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altdeutscher schäferhund schwarz

Mit seiner langen Mähne sieht der Altdeutsche Schäferhund beeindruckend aus.

© S. Schmidt / Instagram

Altdeutscher Schäferhund: Hüter und loyaler Freund

von Stephanie Klein

Am veröffentlicht

Der Altdeutsche Schäferhund erbringt herausragende Leistungen, zeigt einen starken Schutztrieb und steht somit einem kurzhaarigen Cousin in nichts nach. 

Der majestätische Altdeutsche Schäferhund ist ein vielseitiger, talentierter und äußerst loyaler Gefährte. Diese Eigenschaften machen ihn zu einem wunderbaren Begleiter.

Neben seiner Gelehrigkeit und seiner tiefen Liebe zu seinem Menschen schwärmen Liebhaber der Hunderasse noch über viele weitere bemerkenswerte Eigenschaften. Allerdings sollte ein Hund mit Schutztrieb von Anfang an mit liebevoller Konsequenz erzogen werden.

Altdeutscher Schäferhund vs. Deutscher Schäferhund: Unterschiede

Zunächst ist es wichtig zu wissen, dass es sich beim Altdeutschen Schäferhund nicht um eine eigenständige Hunderasse handelt. Vielmehr ist er die Langhaarstock-Variante des Deutschen Schäferhundes. Vertreter mit langem Fell waren jedoch für eine gewisse Zeit vom „Verein für Deutsche Schäferhunde“ (SV) aus der Zucht ausgeschlossen. Es wurde früher vermutet, dass die reichliche Haarpracht die Leistungsfähigkeit beeinträchtigen könnte. Dieser Beschluss stieß auf Unmut innerhalb der Züchtergemeinschaft. Daraufhin hat sich eine eigenständige, nicht anerkannte Zucht des Altdeutschen Schäferhundes etabliert. 

Später, im Jahr 2008 wurde dieser Ausschluss vom SV wieder zurückgenommen und ein offizieller Rassestandard zur Variante Langstockhaar wurde festgesetzt. Die separate Zucht des Altdeutschen Schäferhundes bliebt trotz dieser Entscheidung bis heute bestehen. Bemerkenswerte Unterschiede zwischen den beiden Zuchtlinien und ihren Nachkommen sind jedoch nicht festzustellen.

Deutscher Schäferhund
Deutscher Schäferhund - Renge 1988 / Shutterstock

Altdeutscher Schäferhund: Geschichte

Die ersten Vorfahren des Altdeutschen Schäferhundes lebten bereits im 7. Jahrhundert auf dem Gebiet, das heute Deutschland ist. Ihre Hauptaufgaben waren das Hüten von Schafsherden und aufgrund ihres stark ausgeprägten Schutzinstinkts auch das Bewachen von Haus und Hof. Im Vordergrund standen vor allem die Leistungen, wobei das Fell robust, wetterresistent und pflegeleicht sein sollte. An einer Zucht mit den heutigen klar formulierten Standards war zu dieser Zeit noch längst nicht zu denken. 

Dies änderte sich allmählich durch einen preußischen Liebhaber des Schäferhundes: Max von Stephanitz beschloss im Jahr 1871, sich mit großen Ambitionen der Schäferhundzucht zu widmen. Dabei verschob sich der einstige Verwendungszweck des Schäferhundes in eine militärische Laufbahn. Die Schäferhunde, die aus seiner Zucht hervorgingen, sollten die perfekten Voraussetzungen erfüllen, um später als Diensthunde zu arbeiten.  

Knapp drei Jahrzehnte später, im Jahr 1899, wurde der „Verein für Deutsche Schäferhunde“ gegründet. Dieser Verein ist bis heute für die Betreuung der Deutschen Schäferhundezucht zuständig. 

Leider hat der Deutsche Schäferhund in den letzten Jahrzehnten durch fragwürdige Schönheitsideale wie einen herabfallenden Rücken einiges an seiner Gesundheit und Fitness einbüßen müssen. Verantwortungsvolle Züchter von heute legen jedoch wieder erhöhten Wert auf die Gelenkgesundheit der edlen Rasse. 

Der Deutsche Schäferhund gilt bis heute als einer der zuverlässigsten Arbeitshunde und erfreut sich auch fernab seiner Heimat, zum Beispiel in den USA, großer Beliebtheit. 

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Altdeutscher Schäferhund: Aussehen

Der Altdeutsche Schäferhund unterscheidet sich vor allem in seinem Fell von seinem kurzhaarigen nahen Verwandten. Alle weiteren Merkmale sind vergleichbar mit denen des Deutschen Schäferhundes.

 Eine der wichtigsten phänotypischen Kriterien für die Zuchtzulassung sind:

  • mäßig langer und gut bemuskelter Rücken
  • mäßig breite Brust
  • Stehohren
  • keilförmiger Kopf
  • kräftiger Kiefer
  • lang gestreckte, schmale Schnauze
  • Scherengebiss
  • mandelförmige, dunkelbraune Augen
  • schwarze Nase

Altdeutscher Schäferhund: Größe und Gewicht

Der Altdeutsche Schäferhund ist ein mittelgroßer bis großer Hund mit einem imposanten Erscheinungsbild. Der Rassestandard sieht bei Rüden eine Widerristhöhe zwischen 60 und 65 Zentimetern und ein Gewicht von 30 bis 40 Kilogramm vor. Hündinnen sind mit einer Größe zwischen 55 und 60 Zentimetern etwas kleiner und dementsprechend liegt ihr Gewicht zwischen 22 und 32 Kilogramm

Im Vergleich zum kurzhaarigen Schäferhund wirkt der Altdeutsche Schäferhund kräftiger und größer. Tatsächlich liegt dies aber nur an seinem buschigen Fell – Größenunterschiede liegen nicht vor.

