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Klein aber bedrohlich: Der Fuchsbandwurm beim Hund

Klein aber bedrohlich: Der Fuchsbandwurm beim Hund

von Stephanie Klein

am aktualisiert

Einheimische Parasiten: Der Fuchsbandwurm beim Hund ist für Vierbeiner in Deutschland eine oft unterschätzte Gefahr. Erfahren Sie mehr über die Wurmart.

Der Fuchsbandwurm beim Hund

Bei dem Fuchsbandwurm (medizinisch: Echinococcus multilocularis) handelt es sich um einen Endoparasiten, da er im Gegensatz zu Flöhen und Zecken im Inneren seines Wirts lebt. Er erreicht eine Länge von circa 2 bis 5 mm und ist somit der kleinste Vertreter unter den Bandwürmern.

Das Zielgewebe des Endoparasiten ist der Dünndarm. Um sich an der Darmwand anzuheften, ist der Kopf des Fuchsbandwurms mit Saugnäpfen ausgestattet. Der Körper besteht aus mehreren Gliedern, die Proglottiden genannt werden. Der letzte und größte Körperabschnitt ist die abtrennbare Gebärmutter mit selbstbefruchteten Eiern. Das Glied gelangt mit dem Kot in die Umwelt und stellt dort eine Ansteckungsquelle dar.

 

Fuchsbandwurm beim Hund: Übertragung

Der Fuchsbandwurm benötigt für seine Entwicklung zwei Wirte – den Endwirt und den Zwischenwirt. Heimische Rotfüchse oder weiter im Norden angesiedelte Polarfüchse dienen dem Parasiten als Endwirt. Das bedeutet, in ihnen leben die geschlechtsreifen Fuchsbandwürmer. Als Zwischenwirte (für einen Abschnitt des Lebenszyklus) sind kleine Nagetiere wie Feldwühlmäuse betroffen. Die Mäuse fressen mit Wurmeiern kontaminierte Pflanzen. Die Eier entwickeln sich zu Finnen und schwächen das Nagetier bis letztendlich der Tod eintritt.

Gelegentlich kommt es auch vor, dass der Hund dem kleinen Parasiten als Endwirt dient. Die geliebten Vierbeiner stecken sich vorwiegend über die Aufnahme infizierter Nager an.

Übertragung vom Hund zum Menschen

Die Gefahr, dass sich Menschen durch ihren infizierten Hund anstecken, ist äußerst gering. Dessen ungeachtet sind Hygienemaßnahmen – zum Beispiel regelmäßiges Händewaschen nach dem Streicheln – zum Schutz aller Familienmitglieder einzuhalten. Der Mensch stellt für den Parasiten einen Fehlzwischenwirt dar, sprich der Fuchsbandwurm kann keine Larven in ihnen entwickeln. Bei einer Erkrankung eines Menschen ist von der hochgefährlichen alveolären Echinokokkose die Rede, die ohne Behandlung meist tödlich endet.

Fuchsbandwurm beim Hund: Vorkommen

Der Fuchsbandwurm ist resistent gegen Kälte und hält über mehrere Tage hinweg Temperaturen über -80 °C aus. Dafür ist er aber anfällig für Hitze und Trockenheit. Aus diesem Grund erstreckt sich sein Verbreitungsgebiet auf weite Teile der nördlichen Halbkugel. Die Hokkaido-Insel in Japan, das nördliche China und Sibirien gehören zu den Gebieten mit der größten Verbreitung auf der Welt. Bezogen auf Deutschland liegt das Hauptverbreitungsgebiet in Baden-Württemberg und Bayern. In diesen beiden Bundesländern sind prozentual die meisten Füchse mit den Endoparasiten infiziert.

Fuchsbandwurm beim Hund: Symptome

Ein schwacher bis milder Fuchsbandwurmbefall verläuft in der Regel ohne Symptome. Bei einem schweren Befall zeigen sich beim infizierten Vierbeiner folgende Anzeichen:

Fuchsbandwurm beim Hund: Diagnose

Ob ein Hund Fuchsbandwürmer beherbergt, lässt sich mit einem Antikörper-Nachweistest (ELISA) oder einem PCR-Test herausfinden.

Fuchsbandwurm beim Hund: Behandlung

Nach der Diagnose verabreicht der Tierarzt häufig den Arzneistoff Praziquantel. Dabei handelt es sich um ein Medikament, welches die Bandwürmer abtötet.

Wie kann ich Fuchsbandwurm beim Hund vorbeugen?

Die folgenden Tipps minimieren aber das Risiko einer Ansteckung oder schweren Erkrankung für den Hund.

Jäger und Aasfresser:

Jagt und erlegt ein Hund eine infektionsfähige Maus, findet der Fuchsbandwurm beim Hund einen geeigneten Endwirt. Ein zuverlässiger Rückruf, Antijagdtraining oder auch ein Maulkorb können hier Abhilfe schaffen. Wichtig zu wissen: Genauso wie passionierte Jäger können auch Aasfresser die Eier des Fuchsbandwurms oral aufnehmen. Besonders ehemalige Streuner oder gierige Hunderassen neigen dazu, die Gassi Runde mit der Suche nach Futter zu verbinden.

Wurmkuren:

Um dem Fuchsbandwurm den Kampf anzusagen, empfiehlt es sich in regelmäßigen Abständen Wurmkuren zu verabreichen. In welchem Intervall die Entwurmung stattfindet, richtet sich nach dem Infektionsrisiko. Lassen Sie sich von Ihrem Tierarzt beraten und fragen Sie gezielt nach einer Wurmkur gegen Fuchsbandwurm beim Hund.

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