Hunde aus Rumänien aufnehmen: Sechs Gründe
Richtig: Auch in deutschen Tierheimen suchen viele Vierbeiner ein neues Zuhause. Doch es gibt gute Gründe, die für eine Adoption eines Hundes aus Rumänien sprechen:
- Tierheime in Rumänien sind überfüllt – viele Hunde leiden stark darunter
- In Rumänien gibt es Tötungsstationen für streunende Hunde
- Die Auswahl an Hunden ist größer als im lokalen Tierschutz
- Senioren oder Handicap-Hunde haben in Rumänien fast keine Chance
- Seriöse Vereine achten auf gründliche Gesundheitschecks
- Kurz und knapp: Sie haben die Chance, das Schicksal für einen Hund zum Positiven zu wenden
Hunde in Rumänien: Sie sieht ihr Leben aus
In Rumänien leiden viele Menschen unter Armut. Tierschutz kommt aufgrund der prekären Lage im Land meist zu kurz. Eigene Hunde leben selten im Haus. Weil die Kastration von Hunden und Katzen vielen Rumänen zu teuer ist, setzen sie unerwünschten Nachwuchs auf der Straße aus. Hier pflanzen sich die Tiere weiter fort, so dass Straßenhunde ein großes Problem sind.
In einigen Gebieten haben die Menschen sogar Angst vor den hungrigen Tieren.
Im Jahr 2013 wurde ein verhängnisvolles Gesetz erlassen. Es erlaubt das Töten von Straßenhunden, wenn diese nicht innerhalb von 14 Tagen von einer Tierschutzorganisation oder einer Privatperson adoptiert werden. Regelmäßig hat das Land mit Massentötungen von Hunden Schlagzeilen gemacht.
Doch das Problem hat sich durch die Aktionen nicht verbessert. Die Tierheime sind chronisch überfüllt, was für die vierbeinigen Bewohner Stress bis hin zum Überlebenskampf bedeutet. Vor allem eine flächendeckende Kastration der Streuner könnte helfen, das Leid zu verringern. Alle seriösen Tierschutzvereine engagieren sich darum nicht nur in der Vermittlung von einzelnen Tieren. Sie setzen sich parallel für die Kastration ein und leisten Aufklärungsarbeit in der Bevölkerung.
Tierschutzehunde aus Rumänien: So läuft die Vermittlung
Es gibt zahlreiche deutsche Vereine, die sich auf Tierschutz in Rumänien konzentrieren. Wenn Sie gezielt auf der Suche nach einem rumänischen Hund sind, kontaktieren Sie einen dieser Vereine oder deren Partner in Rumänien. Hier einige Beispiele:
- Pfotenfreunde Rumänien e.V. unterstützt ein öffentliches Tierheim in Slatina rund 200 km westlich von Bukarest. Das Tierheim beherbergt um die 500 Hunde, zusätzlich gibt es mehrere Pflegestellen in Deutschland.
- Pfotenhilfe ohne Grenzen e.V. konzentrierte sich ursprünglich auf die Vermittlung von Hunden und Katzen aus Griechenland. Mittlerweile unterstützt der Verein auch Tierheime in Rumänien durch Kastrationsaktionen, Spenden und Hilfe bei der Vermittlung.
- Ein Herz für Streuner e.V. vermittelt zahlreiche Hunde und Katzen aus zwei Tierheimen in Nordrumänien. Der Verein ermöglicht Kastrationen und leistet Aufklärung rund um den Tierschutz, um die Situation der Tiere langfristig zu verbessern.
- Seelen für Seelchen e.V. unterstützt mehrere Tierheime, in denen rund 800 Hunde leben. Die Vermittlung erfolgt bevorzugt über Pflegestellen in Deutschland.
- DsN e.V. engagiert sich für Streuner in Giurgiu. Hier betreuen die Tierschützer rund 250 Hunde und 40 Katzen auf einem eigenen Gelände. Zudem setzen sie sich für Kastrationsaktionen ein.
