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Erste Hilfe-Reanimation bei kleinem Shetland-Schäferhund

Schnell handeln im Notfall

© Nehris / Shutterstock

Jede Sekunde zählt: Wie geht Erste Hilfe beim Hund?

von Stephanie Klein

am aktualisiert

Von Insektenstichen bis zu Vergiftungen: Erste Hilfe beim Hund kann bei alltäglichen Wehwehchen schnelle Heilung versprechen und im Notfall Leben retten.

Muss ich einen Erste-Hilfe-Kurs für den Hund machen?

Seinem besten Freund auf vier Pfoten in Not zu helfen, stellt für jeden verantwortungsvollen Hundehalter eine Selbstverständlichkeit dar. Doch wenn das Wissen über die Erste Hilfe beim Hund unzureichend oder überhaupt nicht vorhanden ist, werden im Zweifelsfall die falschen Entscheidungen getroffen. Daher gilt:

Für alle Hundehalter empfiehlt es sich, an einem Erste-Hilfe-Kurs für Hunde teilzunehmen.

Um sicher und richtig zu reagieren, wird das Wissen rund um die Erstversorgung jedes Jahr aufgefrischt. Vereine wie das Deutsche Rote Kreuz, aber auch einige Tierarztpraxen und Hundeschulen bieten in ganz Deutschland Erste-Hilfe-Kurse speziell für Hunde an. Fragen Sie Ihren Tierarzt nach Kursangeboten in der Nähe.

Während des Seminars vermittelt die Kursleitung den Teilnehmern die Grundlagen der Theorie und Praxis. Dazu gehören:

  • Standardwerte eines Hundes wissen und ermitteln (Körpertemperatur, Puls und Atemfrequenz),
  • eine Herz-Lungen-Wiederbelebung,
  • Wundversorgung,
  • Heimlich-Griff (nur in absoluten Notfällen anzuwenden),
  • Atemwege freihalten,
  • die stabile Seitenlage,
  • Zecken richtig entfernen,
  • Erste Hilfe nach einem Insektenstich
  • und einen Verband richtig anlegen

Die Lehrdauer beträgt ein bis maximal zwei Tage. Interessierte rechnen mit einer Gebühr zwischen 40 bis 60 €. Den eigenen Hund zum Kurs mitzunehmen, ist bei vielen Anbietern untersagt. Für den Praxisteil kommt ein Hundedummy zum Einsatz.

Erste Hilfe beim Hund: Was tun?

Es gibt eine Vielzahl an Szenarien, die eine Erste Hilfe beim Hund erfordern. Jeder einzelne Vorfall – von einer Pfotenverletzung über einen Hitzeschlag bis zu einer Vergiftung – bedarf einer unterschiedlichen Erstbehandlung. Das richtige Know-how bekommen Teilnehmer am besten durch einen Kurs vermittelt. Darüber hinaus beherzigen Hundehalter folgende Hinweise für die ersten Schritte:

  1. Richtige Schutzmaßnahmen
  2. Ruhe bewahren
  3. Tierarzt anrufen
  4. Sicherer Transport zum Tierarzt

1. Die richtigen Schutzmaßnahmen ergreifen

Behalten Sie im Hinterkopf, dass auch die liebste Fellnase vor Schmerzen oder Angst zubeißen kann. Genauso ist es denkbar, dass selbst der zuverlässigste Vierbeiner draußen die Flucht ergreift. Als Erstes sind Maßnahmen zum Eigenschutz und dann zum Schutz des Hundes zu ergreifen. Dazu zählt es den Hund einen Maulkorb oder eine Maulschlinge anzulegen oder ihn sicher anzubinden. Wichtig: Dieses Vorgehen ist nur dann anzuwenden, wenn das Krankheitsbild es zulässt. Zählt beispielsweise Erbrechen zu den Symptomen eines Hundes, darf er niemals einen Maulkorb oder eine Maulschlinge angelegt bekommen.

2. Ruhe bewahren

Ein nervöser Mensch trifft voreilige Entscheidungen und überträgt seine Unruhe auf den ohnehin gestressten Vierbeiner. Versuchen Sie – auch, wenn es in einigen Situationen schwerfällt – sich dem Sorgenkind mit ruhiger, sanfter Stimme zu nähern. Lassen Sie sich auch nicht voreilig von Ratschlägen Dritter beeinflussen – im schlimmsten Fall verschlechtern die gut gemeinten Tipps den Gesundheitszustand des Vierbeiners. Tipp: Brauchen Sie einen kurzen Moment um einen klaren Kopf zu bekommen, kann ein tiefes Ein- und Ausatmen helfen.

