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Wie rechne ich Hundejahre sinnvoll in Menschenjahre um?
© Symbolbild

Wie rechne ich Hundejahre sinnvoll in Menschenjahre um?

von Philipp Hornung

am aktualisiert

„Ein Hundejahr entspricht sieben Lebensjahren eines Menschen.“ Viele Hundehalter kennen diese Faustregel, die ebenso gerne für Katzen herangezogen wird. Doch wie viel Wahrheit steckt dahinter?

Größe des Hundes und erwartetes Alter

Dass die althergebrachte Faustregel nicht stimmen kann, zeigt die unterschiedliche Lebenserwartung von kleinen und großen Hunden. Leichtgewichte wie der West Highland Terrier oder Havaneser erreichen häufig ein Alter von 15 Jahren und mehr.

Faustregel: Je größer der Hund, desto niedriger ist seine Lebenserwartung.

Darum gelten XXL- Hunde, die schwerer als mancher Mensch werden, bereits mit zehn Jahren als Senioren. Sie leiden früher unter Alterszipperlein wie Gelenkbeschwerden oder Verdauungsproblemen. Hier einige Beispiele, die die unterschiedliche Lebenserwartung je nach Größe verdeutlichen:

Kleine Hunde

Kleine Hunde wie Dackel, Yorkshire Terrier oder Chihuahua werden durchschnittlich 14 bis 18 Jahre alt. Einzelne Vierbeiner sogar älter als 20.

Wamiz-Ratgeber: Kleine Hunderassen

Mittelgroße Hunde

Beagle, Australian Shepherd oder Whippet zählen zu den mittelgroßen Hunden. Sie erreichen im Durchschnitt ein Lebensalter von 12 bis 15 Jahren.

Wamiz-Ratgeber: Mittelgroße Hunderassen

Große Hunde

Zu den großen Hunden zählen der beliebte Labrador Retriever sowie der Malinois und der Deutsche Schäferhund. Ab einem Alter von acht Jahren gelten sie als Senioren, die durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei zehn bis zwölf Jahren.

Wamiz-Ratgeber: Große Hunderassen

Sehr große Hunde und bestimmte Rassen

XXL-Vierbeiner wie die Deutsche Dogge oder der Irische Wolfshund werden langsamer erwachsen als kleine Rassen. Sie gelten erst ab zwei Jahren als „ausgewachsen“. Trotzdem sterben sie früher: Kaum ein XXL-Hund erreicht ein zweistelliges Alter. Ebenfalls keine hohe Lebenserwartung hat der Berner Sennenhund, obwohl er kein Riese ist. Rund die Hälfte der Berner Sennenhunde stirbt vor dem achten Lebensjahr. Häufig ist Krebs die Ursache. 

Tipp für Freunde aller Hundegrößen: Als besonders langlebig gilt der Pudel.

Auch bei dieser Rasse gilt, dass Großpudel schneller altern, wohingegen die drei kleineren Varianten bis ins hohe zweistellige Alter fit bleiben. Doch wer einen großen Hund mit langer Lebenserwartung sucht, trifft mit dem Königspudel eine gute Wahl.

Können wir Hunde- mit Menschenjahren vergleichen?

Die unterschiedliche Lebenserwartung zeigt, dass ein allgemeiner Vergleich wenig Sinn macht. Außerdem trifft nicht nur auf Menschen das Sprichwort „du bist so alt, wie du dich fühlst“ zu. Ein gut trainierter, schlanker Labrador mit geistiger Auslastung kann im Alter von zehn Jahren „jünger“ sein als ein übergewichtiger, unterforderter Dackel. Gehen wir von gesunden, fitten Tieren aus, können wir folgende Vergleiche für Hunde- und Menschenjahre treffen:

  • Kleine Hunde sind mit zwei Jahren knapp 30, mit fünf Jahren ungefähr 40 Menschenjahre alt. Ab dann altern sie langsamer: Zehn Jahre entsprechen 60 Menschenjahren, mit 15 sind sie rund 80 Menschenjahre alt.
  • Mittelgroße Hunde erreichen die „menschliche 40“ ebenfalls im Alter von fünf. Mit zehn Jahren sind sie jedoch vergleichbare 75 Menschenjahre alt, mit 15 weit über 90.
  • Junge große Hunde altern langsamer: zwei Hundejahre entsprechen einem Alter von Anfang 20 beim Menschen. Doch sind sie mit fünf Jahren vergleichbare 50 Menschenjahre alt. Feiern sie ihren ersten zweistelligen Geburtstag, entspricht dies über 80 Menschenlenzen.

Was sagt die Wissenschaft?

Amerikanische Forscher wollten es genau wissen und haben sich zur Aufgabe gestellt, Hunde- in Menschenjahre umzurechnen. Hierfür nahmen sie die DNA der untersuchten Hunde unter die Lupe, besser gesagt: unters Mikroskop. Dabei nutzten sie die Theorie, gemäß der das biologische Alter des Menschen an Veränderungen der DNA ablesbar ist. Experten sprechen auch von „epigenetischer Uhr“, an der sie das Alter eines jeden Menschen ablesen können. Die Forscher verglichen das Genmaterial von 104 Labradoren mit dem von Menschen. Dabei kamen sie auf eine Formel.

Ausführliche Informationen: Formel zur Berechnung des Hundealters

Sie möchten das Alter Ihres Hundes nach dieser Formel berechnen? (Fast) kein Problem, sie lautet: 16*ln (Hundealter) + 31. Dabei steht „ln“ für einen Logarithmus, wir benötigen also einen Taschenrechner. An die Stelle der Klammer setzen wir das Hundealter. Zwei Hundejahre entsprechen einem Alter von über 40, die Formel wäre: 16*(2) + 31. Ein zwölf Jahre alter Labrador hätte bereits sieben Menschen-Jahrzehnte hinter sich gebracht. Allerdings bezieht sich die Untersuchung nur auf Labradore – wie es rund um andere Rassen, vor allem größere und kleinere aussieht, verrät sie uns nicht.

Hundealter in Jahren Menschenalter in Jahren
1 31
2 42,1
3 48,6
4 53,2
5 56,8
6 59,7
7 62,1
8 64,3
9 66,2
10 67,8
11 69,4
12 70,8
13 72,0
14 73,2
15 74,3
16 75,4
17 76,3
18 77,2
19 78,1

Wie alt ist mein Hund in Menschenjahren?"

Wer sich diese Frage stellt, möchte meist einschätzen können, wie es dem Vierbeiner geht. Steckt er vielleicht aktuell in der Hunde-Pubertät und überhört darum sämtliche Kommandos? Ist er viel ruhiger als üblich, weil er im Alter gemütlicher wird? Doch der Vergleich mit Menschenjahren hilft uns nicht weiter. Ein Hund durchlebt die Jahre in seinem ganz eigenen Tempo. Ohnehin gilt: Wer es mit einem Junghund zu tun hat, muss konsequent erziehen. Wer vermeintliche Alterserscheinungen an seinem Vierbeiner bemerkt, geht mit ihm zum Tierarzt. Denn: Alter ist keine Krankheit und viele Zipperlein kann der Tierarzt behandeln. Wird ein acht Jahre alter Labrador plötzlich ruhiger, könnte auch eine Krankheit dahinterstecken.

Auch was die Lebenserwartung Ihres Gefährten angeht, sollten Sie sich weder vom Vergleich mit Menschenjahren noch von Statistiken beeinflussen lassen. Sorgen Sie für eine gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung – so bleibt Ihr Vierbeiner agil. Nehmen Sie sich hinsichtlich des Alters ein Beispiel an der Unbeschwertheit, mit der Ihr Hund durch den Alltag tapst, und genießen Sie die gemeinsame Zeit. Denn ob junger oder alter Hund: Zeit ist immer kostbar.

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