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Muskelschwäche Hinterläufe Hund: Dackel mit Rolli

Muskelschwäche in den Hinterläufen beim Hund hat viele Ursachen

© Kopelev / Shutterstock

Muskelschwäche der Hinterläufe beim Hund: Was verbirgt sich dahinter?

von Kim Mackowiak Redakteurin

Am veröffentlicht

Wenn dem geliebten Vierbeiner plötzlich die Hinterbeine versagen, ist die Sorge groß. Was hat die Muskelschwäche der Hinterläufe beim Hund zu bedeuten?

Viele Hundebesitzer bemerken irgendwann, dass ihr vierbeiniger Freund Schwierigkeiten hat, seine Hinterbeine zu bewegen. Muskelschwäche in den Hinterläufen bei Hunden kann verschiedene Ursachen haben, einschließlich neurologischer Probleme, myasthenia gravis und Muskelatrophie. 

Dieser Artikel beleuchtet die häufigsten Ursachen und bietet eine Unterstützung, wie man mit dieser Herausforderung umgehen kann.

Ursachen

Die Ursachen der Muskelschwäche in den Hinterläufen beim Hund haben unterschiedliche Ursachen. Am häufigsten sind neurologische Probleme, Verletzungen und Gelenkserkrankungen der Auslöser.

Neurologische Ursachen

Schwäche in den Hinterläufen eines Hundes kann oft auf neurologische Ursachen zurückgeführt werden. Die Nerven, die die Bewegungen der Beine steuern, können durch Schäden oder Erkrankungen beeinträchtigt sein.

Eine schlechte Koordination kann ein Grund für Muskelschwäche in den Hinterbeinen sein. Auch dies kann oft auf neurologische Störungen zurückzuführen sein, die das Gleichgewicht und die Beweglichkeit beeinträchtigen.

Myasthenia gravis

Myasthenia gravis ist eine Autoimmunerkrankung, die die neuromuskuläre Verbindung angreift. Hunde, die an dieser Krankheit leiden, zeigen häufig Schwäche und Ermüdung in den Skelettmuskeln, was besonders die Hinterläufe betreffen kann.

Gelenkprobleme 

Arthrose ist eine degenerative Gelenkerkrankung, die vor allem ältere Hunde betrifft. Diese Krankheit führt zu Schmerzen, Entzündungen und letztendlich zur Muskelschwäche in den betroffenen Gliedmaßen.

Bei jungen Hunden hingegen können Wachstumsstörungen ausgelöst durch eine Hüftdysplasie zu ursprünglich unauffälligen, dann zunehmend auffälligen Problemen mit den Hinterläufen führen. Solche Probleme entstehen oft durch genetische Faktoren oder unzureichende Ernährung während der Wachstumsphase.

Verlust der Muskeln durch Krankheiten

Muskelatrophie bezieht sich auf den Verlust von Muskelmasse und -kraft. Dies kann durch Inaktivität, Alter, Erkrankungen oder Verletzungen verursacht werden und führt häufig dazu, dass ein Hund Schwierigkeiten hat, seine Hinterläufe zu benutzen.

Symptome

Bei der Muskelschwäche zeigen sich je nach Ursache typische Symptome:

  • Gangstörung und Stolpern: Hunde mit Muskelschwäche in den Hinterläufen zeigen häufig einen wackeligen Gang und neigen dazu, zu stolpern. Diese Veränderungen im Gangmuster sind oft die ersten Anzeichen, die Besitzer bemerken.
  • Schwierigkeiten beim Aufstehen und Sitzen: Ein weiteres Symptom ist die Schwierigkeit, vom Liegen ins Stehen und umgekehrt zu wechseln. Hunde können sichtlich Schwierigkeiten haben, aufzustehen oder setzen sich häufiger hin.
  • Verlust des Muskeltonus: Der Verlust des Muskeltonus in den Hinterläufen ist deutlich sichtbar. Betroffene Hunde zeigen schlaffe oder abgemagerte Muskeln in diesen Bereichen.
  • Erhöhte Müdigkeit: Müdigkeit und Erschöpfung nach kurzen Aktivitäten sind ebenfalls Symptome. Hunde werden schnell müde und benötigen längere Ruhezeiten, um sich zu erholen.

