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Fuchsbandwurm Hund

Das harmlose Aussehen täuscht: Fuchsbandwürmer sind gefährlich für Hunde

© olgaru79 / Shutterstock

Fuchsbandwurm beim Hund: Was Sie wissen müssen

von Stephanie Klein

am aktualisiert

Einheimische Parasiten: Der Fuchsbandwurm beim Hund ist für Vierbeiner in Deutschland eine oft unterschätzte Gefahr. Erfahren Sie mehr über die Wurmart.

Der Fuchsbandwurm ist ein Parasit, der nicht nur bei Wildtieren wie dem Fuchs, sondern auch bei Haustieren wie Hunden und Katzen vorkommt. Da er schwere gesundheitliche Probleme verursachen kann, sollten Herrchen und Frauchen die Symptome kennen, um im Zweifelsfall rechtzeitig eingreifen zu können. Zumal Fuchsbandwürmer auch für uns Menschen problematisch sein können.

In diesem Artikel erfahren Sie alles Wissenswerte über den Fuchsbandwurm beim Hund, dessen Lebenszyklus, Symptome einer Infektion, Diagnosemöglichkeiten und Behandlungsmethoden.

Können Hunde einen Fuchsbandwurm bekommen?

Der Fuchsbandwurm, wissenschaftlich bekannt als Echinococcus multilocularis, ist ein Parasit, der zur Familie der Bandwürmer gehört und der in vielen Teilen der Welt vorkommt, insbesondere in Europa, Nordamerika und Teilen Asiens. Hunde können sich leicht mit diesem gefährlichen Parasiten infizieren, oft durch den Verzehr von infizierten Nagetieren oder das Kontaktieren von infiziertem Kot. Die Infektion beim Hund kann ernsthafte gesundheitliche Probleme verursachen und sogar für den Menschen gefährlich sein.

Das Zielgewebe des circa 2 bis 5 mm langen Endoparasiten ist der Dünndarm. Um sich an der Darmwand anzuheften, ist der Kopf des Fuchsbandwurms mit Saugnäpfen ausgestattet. Der Körper besteht aus mehreren Gliedern, die Proglottiden genannt werden. Der letzte und größte Körperabschnitt ist die abtrennbare Gebärmutter mit selbstbefruchteten Eiern. Das Glied gelangt mit dem Kot in die Umwelt und stellt dort eine Ansteckungsquelle dar.

Fuchsbandwurm beim Hund: Übertragung

Der Fuchsbandwurm hat einen komplexen Lebenszyklus mit mehreren Wirten. Die Hauptwirte sind Füchse, Hunde oder andere Fleischfresser, in deren Darm sich der erwachsene Wurm ansiedelt. Durch den Kot dieser Tiere gelangen die Eier des Bandwurms in die Umwelt und können von Zwischenwirten wie kleinen Nagetieren (z.B. Feldwühlmäuse) aufgenommen werden. Die Mäuse fressen mit Wurmeiern kontaminierte Pflanzen. Die Eier entwickeln sich zu Finnen und schwächen das Nagetier bis letztendlich der Tod eintritt.

Werden diese Zwischenwirte wiederum von einem Fleischfresser gefressen, setzt sich der Zyklus fort und der Bandwurm kann sich im Darm des Endwirtes weiterentwickeln. Hunde stecken sich vorwiegend über die Aufnahme infizierter Nager an.

Übertragung vom Hund zum Menschen

Die Gefahr, dass sich Menschen durch ihren infizierten Hund anstecken, ist äußerst gering. Dessen ungeachtet sind Hygienemaßnahmen – zum Beispiel regelmäßiges Händewaschen nach dem Streicheln – zum Schutz aller Familienmitglieder einzuhalten. Der Mensch stellt für den Parasiten einen Fehlzwischenwirt dar, sprich der Fuchsbandwurm kann keine Larven in ihnen entwickeln. Bei einer Erkrankung eines Menschen ist von der hochgefährlichen alveolären Echinokokkose die Rede, die ohne Behandlung meist tödlich endet.

Fuchsbandwurm beim Hund: Vorkommen

Der Fuchsbandwurm ist resistent gegen Kälte und hält über mehrere Tage hinweg Temperaturen über -80 °C aus. Dafür ist er aber anfällig für Hitze und Trockenheit. Aus diesem Grund erstreckt sich sein Verbreitungsgebiet auf weite Teile der nördlichen Halbkugel. Die Hokkaido-Insel in Japan, das nördliche China und Sibirien gehören zu den Gebieten mit der größten Verbreitung auf der Welt. 

