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Autoimmunerkrankung beim Hund: Kranker Hund mit menschlicher Hand am Kopf
© Shutterstock

Autoimmunerkrankungen beim Hund: Alles Wissenswerte für Hundehalter

von Carina Petermann

am aktualisiert

Auch Fellnasen bekommen Erkrankungen, die daraus resultieren, dass das Immunsystem den Körper attackiert, leider immer häufiger.

Doch welche Autoimmunerkrankungen gibt es beim Hund und wie erfolgt deren Behandlung? Es gibt Krankheiten, die Darm, Haut, Gelenke, Augen und Krallen angreifen, welche mit Medikamenten und Homöopathie zu mildern sind.

Autoimmunerkrankung beim Hund: Das Wichtigste in Kürze

  • Autoimmunerkrankungen beim Hund sind in einigen Fällen erblich, jedoch nicht ansteckend
  • Medikamente, Viren, Parasiten und Bakterien verändern die Arbeitsweise des Immunsystems, sodass manchmal Autoimmunerkrankungen auftreten
  • Autoimmunkrankheiten sind bislang nicht heilbar, jedoch ist in einigen Fällen ein Stillstand der Symptome möglich
  • Die häufigsten Autoimmunerkrankungen bei Fellnasen betreffen die Haut und Gelenke

Autoimmunerkrankungen beim Hund: Die Haut ist häufig betroffen

Starke Hautrötungen oder Krusten auf der Haut sind erste Anzeichen für eine Krankheit. Die bei Fellnasen häufigsten Autoimmunerkrankungen der Haut sind:

  • Pemphigus foliaceus (große Hautblasen)
  • Diskoider Lupus Erythematosus (rote, flache Flecken)
  • Pempigus erythematosus (kleine Hautblasen)

Während die Hautveränderung beim Diskoiden Lupus Erythematosus eher flach ist, ist sie bei den anderen Erkrankungen knotenförmig. Beim Pemphigus foliaceus sind die Blasen in der Regel größer als beim Pempigus erythematosus.

Autoimmunerkrankungen bei Hunden, die Muskeln und Gelenke angreift

Eine der bekanntesten Gelenkerkrankungen des Vierbeiners ist die Rheumatoide Arthritis, welche umgangssprachlich auch "Rheuma" genannt wird. Hat das Familienmitglied unregelmäßig Gangprobleme, kann dies auf eine chronische Gelenkerkrankung hinweisen.

Rheuma verläuft in Schüben, sodass es Zeiten gibt, in denen es dem Hund gut geht. In anderen Phasen kann das Haustier kaum laufen. Diese Krankheit kann neben Gelenken auch Organe befallen.

Autoimmunerkrankung beim Hund im Darm

Chronische Darmentzündungen treten auch bei Fellnasen auf. Bei einer solchen Erkrankung reagiert das Immunsystem auf die Nahrung, die das Tier aufnimmt. Es greift nach der Futteraufnahme die Darmschleimhaut an und versucht, diese zu zerstören. Am häufigsten tritt diese Erkrankung bei Deutschen Schäferhunden, Shar-Peis und Boxern auf.

Autoimmunerkrankung beim Hund im Auge

Die Keratokonjunktivitis sicca ist eine bei Fellnasen auftretende Krankheit, die durch ein überaktives Immunsystem ausgelöst wird. Diese Erkrankung macht sich durch trockene Augen bemerkbar. Üblicherweise tritt die Trockenheit auf beiden Seiten des Auges auf. Unbehandelt führt diese Krankheit meist zur Erblindung von Tieren.

Autoimmunerkrankung beim Hund an den Krallen

Die Symmetrische lupoide Onychodystrophie ist eine Autoimmunkrankheit, die nur die Krallen betrifft. Dabei zeigt sich beim Begleiter eine Splitterung der Krallen. Manchmal fällt eine abnormale Form der Tiernägel auf. Ist die Krankheit fortgeschritten, kann es zum Ausfallen der Krallen kommen.

Diese Erkrankung tritt gehäuft auf bei:

Autoimmunerkrankung beim Hund: Was tun?

Bei einem Verdacht, dass die Fellnase eine der genannten Krankheiten hat, ist der Tierarzt aufzusuchen. Dieser wird eine Untersuchung Ihres Lieblings durchführen und dabei eine Gewebeprobe nehmen oder ein Röntgenbild anfertigen. Auch die Krankengeschichte des Begleiters gibt Aufschluss über die Art der Erkrankung.

Die Behandlung von Autoimmunkrankheiten beim Hund

Erkrankungen aufgrund eines überreagierenden Immunsystems sind unheilbar. In vielen Fällen ist es jedoch möglich, eine Remission zu erzielen. Als Remission wird ein Stillstand des Fortschreitens einer Krankheit verstanden.

