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Spondylose beim Hund: Boxer liegt im Gras
© Shutterstock

Spondylose beim Hund: Mehr als nur ein steifer Rücken

von Carina Petermann

am aktualisiert

Spondylose beim Hund tritt im Alter bei einigen Hunderassen mehr auf als bei anderen. Aber was verbirgt sich hinter dieser Erkrankung?

Auch Hunde verlieren im Alter an Beweglichkeit. Eine mögliche Ursache ist die Spondylose der Wirbelsäule. Dabei kommt es durch Verknöcherungen zu einem „steifen Rücken“. 

In diesem Artikel finden Sie alles über Symptome und Therapie von Spondylose beim Hund.

Spondylose beim Hund: Das steckt dahinter

Im Alter eine steifere Wirbelsäule haben – dies ist bei der Spondylose, stark vereinfacht, das Kernproblem. Genauer gesagt handelt es sich um Veränderungen an den Wirbelkörpern. An diesen entwickeln sich knöcherne Auswüchse, die an die benachbarten Wirbelkörper stoßen.

Anschließend kann es zu verknöcherten „Brücken“ kommen – zwei Nachbarwirbel wachsen zusammen. Parallel nimmt die Elastizität der Wirbelsäule des Hundes ab – sie schwingt bei Bewegungen weniger mit.

Eine Spondylarthrose liegt vor, wenn die Wirbelgelenke oberhalb der Wirbelsäule ebenfalls verknöchern. Es handelt sich in diesem Fall um Arthrose bei Hunden.

Spondylose : Hunderassen, die es häufiger betrifft

Vor allem zwei Risikofaktoren sind entscheidend: Größe und Alter. Besonders Hunde großer Rassen neigen im Senioren-Alter zu den Verknöcherungen.

Außerdem gibt es bestimmte Rassen, die anfälliger für Spondylose sind – dazu zählen Boxer sowie weitere Hunde vom Typ der Molosser. Sie haben ein schwächeres stützendes Bindegewebe. Auch Überbelastung oder Verletzungen können eine Spondylose auslösen.

Fila Brasileiro
Spondylose beim Hund: Bilder von großen Hunden, die daran erkranken, sind nicht selten © Shutterstock
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Spondylose beim Hund: Gangbild verändert

Hunde mit Spondylose zeigen oft einen steifen, unbeweglichen Gang. Die Bewegung der Wirbelsäule ist eingeschränkt, wodurch der Hund seinen Rücken weniger in alle Richtungen krümmen kann.

Die Schritte des Hundes sind oft kürzer und vorsichtiger. Dies liegt daran, dass längere Schritte schmerzhaft sein können und der Hund versucht, die Wirbelsäule so wenig wie möglich zu bewegen.

In schweren Fällen kann die Spondylose zu Lahmheit, als einem Hinken, führen, die je nach betroffenem Bereich der Wirbelsäule variieren kann. Aufgrund der Schmerzen und Unbehagen, die mit Spondylose einhergehen, können Hunde weniger aktiv sein und sich weniger bewegen wollen.

Spondylose beim Hund: Symptome

Glücklicherweise verläuft die Spondylose bei vielen Vierbeinern ohne oder mit nur leichten Symptomen. Darum ist Spondylose beim Hund oft ein Zufallsbefund: Der Tierarzt entdeckt sie auf einem Röntgenbild, das er aufgrund davon unabhängig aufgetretener Symptome angefertigt hat. Bei einigen Hunden zeigen sich jedoch folgende Symptome:

  • Schmerzen und Schwierigkeiten beim Aufstehen
  • Gebückte Körperhaltung
  • Schmerzen beim Berühren des Rückens
  • Probleme beim Springen oder Treppensteigen
  • Probleme beim engen Wenden/Drehen
  • Koordinationsproblem der Hinterbeine
  • selten: Inkontinenz
  • selten: Lähmungen

Die Spondylose-Symptome beim Hund können schubweise auftreten. Auch wenn schwere Symptome selten sind, kann die Erkrankung weitere Veränderungen nach sich ziehen. Denn durch die steifere Wirbelsäule stehen die Bandscheiben unter größerem Druck.

Eine Spondylose kann darum Bandscheibenvorfälle beim Hund begünstigen. Mit einer Therapie und angepasstem Verhalten im Alltag beugen Sie vor.

Spondylose bei Hunden: Therapie

Spondylose ist nicht heilbar – doch viele Hunde können mit ihr weitgehend beschwerdefrei leben. Beobachten Sie Ihren tierischen Gefährten genau, um bei Schmerzen rechtzeitig gegensteuern zu können.

Bei der Spondylose-Therapie geht es darum, die Schmerzen zu lindern und die Beweglichkeit des Hundes zu fördern. Gleichzeitig wirkt sie weiteren Komplikationen wie einem Bandscheibenvorfall vor. Möglich sind folgende Therapie-Ansätze:

Hund mit Tabletten
Häufig bekommen Spondylose-Hunde entzündungshemmende Schmerzmittel © Shutterstock

Hund mit Spondylose: Medikamente

Schmerzmittel für Hunde, die gleichzeitig entzündungshemmend wirken, kommen bei Spondylose häufig zum Einsatz. Sie können die Lebensqualität erheblich erhöhen. Darum ist die regelmäßige Gabe wichtig, wenn der Tierarzt sie verordnet hat.

Auch Kortison-Injektionen können, direkt an den betroffenen Körperstellen injiziert, schnell Linderung ermöglichen.

