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Schlittenfahren beim Hund

Hinter dem sogenannten Schlittenfahren beim Hund können mehrere Ursachen stecken. 

© boyphare/shutterstock

Hund rutscht auf Po: Ursachen und Vorbeugung

von Stephanie Klein

Am veröffentlicht

Was zunächst recht ulkig aussehen mag, erfordert meist sofortiges Handeln von Herrchen und Frauchen. Popo-Rutschen beim Hund, was hat das zu bedeuten?

Wenn der Hund zum Beispiel nach dem Absetzen von Kot auf dem Popo hin und her rutscht, stellt sich sofort die Frage nach der Ursache.

Zurecht, denn häufig ist die Ursache nicht so harmlos, wie es aussehen mag. In diesem Artikel erfahren Sie die häufigsten Auslöser für das „Schlittenfahren“ beim Hund.

 

Schlittenfahren beim Hund: Warum tun Hunde das?

Hinter diesem Verhalten steckt in der Regel ein unangenehmer Juckreiz am After. Wenn der Hund auf dem Po rutscht, versucht er sich für einen kurzen Moment Linderung zu verschaffen.

Aber auch Schmerzen oder andere Reize wie ein störender Fremdkörper können den Hund dazu veranlassen, mit seinem Po auf dem Boden entlang zu schlittern. 

Hund rutscht auf dem Po: Ursachen

Die genauen Ursachen sind vielseitig. In vielen Fällen herrscht tiermedizinischer Handlungsbedarf. Ab und an kann aber auch eine überraschend harmlose Ursache dahinterstecken, die binnen Sekunden aus der Welt geschafft ist.  

Würmer

Würmer sind eines der häufigsten Ursachen dafür, dass ein Hund seinen Popo am Boden reibt. Genau genommen handelt es sich um Peitschenwürmer und Bandwürmer (insbesondere der Gurkenkernbandwurm). Die kleinen Tierchen leben im Dickdarm von Hunden und ernähren sich dort von ihrem Wirt. Sie lösen Juckreiz aus und führen ohne Behandlung zu weiteren ernstzunehmenden Symptomen wie Gewichtsverlust und blutigem Durchfall.

Bei Verdacht sollten Hundehalter schnell handeln und den Hund in einer Tierarztpraxis vorstellen. Nachdem die Wurmart bestimmt wurde, muss der Hund spezielle Wurmkur verabreicht bekommen. Es ist wichtig, dass sich Hundehalter genauestens an die Vorgaben halten, um die Würmer erfolgreich zu eliminieren!

Verstopfte Analdrüsen

Die Analdrüsen befinden sich unten links und rechts vom After des Hundes. Es handelt sich um mit Flüssigkeit gefüllte Beutel, die sich während des Kotabsetzens entleeren. Sind die Analdrüsen jedoch verstopft, sammelt sich dort immer mehr des stark riechenden Sekrets an. Der Hund kann darauf reagieren, indem er mit dem Po über den Boden rutscht. In fortgeschrittenen Stadien fällt dieses Symptom aber tendenziell aus, da die Reibung für den Vierbeiner äußerst schmerzhaft ist. 

Bei verstopften Analdrüsen müssen Hundehalter unverzüglich eine Tierarztpraxis aufsuchen. Ansonsten erhöht sich das Risiko für eine schmerzhafte und risikoreiche Analbeutelentzündung. Aus dieser Entzündung kann im weiteren Verlauf ein gefährlicher Analdrüsenabzess entstehen.

In der Tierarztpraxis erhalten Hundebesitzer eine medizinische Salbe oder Nahrungsergänzungsmittel für eine verbesserte Verdauung. Auch eine Entleerung der Analdrüsen oder eine Spülung kann Linderung verschaffen. 

Warum reibt sich der Hund den Po am Boden? © Luminoisty-images.com/Shutterstock

Flöhe und Milben

Zwar leben diese Parasiten nicht im Innern des Darms. Trotzdem können einige Arten für heftigen Juckreiz im Analbereich verantwortlich sein. Flöhe und Milben können sich zunächst durch Schuppen äußern und bei starkem Befall zu Rötungen und Verkrustungen führen. 

Steht die Diagnose fest, kommen auf den Ektoparasiten angepasste Präparate zum Einsatz. Um eine erneute Ansteckung zu vermeiden und um sich und alle Mitbewohner zu schützen, sind strenge Hygienemaßnahmen zu Hause einzuhalten.  

Allergien

Umweltallergien, Flohallergien oder Futtermittelallergien äußern sich häufig durch Juckreiz. Von dem ständigen Drang sich kratzen zu müssen, bleibt in einigen Fällen auch der Bereich um den After nicht verschont. Zusätzlich zum Kratzen, Reiben und Knabbern kann bei einer Allergie ein extremes Schlecken in Erscheinung treten.

Durch die unzähligen Substanzen, gegen die Hunde allergisch reagieren können, ist die Diagnose oftmals schwierig. Hier kommt es auf eine gute Zusammenarbeit zwischen Tierarzt und Hundehalter an, um den Auslöser zu ermitteln.

