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Rückenschmerzen beim Hund
© ARVD73 / Shutterstock

Rückenschmerzen bei Hunden erkennen und behandeln

von Kim Mackowiak Redakteurin

Am veröffentlicht

Rückenschmerzen sind nicht nur ein menschliches Problem. Auch unsere treuen vierbeinigen Freunde können unter Rückenbeschwerden leiden.

Oftmals fällt es Hundebesitzern schwer, die Anzeichen für Rückenschmerzen beim Hund zu erkennen und entsprechend zu handeln. Dabei ist es unerlässlich dem Liebling schnell die richtige Hilfe zukommen zu lassen.

In diesem Artikel geben wir einen umfassenden Überblick über das Thema Rückenschmerzen bei Hunden, ihre Ursachen und mögliche Behandlungen.

Rückenschmerzen beim Hund: Symptome

Hunde können Schmerz oft gut verbergen. Daher ist es wichtig, auf subtile Signale zu achten. Es gibt verschiedene Anzeichen für Rückenbeschwerden, die man als Hundehalter im Auge behalten sollte.

Eines der offensichtlichsten Zeichen ist das schwerfällige Aufstehen. Wenn ein Hund Schwierigkeiten hat, nach dem Liegen aufzustehen, kann dies auf Rückenschmerzen hinweisen. Ebenso können plötzliches Winseln oder Jaulen insbesondere beim Springen oder Treppensteigen Alarmzeichen sein.

Eine weitere Möglichkeit, Rückenschmerzen zu erkennen, ist die Beobachtung von Verhaltensänderungen. Ein Hund, der normalerweise aktiv und verspielt ist, wirkt plötzlich lethargisch und zieht sich zurück? Dies könnte auch ein Indiz dafür sein, dass er Schmerzen hat.

Zudem soll man darauf achten, ob der Hund sein Verhalten beim Gassigehen ändert. Holt er plötzlich weniger weit aus oder läuft er mit gesenktem Kopf?

Hund hat Rückenschmerzen: Körperliche Symptome

Neben Verhaltensänderungen gibt es körperliche Symptome, die auf Rückenschmerzen hindeuten können:

  • Beknabbern von Gelenken
  • Vorbeugen der Körpermitte
  • Stolpern oder unsicheren Gang, ausgelöst durch Taubheitsgefühl.
  • Lahmheiten (einseitig oder beidseitig, unterschiedlich stark ausgeprägt).

Hund hat Rückenschmerzen: Ursachen

Die Ursachen von Rückenschmerzen bei Hunden sind vielfältig. Sie reichen von natürlichen Alterserscheinungen bis hin zu akuten Verletzungen. Im Folgenden erläutern wir einige häufige Gründe.

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Rückenschmerzen bei Hunden: Degenerative Erkrankungen

Ältere Hunde sind anfälliger für degenerative Erkrankungen wie Arthrose oder Wirbelkanalverengungen. Diese Bedingungen führen allmählich zu chronischen Schmerzen. Besonders betroffen sind hier große Rassen, wie der Deutsche Schäferhund, Labrador Retriever oder Deutsche Dogge, aufgrund ihres höheren Körpergewichts.

Auch kleinere Hunde können betroffen sein, besonders wenn genetische Prädispositionen vorliegen. Dackel zum Beispiel sind bekannt dafür, anfällig für Bandscheibenvorfälle zu sein.

Akute Verletzungen als Grund für Rückenschmerzen

Unfallbedingte Verletzungen, etwa durch Stürze oder Zusammenstöße, können ebenfalls akute Rückenschmerzen verursachen. Eine plötzliche Belastung der Wirbelsäule kann zu Prellungen, Zerrungen oder gar Brüche führen.

In solchen Fällen ist es ratsam, den Tierarzt aufzusuchen, um ernstere Verletzungen auszuschließen und entsprechende Behandlungsmethoden einleiten zu lassen.

Rückenschmerzen beim Hund: Übergewicht als Auslöser

Das Gewicht des Hundes spielt eine wesentliche Rolle für seine allgemeine Gesundheit und das Risiko für Rückenprobleme. Übergewicht belastet die Gelenke und die Wirbelsäule zusätzlich, was langfristig zu Schmerzen und Bewegungseinschränkungen führt.

Um das Idealgewicht zu halten, empfiehlt es sich, auf eine ausgeglichene Ernährung und ausreichend Bewegung zu achten. Regelmäßige Kontrollbesuche beim Tierarzt helfen zudem, das Gewicht zu überwachen.

Hund hat Rückenschmerzen: Wann zum Tierarzt?

Falls alle präventiven Maßnahmen keine Wirkung zeigen und der Hund weiterhin deutliche Symptome zeigt, ist es wichtig, schnellstmöglich den Tierarzt aufzusuchen. Aber wann ist der richtige Zeitpunkt?

Bei akuten Symptomen wie Lähmungserscheinungen, unkontrolliertem Urinabgang oder starken Schmerzen sollte sofort gehandelt werden. Egal, ob diese akut oder chronisch sind – ein Besuch beim Tierarzt ist unvermeidbar.

Rückenschmerzen beim Hund
Das richtige Hundebett kann die Gefahr von Rückenschmerzen beim Hund reduzieren ©Christin Lola / Shutterstock

Wenn die Schmerzen länger als ein paar Tage anhalten und sich beispielsweise im schwerfälligen Aufstehen oder Veränderungen im Bewegungsablauf zeigen, sollte auch hier der Rat eines Fachmanns eingeholt werden.

