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Hund atmet schwer
© sophiecat / Shutterstock

Hund atmet schwer: So reagieren Sie richtig

von Stefanie Gräf

Am veröffentlicht

Schwere Atmung bei Hunden kann viele Ursachen haben und sollte von Tierhaltern aufmerksam beobachtet werden. Wir erklären, warum Hunde schwer atmen.

Wenn der Hund schwer atmet, kann das beunruhigend sein. Hunde können aus verschiedenen Gründen Atemprobleme haben, die von harmlos bis ernsthaft reichen können. Von Stress und Hitze über Atemwegsprobleme bis hin zu ernsteren Herz- oder Lungenerkrankungen – Atemnot bei Hunden kann ein Hinweis auf eine ernsthafte Gesundheitsstörung sein. 

Dieser Ratgeber hilft, schwere Atmung bei Hunden zu erkennen, mögliche Ursachen zu verstehen, im Notfall richtig zu handeln und langfristig die Gesundheit des Hundes zu fördern.

Woran erkennt man, dass der Hund schwer atmet?

Hunde können ihre Atmung auf unterschiedliche Weise ändern, abhängig von der zugrunde liegenden Ursache. Die folgenden Anzeichen deuten darauf hin, dass der Hund möglicherweise schwer atmet und eine tierärztliche Untersuchung ratsam ist:

  • Schnelle Atmung (Tachypnoe): Wenn ein Hund schneller als normal atmet (über 30 Atemzüge pro Minute in Ruhe).
  • Keuchen oder Hecheln ohne ersichtlichen Grund: Hunde hecheln nach Bewegung, bei Hitze oder Aufregung, aber auch schweres Hecheln in Ruhe kann ein Warnsignal sein.
  • Anstrengung beim Atmen: Der Hund wirkt, als ob er viel Kraft zum Atmen aufwenden muss – besonders sichtbar an Brustkorb und Bauch, die sich stark heben und senken.
  • Atemgeräusche: Rasselnde, pfeifende oder röchelnde Atemgeräusche deuten auf Probleme in den Atemwegen hin.
  • Bläuliche oder blasse Schleimhäute: Dies kann ein Zeichen für Sauerstoffmangel sein und ist ein dringender Notfall.
  • Atemnot mit offenem Maul: Hunde atmen in der Regel nur bei Anstrengung oder Hitze mit offenem Maul. Tun sie dies in Ruhe, ist es oft ein Zeichen für Atemprobleme.

Schwere Atmung beim Hund: Mögliche Ursachen

Schwere Atmung kann bei Hunden auf verschiedenste Gesundheitsprobleme hinweisen. Die häufigsten Ursachen lassen sich in akute und chronische Bedingungen unterteilen:

Hitze und Überhitzung

  • Besonders an heißen Tagen oder nach intensiver Bewegung kann ein Hund hecheln und schwer atmen, um sich abzukühlen.
  • Überhitzung (Hitzschlag) ist ein Notfall und äußert sich in starkem Hecheln, Schwäche, Speichelfluss und oft Erbrechen. Hier sollte sofort gehandelt werden.

Herzprobleme

  • Herzinsuffizienz und andere Herzerkrankungen können zu schwerer Atmung und Müdigkeit führen, da der Körper nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird.
  • Weitere Anzeichen für Herzprobleme sind Husten, Müdigkeit, bläuliche Schleimhäute und ein abfallendes Energielevel.

Atemwegserkrankungen

Eine der häufigsten Ursachen für Atemprobleme bei Hunden sind Atemwegserkrankungen. Diese können die oberen oder unteren Atemwege betreffen und variieren in ihrer Schwere. Zu den häufigen Erkrankungen gehören:

  • Bronchitis
  • Lungenentzündung
  • Trachealkollaps
  • Lungenfibrose (besonders bei älteren Hunden)

Diese Krankheiten führen oft zu husten, keuchen und schnellem Atmen. Ein Tierarztbesuch ist unerlässlich, wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihr Hund an einer dieser Krankheiten leidet.