Tumor am After

Diese Ursache ist nicht die Regel, aber sollte dennoch erwähnt werden. Ein Tumor, der zu Analdrüsenveränderungen führt, kann Schmerzen hervorrufen und das „Schlittenfahren“ auslösen. 

Sobald Sie jegliche Veränderungen am After Ihres Hundes feststellen, sollten Sie schnellstmöglich eine Tierarztpraxis aufsuchen. Je früher der Krebs entdeckt wird, desto besser ist die Chance auf eine operative Entfernung des Tumors!

Keine ernsthaften Ursachen

Wenn der Vierbeiner direkt nachdem er sein Geschäft verrichtet hat, plötzlich auf seinem Allerwertesten herumrutscht, kann Kot am After der Grund dafür sein. Mit dem „Schlittenfahren“ möchte er nun auf effektive Weise seine Ausscheidungen von seinem Körper entfernen. Auch harmlose Fremdkörper, wie zum Beispiel kleine Ästchen oder Kletten, können sich im Fell am Hintern verfangen. 

Mit etwas Assistenz – wie zum Beispiel das Entfernen von pflanzlichen Fremdkörpern – können Sie Ihrem Vierbeiner schnelle Abhilfe leisten.

Hund rutscht auf dem Po: Diagnose

Zunächst wird der behandelnde Tierarzt den Hundehalter ausführlich nach weiteren Symptomen fragen und sich ein Allgemeinbild über den tierischen Patienten verschaffen. Im nächsten Schritt wird er (wenn die klinische Ausgangssituation es zulässt) eine rektale Untersuchung durchführen.

Bei Wurmbefall kann eine Kotanalyse die Diagnose bestätigen. Einen Tumor hingegen stellt ein Tierarzt mittels Gewebeprobeentnahme fest und eine Analdrüsenverstopfung erkennen Tierärzte vor allem durch geschwollene und gerötete Analdrüsen.

Hat mein Hund verstopfte Analdrüsen?© NakiPhoto/Shutterstock

Liegt der Verdacht auf eine Lebensmittelallergie vor, muss der Hundehalter für mehrere Wochen eine strenge Aufschlussdiät durchführen lassen. Das Team der Tierarztpraxis wird hierbei beratend zur Seite stehen, um das mögliche Allergen ausfindig zu machen.

Hund rutscht auf dem Po: Wie kann ich vorbeugen?

Juckreiz am Po ist für Hunde selbstverständlich unangenehm und somit unbedingt zu umgehen. Leider ist es nicht garantiert, Vierbeiner vor diesem Symptom zu bewahren. Mit einigen Tipps können Sie aber das Risiko gering halten. 

Regelmäßige Wurmkuren: 

Um Würmern keine Chance zu geben, sich im Hund zu vermehren, sind regelmäßige Wurmkuren anzuwenden. Insgesamt muss ein Hund vier Mal im Jahr eine Wurmkur erhalten. Alternativ können Hundehalter den Kot in kurzen Abständen nach Würmern untersuchen lassen und erst bei Handlungsbedarf ein Wurmmittel verabreichen.

Ganz gleich, für welche Methode Sie sich entscheiden: Bei beiden ist es wichtig, die zeitlichen Abstände genauestens einzuhalten.

Kotkonsistenz im Auge behalten:

Wenn der Hund über einen längeren Zeitraum keinen festen Kot absetzt, kann das Risiko für eine Analbeutelverstopfung erhöht sein. Daher ist es wichtig, auf gut verdauliches Hundefutter zu achten. Die perfekte Konsistenz ist übrigens leicht knetbar und kompakt. 

Schutz vor Ektoparasiten:

Für Flöhe und Milben sind Hunde die perfekten Wirte. Sie streifen durch die Felder und machen es somit den Parasiten ziemlich leicht. Daher ist es absolut wichtig, eine gut verträgliche und effektive Prophylaxe beim Hund anzuwenden.

Hierfür gibt es eine große Auswahl an Mitteln, die allesamt ihre Vor- und Nachteile haben. Oft gilt die Devise: Je höher die Verträglichkeit desto niedriger ist meistens der Schutz. Eine hundertprozentige Wirksamkeit ist allerdings bei allen Mitteln nicht gegeben!

Regelmäßige Check-ups:

Um Krankheiten oder Gesundheitsprobleme rechtzeitig zu erkennen, sind regelmäßige Check-ups beim Tierarzt einzuhalten. Dies gilt vor allem für ältere Hunde, die weitaus anfälliger für Beschwerden bei Parasitenbefall sind. Auch kann ein gewisses Alter das Risiko von Tumoren erhöhen.

Bei Hundesenioren sind zwei Check-ups pro Jahr zu empfehlen. Bei jungen Vierbeinern, die kein erhöhtes Risiko für bestimmte Krankheiten haben, reicht eine Untersuchung im Jahr aus.

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