Die Fellfarbe Braun beim Hund steht für Ursprünglichkeit. Genau darin liegt auch der Reiz der braunen Hunderassen. Die meisten dieser Hunde werden schon seit langer Zeit gezüchtet und sind somit keineswegs das Ergebnis neumodischer Trends in der Hundezucht.
Die Farbe allein sollte bei der Wahl des zukünftigen Familienmitgliedes jedoch nur eine untergeordnete Rolle spielen. Vielmehr ist darauf zu achten: Wofür wurde der Hund einst gezüchtet und passt sein Temperament zu meinem Lebensstil? Die folgenden braunen Hunde haben unterschiedliche Bedürfnisse und Ansprüche, die berücksichtigt werden sollten.
Irish Water Spaniel
Der intelligente Wasserhund aus Irland ist seit dem 16. Jahrhundert für die Jagd auf Wildtiere im Einsatz. Neben seinem kastanienbraunen Fell ist auch seine Fellstruktur auffällig: Der Irish Water Spaniel ist von Kopf bis Pfote mit Ringellöckchen ausgestattet – mit einer Ausnahme. Sein sogenannter „Rat tail“ (auf Deutsch: Rattenschwanz) ist fast kahl.
Pudelpointer
Der eher selten vorkommende Pudelpointer gehört zu den Vorstehhunden. Er entstand im 19. Jahrhundert aus der Kreuzung zwischen Pudeln und Pointern. Heraus kam ein vielseitiger Jagdhund mit einem schwarzen oder braunen Fellkleid. Bekannt ist er aber nicht nur für seine herausragenden Leistungen bei der Jagd, sondern auch für sein verspieltes und anhängliches Wesen.
Neufundländer
In der braunen Variante ähnelt der bis zu 73 cm große und 70 kg schwere Neufundländer einem Braunbären. Er kann sich aber auch mit schwarzem oder schwarz-weißem Fell schmücken. Was alle Vertreter gemeinsam haben, ist ihr dichtes, wasserabweisendes Fell und ihre Begeisterung für das Schwimmen. Daher werden die flauschigen Riesen auch bei der Wasserrettung eingesetzt.
Dackel
Dackel sind für ihren treuen, aber auch sturen Charakter bekannt. Die kleinen Jagdhunde gibt es in unterschiedlichen Fellfarben und Felltypen. Kurzhaarige Vertreter können beispielsweise braunes Fell mit gelben oder rostbraunen Abzeichen haben, während Rauhaardackel eher saufarbenes Fell aufweisen – ähnlich dem einer Wildsau.
Sussex Spaniel
Die genaue Bezeichnung der Fellfarbe dieses Stöberhundes lautet goldleberfarben. Das Fell wechselt von einem satten Leberbraun an den Spitzen zu einem helleren Goldton. Obwohl der Sussex Spaniel immer noch herausragende jagdliche Eigenschaften besitzt, nimmt der kleine, aber kräftige Spaniel heutzutage immer mehr die Rolle eines Familienhundes ein.
Chesapeake Bay Retriever
Anfang des 19. Jahrhundert entstand in der Chesapeake Bay, der größten Flussmündung der USA, der Chesapeake Bay Retriever. Das Fell dieser beeindruckenden Hunderasse kann entweder Braun oder Sandfarben sein. Im Vergleich zum Labrador Retriever kommt der Chesapeake Bay Retriever nur selten vor. Das liegt mitunter daran, dass Chessies schwerer zu erziehen sind.
Bolonka Zwetna
Dieser kleine Begleithund fällt in der Liste der braunen Hunderassen etwas aus der Reihe. Denn er ist weder jagdlich ambitioniert noch ein großer Schwimmer. Die russische Hunderasse ist seit einigen Jahren in der Top-10-Liste der beliebtesten Hunderassen Deutschlands zu finden. Das Fell des Bolonka Zwetnas muss nicht zwingend braun sein: Sein Rassestandard erlaubt alle Farben und Muster außer Weiß, gescheckt und Merle.
Labrador Retriever
Den Labrador Retriever gibt es in den Farben Schwarz, Gelb und Chocolate. Bei aller Begeisterung für „Schoko-Labbis“ ist leider eine schlechte Nachricht zu erwähnen: Braune Labradore haben eine in der Regel eine geringere Lebenserwartung. Laut der VetCompass-TM-Studie¹ beträgt ihre Lebenserwartung durchschnittlich 10,7 Jahre. Somit leben sie 1,4 Jahre weniger als ihre schwarzen und gelben Brüder und Schwestern.
Deutscher Wachtelhund
Der Deutsche Wachtelhund, ein bis zu 54 Zentimeter großer Stöberhund, ist bereits seit einigen Jahrhunderten bekannt. Es handelt sich um einen ausdauernden Jäger und gleichzeitig einen ausgezeichneten Familienhund. Sein Fell kann einfarbig braun sein – aber auch weiße Abzeichen oder Braunschimmel sind geläufig. In der Regel findet er sein Zuhause ausschließlich an der Seite eines Jägers.
Lagotto Romagnolo
Viele schwimmbegeisterte Hunde haben ein braunes Fell – so auch der Lagotto Romagnolo. Der lockige Vierbeiner ist aber auch an Land als Trüffelhund im Einsatz und hierzulande ein beliebter Begleiter für Menschen mit einem aktiven Lebensstil. Neben der Farbe Braun sind im Rassestandard unter anderem auch Weiß-Orange und Cremefarben zugelassen.