaltensweisen annehmen. 

Ein wichtiger Punkt bei der Erziehung des English Shepherds ist der Umgang mit dem Hüteinstinkt. Der arbeitswillige Hund darf nicht in Versuchung kommen, sein Hüteverhalten auf Familienmitglieder (vor allem Kinder) zu projizieren.

Tatsächlich gibt es Beobachtungen, bei denen Hütehunde Kinder in die Beine zwicken, da sie die kleinen Menschen als ihr Hüteobjekt wahrnehmen. Dieses unerwünschte Verhalten kann durch eine klare Kommunikation und das Anbieten von alternativen Beschäftigungen jedoch vermieden werden.

English Shepherds gelten als reserviert gegenüber Fremden. Eine frühe Sozialisierung kann ihre Schüchternheit etwas reduzieren, sodass sie zu aufgeschlossenen und freundlichen Vierbeinern heranwachsen.

Passt ein English Shepherd zu mir?

Als ehemaliger Arbeitshund braucht der English Shepherd viel Beschäftigung. Daher sind Vertreter dieser Rasse ideal bei Menschen aufgehoben, die ihn zum Joggen, Radfahren oder Wandern mitnehmen und ausreichend Zeit für ihren Hund aufbringen können.

Wird sein Bewegungsdrang vernachlässigt, kann er ein zerstörerisches Verhalten zeigen. Wenn aber all seine Bedürfnisse erfüllt werden, zeigt sich dieser Vierbeiner zu Hause als ruhiger und unkomplizierter Mitbewohner.

Die amerikanische Hunderasse ist am besten in einer ländlichen Umgebung aufgehoben, in der die Vierbeiner täglich mit ihrem Menschen spazieren gehen können. Optimal für den Hütehund ist ein Haus mit Garten. In einer kleinen Stadtwohnung könnte sich der bewegungsfreudige Hund eingeschränkt fühlen, bzw. es müssten täglich lange Ausflüge eingeplant werden, damit er sich mit diesem Leben arrangieren kann.

Da English Shepherds über einen hohen Arbeitswillen verfügen, eignen sich einige von ihnen für die Ausbildung zum Rettungshund, Therapiehund oder Spürhund. 

Fellpflege: Haart ein English Shepherd viel?

English Shepherds besitzen mittellanges Fell mit Unterwolle. Außerhalb des Fellwechsels fällt das Haaren moderat aus. Wöchentliches Bürsten hilft, die losen Haare aufzufangen, bevor sie sich in der gesamten Wohnung verteilen. Während des Fellwechsels ist es empfehlenswert, täglich zu Kamm und Bürste zu greifen.

Das flauschige Fell der Shepherds ist schmutzanfällig. Nach Spaziergängen in der Natur kann es erforderlich sein, Staub, Schlamm oder anderen Schmutz aus dem Fell zu kämmen. 

English Shepherd: Gesundheit und Lebenserwartung

Dank ihrer Seltenheit ist die Hunderasse weit von Überzüchtung entfernt. Das kann ihrer Gesundheit zugutekommen. Es gibt jedoch vereinzelte Krankheiten, die beim English Shepherd vorkommen:

Die Lebenserwartung beträgt 12 bis 15 Jahre.

Gibt es English Shepherds Züchter in Deutschland?

English Shepherds sind in ihrer Heimat selten – dennoch sind die USA das Land mit dem höchsten English Shepherds Züchteraufkommen. In Deutschland gestaltet sich die Suche nach English Shepherds Welpen extrem schwierig. Wenn Sie einen English Shepherd Welpen haben möchten, müssen Sie viel Zeit einplanen und sich unter Umständen in anderen Ländern, wie eta in Großbritannien, nach Züchtern umschauen.

Tipp: Sind Sie auf der Suche nach einem Arbeitshund für Ihren Bauernhof? Dann können Sie auch einen Blick auf die Altdeutschen Hütehunde werfen. Viele Schläge wie der Altdeutsche Tiger oder die Gelbbacke sind vom Aussterben bedrohte Hunderassen. Sie sind genauso wie English Shepherds ausdauernd, fleißig und intelligent.

Auf der Suche nach einem sportlichen, mittelgroßen Hund können Interessenten auch in Tierheimen oder im Auslandstierschutz fündig werden. Dort warten viele Hütehunde oder Hütehund-Mischlinge auf ein neues Zuhause.

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