Ägyptische Hundehalter stehen vor einem sehr ernsten Problem: In einem Monat werden nur noch zehn Hunderassen im Land erlaubt sein, und diejenigen, die verbotene Rassen haben, müssen hohe Geldstrafen zahlen.
Basis hierfür ist das neue Gesetz mit dem Namen „Gesetz zur Regelung des Besitzes von Hunden und gefährlichen Tieren“. Es wurde von der Regierung als Reaktion auf einen Hundeangriff auf einen Unternehmer erlassen, der tödlich endete.
Welche Hunde sind in Ägypten erlaubt?
Laut der neuen Richtlinie Nr. 29 von 2023, das am 29. Mai veröffentlicht wurde, dürfen lediglich noch die folgenden Rassen gehalten werden:
- Cocker Spaniel
- Malteser
- Pudel
- Zwergspitz
- Jack Russell
- Labrador
- Samojede
- Weißer Schweizer Schäferhund
- Malinois
- Dänische Dogge
Die Liste scheint keiner besonderen Logik zu folgen, denn neben kleinen sind auch große Hunde vertreten.
Welche Hunderassen werden in Ägypten verboten?
Das neue ägyptische Gesetz sieht vor, alle anderen Rassen im Land zu verbieten. Für bestimmte Rassen sind sogar noch härtere Maßnahmen angedacht. Halter von Hunden, die als potenziell gefährlich angesehen werden, müssen zudem damit rechnen, dass diese konfisziert werden. Die Veterinärbehörden machten bislang keine Angaben darüber, was mit solchen Hunden passieren soll.
Konkret bezieht sich diese Maßnahme auf folgende Rassen:
Zudem soll es künftig eine Pflicht geben, seinen Hund registrieren zu lassen. Dieses schlägt mit einer Gebühr von rund 50.000 ägyptischen Pfund, umgerechnet 1.500 Euro, zu Buche. Im Falle eines Hundeangriffs kann zudem künftig eine Freiheitsstrafe von mindestens sechs Monaten verhängt werden, bei einem tödlichen Angriff wenigstens zehn Jahre.
Entsetzte Reaktionen in den Medien
Ägyptische Tierfreunde reagieren schockiert auf das neue Gesetz und äußern ihr Unverständnis etwa auf der Nachrichten-Webseite Al-Ahram.
Mona Khalil, Leiterin der Ägyptischen Gesellschaft für Barmherzigkeit gegenüber Tieren (ESMA), findet:
Bricht für Hunde eine düstere Zeit an?
Auslöser für diese Entwicklung ist der Tod eines Bankers aus der Nähe von Kairo im Februar dieses Jahres. Der Pitbull seines Nachbarn hatte den Mann so schwer verletzt, dass er den Angriff nicht überlebte.
Experten vermuten außerdem, dass es sich bei dem Gesetz auf um eine Reaktion auf den neuen Trend zum Hund im islamischen Ägypten handelt. Für strenggläubige Muslime gelten Hunde als unrein. Deshalb ist das Spazierengehen mit Hund in Iran seit 2019 auch verboten.
While Egypt's economy is collapsing, the only policy Egypt is able to pass is regulating what dogs you can own https://t.co/JjU6XcHkj1
— Dr Andreas Krieg (@andreas_krieg) June 13, 2023
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