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Haarlinge beim Hund: Hund kratzt sich
© ARVD73 / Shutterstock

Haarlinge beim Hund: Das sollte jeder Halter wissen

von Kim Mackowiak Redakteurin

Am veröffentlicht

Der Hund kratzt sich so sehr, das kahle Stellen entstehen. Könnten hier Haarlinge beim Hund der Grund dafür sein?

Wenn es um das Wohlbefinden unserer vierbeinigen Freunde geht, ist die richtige Pflege unerlässlich. Besonders wichtig ist dabei der Schutz vor Parasiten wie Haarlingen. Diese kleinen Insekten können Hunden erhebliches Unbehagen bereiten und sollten daher schnell identifiziert und behandelt werden.

In diesem Artikel steht alles Wissenswerte über Haarlinge beim Hund, von deren Identifikation bis hin zur Behandlung und Prävention.

Was sind Haarlinge beim Hund?

Haarlinge, auch als Trichodectidae bekannt, sind parasitische Insekten, die auf Hunden leben. Sie ernähren sich von Hautschuppen und verursachen häufig Juckreiz und Hautirritationen. Im Gegensatz zu Flöhen springen Haarlinge nicht von einem Wirt zum nächsten, sondern kriechen über die Hautoberfläche.

Diese Parasiten haben einen relativ kurzen Lebenszyklus, der jedoch ausreicht, um erhebliche Probleme zu verursachen, wenn sie unbehandelt bleiben. Haarlinge legen ihre Eier, sogenannte Nissen, direkt am Haarschaft des Hundefells ab, was eine rasche Ausbreitung der Infektion ermöglicht.

Hund hat Haarlinge: Typische Symptome

Es gibt mehrere Anzeichen dafür, dass ein Hund von Haarlingen befallen sein könnte. Zu den häufigsten Symptomen gehören:

  • Juckreiz: Der Hund kratzt sich oft und intensiv.
  • Haarausfall: Es entstehen kahle Stellen im Fell des Hundes.
  • Hautveränderungen: Ekzeme, Krusten und rote Flecken auf der Haut sind sichtbar.
  • Nissen: Kleine weiße Punkte in den Haaren, die fest an den Haarschaften haften.

Haarlinge bei Hunden: Diagnose

Die Diagnose von Haarlingen erfolgt meist durch eine einfache Untersuchung des Fells und der Haut des Hundes. Ein Tierarzt kann mit speziellen Vergrößerungsgläsern oder Mikroskopen die Parasiten und ihre Eier nachweisen. In manchen Fällen wird eine Haut- und Fellprobe entnommen und untersucht.

Sollte der Verdacht bestehen, dass ein Hund von Haarlingen betroffen ist, ist es ratsam, sofort einen Tierarzt aufzusuchen. Eine frühzeitige Diagnose ist entscheidend, um ernsthafte gesundheitliche Probleme rechtzeitig zu verhindern.

Der Zwischenwirt Bandwurm

Ein weiteres Risiko, das von Haarlingen ausgeht, ist ihre Rolle als Zwischenwirt des Bandwurms. Bestimmte Bandwürmer benötigen Haarlinge als Zwischenwirte, bevor sie ihren Hauptwirt – in diesem Fall Hunde – infizieren. Dies erhöht die Notwendigkeit einer schnellen und effektiven Behandlung, auch mit einer Wurmkur gegen einen möglichen Bandwurmbefall.

Haarlinge beim Hund behandeln

Es gibt verschiedene Methoden zur Bekämpfung von Haarlingen bei Hunden. Welche Methode die beste ist, hängt vom Schweregrad der Infektion und dem allgemeinen Gesundheitszustand des betroffenen Hundes ab. Hier sind einige gängige Behandlungsmöglichkeiten:

Kämmen und Baden

Einer der einfachsten Wege, Haarlinge zu entfernen, besteht darin, den Hund regelmäßig zu kämmen und zu baden. Spezielle Flohkämme helfen dabei, die Parasiten mechanisch zu entfernen. Es ist ebenfalls hilfreich, den Hund mit warmem Wasser und mildem Shampoo zu baden, um die Haarlinge abzuspülen.

Medikamente

Verschiedene Medikamente können helfen, Haarlinge wirksam zu bekämpfen. Häufig verschreiben Tierärzte Spot-on-Präparate oder spezielle Shampoos, die antiparasitäre Wirkstoffe enthalten. Ein besonders wirksames Mittel ist bestimmte Halsbänder gegen Parasiten, welche kontinuierlich antiparasitäre Stoffe freisetzen und so vor weiteren Infektionen schützen.