Altdeutscher Schäferhund: Fell und Farben

Die deutsche Hunderasse zeichnet sich durch ein weiches Langhaar oder ein langes Stockhaar mit dichter Unterwolle aus. Insbesondere an den Ohren, am Hals, an den Läufen und an der Rute ist das Fell buschig.

Erlaubte Farben beim Altdeutschen Schäferhund sind:

  • Schwarz mit gelben, hellbraunen oder grauen Abzeichen
  • Schwarz
  • Grau mit schwarzem Sattel
  • Grau

Die Farbe Weiß – wie beim Schweizer Schäferhund – ist bei der Zucht des Altdeutschen Schäferhundes nicht zulässig.

Altdeutscher Schäferhund: Wesen und Temperament

Der Altdeutsche Schäferhund zeigt viele beeindruckende Charaktermerkmale:

Hinweis: Verantwortungsvolle Züchter legen großen Wert darauf, nur wesensfeste und selbstbewusste Hunde in die Zucht aufzunehmen. Nervenschwache oder gar aggressive Rüden und Hündinnen werden somit konsequent ausgeschlossen. 

Altdeutscher Schäferhund: Gesundheit und Lebenserwartung

Lange Zeit lag beim Altdeutschen Schäferhund, wie beim Deutschen Schäferhund, ein erhöhtes Risiko für eine Hüftdysplasie vor. Die schmerzliche Fehlbildung der Hüfte konnte jedoch laut Züchtern bei der Rasse durch das gewissenhafte Zuchtvorgehen in den letzten Jahren reduziert werden. 

Weitere Gesundheitsrisiken sind: 

Die durchschnittliche Lebenserwartung eines Altdeutschen Schäferhundes liegt bei 13 Jahren.

Altdeutscher Schäferhunden: Pflege

Das lange Stockhaar neigt zum Haaren – besonders während des saisonalen Fellwechsels. In dieser Zeit ist es ratsam, das Fell täglich kurz auszubürsten. Außerhalb des Fellwechsels reicht es aus, einmal pro Woche zur Hundebürste zu greifen. 

Abgesehen von den haarigen Zeiten während des Fellwechsels handelt es sich um eine recht pflegeleichte Hunderasse. Bäder sind nur bei stark verschmutztem Haarkleid zu empfehlen – zum Beispiel, wenn sich der Hund in Kot gewälzt hat. Zur Fellpflege kommen lediglich regelmäßiges Zähneputzen sowie das Kontrollieren der Krallen und Ohren hinzu.

Passt die deutsche Hunderasse zu mir?

Wer sich einen Altdeutschen Schäferhund nach Hause holen möchte, der sollte sich zuallererst mit den zwei verschiedenen Zuchtlinien auseinandersetzen. Wie beim Labrador Retriever oder beim Australian Shepherd, gibt es beim Altdeutschen Schäferhund zum einen die Showlinie und zum anderen die Leistungslinie. 

Ein Altdeutscher Schäferhund aus der Showlinie eignet sich gut für fachkundige Menschen, die sich ein Familienmitglied an ihrer Seite wünschen. Nachkommen aus dieser Linie gelten als sanft, gelassen und kinderlieb. Sie sind weniger gut für die Arbeit geeignet, haben aber immer noch ein erhöhtes Aktivitätslevel im Vergleich zu anderen Hunderassen. Neben ausgedehnten Spaziergängen und (gelenkschonendem) Hundesport brauchen sie auch Aufgaben für das Köpfchen. Sie können zudem exzellente Leistungen als Wachhund erbringen. Aufgrund des hohen Schutztriebes und ihrer Intelligenz sollten sie jedoch nur in hundeerfahrene Hände kommen.

Wer hingegen einen Arbeitshund sucht und ihn zum Beispiel als Schutzhund oder Rettungshund ausbilden möchte, der ist mit einem Altdeutschen Schäferhund aus der Leistungslinie optimal beraten. Diese Hunde sind hochmotiviert, anspruchsvolle Aufgaben zu erledigen. Bei den ihnen aufgetragenen Tätigkeiten zeigen sie eine erhöhte Ausdauer und den nötigen Scharfsinn. 

Trotz ihres Arbeitswillens brauchen Altdeutsche Schäferhunde aus der Leistungslinie selbstverständlich einen festen Platz in der Familie. Beide Linien bringen treue, loyale und gesellige Vierbeiner hervor, die eine enge Bindung zum Menschen aufbauen.

Altdeutscher Schäferhund Welpen kaufen: Preise und Züchter

Wer Interesse hat, kann sich an den „Allgemeinen Deutschen Rassehunde Verband e. V.“ wenden oder gezielt im Internet nach Altdeutschen Schäferhund Wurfankündigungen recherchieren. Seriöse Altdeutsche Schäferhund Züchter gibt es in Deutschland, Österreich und der Schweiz zu finden. Die Preise für einen Welpen aus einer verantwortungsvollen Zucht beginnen für gewöhnlich bei 1.400 Euro

Wichtig ist, sich zunächst von den guten Absichten des Züchters zu überzeugen. Gesundheitspässe der Eltern können unter anderem belegen, dass nur Hunde verwendet wurden, die frei von sämtlichen genetischen Erkrankungen sind. Zusätzlich sollten Interessenten unbedingt Wert darauf legen, dass ein gesunder und gerader Rücken eines der obersten Zuchtziele ist.

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