Bei dem Thema “Würmer” gruselt es den einen oder anderen so richtig. Würmer lösen bei Menschen einen gewissen Ekel aus, nicht ganz zu Unrecht. Parasitenbefall kann auch gravierende Auswirkungen auf die Gesundheit des Tieres haben. Das ist bei Bandwürmern beim Hund nicht anders.
Allerdings sollten sich gerade Hundehalter mit diesem Thema intensiv auseinandersetzen, denn Hunde fangen sich schnell mal diese lästigen Endoparasiten ein. Das ist wichtig für die Gesundheit eines jeden Hundes. Was Halter zu diesem Thema wissen müssen, erfahren sie in unserem Ratgeber.
Wie sehen Bandwürmer beim Hund aus?
Bandwürmer gehören zu den Plattwürmern. Bei diesen Parasiten handelt es sich um weiße, flache (platte) Würmer, die aus mehreren Stücken - oder richtiger Segmenten - bestehen. Diese einzelnen Segmente sind wie ein “Band” am Kopf des Bandwurms angebracht. In jedem einzelnen Teil befinden sich viele Tausend Eier.
Die Segmente werden ausgeschieden, wenn der befallene Wirt, also auch der Hund, Kot absetzt. So gelangen die Wurmeier in die Umwelt und können sich verbreiten.
Wie infiziert sich ein Hund mit Bandwürmern?
Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, wie sich ein Hund mit Bandwürmern anstecken kann. Wir nennen hier die zwei häufigsten.
Infizierung durch Flöhe
Flöhe bei Hunden gehören zu den Plagegeistern, die die Wurmeier des Bandwurms aufnehmen und übertragen. In ihrem Körper schlüpfen aus den Wurmeiern Larven. Leckt sich ein Hund, der mit Flöhen befallen ist, sein Fell, kann der infizierte Floh in den Darm des Vierbeiners gelangen.
Die im Floh befindliche Larve schlüpft dann im Darm seines Wirtes, dem Hund. Dort hat die Larve die Möglichkeit, sich zu einem erwachsenen Wurm zu entwickeln.
Infizierung durch rohes Fleisch
Das Fleisch von vielen Tieren kann mit Larven des Bandwurms befallen sein. Die Tiere nehmen die Wurmeier auf und dienen als sogenannte Zwischenwirte, auch Fehlwirte, in denen sich aus den Eiern Larven entwickeln. Allerdings tun sie dies nicht im Darm, sondern in der Muskulatur. Dort wandern die Larven hin, um nötige Nährstoffe zu bekommen.
Nimmt der Hund befallenes Fleisch, beispielsweise von Ratten, Mäusen oder auch von Schweinen und Rindern, auf, gelangen die Wurmlarven in den Darm des Hundes. Es beginnt wieder der gleiche Prozess: Die Larve entwickelt sich zum adulten Tier, produziert Tausende Eier, die wiederum ausgeschieden werden. Der Kreislauf beginnt von Neuem.
Bandwurm beim Hund: Welche Symptome treten auf?
Von außen ist es in der Regel nicht zu sehen, wenn der Hund sich mit Bandwürmern infiziert hat. Der Bandwurm saugt sich mit seinem Kopf an der Darmwand fest. Dies verursacht allerdings kaum Schäden. Selbst Durchfall tritt nur selten auf. Also zeigt der Hund auch keine Bandwurm-Symptome.
Bei genauerem Hinsehen können die Eier des Bandwurms im Hundekot oder am Anus des Hundes erkennbar sein. Sie sehen aus wie Reiskörner.
Ist der Hund allerdings sehr stark befallen, treten die folgenden Symptome beim Befall vom Bandwurm beim Hund auf:
- Durchfall
- Abmagerung
- Juckreiz am Anus (Schlittenfahren)
- Verstopfung
- Bauchschmerzen
- Aufgedunsener Bauch (Wurmbauch) bei Welpen
- Mangelerscheinungen (fehlende Nährstoffe).
Es muss sich aber wirklich eine große Menge an adulten Bandwürmern im Darm des Hundes befinden, um diese Symptome auszulösen.
Häufig fällt ein Befall nur durch die Untersuchung einer Kotprobe zur selektiven Entwurmung auf.
Bandwurm bei Hunden: Diagnose
Wie bei allen Würmern bei Hunden, stellt der Tierarzt durch eine Kotprobe fest, ob der Hund mit Bandwürmern infiziert ist. Am besten wird dabei der Kot über mehrere Tage gesammelt. Da Hunde nicht mit jedem Kot Eier oder Teile des Bandwurms ausscheiden, ist das wichtig.
Behandlung gegen Bandwürmer beim Hund
Gegen Bandwürmer gibt es den Wirkstoff Praziquantel. Alle Mittel gegen Würmer, die diesen Wirkstoff enthalten, können gegen Bandwürmer eingesetzt werden.
Die meisten Tabletten oder Wurmpasten wirken gegen alle Bandwurmarten - auch gegen den Fuchsbandwurm. Wenn dieser in Deutschland auch erfolgreich durch Wurmkuren bei den Füchsen kaum noch auftritt, ist es trotzdem wichtig. Es werden heute einige Hunde - gerade aus dem Tierschutz - aus anderen Ländern, die den Fuchsbandwurm noch nicht so im Griff haben, nach Deutschland eingeführt.
Welpen können mit einer speziellen Paste gegen Bandwürmer behandelt werden.
Bandwürmer beim Hund: Ist die Übertragung auf den Menschen möglich?
Der in Deutschland am häufigsten vorkommende Bandwurm ist der Gurkenkernbandwurm. Dieser Bandwurm kann auch auf Menschen übertragen werden, wobei Kinder beim Spielen mit dem Hund am meisten gefährdet sind.
Gerade das Streicheln des Fells am Po des Hundes kann hier für Übertragung sorgen, da hier die Eier des Bandwurms hängen bleiben können.
In der Regel wird der Gurkenkernbandwurm über Flöhe übertragen. Eine regelmäßige Prophylaxe gegen Flöhe ist also nicht nur der beste Schutz für den Hund, sondern auch für den Menschen.
Ansonsten gelten die normalen Hygieneregeln: Händewaschen nicht vergessen!
Wie oft gegen den Bandwurm beim Hund entwurmen?
Um es gar nicht erst zu einem starken Wurmbefall kommen zu lassen, sollten unsere Vierbeiner regelmäßig gegen Bandwürmer behandelt werden.
Wie auch gegen andere Wurmarten ist es sinnvoll, Hunden alle 3 bis 4 Monate eine Wurmkur zu verabreichen. Sind Kinder im Haushalt, gerne auch öfter. Hunde, die zur Jagd eingesetzt und mit tierischer Beute in Berührung kommen, sollten monatlich entwurmt werden.
Sollten Flöhe bei der Fellnase ihr Unwesen treiben, müssen diese zuerst beseitigt werden. Anschließend muss der Hund eine Wurmkur gegen Bandwürmer erhalten.
Es kommt also immer darauf an, wie oft entwurmt werden sollte. Auf jeden Fall sollten sie aus Liebe zu ihrem Hund regelmäßig entwurmen, damit er keine gesundheitlichen Probleme bekommt.