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Madenwürmer beim Hund
© Aleksandr Finch / Shutterstock

Madenwürmer beim Hund: Alles Wichtige dazu

von Stefanie Gräf

Am veröffentlicht

Madenwürmer beim Hund sind selten, aber unangenehm. Erfahren Sie alles über Symptome, Diagnose, Behandlung und wie Sie eine Ansteckung effektiv vermeiden.

Madenwürmer sind Parasiten, die den Magen-Darm-Trakt von Säugetieren befallen. Während sie vor allem bei Menschen und Pferden auftreten, sind sie beim Hund eine sehr seltene Erscheinung.

Dieser Ratgeber gibt eine umfassende Übersicht über Madenwürmer beim Hund, von den Ursachen über die Symptome bis hin zur Diagnose und Behandlung. Zudem werden wichtige Maßnahmen zur Vorbeugung erläutert, um eine Infektion zu vermeiden und die Gesundheit des Hundes langfristig zu schützen.

Was sind Madenwürmer?

Madenwürmer, auch als Oxyuren bekannt, gehören zur Familie der Oxyuridae und zeichnen sich durch ihre kleine, fadenartige Form aus. Sie leben vor allem im Dickdarm und legen ihre Eier im Bereich des Afters ab, was zu starkem Juckreiz führt.

In den meisten Fällen erfolgt die Ansteckung durch Kontakt mit kontaminierten Flächen oder durch das Verschlucken von Eiern, die sich in der Umgebung befinden.

Oft werden die Begriffe Madenwurm und Spulwurm verwechselt, da einige Symptome ähnlich sind. Dennoch gibt es klare Unterschiede, insbesondere in der Art der Übertragung und der Lebensweise der Parasiten.

Madenwürmer beim Hund: Ursachen und Übertragung

Madenwürmer sind klassische Kontaktparasiten, die sich durch Schmierinfektionen verbreiten. Die Eier werden mit dem Kot ausgeschieden und können in der Umwelt mehrere Wochen oder sogar Monate überleben. Besonders in feuchten, warmen Gebieten bleiben sie lange infektiös. Hunde können sich infizieren, wenn sie kontaminierte Flächen beschnüffeln oder ablecken, an kontaminiertem Gras knabbern oder infizierte Beutetiere fressen.

Ein weiterer Infektionsweg ist die orale Aufnahme der Eier durch direkten Kontakt mit infizierten Artgenossen oder Gegenständen wie Spielzeug, Decken oder Näpfen. Sobald die Eier im Verdauungstrakt des Hundes angekommen sind, entwickeln sich die Larven, die schließlich im Dickdarm heranwachsen. Dort ernähren sie sich von Darminhalt, bis sie geschlechtsreif sind. Die Weibchen wandern zur Eiablage zum Anus, was beim Hund starken Juckreiz auslöst und zu einem typischen Symptom – dem „Schlittenfahren“ – führt.

Besonders gefährdet sind Hunde mit engem Kontakt zu infizierten Artgenossen oder anderen Tieren, insbesondere in Tierheimen, Hundepensionen oder auf Spaziergängen in stark frequentierten Gebieten. Auch Hunde, die viel Zeit in der Natur verbringen und dort Beutetiere fressen, sind einem höheren Risiko ausgesetzt.

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Madenwurmbefall bei Hunden: Symptome

Madenwürmer verursachen nicht immer sofort auffällige Symptome, insbesondere wenn der Befall gering ist. Je stärker die Infektion jedoch wird, desto deutlicher zeigen sich die Beschwerden. Das auffälligste Symptom ist anhaltender Juckreiz im Analbereich, da die Weibchen ihre Eier in der Umgebung des Afters ablegen.

Hunde mit einem starken Wurmbefall reiben häufig ihr Hinterteil auf dem Boden, ein Verhalten, das als „Schlittenfahren“ bekannt ist. Sie können sich vermehrt am Schwanz oder am After lecken und wirken unruhig oder gereizt. In schweren Fällen kann die Haut um den Anus gereizt oder gerötet sein, was durch die ständige Reizung und das Lecken noch verstärkt wird.

Ein weiteres mögliches Symptom ist eine Verschlechterung der Kotkonsistenz. Manche Hunde zeigen weichen Kot oder leichten Durchfall, während andere unter Verstopfung leiden, da sich die Würmer im Dickdarm ansammeln. In seltenen Fällen kann eine sehr hohe Wurmbelastung zu Bauchschmerzen oder Blähungen führen.

