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Hund bei Physiotherapie
© Shutterstock

Physiotherapie für Hunde: Heilen, stärken, vorbeugen

von Carina Petermann

am aktualisiert

Physiotherapeuten helfen, wenn es im Rücken zieht und zwickt. Das ist bei Hunden nicht anders. Durch gezielte Griffe lassen sich Schmerzen lindern. Dabei kann die Physiotherapie für Hunde bei verschiedenen Beschwerden eingesetzt werden, um zu unterstützen, Schmerzen zu lindern oder für die Rehabilitation.

Das Wichtigste in Kürze

  • Es gibt einen aktiven und einen passiven Bereich in der Physiotherapie für Hunde
  • Es kommen Bewegungsübungen zum Einsatz, die mit dem Hund aktiv gemacht werden
  • In der passiven Physiotherapie wird der Hund behandelt, ohne dass er aktiv mitmacht

Wie funktioniert Physiotherapie für Hunde?

Aktive Physiotherapie

Im aktiven Bereich ist die Kooperation des Hundes wichtig. Hier kommen Bewegungsübungen zum Einsatz, bei denen der Hund aktiv mitarbeitet. Die Übungen können in vielen Fällen spielerisch und mit Leckerli oder Spielzeug durchgeführt werden.

Ziel ist der Muskelaufbau, das Training von Beweglichkeit und Gleichgewicht oder die Verbesserung von Koordination und Kondition.

Dabei können verschiedene Geräte und Hilfsmittel eingesetzt werden, wie beispielsweise ein Laufband oder ein Unterwasserlaufband.

Besonders das Unterwasserlaufband ist sehr effektiv. Hier reichen schon zehn bis 20 Minuten, die den Hund aber unheimlich anstrengen. Er muss gegen den Widerstand des Wassers treten. An das Unterwasserlaufband muss er langsam gewöhnt werden. Neigt ein Vierbeiner zu Blasenentzündungen, könnte der Einsatz kontraproduktiv sein. Um die Beweglichkeit oder Koordination zu stärken, kommt Cavaletti- und Slalomtraining zum Einsatz. Natürlich wird alles an die Geschwindigkeit und die körperliche Verfassung sowie die Bewegungsmöglichkeiten des Hundes angepasst.

Hund auf UnterwasserlaufbandAnstrengendes Training: Beim Unterwasserlaufband tritt der Hund gegen die Wassermassen an© Shutterstock

Passive Physiotherapie

In der passiven Physiotherapie behandelt der Therapeut den Hund, der auf einem Tisch oder einer Unterlage auf dem Boden liegt. Die meisten Hunde genießen die Behandlung und entspannen dabei.

In erster Linie werden bei der Behandlung das Gewebe gelockert, Blockaden der Gelenke behoben sowie Durchblutung und Stoffwechsel angeregt.

Die Grifftechniken müssen erlernt werden und es braucht anatomische Kenntnisse. Daher sollte niemand einfach an seinem Hund herumbehandeln.

Ein erfahrener Therapeut hingegen weiß, welche Methode die passende ist, zum anderen hat er die nötigen anatomischen Kenntnisse, um die Griffe richtig anzuwenden. Bei der falschen Anwendung kann mehr kaputt gehen, als geheilt wird. Hat ein Hund sich eine Prellung oder Verstauchung zugezogen, kann Kälte gut wirken. Für die Wärmebehandlung hingegen gibt es viele Möglichkeiten, die sich entspannend und durchblutungsfördernd auswirken. Dabei kommen Körner- oder Kernkissen, Rotlicht und Hot Packs zum Einsatz.

Die Massage wird mit verschiedenen gezielten Griffen und Streichtechniken durchgeführt. Diese Techniken wirken bis in die Tiefe und erreichen die Muskeln. Auf diese Weise lösen sich Verspannungen in der Muskulatur. Massagen können eine entspannende oder anregende Wirkung haben, je nachdem, wie sie durchgeführt werden. Sie lassen sich mit den Händen oder Hilfsmitteln wie Igelbällen oder Bürsten durchführen.

Wann sollte beim Hund Physiotherapie eingesetzt werden?

Hat ein Hund am Bewegungsapparat Erkrankungen oder Schmerzen, kann ihm Physiotherapie helfen. Sie kann auch im Vorfeld verhindern, dass es gar nicht erst zu Schmerzen kommt. Wurde ein Hund operiert, kann die Physiotherapie die Heilung unterstützen: Ihr Vierbeiner erlangt so schneller seine körperliche Leistungsfähigkeit zurück. Mit gezielten Muskel- und Koordinationsaufbau können post-operative Ödeme und Wundheilungsstörungen behandelt werden.

Physiotherapie beim HundEin Jack Russel Terrier bei der aktiven Physiotherapie© Shutterstock

Was kostet die Physiotherapie für Hunde?

Der Tierarzt berechnet nach der Gebührenordnung für Tierärzte. Nicht jeder Tierarzt ist aber auch Physiotherapeut. Die ausgebildeten freien Physiotherapeuten für Hunde unterliegen keiner Gebührenordnung. Sie können ihre Preise variabel gestalten. Dabei werden für eine Einheit meist zwischen 25 und 45 Euro fällig. In der Regel dauert eine Behandlung zwischen 30 und 60 Minuten. Kommt der Hundephysiotherapeut nach Hause, weil er mobil arbeitet, können eventuell Fahrtkosten fällig werden. Hat der Hund eine Krankenversicherung, werden von ihr ein Teil oder die kompletten Kosten übernommen. Hier können auch bestimmte Bedingungen vorliegen, beispielsweise darf die Reha nach einer Operation nur ein Tierarzt durchführen.

Wie viele Sitzungen sind notwendig?

Je nach Befund, den immer ein Tierarzt stellen sollte, kann sogar bei einer gleichen Diagnose eine unterschiedliche lange Behandlungszeit nötig sein. Beim ersten Termin wird sich der Physiotherapeut den Hund genau anschauen und dann eine Prognose abgeben, wie viele Behandlungen notwendig sein werden, um den Vierbeiner wiederherzustellen.

Wer macht Physiotherapie für Hunde?

Physiotherapie bieten einige Tierärzte an. Viele Tierheilpraktiker haben die Physiotherapie ebenfalls in ihr Portfolio aufgenommen. Zudem gibt es Physiotherapeuten, die sich ausschließlich auf die Physiotherapie spezialisiert haben. Die Diagnose sollte von einem Tierarzt oder einem Tierheilpraktiker gestellt werden. Mobile Therapeuten behandeln auch zuhause: Natürlich fühlen sich Hunde in ihrer gewohnten Umgebung wohler, dennoch kann das in manchen Fällen die Behandlung erschweren, da der Hund sein Heimrecht nutzt. Die meisten Hunde gehen gerne zum Therapeuten in die Praxis, besonders, wenn sie nach der ersten Behandlung merken, dass ihnen geholfen wird.

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