Etwas glitschig, ein süß-fruchtiges Aroma und mit einer stacheligen Schale ausgestattet: Die Litschi – auch Lychee – ist eine außergewöhnliche Obstsorte. Einige fragen sich, ob ihr Hund Litschi essen darf oder ob der Verzehr zu Bauchschmerzen oder gar schlimmeren Beschwerden führen kann. Diese Frage ist durchaus berechtigt! Bei Unsicherheit sollten Hundehalter sich immer vorab genau informieren, ob ein Lebensmittel für Hunde gesund, verträglich oder gar giftig ist.
Litschis sind seit geraumer Zeit besonders zur Winterzeit im Supermarkt neben Bananen, Äpfeln und Co. zu finden. Auch sind sie bereits geschält in Dosen erhältlich. Spricht etwas dagegen, den Hund mit Litschis zu füttern?
Dürfen Hunde Litschi essen oder nicht?
Lieber nicht! Grundsätzlich sind im weißen Fruchtfleisch einer reifen Lychee keine giftigen Bestandteile für Hunde enthalten. Auch erwecken die vielen enthaltenen Nährstoffe wie Vitamin C, Kalium, Phosphor und Magnesium den Eindruck, Litschis könnten den Speiseplan eines Hundes bereichern. Die tropische Frucht hält jedoch gleich mehrere Faktoren bereit, die für unsere Haustiere problematisch sein können.
Darum ist Litschi für Hunde ungeeignet
Zunächst ist zu erwähnen, dass der Verzehr von Litschis für Menschen unter bestimmten Voraussetzungen ein Gesundheitsrisiko birgt. Unreife Früchte enthalten Hypoglycin A. Eine wissenschaftliche Untersuchung deckte auf, dass dieser Bestandteil der Litschi die Ursache für Ausbrüche einer akuten neurologischen Erkrankung mit hoher Sterblichkeit im indischen Muzaffarpur war. Innerhalb kurzer Zeit sind viele Kinder in Indien gestorben, nachdem sie auf nüchternen Magen unreife Litschis gegessen haben.
Reife Litschis sind an der rötlichen Schale zu erkennen. Die unreifen Exemplare sind hingegen außen grün. Allerdings gibt es – wie wir es von anderen Obstsorten kennen – mehrere Zwischenstadien. Wenn Sie Ihrem Hund Litschis anbieten, muss schon eine große Sicherheit bestehen, dass die Frucht auch wirklich reif ist. Allein diese Tatsache hinterlässt einen bitteren Beigeschmack.
Auch der ungenießbare Kern der Litschi ist komplett ungeeignet für den Verzehr. Schluckt der Hund diesen hinunter, kann es im Worst Case zu einer Erstickung, aber auch zu einem lebensgefährlichen Darmverschluss kommen.
Zu guter Letzt kommen 100 Gramm Litschis auf 15 Gramm Zucker. Zum Vergleich: Die für Hunde erlaubten Erdbeeren und Himbeeren enthalten nur etwa 5 Gramm Fruchtzucker bei gleicher Menge. Das tropische Obst ist allein aus diesem Grund nicht die erste Wahl für Hunde. Litschis aus Dosen sind erst recht ungeeignet für Hunde, da diese noch mehr Zucker aufweisen.
Was ist zu tun, wenn ein Hund Litschi gegessen hat?
Wenn der Hund reifes Fruchtfleisch ohne Kern in Maßen verzehrt hat und keine Auffälligkeiten zeigt, besteht in der Regel kein Grund zur Sorge. Hier ist es aber anzuraten, den Vierbeiner im Auge zu behalten. Falls Sie bemerken, dass sich sein Verhalten verändert oder er Bauchschmerzen hat, dann sollten Sie natürlich Ihren Liebling tierärztlich untersuchen lassen.
Hat der Hund große Mengen unreifer Litschis gegessen, sollte er unverzüglich zu einer Tierarztpraxis gebracht werden. Dort kann das tiermedizinische Personal ein Erbrechen auslösen, sodass der Vierbeiner alle eventuell giftigen Bestandteile aus seinem Körper befördert. Ein wichtiger Faktor ist die Zeit: Das beabsichtigte Erbrechen kann dem tierischen Patienten nur dann helfen, solange sich das Lebensmittel noch in seinem Magen befindet.
Wenn der Hund eine ganze Litschi samt Schale und Kern gegessen hat und zu ersticken droht, dann sollte der Fremdkörper schleunigst aus dem Rachen entfernt werden. Es ist wichtig, auf solche und andere gefährliche Szenarien vorbereitet zu sein. Erste-Hilfe-Kurse für Hunde greifen die wichtigsten Themen rund um Notfälle auf – es empfiehlt sich, einen solchen Kurs regelmäßig zu absolvieren.
Litschi für Hunde: Fazit
Es gibt zwar Hundehalter, die gelegentlich etwas Fruchtfleisch einer Lychee in den Napf ihres Hundes geben und keine der oben genannten Symptome bemerken. Es müssen schon einige Faktoren zusammenkommen, damit eine Litschi giftig für Hunde oder zu einer Erstickungsgefahr wird. Aber: In der Obstabteilung sind viele Früchte erhältlich, die sich weitaus besser für Hunde eignen. Auch allein durch die Tatsache, dass Litschis einen recht hohen Zuckeranteil aufweisen, sind sie für Hunde grundsätzlich nicht zu empfehlen.