Spondylose beim Hund: Übungen, die sinnvoll sind

Wer rastet, der rostet – regelmäßige Bewegung tut Hunden mit „steifem Rücken“ gut. Wichtig ist, den Vierbeiner nicht zu überfordern. Agility, Ballspiele oder viele Treppen sind nicht geeignet.

Ausgiebige Wanderungen oder motivierende Schnüffel- und Suchspiele hingegen schon. In einer akuten Phase mit Schmerzen möchte Ihr Vierbeiner vielleicht nicht gehen – respektieren Sie dies und bewegen Sie ihn nach Rücksprache mit dem Tierarzt.

Physiotherapie bei Spondylose

Physiotherapie ist optimal für Hunde mit verknöcherten Wirbeln. Besonders hilfreich ist Aquatherapie für Hunde. Denn hierbei werden die Wirbel in der Bewegung entlastet. Auch Gleichgewichtsübungen auf einem Balance-Board können je nach Beschwerdebild helfen.

Bei passiver Physiotherapie kann Ihr Vierbeiner entspannen – zum Beispiel bei einer Massage oder während der Rotlicht-Therapie.

Nahrungsergänzungsmittel für Hunde mit Spondylose

Zu den klassischen Hausmitteln rund um das Hundeskelett gehören Grünlippmuschelpulver und Hagebutten-Pulver. Hat der Hund bereits Schmerzen, sind sie eine mögliche Ergänzung, jedoch kein Ersatz für vom Tierarzt verschriebene Medikamente.

Dies gilt auch für homöopathische Mittel gegen Spondylose beim Hund. Stimmen Sie alternative Behandlungsmethoden mit Ihrem Tierarzt ab.

Hund mit Napf
Nahrungsergänzungsmittel können unterstützen: Sprechen Sie sich mit dem Tierarzt ab © Shutterstock

Spondylose beim Hund: Endstadium erkennen

Das Endstadium von Spondylose beim Hund ist durch eine Reihe von schweren und oft schmerzhaften Symptomen gekennzeichnet. In diesem fortgeschrittenen Stadium kann die Erkrankung die Lebensqualität des Hundes erheblich beeinträchtigen. Hier sind die wichtigsten Anzeichen:

  • Starke und anhaltende Schmerzen, gekennzeichnet durch vermehrtes Hecheln, Zittern, Winseln; Schmerzmittel zeigen wenig Wirkung
  • Deutliche Bewegungseinschränkungen
  • Starke Muskelschwäche und Atrophie
  • Koordinationsstörungen
  • Inkontinenz
  • Verlust der Lebensfreude.

Hund mit Spondylose einschläfern

Im Endstadium von Spondylose kann die Lebensqualität des Hundes stark beeinträchtigt sein. Hier ist es wichtig, die Lebensqualität des Hundes objektiv zu bewerten und humane Entscheidungen zu treffen. Der Tierarzt steht hier immer beratend zur Seite.

Für den Hund können folgende Punkte Lebensqualität auszeichnen:

  • Schmerzfreiheit
  • Beweglichkeit und Fähigkeit, alltägliche Aktivitäten auszuführen
  • Ausreichende Futter- und Wasseraufnahme
  • Interesse an der Umgebung und an sozialen Interaktionen

Wenn der Hund trotz intensiver Pflege und Schmerzmanagement keine akzeptable Lebensqualität mehr hat, kann die Euthanasie eine humane Entscheidung sein. Dies sollte immer in Absprache mit dem Tierarzt und unter Berücksichtigung des Wohlergehens des Hundes erfolgen.

Spondylosen beim Hund: Lebenserwartung fördern

Wie bei allen Skeletterkrankungen gilt: zu viele Pfunde schaden! Ist Ihr Vierbeiner zu dick, ist spätestens nach einer Spondylose-Diagnose gesundes Abnehmen angesagt.

Akupunktur bei Spondylose beim Hund

Akupunktur kann dabei helfen, Blockaden im Hundekörper zu lösen. Zwar ist die Wirksamkeit nicht wissenschaftlich belegt, doch viele Hundehalter berichten von Verbesserungen bei Spondylose. Akupunktur soll die Ausschüttung schmerzlindernder Substanzen im Gehirn aktivieren. Eine Variante ist die Goldakupunktur, die einige Tierärzte anbieten.

Wie kann ich Spondylose beim Hund vorbeugen?

Um Skeletterkrankungen des Hundes vorzubeugen, vermeiden Sie Übergewicht und einseitige Belastungen Ihres Vierbeiners. Wer sich für einen Boxer interessiert, sollte Welpen von einem seriösen Züchter kaufen. Dieser testet die Elterntiere auf Spondylose.

Nur bei einwandfreier Wirbelsäule („Spondylose Grad O“ oder „Spondylose Grad I“ im Alter von zwei Jahren) der Elterntiere sollten Sie dort einen Hund kaufen. Erst ab „Spondylose Grad 3“ gibt es ein Zuchtverbot.

Tipps für Hunde mit Spondylose

Wir haben hier ein paar gute Tipps, die das Leben für einen Hund mit Spondylose erleichtern können:

  • Ein orthopädisches Hundebett bietet dem Rücken Entlastung
  • Unterbinden Sie sofort, wenn Artgenossen aufreiten wollen
  • Eine Hunderampe ersetzt Sprünge in den Kofferraum, eine kleine Hundetreppe Sprünge aufs Sofa
  • Tragehilfen können große Hunde bei unausweichlichen Treppen entlasten
  • Achten Sie auf die schlanke Linie Ihres Vierbeiners
  • Ein Hundemantel hält im Winter den Rücken warm
  • Trocken Sie den Hund nach Regen oder Schwimmen gut ab
  • Vermeiden Sie harten Kotabsatz über angepasste Ernährung
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