Erkrankungen der oberen Atemwege

  • Krankheiten oder Verstopfungen in Nase, Rachen oder Luftröhre, wie Infektionen, Polypen oder Fremdkörper, führen zu erschwerter Atmung und oft auch zu Niesen oder Husten.
  • Larynxparalyse: Eine Erkrankung der Stimmbänder, die die Luftzufuhr behindert und in fortgeschrittenem Stadium operiert werden muss.

Fremdkörper in den Atemwegen

  • Hunde schnüffeln gerne herum und können dabei kleine Gegenstände, Gräser oder Samen einatmen. Ein Fremdkörper führt oft zu plötzlichem Husten, Würgen und erschwerter Atmung.
  • In solchen Fällen ist schnelles Handeln gefragt, und der Hund sollte umgehend zum Tierarzt gebracht werden.

Allergische Reaktionen

  • Eine allergische Reaktion auf Insektenstiche, Pollen oder bestimmte Lebens- bzw- Futtermittel kann die Atemwege anschwellen lassen und die Atmung erschweren.
  • In schweren Fällen droht ein anaphylaktischer Schock, bei dem der Hund Notfallmedikamente benötigt.

Vergiftungen

  • Giftstoffe wie Pestizide, Rattengift oder toxische Pflanzen können Atemnot verursachen und sind ein Notfall.
  • Vergiftungen gehen oft mit weiteren Symptomen wie Erbrechen, Krämpfen oder Zittern einher und erfordern schnelle tierärztliche Hilfe.

Schmerzen oder Stress

  • Schmerzen, beispielsweise durch Verletzungen oder Gelenkprobleme, sowie starker Stress können bei Hunden die Atemfrequenz erhöhen.
  • Wenn kein physisches Problem vorliegt, sollte man auch psychische Ursachen wie Angst in Betracht ziehen.
Hund atmet schwer
Atmet der Hund schwer, können auch Atemwegsprobleme dahinter stecken (Hanna Lepisto / Shutterstock)

Hund atmet schwer und hechelt

Schweres Atmen und Hecheln können bei Hunden durch Hitze, Anstrengung, Stress oder Schmerzen verursacht werden. Es kann aber auch auf gesundheitliche Probleme wie Atemwegs- oder Herzkrankheiten hinweisen. Wenn das Hecheln ungewöhnlich stark ist oder ohne klaren Grund auftritt, sollte ein Tierarzt aufgesucht werden.

Hund atmet im Ruhezustand schwer und schnell

Schweres und schnelles Atmen bei einem Hund kann durch Überhitzung, Stress, Schmerzen, Herzprobleme oder Atemwegserkrankungen verursacht werden. Wenn das Verhalten plötzlich auftritt oder ohne erkennbare Ursache anhält, sollte ein Tierarzt konsultiert werden.

Hund atmet schwer durch die Nase

Ein Hund atmet schwer durch die Nase, weil es zu einer Verengung oder Verstopfung in den Atemwegen kommen kann, oft verursacht durch Allergien, Atemwegsinfektionen, oder anatomische Merkmale, besonders bei kurznasigen Rassen. Auch Stress, Schmerzen oder Herzprobleme können schweres Atmen durch die Nase auslösen.

Hund atmet schwer beim Liegen

Schweres Atmen im Liegen kann auf Atemwegsprobleme, Herzprobleme oder Übergewicht hindeuten, da die Atemwege oder Organe durch die Liegeposition zusätzlich belastet werden. Auch Schmerzen oder Stress könnten eine Rolle spielen. Ein Tierarztbesuch ist ratsam, wenn dieses Verhalten neu oder besonders stark auftritt.

Hund atmet schwer beim Schlafen

Schweres Atmen im Schlaf kann auf Atemwegsprobleme, Herzprobleme oder Übergewicht hindeuten, die im Liegen die Atmung erschweren. Auch Träume oder eine entspannte Muskulatur beim Schlafen können gelegentlich dazu führen, sollten aber nicht dauerhaft auftreten. Bei anhaltendem schwerem Atmen ist ein Tierarztbesuch sinnvoll.