Haarlinge beim Hund entfernen: Hausmittel zur Unterstützung

Auch natürliche Mittel können bei der Bekämpfung von Haarlingen hilfreich sein. Eines der bekanntesten Hausmittel ist Kokosöl. Die Laurinsäure im Kokosöl hat natürliche antiparasitäre Eigenschaften und kann helfen, die Parasiten abzutöten. Dabei reibt man das Öl einfach ins Fell des Hundes ein und lässt es einwirken.

Haarlinge beim Hund
Haarlinge beim Hund: Fotos lassen sich bei den flinken Parasiten am besten unter dem Mikroskop machen ©D. Kucharski K. Kucharska / Shutterstock

Auch Apfelessig vertreibt Haarlinge durch seine sauren Eigenschaften.  Zudem beruhigt es genau wie Kokosöl die durch die Haarlinge gereizte Haut. Dafür einfach eine Lösung aus gleichen Teilen Apfelessig und Wasser anmischen und auf das Fell des Hundes sprühen.

Helfen Hausmittel nicht, die Haarlinge loszuwerden, ist immer ein Tierarzt aufzusuchen.

Haarlinge bim Hund: Prävention

Prävention spielt eine wesentliche Rolle beim Schutz von Hunden vor Haarlingen. Regelmäßige Pflege und bestimmte Vorsichtsmaßnahmen können die Wahrscheinlichkeit einer Infektion erheblich reduzieren.

  • Regelmäßige Kontrolle und Pflege des Fells: Das Fell und die Haut von Hunden sollte regelmäßig auf Anzeichen von Haarlingen untersucht werden. Regelmäßiges Bürsten und Baden des Hund, um etwaige Parasiten frühzeitig zu erkennen und zu entfernen, ist dabei wichtig.
  • Umgebung reinigen: Haare und Hautschuppen, die Haarlinge beherbergen könnten, befinden sich auch in der unmittelbaren Umgebung des Hundes. Alle Decken, Kissen und andere Gegenstände, mit denen dein Hund in Kontakt kommt, regelmäßig bei hohen Temperaturen waschen. Auch tägliches Staubsaugen und die sofortige Entsorgung des Beutels ist hilfreich.

Besondere Vorsichtsmaßnahmen für gefährdete Hunde

Bestimmte Hunderassen sind anfälliger für Haarlinge, hauptsächlich solche mit dichtem oder langem Fell. Gerade diese Hunde brauchen besondere Aufmerksamkeit in Sachen Hygiene und Pflege.

  • Empfindliche Rassen: Rassen wie Spaniels, Setter und Afghanische Windhunde haben tendenziell dichteres Fell und erfordern deshalb intensivere Pflege. Diese Hunde bedürfen einer besonderen Pflege.
  • Spezialprodukte für empfindliche Hunde: Es gibt zahlreiche Produkte auf dem Markt, die speziell für die Pflege von Hunden mit dichtem oder empfindlichem Fell entwickelt wurden. Die Nutzung von speziellen Shampoos und Conditioners, die die Haut des Hundes pflegen und gleichzeitig vor Parasiten schützen , ist hier sinnvoll.

Hund hat Haarlinge: Langfristige gesundheitliche Auswirkungen

Eine unbehandelte Infektion mit Haarlingen kann bei Hunden zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen. Neben dem ständigen Juckreiz und Haarausfall kann es zu Sekundärinfektionen kommen, wenn der Hund sich kratzt und dabei die Haut verletzt.

Durch das ständige Kratzen entstehen oft Ekzeme, Krusten und Hautausschläge, die wiederum zu weiteren Komplikationen führen können. Offene Wunden lassen Bakterien eindringen und verursachen Entzündungen, die schwer zu behandeln sind.

Zudem zehren Haarlinge an den Ressourcen des Hundes. Der Vierbeiner kann lethargisch wirken und an Gewicht verlieren. Auch das Immunsystem des Hundes kann geschwächt werden, wodurch er anfälliger für andere Krankheiten wird.

Sind Haarlinge vom Hund auf den Menschen übertragbar?

Zoonosen ist die Bezeichnung dafür, wenn Erkrankungen oder Parasiten von Tieren auf Menschen oder andere Tiere übertragbar sind. Dies ist bei Haarlingen, die Hunde befallen zum Glück nicht der Fall. Haarlinge sind wirtsspezifisch.

Haarlinge beim Hund: Fazit

Haarlinge sind unangenehme Parasiten, die das Leben deines Hundes erheblich beeinträchtigen können. Durch regelmäßige Pflege und frühzeitige Intervention kannst du dazu beitragen, dass dein Hund frei von diesen Parasiten bleibt. 

Sollte der Hund dennoch Anzeichen einer Infektion zeigen, nicht zögern, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Gute Pflege, Wachsamkeit und der Einsatz geeigneter Produkte sind die Schlüssel zu einem glücklichen und gesunden Hundeleben.

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