Bezogen auf Deutschland liegt das Hauptverbreitungsgebiet in Baden-Württemberg und Bayern. In diesen beiden Bundesländern sind prozentual die meisten Füchse mit den Endoparasiten infiziert.

Fuchsbandwurm beim Hund: Symptome

Die Symptome einer Fuchsbandwurminfektion beim Hund sind abhängig davon, ob der Hund als End- oder Zwischenwirt dient. Als Endwirt zeigen Hunde häufig keine auffälligen Beschwerden. In seltenen Fällen kann es jedoch zu Verdauungsproblemen wie Durchfall oder Verstopfung kommen.

Symptome als Zwischenwirt

Dienen Hunde als Zwischenwirt, sind die Symptome deutlich schwerwiegender. Je nachdem, welche Organe befallen sind, kann es zu unterschiedlichen Krankheitsbildern kommen. 

Fuchsbandwürmer bei Hunden
Manchmal wird Wurmbefall viel zu spät erkannt (Axtem / Shutterstock)

Bei einem Befall der Leber kann es etwa zu Bauchschwellungen, Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust kommen, während ein Befall der Lunge Husten, Atembeschwerden und Leistungsschwäche verursachen kann. Bei einem Befall des Gehirns können neurologische Symptome wie Gleichgewichtsstörungen, Krampfanfälle oder eine Veränderung des Verhaltens auftreten.

Fuchsbandwurm beim Hund: Diagnose

Die Diagnose einer Erkrankung durch den Fuchsbandwurm gestaltet sich oft schwierig. Bei Verdacht auf eine Infektion als Endwirt kann der Kot des Hundes auf Wurmeier untersucht werden. Allerdings ist diese Methode nicht immer zuverlässig, da die Eiabgabe zeitweise aussetzen kann. Eine Blutuntersuchung auf Antikörper gegen den Fuchsbandwurm kann ebenfalls Hinweise auf eine Infektion liefern. Hierzu werden ein Antikörper-Nachweistest (ELISA) oder ein PCR-Test genutzt.

Diagnose bei Zwischenwirtsfunktion

Ist der Hund möglicherweise als Zwischenwirt infiziert, erfolgt die Diagnose meist über bildgebende Untersuchungsverfahren wie Röntgen, Ultraschall oder Computertomographie (CT), um die Zysten in den betroffenen Organen sichtbar zu machen. 

Fuchsbandwurm beim Hund: Behandlung

Die Behandlung einer Fuchsbandwurminfektion im Darm des Hundes ist in der Regel unkompliziert: Spezielle Entwurmungsmittel führen zum Absterben der erwachsenen Würmer, die dann mit dem Kot ausgeschieden werden. In der Regel wird hier der Arzneistoff Praziquantel verabreicht. Es ist wichtig, die Behandlung mehrmals zu wiederholen, um eine vollständige Eliminierung des Fuchsbandwurms zu gewährleisten.

Fuchsbandwurm beim Hund vorbeugen

Um Ihren Hund vor dem Fuchsbandwurm zu schützen, sollte vermieden werden, dass er Nagetiere oder deren Kot frisst. Eine regelmäßige Kontrolle des Kots auf Wurmeier und entsprechende Entwurmungen helfen dabei, den Parasiten im Endwirtsstadium zu bekämpfen. Insbesondere bei Hunden, die Freigang haben und ein erhöhtes Risiko für einen Kontakt mit infizierten Tieren besitzen, sollte die Entwurmung häufiger durchgeführt werden.

Jäger und Aasfresser:

Jagt und erlegt ein Hund eine infektionsfähige Maus, findet der Fuchsbandwurm beim Hund einen geeigneten Endwirt. Ein zuverlässiger Rückruf, Antijagdtraining oder auch ein Maulkorb können hier Abhilfe schaffen. Wichtig zu wissen: Genauso wie passionierte Jäger können auch Aasfresser die Eier des Fuchsbandwurms oral aufnehmen. Besonders ehemalige Streuner oder gierige Hunderassen neigen dazu, die Gassi Runde mit der Suche nach Futter zu verbinden.

Wurmkuren:

Um dem Fuchsbandwurm den Kampf anzusagen, empfiehlt es sich in regelmäßigen Abständen Wurmkuren zu verabreichen. In welchem Intervall die Entwurmung stattfindet, richtet sich nach dem Infektionsrisiko. Lassen Sie sich von Ihrem Tierarzt beraten und fragen Sie gezielt nach einer Wurmkur gegen Fuchsbandwurm beim Hund.

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