Autoimmunerkrankungen beim Hund benötigen immer tierärztliche Versorgung (Mirko Sajkov / Pixabay)

Leidet das Haustier an einer Krankheit, die aufgrund des überreaktiven Immunsystems entsteht, gibt es dafür spezielle Medikamente. Diese Medizin unterdrückt das zu Immunsystem und reduziert somit die Symptome der Erkrankung. Auch gegen die einzelnen Anzeichen des Krankheitsbilds gibt es wirksame Mittel.

 Autoimmunerkrankungen beim Hund beziehungsweise deren Symptome sind mit Homöopathie teilweise zu verbessern. Fragen Sie Ihren Tierarzt nach einem passenden Präparat. Manche Mittel haben den gegenteiligen Effekt und regen das Immunsystem an. Deshalb ist es wichtig, nichts auf eigene Faust zu unternehmen.

Autoimmunerkrankung beim Hund: Lebenserwartung

Mit einer adäquaten Behandlung kann der Vierbeiner ein normales Leben führen. Erkrankte Tiere erzielen in der Regel das durchschnittliche Lebensalter der jeweiligen Rasse. Bei schweren Verläufen von Autoimmunerkrankungen beim Hund kann es zum Angriff von Organen, wie Gehirn und Darm, kommen. In einem solchen Fall ist die Lebenserwartung reduziert. Wie stark die Lebenserwartung gesenkt ist, hängt vom Einzelfall ab.

Bei Autoimmunerkrankungen beim Hund ist die Kontrolle der Blutwerte wichtig, wenn diese Medikamente erhalten. Einige Mittel greifen die Leber an, sodass zu Beginn eine Blutkontrolle im zwei- bis vierwöchentlichen Rhythmus empfehlenswert ist. Zu einem späteren Zeitpunkt genügt es, das Blut alle drei Monate zu überprüfen. Liegt eine Autoimmunerkrankung beim Hund vor, die behandelt wird, ist das Blut somit engmaschig zu testen. Dadurch sind schwere Nebenwirkungen schneller zu finden.

Autoimmunerkrankung bei Hund: Einschläfern als Option?

Ob und wann ein Hund mit einer Autoimmunerkrankung eingeschläfert werden sollte, hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Schwere der Erkrankung, der Lebensqualität des Hundes und der Reaktion auf die Behandlung.

Hundehalter sollten sich von ihrem Tierarzt über die Prognose, Behandlungsoptionen und Chancen die Situation des Hunde zu verbessern, beraten lassen. Der Tierarzt kann helfen, die Schwere der Erkrankung und die möglichen Auswirkungen auf die Lebensqualität des Hundes zu verstehen. Und er wird helfen können, zu erkennen, wann es besser ist den Hund gehen zu lassen.

Sind Autoimmunkrankheiten beim Hund ansteckend?

Eine Krankheit, die durch das zu aktive Immunsystem entsteht, ist nicht ansteckend. In einigen Fällen ist es möglich, dass die Erkrankung vererbt wird. Das liegt daran, dass es Gene gibt, die es wahrscheinlicher machen, dass eine bestimmte Krankheit ausbricht. Um einer Autoimmunerkrankung beim Hund vorzubeugen, ist auf gesunde Ernährung zu achten. Wenig Stress und viel Bewegung gehören ebenso zu den Faktoren, die das Auftreten einer Krankheit unwahrscheinlicher machen. In Fällen, in denen das Immunsystem aufgrund von Viren, Parasiten oder Bakterien überreagiert, gibt es keine Vorbeugungs-Maßnahmen.

Tipp: Autoimmunerkrankungen beim Hund lösen teilweise andere Krankheiten, wie Blutarmut oder Organversagen, aus. Eine regelmäßige Gesundheits-Kontrolle beim Veterinär ist deshalb wichtig.

So reagieren Sie richtig, wenn Ihr Liebling eine Autoimmunerkrankung hat

Ist die Fellnase krank, wird diese dank der vielseitigen Behandlungsmethoden gut versorgt. Um Ihrem Begleiter etwas Gutes zu tun, beachten Sie Folgendes:

  • Stress ist konsequent zu vermeiden, denn dieser kann das Immunsystem schwächen.
  • Ausgewogene und regelmäßige Fütterung erhöht das Wohlbefinden und trägt zur normalen Immunreaktion bei.
  • Lebensmittel, die der Vierbeiner nicht verträgt, sind vom Speiseplan zu streichen.
  • Mehrmals täglicher Auslauf hilft dem Hund, ein glückliches und ausgeglichenes Leben zu führen.
  • Bei Autoimmunerkrankungen der Haut ist es sinnvoll, das Haustier vor UV-Strahlen zu schützen, denn diese verstärken die Symptome.
  • Die Anzeichen einer chronischen Darmerkrankung sind mit speziellem Futter zu reduzieren.
  • Bei Rheuma helfen Massagen und Schwimmen, die Symptome zu mildern.
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