In vielen Fällen kann eine frühzeitige Diagnose dazu beitragen, schwerwiegenden Problemen vorzubeugen und eine geeignete Behandlung einzuleiten. Hinzu kommt, dass der Tierarzt dem Hund mit geeigneten Schmerzmitteln helfen kann, damit es ihm schnell besser geht. Und das ist ja das, was jeder Hundehalter möchte: ein Hund, dem es möglichst schnell besser geht.

Behandlungsmöglichkeiten bei Rückenschmerzen

Es gibt mehrere Ansätze zur Behandlung von Rückenschmerzen bei Hunden. Die Wahl der Therapie hängt von der Ursache und der Schwere der Schmerzen ab.

1. Medikamentöse Therapie

Ein häufig verwendeter Ansatz ist die medikamentöse Therapie. Schmerzmittel und entzündungshemmende Substanzen können kurzfristig Linderung verschaffen und die Beweglichkeit verbessern.

Allerdings sollten diese Medikamente stets unter tierärztlicher Aufsicht verabreicht werden, um Nebenwirkungen und Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten zu vermeiden.

2. Physiotherapie

Ähnlich wie beim Menschen kann auch Physiotherapie Hunden helfen, chronische Schmerzen zu lindern und die Muskulatur zu stärken. Durch gezielte Übungen und Massagen wird die Beweglichkeit gefördert und die Schmerzsymptomatik verringert.

Ein professioneller Physiotherapeut kann ein individuelles Trainingsprogramm erstellen, das speziell auf die Bedürfnisse des jeweiligen Hundes zugeschnitten ist.

3. Diät und Lebensstil ändern

Wie bereits erwähnt, spielt das Gewicht des Hundes eine bedeutende Rolle. Eine angepasste Diät, kombiniert mit regelmäßiger Bewegung, hilft, Übergewicht zu reduzieren und somit die Wirbelsäule zu entlasten.

Zusätzlich sollte darauf geachtet werden, dass der Hund sich nicht überanstrengt. Pausen während des Spielens und regelmäßige Ruhephasen sind wichtig, um den Rücken zu schonen.

Hund mit Rückenschmerzen: Hausmittel, die helfen

Wenn der Hund Rückenschmerzen hat, gibt es einige Hausmittel, die Linderung verschaffen können. Diese sollten jedoch immer in Absprache mit einem Tierarzt angewendet werden, um sicherzustellen, dass ernsthaften Ursachen medizinisch behandelt werden. Hier sind einige sanfte Hausmittel und Maßnahmen:

1. Wärmflasche oder Heizkissen: Eine sanfte Wärmequelle, wie eine Wärmflasche oder ein Heizkissen (in ein Handtuch gewickelt), kann verspannte Muskeln entspannen und Schmerzen lindern. Die Temperatur niedrig halten und den Hund nicht zu überhitzen.

2. Massage: Eine sanfte Massage entlang des Rückens kann helfen, Verspannungen zu lösen. In kreisenden Bewegungen die Muskeln massieren, aber nur leichten Druck ausüben, um keine weiteren Schmerzen zu verursachen.

3. Ruhe und Schonung: Die Bewegung des Hundes reduzieren, besonders Sprünge und ruckartige Bewegungen, um den Rücken zu schonen.

4. Gelenk- und Muskelergänzungen: 

  • Glucosamin und Chondroitin: Diese Nahrungsergänzungsmittel unterstützen die Gesundheit der Gelenke und können helfen, Rückenschmerzen bei Hunden zu lindern. Sie sind in vielen Tierapotheken erhältlich.
  • Omega-3-Fettsäuren: In Form von Fischöl oder Leinöl unterstützen Omega-3-Fettsäuren die Gelenkgesundheit und wirken entzündungshemmend.

5. Leichte Bewegung: Kurze, sanfte Spaziergänge auf weichem Untergrund können dabei helfen, die Muskeln des Hundes zu stärken und steife Gelenke zu mobilisieren.

Rückenschmerzen bei Hunden: Vorbeugende Maßnahmen

Prävention ist immer besser als Heilung. Es gibt verschiedene Maßnahmen, die Hundebesitzer ergreifen können, um das Risiko für Rückenschmerzen zu minimieren.

  • Regelmäßige Bewegung: Regelmäßige und maßvolle Bewegung ist essentiell, um die Muskulatur zu stärken und die Beweglichkeit zu erhalten. Lange Spaziergänge, Schwimmen und kontrollierte Laufübungen halten den Hund fit. Gleichzeitig sollten riskante Aktivitäten vermieden werden, bei denen es leicht zu Verletzungen kommen kann, wie wildes Herumtollen oder Sprünge aus großer Höhe.
  • Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung trägt zur allgemeinen Gesundheit des Hundes bei und hilft, sein Idealgewicht zu halten. Proteinreiche Kost unterstützt den Muskelaufbau, während fettreiche Nahrung eher gemieden werden sollte. Gern kann Gemüse wie Karotten oder Kürbis zugefüttert oder als Leckerlis genutzt werden.
  • Ergonomische Schlafplätze: Ein ergonomischer Schlafplatz kann Rückenbeschwerden vorbeugen. Spezielle orthopädische Hundebetten unterstützen die natürliche Haltung beim Liegen und verteilen das Gewicht gleichmäßig. Es lohnt sich, in hochwertige Betten zu investieren, die langlebig und an die Größe sowie das Gewicht des Hundes angepasst sind.

Hundehalter haben also einige Möglichkeiten, um die Gefahr des Auftretens von Rückenschmerzen zu minimieren.

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