Urlaub mit Hund in der Lüneburger Heide
Die Lüneburger Heide mit ihren faszinierenden und endlos scheinenden Landschaften ist ganzjährig einen Besuch wert. Dennoch sticht eine ganz besondere „Jahreszeit“ hervor: die Heideblüte. Sie gilt in der Region als fünfte Jahreszeit. Warum, wird schnell klar:
Da das Klima im August und September meist warm ist, empfiehlt es sich den Spaziergang in die Morgen- und Abendstunden zu verlegen. In den Abendstunden schimmert die Sonne zudem herrlich auf die Blütenpracht.
Im Frühling oder in den späteren Herbstmonaten sind die Temperaturen ideal, um sich auch sportlich mit dem Hund zu betätigen. Bei milden Temperaturen lockt die Lüneburger Heide mit ihrem bekannten Heideschnuckenweg. Auf erstaunlichen 223 km finden Wanderlustige mit Vierbeiner die perfekte Auszeit vom stressigen Alltag. Für die Wanderer ist zudem der Wilseder Berg ein sehenswertes Ziel. Der Berg ist die höchste Erhebung (169,2 m) in der Lüneburger Heide. Er begeistert mit einem flachen Gipfel, der zum Verweilen einlädt.
Sportliche Hundehalter können die Wanderwege auch nutzen, um gemeinsam mit ihrem Hund zu joggen. Auch eine Radtour mit Hund verspricht viel Spaß und Natur pur. Auf den zahlreichen beschilderten Radwegen powern sich aktive Hunde und ihre Menschen aus und bestaunen nebenbei die atemberaubende Landschaft.
Im Winter, wenn sich eine weiße Schneepracht über die Lüneburger Heide legt, können Naturliebhaber einen Kurzurlaub planen. Die Preise für die Unterkünfte sind in der Regel günstiger als im Sommer.
Strandurlaub: Hundestrände in der Lüneburger Heide
Bei dem Gebiet Lüneburger Heide denken viele zuerst an endlos weite Wiesen und Wanderwege. Doch entlang der Lüneburger Heide schlängeln sich viele Flüsse, wie die Ilmenau. Auch mit Hundestränden kann der Urlaubsort punkten.
Ob Wasserhund oder einfach jeder Vierbeiner, der sich gerne im kühlen Nass aufhält - an den folgenden Hundestränden kommen Wasserratten voll und ganz auf ihre Kosten.
Hundestrand Oldenstädter See
Ein Naturstrand, der auch Hunde willkommen heißt: Der Oldenstädter See punktet mit zwei ausgewiesenen Flächen für Hunde. Der See liegt in der Nähe der Hansestadt Uelzen. Außerhalb der Hundestrände gilt die Leinenpflicht.
Hundestrand Eixer See
Eine weitere Bademöglichkeit für Vierbeiner bietet der Eixer See. Der ca. 16 ha große See in Peine-Eixe war ursprünglich ein Kiesteich. Hunde erfrischen sich am Nordufer an einem extra ausgewiesenen Abschnitt im Wasser.
Hundestrand Hardausee
Der 8 ha große Hardausee liegt im Suderburger Land in der Nähe der Stadt Uelzen. Es handelt sich dabei um eine Talsperre, die Badegäste und Angler anzieht. Doch auch Hunde erfreuen sich am Badespaß: Vierbeinern steht ein Hundebereich frei zur Verfügung.
Ausflüge in der Lüneburger Heide mit Hund
Entlang der Lüneburger Heide warten zahlreiche romantische Heidedörfer auf ihre Entdeckung. In die beschaulichen Heidedörfer reihen sich auch kleine Städte ein. In der Lüneburger Heide sind unter anderem folgende Städte einen Besuch mit Hund lohnenswert:
Celle
Das charmante Städtchen zieht mit seinen gut erhaltenen Fachwerkhäusern und seinem Schloss viele Besucher an. Zwar sind in dem Schloss keine Hunde erlaubt, dafür entschädigt der wunderschöne Schlosspark die Vierbeiner mit einer grünen Oase inmitten der Stadt. Doch damit nicht genug: Kurze Pausen vom Stadtbummel sind auch in den Trift-Anlagen oder im Französischen Garten möglich. In den Parkanlagen gilt allerdings die Leinenpflicht.
Lüneburg
Die Stadt mit ihren gotischen Bauten und einer beeindruckenden Altstadt punktet auch bei Hundehaltern. Nach einem Spaziergang in der Stadt können sich Vierbeiner in den ausgewiesenen Hundewiesen austoben. Eine 2 ha große und eingezäunte Fläche bietet zum Beispiel der Hundepark Lüneburg im Süden der Stadt. Nach einer Vorstellung bei den Betreibern heißt es dann: Leinen los und Action. Auch auf dem zentral gelegenen Kurpark befindet sich eine Hundewiese für Vierbeiner. Für sozial verträgliche Fellnasen, welche die Gesellschaft von Artgenossen lieben, sind Hundewiesen ideal.
Camping in der Lüneburger Heide mit Hund
Spontan raus aus dem Alltag und rein in die Natur – Campingurlaub mit Hund in der Lüneburger Heide entschleunigt und schont nebenbei den Geldbeutel. Die Auswahl der Unterkünfte ist riesig, denn die Region Lüneburger Heide lockt mit zahlreichen Camping-Resorts. Die Kosten variieren je nach Saison, Ausstattung und Art der Übernachtung (zum Beispiel in einem Zelt, Wohnwagen oder in einer kleinen Hütte). Erfreulich ist die Tatsache, dass Hunde in den meisten Anlagen erlaubt sind. Für die Mitnahme von Vierbeinern wird in der Regel eine geringe Gebühr pro Tag berechnet.