Hund atmet schwer und trinkt viel

Schweres Atmen und vermehrtes Trinken können auf gesundheitliche Probleme wie Nierenprobleme, Diabetes oder eine Hormonstörung (z. B. Cushing-Syndrom) hinweisen. Auch Infektionen oder Schmerzen können diese Symptome auslösen. Bei solchen Anzeichen sollte der Hund zur Abklärung zum Tierarzt gebracht werden.

Hund atmet schwer und hat einen dicken Bauch

Hat der Hund kein Übergewicht können schweres Atmen und ein dicker Bauch auf ernsthafte Gesundheitsprobleme wie eine Bauchfellentzündung, eine Herzerkrankung oder eine Gasansammlung im Magen-Darm-Trakt hinweisen. Bei normalgewichtigen Hunden erfordern diese Symptome sofortige tierärztliche Untersuchung.

Diagnose: Was macht der Tierarzt bei Atemproblemen?

Bei Atemproblemen führt der Tierarzt verschiedene Untersuchungen durch, um die Ursache für die schwere Atmung zu finden und die beste Behandlungsoption zu wählen:

  1. Klinische Untersuchung: Atmung, Herzschlag und Schleimhäute werden geprüft.
  2. Röntgenaufnahmen oder Ultraschall: Bilder der Brusthöhle zeigen Herz, Lunge und Atemwege und helfen, Herzprobleme oder Lungenentzündungen zu erkennen.
  3. Bluttests: Entzündungsmarker, Organwerte und Sauerstoffgehalt im Blut geben weitere Hinweise.
  4. Endoskopie (bei Verdacht auf Fremdkörper oder Tumore in den Atemwegen): Eine Kamerauntersuchung der Atemwege kann Verstopfungen oder Entzündungen zeigen.
  5. Elektrokardiogramm (EKG): Wenn Herzprobleme vermutet werden, misst ein EKG die elektrische Aktivität des Herzens.

Diese Untersuchungen helfen dem Tierarzt, eine genaue Diagnose zu stellen und die passende Behandlung zu entwickeln.

Wann ist es ein Notfall?

Schwere Atemprobleme sind immer ein ernstzunehmendes Warnsignal bei Hunden. Wenn der Hund plötzlich schwer atmet, an bläulichen Schleimhäuten leidet, apathisch wirkt oder zusammenbricht, handelt es sich um einen medizinischen Notfall – in diesem Fall sofort zum Tierarzt oder in die Tierklinik fahren.

Atemprobleme können das Leben eines Hundes gefährden. Indem man die Symptome frühzeitig erkennt und bei Bedarf tierärztliche Hilfe in Anspruch nimmt, schützt man die Gesundheit des Hundes und sorgt für sein Wohlbefinden.

Erste Hilfe, wenn der Hund schwer atmet

Wenn Ihr Hund plötzlich schwer atmet und Anzeichen von Atemnot zeigt, können einige erste Maßnahmen helfen, bevor Sie ihn zum Tierarzt bringen:

  • Ruhe bewahren und den Hund beruhigen: Halten Sie ihn ruhig, da Stress die Atmung weiter verschlechtern kann.
  • Frische Luft: Bringen Sie den Hund in eine gut belüftete Umgebung und vermeiden Sie enge Räume.
  • Kühlen bei Überhitzung: Bei Hitzschlag legen Sie ein feuchtes Tuch auf den Körper des Hundes, aber vermeiden Sie kaltes Wasser, da dies den Kreislauf schocken könnte.
  • Wassernapf bereitstellen: Falls der Hund Durst hat, stellen Sie frisches Wasser bereit, jedoch nicht zwingen, zu trinken.
  • Kein Futter geben: Vermeiden Sie, dem Hund in dieser Phase Futter zu geben, da es die Atmung erschweren könnte.

In jedem Fall sollte der Hund so schnell wie möglich zum Tierarzt gebracht werden, besonders wenn sich die Atmung nicht schnell normalisiert.

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