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Golden Retriever und Chihuahua

Was sagt schon die Rasse aus?

© Phuttharak / Shutterstock

Neue Studie zu Hunderassen stellt unser ganzes Wissen in Frage

von Leonie Brinkmann

Am veröffentlicht

Rottweiler sind gefährlich und Labradore gutmütige Familienhunde? Reine Stereotypisierung, meinen renommierte US-Universitäten und räumen mit dem Vorurteil auf. 

Welche Rasse ein Hund hat, spielt in Deutschland für viele Aspekte eine große Rolle. Zum Beispiel für die Höhe der Hundesteuer und ob ein Vierbeiner einen Maulkorb tragen muss oder nicht. 

Grund sind die sogenannten „Rasselisten“, auf die vermeintlich gefährliche Hunde gesetzt werden, deren Haltung dann mit zahlreichen Auflagen verbunden ist.

 

Ob ein Hund als gefährlich eingestuft wird und somit auf einer Rasseliste landet, ist in Deutschland Entscheidung der Bundesländer. Eine Studie aus den USA weckt nun jedoch Zweifel an der Berechtigungsgrundlage für diese Listen.

Pittbulls sind gefährlich - ein reines Vorurteil?

Pittbulls, Dobermänner und Bullterrier sind unberechenbar und aggressiv? Labradore und Golden Retriever dafür herzensgute Familienhunde? Laut der in der Fachzeitschrift Science veröffentlichten Studie handelt es sich dabei ledigliche um Stereotype ohne jede wissenschaftliche Grundlage. 

Rasselisten deutscher Bundesländer: Welche Hunde gelten wo als gefährlich?

Das Broad Institut vom MIT und Harvard hat das Erbgut von 2.155 reinrassigen und Mischlingshunden untersucht und ist zu einem Ergebnis gekommen, das die Sinnhaftigkeit von Rasselisten in Frage stellt. So erklärt die Studienautorin Elinor Karlsson:

„Während die Genetik eine Rolle bei der Persönlichkeit eines Hundes spielt, ist eine Hunderasse kein guter Indikator für diese Züge.“

Sprich: Die Rasse eines Hundes hat nur einen unwesentlichen Einfluss auf dessen Charakter. Den Ergebnissen der Forscher zufolge mache die Rasse nur 9% der Verhaltensunterschiede zwischen den Hunden aus. 

Hunderasse: Kein Einfluss auf Wesenszüge

Was sich hingegen sehr wohl und gut anhand der Rasse eines Hundes vorhersagen lasse, seien die körperlichen Merkmale, fährt die Expertin fort:

„Die definierenden Kriterien eines Golden Retrievers sind seine körperlichen Merkmale. Zum Beispiel die Form seiner Ohren oder die Farbe und Beschaffenheit seines Fells. Und nicht, ob er freundlich ist.“

Und was überraschenderweise noch vererbbar sei, ist die Geselligkeit von Hunden im Umgang mit Menschen. Dafür fanden die Forscher in der Hunde-DNA sogar einen eigenen Abschnitt. 

Was jedoch die Wesenszüge der Hunde betreffe, so lassen sich diese eher anhand des Alters und nicht der Rasse vorhersagen. Könnte diese Erkenntnis ein Umdenken in Bezug auf Listenhunden bewirken?

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