Eingezäuntes Ferienhaus, Ferienwohnung oder Hotel
Ein verwunschenes Ferienhaus inmitten der Lüneburger Heide verspricht maximale Erholung für Zwei- und Vierbeiner. Im Idealfall ist es mit einem eingegrenzten Grundstück ausgestattet. Dadurch wird dem Vierbeiner keine Möglichkeit zum Ausbüchsen geboten. Eine kleinere Ferienwohnung oder ein Hotelzimmer eignet sich für alle, die sich von morgens bis abends draußen in der Natur aufhalten. Im Hotel Waldesruh bei Bad Bevensen genießen Hundehalter nach vorheriger Absprache mit ihrem tierischen Begleiter die Ferien. Allgemein gilt:
Ist alles geklärt, steht einem Urlaub mit Hund in der Lüneburger Heide nichts mehr entgegen. Wer den Urlaub so hundefreundlich wie möglich auslegen möchte, der kann auf folgende Zusatzleistungen achten:
- Eine vorhandene Hundeausstattung in der Unterkunft verringert das Gepäck bei der An- und Abfahrt
- Um dem Hund mehr Spaß zu bieten, ist die Nähe eines Hundestrandes oder einer Hundewiese von Vorteil
- Einige Camping-Resorts punkten mit einer Hundedusche. Besonders nach einem Spaziergang im Regen erweist sich eine Dusche als angenehmes Extra.
Preise:
Die folgenden Preise beziehen sich auf die beliebte Reisezeit der Heideblüte. Im oberen Preissegment finden zwei Hundehalter ab 750 € für eine Woche ein gut ausgestattetes Hotelzimmer. Der Traum von Ferien in einem großen Haus mit Hund wird mit circa 700 € wahr. Die Kosten für eine Ferienwohnung zu den gleichen Konditionen sind ab 300 € erschwinglich. Campingbegeisterte freuen sich über günstige Konditionen und Natur pur inklusive: Mit einem Preis von 30-40 € pro Tag erhalten zwei Personen einen Camping-Stellplatz inmitten der Lüneburger Heide.
Tipps zur Anreise:
Die Lüneburger Heide liegt im Nordosten Niedersachsens und ist gut mit dem Auto zu erreichen. Im eigenen PKW können Hundehalter problemlos Reisezubehör für den Hund verstauen und flexible Pausen einlegen. Die Stadt Lüneburg erreichen Berliner nach circa 3 ½ Stunden Autofahrt. Hamburger planen lediglich eine 45-minütige Autofahrt ein, während Münchner mit 7 Stunden Fahrtzeit rechnen müssen.
Mit der Bahn zu fahren empfiehlt sich besonders für Reisende mit kleinen Hunden. Weist der Vierbeiner eine Schulterhöhe von circa 30 cm oder weniger auf, kann dieser in einer Reisetasche kostenlos mitfahren. Für größere Hunderassen ist ein ermäßigtes Reiseticket zu kaufen. Außerdem gilt die Leinen- und Maulkorbpflicht während der gesamten Zugfahrt.
In einigen Fällen sind Bahnfahrende allerdings schneller als mit dem Auto am Ziel. Startet der Zug von Berlin aus, geht es beispielsweise über Hamburg nach Lüneburg in weniger als drei Stunden. Von Hamburg aus dauert die Strecke eine halbe Stunde und von München etwas über fünf Stunden.
Tipps zur Einreise:
Damit der Urlaub mit Hund in der Lüneburger Heide reibungslos verläuft, sind im Folgenden einige Tipps aufgelistet:
- Kopie der Haftpflichtversicherung des Hundes während der Reise parat haben
- Maulkorb und Leine sollten im Reisegepäck nicht fehlen
- Beim Wandern in der Lüneburger Heide ist ein zuverlässiger Zeckenschutz zu empfehlen
- Erste-Hilfe-Set für den Vierbeiner – damit im Ernstfall schnell gehandelt werden kann
- Für unterwegs einen praktischen Trinkbehälter für den Hund mitnehmen
Bundesland-Infos:
Die Lüneburger Heide gehört zum Bundesland Niedersachsen. Im gesamten Naturschutzgebiet der Lüneburger Heide gilt eine ganzjährige Leinenpflicht. Rund um die Lüneburger Heide besteht die Pflicht während der Brut-, Setz und Aufzuchtzeit, die am 1. April startet und am 15. Juli endet. Außerhalb der Zeit sind die Beschilderungen in den Parkanlagen oder Strandabschnitten zu beachten.
Viele Kommunen stellen gratis Hundekotspender zur Verfügung. Im Naturschutzgebiet ist – wie in allen Gegenden – die Beseitigung der Hinterlassenschaften unabdingbar. Wird der Kot nicht beseitigt, trübt dies nicht nur nur die Wanderfreude der Urlauber. Andere Hunde und auch die heimischen Heidschnucken laufen Gefahr, sich mit Würmern anzustecken.
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Von Stephanie Klein, Verhaltensexpertin für Hunde und Hundebuchautorin