Diagnosemethoden

Ein Tierarzt wird zuerst eine gründliche klinische Untersuchung durchführen, um Anzeichen von Muskelschwäche, neurologischen Defiziten oder Gelenkproblemen festzustellen.

Bluttests können helfen, autoimmune Erkrankungen wie myasthenia gravis und andere metabolische Ungleichgewichte zu identifizieren, die Muskelschwäche verursachen können.

Nicht immer benötigt ein Hund mit einer Muskelschwäche in den Hinterläufen einen Rollstuhl, aber es ist auch nicht ausgeschlossen (aerophoto /Shutterstock)

Röntgenaufnahmen, MRTs oder CT-Scans können verwendet werden, um strukturelle Anomalien oder Schäden an Knochen, Gelenken und Weichteilen zu erkennen. Diese machen es einfacher, die genaue Ursache der Muskelschwäche zu diagnostizieren.

Nervenleitungsstudien und Elektromyographie (EMG) messen die elektrische Aktivität in den Muskeln und die Geschwindigkeit, mit der nervöse Signale übertragen werden. Dies kann Aufschluss darüber geben, ob die Muskelschwäche durch Neuropathien verursacht wird.

Behandlungsmöglichkeiten

Je nach Ursache und Symptomen der Muskelschwäche in den Hinterläufen bei Hunden richtet sich auch die Behandlung. Der Tierarzt wird häufig Behandlungsmöglichkeiten verordnen, die die Muskulatur des Hundes unterstützen und ihm die Schmerzen nehmen.

Regelmäßiges Training und physiotherapeutische Maßnahmen können die Muskulatur stärken und die Gesamtbeweglichkeit verbessern. Ein maßgeschneiderter Trainingsplan hilft, die Muskelfunktion wiederherzustellen.

Beispiele für Übungen:

  • Passives Bewegungstraining zum Erhalt der Beweglichkeit
  • Muskuläres Krafttraining unter Fachaufsicht
  • Hydrotherapie (Wassergymnastik)
  • Balanceübungen zur Verbesserung der Koordination

Je nach Diagnose können entzündungshemmende Medikamente, Schmerzmittel oder spezifischere Medikamente wie solche gegen myasthenia gravis verordnet werden. Der Einsatz von Nahrungsergänzungsmitteln kann auch hilfreich sein.

Chirurgische Eingriffe 

In schweren Fällen, wie bei fortgeschrittener Arthrose oder strukturellen Defekten, kann eine Operation erforderlich sein, um das Problem zu korrigieren und die Muskelfunktion zu verbessern.

Alternative Therapien

Akupunktur, chiropraktische Behandlungen und Massagen haben sich als ergänzende Therapien bewährt, um die Muskulatur zu entspannen und die Durchblutung zu fördern.

Trotz verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten kann es auch passieren, dass der Hund seine Hinterläufe eines Tages gar nicht mehr ansteuern kann. Dann braucht er vermehrt Unterstützung wie zum Beispiel durch speziell angefertigte Rollstühle. Diese helfen den meisten Hunden eine tolle Lebensqualität zu erhalten. 

Ebenfalls benötigt die Fellnase Hilfe beim Urinieren und Kotabsetzten. Dessen müssen sich Hundehalter bewusst sein. Therapeuten und Tierärzte sind hier gute Berater und helfen zu erkennen, was der Hund benötigt.

Muskelschwäche beim Hund, was tun?

Eine ausgewogene Ernährung trägt zur allgemeinen Gesundheit des Hundes bei. Spezielles Futter, das reich an Omega-3-Fettsäuren und Antioxidantien ist, unterstützt die Gelenkgesundheit und verbessert die Muskelregeneration.

Zudem können Hundehalter das Zuhause so anzupassen, dass Hindernisse minimiert werden, kann ebenfalls die Lebensqualität des Hundes verbessern. Rutschfeste Matten, Rampen statt Treppen und komfortable Schlafplätze können eine große Hilfe sein.

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