- Salvate Canes e.V. hilft unter anderem der rumänischen Tierschutzorganisation Robi. Der Verein wirkt unter anderem bei der Vermittlung von Hunden innerhalb von Rumänien sowie nach Deutschland, Österreich, Luxemburg und in die Schweiz mit.
- Fellchen in Not e.V. engagiert sich für Hunde und Katzen in Deutschland. Außerdem greift der Verein einem Tierheim im rumänischen Ecarisaj mit Spenden, Hilfe bei der Vermittlung und viel Engagement unter die Arme.
- ProDogRomania e.V. kämpft für Tiere in vier verschiedenen Tierheimen. Darunter das Bucov rund 70 km von Bukarest entfernt, in dem rund 2.500 Hunde leben.
Übrigens: Die zahlreichen ehrenamtlichen Helfer freuen sich immer über Geld- und Sachspenden für ihre Schützlinge. Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, sich aktiv oder finanziell einzubringen – Infos finden Sie auf den Webseiten der Vereine.
Pflegestellen für Hunde aus Rumänien
Die meisten Tierschutzvereine, die sich im Ausland engagieren, betreiben in Deutschland private Pflegestellen. Hier erhalten beispielsweise kranke Tiere die nötige medizinische Versorgung. Hundewelpen ermöglicht eine Pflegestelle eine umfangreiche Sozialisierung. Die Vermittlung erfolgt von den jeweiligen Pflegestellen aus. Ein großer Vorteil für Menschen auf der Suche nach einem Hund aus Rumänien: Die Pflegestelle lernt den einzelnen Hund besser kennen als Tierheimmitarbeiter. So sind genauere Aussagen über seinen Charakter möglich. Verträgt er sich mit Katzen? Klappt das Laufen an der Leine? Ist er im Alltag unsicher? Antworten auf diese Fragen können die Pflegestellen geben.
Hundekrankheiten Rumänien: Nach der Einreise zum Tierarzt
Wenn die Hunde aus Rumänien in ein anderes EU-Land einreisen, führen sie einen EU-Heimtierausweis mit sich. Wie bei der Adoption von Hunden aus dem Ausland, oder gar Straßenhunden aus dem Urlaub, brauchen auch rumänische Vierbeiner eine gültige Tollwutimpfung und sind über einen Mikrochip identifizierbar. Vor der Reise nach Deutschland erfolgen seitens der Tierschutzorganisationen Schnelltests auf verbreitete Krankheiten. Dazu gehören Babesiose, Ehrlichiose, Anaplasmose, Borreliose, Leishmaniose sowie Filarien. Da diese jedoch nicht zu hundert Prozent sicher sind, ist zu empfehlen, den Hund nach der Ankunft einem Tierarzt in Deutschland vorzustellen. Dieser kann ihn gründlicher untersuchen und gegebenenfalls die passende Therapie einleiten. Auch eine Wurmkur im neuen Zuhause kann sinnvoll sein.
Hunde aus Rumänien: Probleme und neue Erfahrungen im neuen Alltag
Die meisten Vierbeiner aus dem rumänischen Tierschutz stammen aus Tötungsstationen oder von der Straße.
Dazu zählen: an der Leine gehen oder ein Halsband tragen, Autofahren, allein in einer Wohnung bleiben, auf verschiedenen Untergründen (Teppich, Fliesen) gehen oder Grundkommandos kennen. Hier ist jede Menge Geduld gefragt. Suchen Sie am besten vor dem Einzug Ihres neuen Familienmitglieds Kontakt zu einem Hundetrainer. Bei Bedarf haben Sie so einen Ansprechpartner und können, wenn Ihr Vierbeiner sich an sein neues Umfeld gewöhnt hat, Trainings-Kurse mit ihm besuchen.
Viele Hunde aus Rumänien haben schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht und sind darum ängstlich. Manche neigen zum Davonlaufen, andere knurren. Auch hier sind Geduld und viel Training wichtig. Leinen Sie Ihren Vierbeiner in den ersten Woche nicht ab und geben ihm viel Zeit, seine neue Umgebung kennenzulernen.