3. Tierarzt kontaktieren

Bei einem Notfall können Sekunden über das Leben entscheiden. Daher ist immer die Telefonnummer des nächstgelegenen Tierarztes im Smartphone eingespeichert. Zusätzlich stehen in der Kontaktliste die Nummern einer Tierklinik und eines mobilen Tierarztes. Schildern Sie sachlich die Situation und teilen Sie dem tierärztlichen Personal den Zeitpunkt Ihrer Ankunft mit. So kann sich das tierärztliche Personal auf den zu behandelnden Vierbeiner einstellen und alles Nötige vorbereiten.

4. Transport zum Tierarzt

Der Transport eines verletzten oder kranken Hundes ist mitunter eine heikle Angelegenheit. Das oberste Gebot ist es, den Hund nicht durch Bewegungen oder Positionen zu gefährden.

Die stabile Seitenlage ist bei bewusstlosen, noch atmenden Hunden anzuwenden. Diese Position gilt auch bei einem verletzten Hund. Allerdings ist er in diesem Fall immer auf die unverletzte Seite zu legen. Bei Verletzungen wie zum Beispiel Knochenbrüchen oder Blutungen sollte präventiv eine standhafte Unterlage – zum Beispiel aus Holz – zum Einsatz kommen. Im Auto kommt im Idealfall neben dem Fahrer eine weitere Person mit, die während der Fahrt auf das Wohlergehen des Vierbeiners achtet.

Was muss in die Notfallapotheke für den Hund?

Eine Notfallapotheke für zu Hause und für draußen – zum Beispiel bei einem Tagesauflug oder als Reiseapotheke – kann im Ernstfall Schmerzen lindern und den weiteren Verlauf positiv beeinflussen. Hundehalter können fertige Erste-Hilfe-Kits mit den Basics wie zum Beispiel Verbandmaterial, Zeckenzange und desinfizierendes Wundspray im Fachhandel kaufen. Darüber hinaus sind Sets mit umfangreichem Zubehör erhältlich. Mit den folgenden Komponenten sind Hundehalter auf verschiedene Szenarien gut vorbereitet: 

  • abgerundete Schere
  • steriles Wasser
  • Wundsalbe
  • Rettungsdecke
  • Holzlatte und lange Binden
  • Pinzette
  • Flohkamm
  • Kohletabletten
  • Fieberthermometer
  • Kühlkissen
  • Taschenlampe
  • Einwegspritze ohne Nadel
  • Einweghandschuhe
  • kleine Plastiktüten

Erste Hilfe beim Hund: Welche Notfälle gibt es?

Ist das Leben des Hundes bedroht oder zeigt er schwerwiegende Symptome, ist sofortiges Handeln Pflicht. Keine Zeit sollten Hundehalter unter anderem bei folgenden Krankheitsbildern verlieren:

  • Vergiftungen
  • Allergischer Schock
  • Epileptischer Anfall
  • Atemstörungen
  • Bewusstlosigkeit
  • Knochenbrüche
  • starke Blutungen
  • Augenverletzungen
  • Schwere Bissverletzungen
  • Fremdkörper verschluckt
  • Magendrehung

Notfall Vergiftung beim Hund: Proben sichern

Egal, ob für den Hund giftige Lebensmittel, Giftköder oder Chemikalien: Bereits ein leiser Verdacht sollte immer vom Tierarzt abgeklärt werden. Hat der Hundehalter direkt gesehen, wie der Hund giftige Substanzen zu sich genommen hat, kann ein entscheidendes Detail Leben retten. Sichern Sie mit Handschuhen kleine Proben des Gifts und verpacken Sie es in eine kleine Plastiktüte.

Sobald feststeht, welches Gift der Hund aufgenommen hat, kann er möglicherweise mit einem Gegengift behandelt werden. Dies verschafft einen kostbaren, zeitlichen Vorsprung. Sind keine direkten Proben des Gifts zu vorhanden, hilft alternativ eine Stuhlprobe oder Erbrochenes.

 

     
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