Bei starkem Befall kann es außerdem zu einem mangelnden Nährstoffaufnahmevermögen kommen. Dies zeigt sich durch Gewichtsverlust, stumpfes Fell oder generelle Schwäche. In solchen Fällen sollte der Wurmbefall dringend behandelt werden, um ernsthafte gesundheitliche Folgen zu vermeiden.

Diagnose von Madenwürmern beim Hund

Die Diagnose erfolgt in der Regel durch eine mikroskopische Untersuchung des Kots. Da Madenwürmer ihre Eier außerhalb des Darms im Analbereich ablegen, ist es nicht immer möglich, die Eier direkt im Kot zu finden. Ein sogenannter Klebebandtest kann hilfreich sein, bei dem ein Stück Klebestreifen auf die Haut rund um den Anus gedrückt und anschließend unter dem Mikroskop auf Wurmeier untersucht wird.

Madenwürmer bei Hunden
Hat der Hund Madenwürmer, ist eine Entwurmung angesagt (Tanya Dol / Shutterstock)

In manchen Fällen können Madenwürmer auch mit bloßem Auge im Kot oder im Bereich des Afters sichtbar sein. Sie erscheinen als kleine, weiße, fadenartige Würmchen, die sich bewegen. Da sie jedoch nur in bestimmten Entwicklungsstadien außerhalb des Körpers sichtbar sind, kann eine Infektion ohne Laboruntersuchung leicht übersehen werden.

Wenn ein Hund typische Symptome zeigt, aber keine Wurmeier im Kot nachgewiesen werden können, ist eine wiederholte Untersuchung über mehrere Tage sinnvoll. Der Tierarzt kann zudem eine allgemeine Kotuntersuchung durchführen, um andere Parasiten auszuschließen, die ähnliche Symptome verursachen könnten.

Hund hat Madenwürmer: Was tun?

Die Behandlung von Madenwürmern beim Hund erfolgt mit Anthelminthika, also speziellen Wurmmitteln, die gezielt gegen Darmparasiten wirken. Häufig werden Präparate mit den Wirkstoffen Fenbendazol, Pyrantel oder Moxidectin eingesetzt, die die Würmer abtöten und deren Ausscheidung über den Kot fördern.

In der Regel reicht eine einmalige Gabe des Wurmmittels nicht aus, da auch die Eier und Larven bekämpft werden müssen. Deshalb erfolgt die Behandlung oft in mehreren Intervallen, um sicherzustellen, dass alle Entwicklungsstadien der Parasiten beseitigt werden.

Parallel zur medikamentösen Therapie ist es wichtig, die Umgebung des Hundes gründlich zu reinigen. Decken, Körbchen, Spielzeug und Näpfe sollten gewaschen oder desinfiziert werden, um eine erneute Ansteckung zu verhindern. Eine sorgfältige Hygiene, insbesondere das regelmäßige Reinigen des Analbereichs des Hundes, kann helfen, die Anzahl der Eier in der Umgebung zu minimieren.

Madenwürmern bei Hunden vorbeugen

Da Madenwürmer durch Schmierinfektionen übertragen werden, ist eine gute Hygiene der wichtigste Schutz. Das regelmäßige Reinigen der Hundedecken, Näpfe und Spielzeuge reduziert das Risiko einer Ansteckung. Nach jedem Spaziergang in Gebieten mit vielen Hunden kann es sinnvoll sein, die Pfoten und den Analbereich des Hundes mit einem feuchten Tuch zu reinigen, um eventuelle Wurmeier zu entfernen.

Eine regelmäßige Kotuntersuchung oder Wurmkur ist besonders bei Hunden mit engem Kontakt zu anderen Tieren ratsam. Hunde, die in Haushalten mit Kindern leben, sollten regelmäßig auf Würmer getestet werden, da einige Wurmarten auf den Menschen übertragbar sind.

Ein gesundes Immunsystem kann ebenfalls dazu beitragen, Parasitenbefall besser abzuwehren. Eine ausgewogene Ernährung mit hochwertigem Futter und ausreichender Bewegung trägt zur allgemeinen Widerstandsfähigkeit des Hundes bei.

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